Hey,
ich bin auch bei einer T2 und war vor 3 Jahren in der exakt selben Situation. Allerdings habe ich sogar Wettkämpfe bei der GNBF bestritten.
Meine Erfahrung ist, dass du selbst bei sehr hoher Disziplin nur rudimentär zum Krafttraining kommst. Erhaltung von einem Teil deiner bisherigen Masse ist zwar möglich und vom Kfa her auch eine angenehme Form, wenn du allerdings wirklich mit etwas mehr Muskelmasse startest, wirst du diese nicht halten können.
Der Grund liegt in der Kombination Ausstattung der Hotel-Gyms + plump gesagt der Consulting Alltag. Selbst in ruhigeren ProjektZeiten reist du montags an, Sitzt häufig bis mindestens 19-20 Uhr und gehst dann mit dem Team essen. Ja, manchmal kann man sich abkapseln aber gerade zum Anfang hin entscheidet man sich doch häufig dagegen, um mit dem Team zu essen. Morgens gehe ich zwar immer mal ins Gym, aber Übungen wie schweres Kreuzheben, Kniebeugen und teilweise sogar bankdrücken sind nicht drin. Die KH gehen meist bis maximal 14, teilweise bis 12. Schulter und Kickbacks gehen damit noch, aber dat war’s auch schon. morgens mal ne runde aufs Band und paar Übungen am Turm gehen zwar, aber ersetzen halt keinen fortgeschrittenen Trainingsplan.
Oft bucht man zudem gemeinsam das Hotel und naja, nicht jede Stadt beherbergt ein Fitnessstudio. Zudem bist du je nach Kunde auch mal nicht in der Metropole, wo in jedem Einkaufscenter ein Fitnessstudio ist. Am Anfang bin ich echt teilweise mit dem Taxi zu McFIT, aber das frisst viel Zeit.
Neben den niedrigen Gewichten/ fehlenden Geräten und den allgemeinen Herausforderungen des Alltags, die man durchaus bewältigen kann, liegt der Hauptgrund aber in der fehlenden Konstanz. Glaub mir, in stressigen Projektphasen geht man nicht ins Gym, einfach weil keine Zeit für Erholung. Oft erst 19-20 Uhr raus, essen und dann im Hotel weiterarbeiten. Morgens zwar hin und wieder früher raus und ins Hotelgym, aber viel geht da nicht. Am Wochenende habe ich dann noch schwer trainiert aber naja, nur noch 2-3 Tage machen sich bemerkbar und die Stagnation tritt ein. Dann kommen die ersten Wochen, wo man wirklich gar nicht ins fitti kommt. Diese lassen sich einfach nicht vermeiden (internationales Projekt, Meetings, extrem enge Tage...) und diese Wochen holst du einfach nicht mehr rein.
Später, wenn du Richtung EM gehst, dann findet man in meinen Augen noch mehr Distanz und schafft auch weiterhin seinen Sport, aber nie mehr in dem Umfang, wie bei einem „normalen“ Beruf. Und das Ganze kompensiert sich eh durch eine andere Verantwortung..
Daher Fazit: Grundsätzlich kann man schon einen top Körper im Sinne von (leicht) athletisch erreichen, aber Richtung Bodybuilding ist sehr, sehr schwer. Der Verzicht für den Erhalt von etwas Muskelmasse ist überproportional hoch. Wettkämpfe nicht möglich.
Man gewöhnt sich dran ;)
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