Die FernUni wird auch schon mal als "der stille Riese" bezeichnet. Viele wissen noch nicht einmal, dass sie die größte deutsche Uni ist, also größer als München, Berlin oder Köln. Einige bekannte Studenten sind auf der Wiki-Seite unter Fernuni Hagen aufgelistet. Durchaus Personen mit einer gewissen Reputation.
Den Absolventen eilt in der Regel ein guter Ruf voraus, gerade wenn sie den Abschluss neben dem Beruf schaffen. Vom Anspruch her ist die Fernuni nicht ohne. In jedem Fall wie jede andere durchschnittliche Uni. Mache behaupten sogar sie habe einen höheren Anspruch.
Das ist dann auch die Crux an der Sache, die viele Erstsemester übersehen. Es handelt sich von den Anforderungen her um ein normales Studium, bei dem mancher Student schon heute (ohne "Vollzeitnebenjob") stöhnt oder auch auf die Straße geht. Der Vorteil an der Fernuni ist halt, dass man das Studium als Teilzeitstudium absolvieren kann und auch die Lernzeit ohne Vorlesungen frei eingeteilt werden kann.
Es mal "so nebenher" zu machen, wie einen VHS-Kurs, ist aber eine absolute Illusion. Deshalb halte ich ein erfolgreiches Studium neben einer 60 Std.-Woche zwar nicht für unmöglich, aber dennoch für sehr ambitioniert. Das bedeutet dann insgesamt ungefähr eine 80 Std.-Woche bei Teilzeitstudium, wobei die 20 Std. Lernaufwand oft "volle" Konzentration benötigen. Wer das kann, kann im Regelfall auch die Anforderungen potentieller Arbeitgeber mehr als gut erfüllen. Aber so eine Belastung durchstehen schafft halt nicht jeder. Für normale Fernstudenten sind 40 Std.-Job und 20 Std. Lernzeit schon Auslastung genug.
Falls man einen Arbeitgeber hat, der Fortbildung tatsächlich unterstützt (das ist oft nur ein Lippenbekenntnis, bis Lernen und Arbeit kollidiert) kann man ggf. Freistellungen vor den Klausuren/während der Diplomarbeit oder generell eine geringere Wochenarbeitszeit aushandeln. Das setzt einen gegenüber dem Arbeitgeber natürlich unter zusätzlichen Erfolgsdruck.
Fazit: Fernuni gut, aber bitte nicht blauäugig an das Studium rangehen.
Ein Absolvent
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