Sehr guter Post, kann dem nur zustimmen.
Einschränken würde ich die Aussage, dass "Leute, die ihr Examen mit 1 oder 2 gemacht haben, möglichweise dem Stress (der Arbeitswelt) nicht gewachsen sind", so dass es daher "ein Risiko" sei sich auf die Leute "einzulassen".
Wenn man an einer Hochschule eine deutlich überdurchschnittliche Note mit anspruchsvollen Vertiefungen erreicht hat ( je nach Durchschnittswerten der jew. Univ./FH), dann zeigt man m.E. schon, dass man stress-resistent ist.
Ich arbeite jetzt seit knapp drei Jahren bei einer Big4, habe also noch einen ganz guten Vergleich der jeweiligen Stressbelastung. Und wenn man es ehrlich betrachtet, ist kaum ein Unterschied zwischen einem ernsthaft(!) betriebenem Studium -also nicht nur Pflichtstunden abreißen, Prüfungen mit 4 Punkten, 4.0 o.Ä. bestehen und dann 3 Monate durchsaufen, sondern anspruchsvolle Vertiefungen, extra Veranstaltungen plus fachbezogener Nebenjob) und einem "echten" Job festzustellen.
Die Uni- Zeit hat mich sowohl zeitlich als auch fachlich, besonders (aber nicht nur) in der Endphase, genauso gefordert, wie es jetzt "mein" Big4 Partner auch macht. Und das liegt nicht an seinen niedrigen Erwartungen :-)
Sicherlich ist es einfach ( und verständlich), dass sehr viele Leute ihren ersten Job als den schwersten/stressigsten usw. Job der Welt darstellen und dem (noch) Studierenden dann gerne sagen, wie schön und leicht es bei ihm doch alle sei.
Aber wenn man es redlich betrachtet, dann stimmt es m.E. meistens nicht so ganz *g.
Lounge Gast schrieb:
Ich finde es interessant, dass Leute hier einen rauen Ton
angeben, die scheinbar keine Ahnung haben. Wieso sollte es
nicht möglich sein bei KPMG weiterzubilden auch wenn man
nicht studiert hat? Die bieten immerhin auch duale
Studiengänge an! Zudem hat ein Student nach seiner Zeit an
der Uni so gut wie keine Erfahrungen in der Arbeitswelt. Für
die Unternehmen ist es schon ein Risiko sich auf Leute
einzulassen, die möglicherweise dem Stress der Arbeitswelt
nicht gewachsen sind, ob sie nun ein Examen mit 1 oder 2
gemacht haben sagt darüber überhaupt nichts aus.
Rechnungswesen und Bilanzbuchhaltung ist erlernbar und
nachdem KPMG nun das Pilotprojekt mit Bankkaufleuten startet,
wird sich sicher auch die Weiterbildung an den Wissensstand
anpassen. Auch KPMG ist auf fähige Mitarbeiter angewiesen,
die sich weiterbilden wollen, ob sie nun von der Uni oder aus
einer Ausbildung kommen spielt zunächst nur bei der Dauer
einer Fortbildung eine Rolle. So jetzt haltet mal die Luft
an, denn eine bankkaufmännische Ausbildung, die gut bis sehr
gut abgeschlossen ist mit dem nötigen Auftreten ist in jedem
Fall viel Wert!
antworten