Hallo Freunde,

ich bin momentan kurz vor meinem Masterabschluss in Winfo und stehe vor einer schwierigen Entscheidung:

Da ich noch relativ jung bin und wenig Praxiserfahrung bis dato gesammelt hatte, habe ich mich im Oktober 2013 entschieden meinen Master für ein 6-Monats praktikum zu unterbrechen. Muss nur noch meine thesis schreiben, sonst scheinfrei.

Seit dem bin ich im corporate Finance des größten chemieunternehmens im dax. Das ganze hat sich als großer Glücksfall herausgestellt. Der Chef ist extrem nett und unglaublich gut auf seinem Gebiet. Ich genieße hier alle Freiheiten. Hab noch nie in einem so coolen Team gearbeitet. Viele im unternehmen beneiden die Leute hier, weil es sich rumgesprochen hat, dass die Atmosphäre sehr gut ist. Ich könnte meine Masterarbeit hier schreiben.

Der Chef kann viel bewegen, kann mir allerdings nicht garantieren, ob er mich danach irgendwie sicher installieren kann...

Corporate Finance gefällt mir eigentlich auch thematisch, hab allerdings für mich jetzt herausgefunden, dass ich meine Zukunft noch mehr im einkauf oder supply Chain sehe.

Hab jetzt die Möglichkeit für die Masterarbeit zu dem größten Premiumler im Automotive zu gehen. Thema ist super, cheffe dort macht aber einen arroganten Eindruck.

Mein plan war es vorher eigentlich in 12 Monaten mind. 2 unternehmen (6 prak + 6 MA)...

Schreibe ich die MA hier, dann war ich im worst case 12 Monate hier. Und müsste mich danach auch im CF bewerben, um die Erfahrung gut zu verkaufen.

Beim Wechsel bleibe ich flexibler.

Vielleicht sehe ich alles etwas zu kritisch? Freue mich auf einpaar kluge, objektivere Worte von euch.

Danke
Rob

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Automotive ist besser.

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Du wirst 45 Jahre in dem Job arbeiten müssen, also such dir etwas, was du wirklich machen willst. Wenn Logistik dir besser gefällt als Finanzen, dann mach Logistik. Mehr als 3-5 Jahre wirst du in deinem Einstiegsjob eh nicht arbeiten und wahrscheinlich später auch in einem anderen Unternehmen...

antworten

Danke für eure Nachrichten.

Die andere Sache ist, dass ich es ziemlich cool finde nah am Vorstand zu sein :). Mein Chef berichtet direkt an den CFO.

Ich laufe den vorständen fast täglich über den weg.

Nicht falsch verstehen. SCM gefällt mir vielleicht ein Stück besser. Aber mir sind andere Sachen wichtiger (Team, Position, Chancen) und kann mich mit Finanzen problemlos arrangieren, was meine 2. Präferenz wäre.

In einem Großraumbüro im Automotive mit operativen Kleinkram zu versauern halte ich für die schlechtere Wahl irgendwie.... Auch wenn ich Automotive > Chemie finde

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Wenn es dir dort gefällt, wo du jetzt bist, dann würde ich sagen bleib dort.

Auf der anderen Seite des Zauns ist das Gras immer grüner -bis man die Seiten wechselt. Etwas gutes aufzugeben für die Chance auf etwas besseres will gut überlegt sein und so wirklich überzeugt zu sein scheinst du ja nicht ;)

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Dein Beitrag ist etwas widersprüchlich. Arbeitet er jetzt 45 Jahre in dem Job oder 3-5?

Dein Beitrag verwirrt den armen Jungen eher als dass es ihn hilft.

Mein Vorschlag: geh zu BMW oder Daimler (?) und schau ob es dir dort gefällt. Vielleicht kannst du ja nach der MA wieder dort zurück wo du jetzt bist?

Wenn die Chance nicht besteht, bleib dort. Im corporate Finance von basf Fuß zu fassen ist nicht zu verachten... Glaub mir, davon träumen die meisten hier.

Lounge Gast schrieb:

Du wirst 45 Jahre in dem Job arbeiten müssen, also such dir
etwas, was du wirklich machen willst. Wenn Logistik dir
besser gefällt als Finanzen, dann mach Logistik. Mehr als 3-5
Jahre wirst du in deinem Einstiegsjob eh nicht arbeiten und
wahrscheinlich später auch in einem anderen Unternehmen...

antworten

Hi

Danke für eure Antworten.

Ich weiß echt nicht was ich machen soll. Ich glaube wenn ich jetzt woanders hingehe ist die Tür hier erstmal ein Stück zu. Klar kann ich mich danach noch bewerben, aber es wäre was komplett anderes hier noch 6 Monate draufzustehen und sich quasi einzunisten....

Auf der anderen Seite ist corporate Finance schon ein sehr spezielles Feld im Gegensatz zu Logistik. Da gibt es einen Haufen Bereiche. Scm, einkauf, Produktion, vetrieb...

Ich finde aber das strategische an corporate Finance sehr spannend. Einfach 0 Bock auf etwas operatives. Auch wenn es überheblich klingt

Lounge Gast schrieb:

Hallo Freunde,

ich bin momentan kurz vor meinem Masterabschluss in Winfo und
stehe vor einer schwierigen Entscheidung:

Da ich noch relativ jung bin und wenig Praxiserfahrung bis
dato gesammelt hatte, habe ich mich im Oktober 2013
entschieden meinen Master für ein 6-Monats praktikum zu
unterbrechen. Muss nur noch meine thesis schreiben, sonst
scheinfrei.

Seit dem bin ich im corporate Finance des größten
chemieunternehmens im dax. Das ganze hat sich als großer
Glücksfall herausgestellt. Der Chef ist extrem nett und
unglaublich gut auf seinem Gebiet. Ich genieße hier alle
Freiheiten. Hab noch nie in einem so coolen Team gearbeitet.
Viele im unternehmen beneiden die Leute hier, weil es sich
rumgesprochen hat, dass die Atmosphäre sehr gut ist. Ich
könnte meine Masterarbeit hier schreiben.

Der Chef kann viel bewegen, kann mir allerdings nicht
garantieren, ob er mich danach irgendwie sicher installieren
kann...

Corporate Finance gefällt mir eigentlich auch thematisch, hab
allerdings für mich jetzt herausgefunden, dass ich meine
Zukunft noch mehr im einkauf oder supply Chain sehe.

Hab jetzt die Möglichkeit für die Masterarbeit zu dem größten
Premiumler im Automotive zu gehen. Thema ist super, cheffe
dort macht aber einen arroganten Eindruck.

Mein plan war es vorher eigentlich in 12 Monaten mind. 2
unternehmen (6 prak + 6 MA)...

Schreibe ich die MA hier, dann war ich im worst case 12
Monate hier. Und müsste mich danach auch im CF bewerben, um
die Erfahrung gut zu verkaufen.

Beim Wechsel bleibe ich flexibler.

Vielleicht sehe ich alles etwas zu kritisch? Freue mich auf
einpaar kluge, objektivere Worte von euch.

Danke
Rob

antworten

Lounge Gast schrieb:

Dein Beitrag ist etwas widersprüchlich. Arbeitet er jetzt 45
Jahre in dem Job oder 3-5?

Dein Beitrag verwirrt den armen Jungen eher als dass es ihn
hilft.

Mein Vorschlag: geh zu BMW oder Daimler (?) und schau ob es
dir dort gefällt. Vielleicht kannst du ja nach der MA wieder
dort zurück wo du jetzt bist?

Wenn die Chance nicht besteht, bleib dort. Im corporate
Finance von basf Fuß zu fassen ist nicht zu verachten...
Glaub mir, davon träumen die meisten hier.

Lounge Gast schrieb:

Du wirst 45 Jahre in dem Job arbeiten müssen, also such
dir
etwas, was du wirklich machen willst. Wenn Logistik dir
besser gefällt als Finanzen, dann mach Logistik. Mehr
als 3-5
Jahre wirst du in deinem Einstiegsjob eh nicht arbeiten
und
wahrscheinlich später auch in einem anderen Unternehmen...

Er wird 45 Jahren in dem Bereich arbeiten, welchen er sich jetzt aussucht. Logistik oder Finanzen.

Aber Junior irgendwas wird er nur ein paar Jahre sein, ob nun Junior Logistics Clerk oder Junior Finance Clerk.

Aber er wird halt nach 5 Jahren Finanzen auf unterster Karriere-Ebene nicht auf dem zweiten Level bei Logistik weitermachen. Wenn es dann doch Logistik werden soll, dann geht es wieder bei null los.

Also, ob Logistik oder Finanzen. Überlege dir, in welchem Bereich du 45 Jahre lang arbeiten möchtest.

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"Ich finde aber das strategische an corporate Finance sehr spannend. Einfach 0 Bock auf etwas operatives. Auch wenn es überheblich klingt"

Es klingt nicht überheblich, sondern ist der unter Studenten weit verbreitete Wunsch danach, dass der akademische Anspruch des Studiums auch im Berufsleben erhalten bleiben möge. Das Problem ist: Ein solcher Anspruch ist weiterhin möglich, aber nur unter Verzicht auf andere wichtige Erfahrungen wie Problemlösungsfähigkeit, Entscheidungsstärke, Durchsetzungsvermögen, Beharrlichkeit.

Du solltest dich nicht fragen, welchen Job Du direkt nach dem Studium haben willst, sondern wo Du in 5 oder 10 Jahren sein willst. Willst Du bist zur Rente Corporate Finance machen? Dann mach Corporate Finance. Wenn Du dich aber breiter aufstellen willst (und das hast Du in Deinem ersten Beitrag geschrieben), dann führt kein Weg daran vorbei, auch mal in ungewohnte Fahrwasser einzutauchen und sich da durchzuschlagen. Eine operative Einstiegstätigkeit kann eine sehr solide und wertvolle Grundlage für Deinen Berufsweg sein, da Du dort Dinge lernst, die Dir keine Strategieabteilung bieten kann. Strategische Themen kannst Du auch später noch machen.

Der umgekehrte Weg (erst Strategie, später Operatives) ist nur selten möglich, da Du nach ein paar Jahren Strategie für wirkliche operative Verantwortung nicht mehr geeignet bist (es sei denn, Du willst wieder ganz unten anfangen).

Noch zwei Hinweise:

1. Dax-Manager beschäftigen immer gerne Praktikanten, weil sie dafür keine Stelle beantragen und genehmigen lassen müssen. Die Hürden für eine feste Einstellung sind viel höher.

2. Die Chefetage sieht als Praktikant immer sehr attraktiv und spannend aus, weil man ja "direkt für den Vorstand" tätig ist. Du kannst mir aber glauben, dass man das als fester Mitarbeiter nicht immer möchte, da damit auch viele Nachteile verbunden sind, die von den Vorteilen ("Hey, ich arbeite direkt für den Vorstand!!") nicht mehr aufgewogen werden. Das fängt schon damit an, dass man überhaupt nichts mit dem Produkt zu tun hat, das die Firma produziert.

Mein Tipp an Dich: Du bist jung und hast die Möglichkeit, jetzt noch in die Breite zu gehen. Wenn Du erstmal den ersten festen Job angenommen hast (und für 3-5 Jahre ausübst), hast Du kaum noch die Chance, mal ohne längerfristige Verpflichtungen etwas ganz anderes auszuprobieren. Die verspielten Jahre enden für die meisten mit dem Berufseinstieg. Wenn Du spielen willst, um etwas über die Berufe und Dich selbst zu lernen, dann musst Du es jetzt tun.

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Hi Dax-Einkäufer,

vielen Dank noch mal für deinen Beitrag. Hatte den leider damals übersehen.

Hat mir dennoch geholfen. Werde mich nämlich in ca. einem Monat entschieden wo es hingeht.

Deine Aussagen haben wirklich Inhalt (hast Recht mit dem "nichts mit dem Produkt zu tun haben") und mit der Schwierigkeit auf eine Festanstellung hier. Man merkt, dass du Ahnung hast und nicht wie viele andere bei wiwi-treff nur Vermutungen von sich geben.

Ich werde noch mal in mich gehen und dann wohl in das unruhigere Fahrwasser springen. Ich glaube, dass es sich langfristig auszahlen wird. Wo auch immer dieser Weg mich am Ende hinbringen wird. Vielleicht ist auch hier der Weg das Ziel.

Ich wäre weiteren Meinungen natürlich nicht abgeneigt.

Vielen Dank nochmal.

Rob

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irgendein Update hier?

stehe vor fast genau der gleichen Entscheidung? Wie hast du dich entschieden???

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"Deine Aussagen haben wirklich Inhalt (hast Recht mit dem "nichts mit dem Produkt zu tun haben") und mit der Schwierigkeit auf eine Festanstellung hier. Man merkt, dass du Ahnung hast und nicht wie viele andere bei wiwi-treff nur Vermutungen von sich geben.

Ich werde noch mal in mich gehen und dann wohl in das unruhigere Fahrwasser springen. Ich glaube, dass es sich langfristig auszahlen wird. Wo auch immer dieser Weg mich am Ende hinbringen wird. Vielleicht ist auch hier der Weg das Ziel.
(...)
Vielen Dank nochmal."

Gern geschehen. Ich bin in der angenehmen Situation, schon seit ein paar "Jährchen" zu arbeiten und deshalb viele dieser Entscheidungen nicht mehr treffen zu müssen bzw. zu können. Rückblickend auf mein Studium, kann ich viele Denkweisen und Argumente nachvollziehen, die hier gepostet werden. Ich gebe deshalb gerne weiter, welche Gedanken, Befürchtungen und Entscheidungen sich im Nachhinein als richtig und welche sich als falsch herausgestellt haben, damit es für die Studenten / Absolventen von heute ein wenig einfacher wird, diese Entscheidungen über ihre eigene Zukunft zu treffen.

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Ich bin seit 16 Jahren im Berufsleben. Damals gab es kaum gute Internetforen, und Internetzugang hatte ich nur zuhause. Ich habe in den 16 Jahren so viel Mist gebaut...zwar ist es letztendlich gut gegangen, aber dennoch...seit froh, dass es dieses Forum gibt.

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