Jetzt klinke ich mich auch einmal ein.
Unabhängig von deiner absolut schlechten Artikulation, die nur so vor Unkenntnis strotzt, hast du die Problematik nicht im Ansatz durchdrungen.
Ein Aktionär "trägt" das Risiko des Unternehmens über sein Kapital, das mag stimmen. Dieses Kapital hingegen ist aber nicht aus seiner eigenen Leistung entstanden, er musste dafür im Fall der Fälle nichts tun. Was ist daran ungerecht, wenn ein Mensch, der Millionen Euro erbt und lediglich von den Kapitalerträgen lebt, anders über diese Kapitalerträge zu besteuern, als einen Menschen, der Millionen Euro umsetzt bzw. tagtäglich einer Tätigkeit nachgeht, die der Gesellschaft dient. Entschuldigung für diesen Schachtelsatz.
Eine höhere Erbschaftssteuer oder auch Umverteilung sehe ich ebenfalls nicht als falsch an. Hier geht es aber nicht um den Dachdeckermeister Hans Müller oder den Mittelständler Meier Schmidt, sondern um Millionen im hohen zweistelligen Bereich und höher.
Eine derartige Menge an Kapital kann - egal mit welcher Arbeit - nicht fair akkumuliert worden sein. So etwas ist rein rational betrachtet nur möglich, wenn man Nutznießer aus der Arbeitsleistung von anderen Menschen ist/war bzw. es von einem Nutznießer erbt. Rechtfertigen 10 Jahre "harte Arbeit" automatisch einen derartigen Wohlstand auf Kosten der Gesamtgesellschaft? Rechtfertigt ein Geburtsrecht so etwas? Arabische Scheichs, die "erfolgreiche" Firmen hochzüchten, die sich eigentlich nur auf Rohöl gründen, akkumulieren Milliarden. Eben weil ihnen diese historisch bedingt gehören?
Ich kann diese Fragen subjektiv und dementsprechend für mich mit Nein beantworten. Wenn andere diese Frage ernsthaft mit "Ja" beantworten können, finde ich das traurig.
Umverteilung macht zudem nur dann wirklich Sinn, wenn die Denkweise weg vom nationalen und mehr hin zum globalen geht. Solange sich Kinder in Afrika für unser Silizium oder Asiaten totarbeiten, brauchen wir nicht wegen Umverteilung in Deutschland weinen. Hier kommen wir auch leider zum Grund, warum der - wenn auch absolut richtige - Grundgedanke praktisch nur schwer umzusetzen ist.
Geregelte Eigentumsverhältnisse in Kombination mit sozialen Lösungen bilden sicherlich die Grundlage für eine noch bessere Gesellschaft. Wir leben mit Deutschland bereits in einer sehr guten, auch wenn ich mir das für die Welt wünschen würde. Trotzdem nimmt die soziale Ungleichheit auch hier zu. Aber um die Umverteilungsfrage zu lösen, müsste man neben der Steuerthematik bzw. eventuell darüber hinaus auch die Eigentumsverhältnisse angreifen. Das mag partiell richtig sein, ist aber einfach sehr drastisch.
Trotzdem kann es auch abschließend nicht fair sein, wenn eine Einkommensspaltung in der Form existiert, wie wir sie momentan vorfinden. Ein richtiger Schritt wäre die Besteuerung von reinen Kapitalerträgen aber einer höhe von XY, insofern die Erträge nicht nachweislich zum Wohle der Gesellschaft investiert werden o.ä. Über die Subjektivität und die Schwierigkeiten bei der Umsetzung solcher Themen bin ich mir bewusst, aber bei entsprechender Gewichtung des Grundgedankens finden sich sicherlich Möglichkeiten.
Schlussendlich: Bevor hier mit Kampfphasen wie "Erbschaftssteuererhöhungen ist Kommunismus" etc. um sich geworfen wird, empfehle ich, sich mehr zu belesen. Dann strahlt man auch weniger Infantilität sowie begriffliche Unkenntnis aus. Ich empfehle diverse ökonomische, philosophische als auch politische Werke. Von Kollegen wie Hegel, Kant, Adorno bis hin zu Werken von Smith, Keynes, Schumpeter oder Friedman. Kommunismus bspw. an sich ist per se nichts schlechtes, die Grundintensionen von "Das Kapital" aber auch dem "kommunistischen Manifest" sind nicht nur philosophischer sondern auch klar ökonomischer Natur. Genauso wie der Kapitalismus nicht per se schlecht ist. Man sollte sich der klassischen schwarz-weiß Denkweise sowie dem "Wir-Ihr" etwas abstrahieren.
Schaffe ich auch in meiner BB(!), wenn ich Freiräume wie jetzt nutze, um meine Gedanken mit euch zu teilen oder das ein oder andere Buch zu lesen. Bevor ich also ebenfalls als Kommunist oder realitätsfern bezeichnet werde: Ich zahle ebenfalls einen sehr großen Betrag an Steuern und bin mit dem Spitzensteuersatz ebenfalls bestens vertraut. ;) Klingt bei meiner Argumentation abstrus, ist aber so.
Einen schönen Tag.
WiWi Gast schrieb am 05.06.2018:
WiWi Gast schrieb am 04.06.2018:
Dieser Kommentar ist so fern ab der Realität, dass ich langsam den Glauben an noch eine Person mit gesundem Menschenverstand, in Deutschland, verliere.
Falls dein Kommentar auch nur ein wenig Substanz hätte, warum arbeitet dann überhaupt noch jmd in Deutschland? Könnten doch alle ihr Geld in Aktien anlegen und reich werden.
Ich versuche dir mal zu erklären warum du nur 25% Kapitalertragssteuer zahlst und man damit das arme Proletariat nicht benachteiligt. Du hast ein Risiko. Das wars schon. Mehr Erklärung ist gar nicht nötig, hoffe ich mal. Wenn dein Unternhemen das dir 2% Dividende zahlt pleite geht ist deine Kohle weg. Im besten Fall sogar alles. Ist das Fair? Nein! Ich möchte eine Variable Kapitalertragssteuer, aber auch dass mir der Staat jeden Cent Kursverlust zahlt den ich vielleicht erleide. Somit wird jeder reich und alle sind glücklich
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