WiWi Gast schrieb am 16.11.2018:
WiWi Gast schrieb am 16.11.2018:
Nochmal: das könnt ihr euch schönreden, wie ihr wollt, es hilft alles nichts, und das wird die Zeit auch nicht ändern, solange andere Unis nicht abbauen und es keine extremen politischen Umbrüche gibt. Die TUM liegt ja derzeit nicht nur hinter der absoluten Spitzengruppe Oxford, Cambridge, MIT, Harvard, Stanford, Caltech, nicht nur hinter den Runner-Ups, insbesondere ETH/EPFL, nicht nur hinter den lower Ivies und Unis wie Melbourne, NUS, John Hopkins, NYU, etc. sondern liegt (in QS) zusammen mit LMU und Heidelberg hinter Unis wie Delft Tech, der University of Bristol, der University of Amsterdam, dem Tokyo Institute of Technology (nie gehört), und der University of Wisconsin Madison (:D). Das ist eure derzeitige Liga.
So sehr ich es der TUM gönnen würde, mal eine deutsche Uni in die absolute Spitzengruppe zu bringen - diese Unis erstmal überholen wäre schonmal stark. Die TUM ist in den entsprechenden Rankings seit 10 Jahren übrigens fast 10 Plätze GEFALLEN.
Wie oben jemand bereits geschrieben hat, wird TUM finanziell niemals mit den Ivies oder Oxbridge konkurrieren können. Da müsste das komplette deutsche Unisystem umgekrempelt werden, damit das funktioniert. Und akademisch ergibt sich der ebenfalls og. "Zyklus".
Jetzt kann man natürlich sagen, gut, die Rankings sind egal, man kann sich ja auch ohne einen Namen aufbauen. Tja, da konkurriert TUM halt mit Unis, die allein durch Medien in aller Munde sind. Gerade die Asiaten schauen viel auf Name-dropping und Prestige, und da ist die TUM literally Jahrhunderte von der Spitzengruppe entfernt.
Daran werden auch ein, zwei Milliardäre nix ändern. Hinter Ivies & Oxford, Cambridge stehen jeweils Dutzende von denen. Und die paar Millionen sind für Google Kindergarten, schaut euch mal an, wie viele Unis von denen auf dem Level gefördert werden.
Letztlich bringt eben das Geld aus den og. Gründen nichts, wenn andere Unis trotzdem attraktiver für die Top-Leute (auch die Deutschen) bleiben. Die Spitzengruppe hat eben nicht nur einen erheblichen, praktisch uneinholbaren finanziellen Vorteil (Oxford und Cambridge haben z.B. Reichtümer, die teilweise im 14, 15. Jhd. angehäuft wurden), sondern einen Reputationsvorteil, der ebenfalls über Jahrhunderte kultiviert wurde.
Dass die TUM mal zu den weltbesten Unis gehört, halte ich deshalb für die nächsten Jahrzehnte für unmöglich und sehe derzeit noch nichtmal eine positiven Trend in die Richtung, was größtenteils an Deutschlands gesamter Unipolitik liegt, die mMn unsere Unis im Weltvergleich immer schwächer macht. Das liegt daran, dass Top-Leute in der heutigen Zeit als Individuen immer mehr bewegen können, und die deutschen Top-Leute Incentives haben, ins Ausland abzuwandern.
Ich glaube es redet sich keiner was schön: Die TUM ist mit Sicherheit noch nicht auf Niveau Harvard, Berkeley und co und auch noch nicht auf Niveau der ETH, Imperial. Es ist allerdings nicht allzu weit hergeholt, dass die TUM in den nächsten 5-10 Jahren auf Niveau der ETH kommt und das wird sich auch als Ziel gesteckt. Und ich weiß leider nicht welche Rankings du dir anschaust, aber die TUM ist seit 2011 kontinuierlich von Platz 101 auf Platz 44 in 2018 gestiegen im Times Higher Education Ranking. Wenn man etwas tiefer in die Rankings schaut sieht man, dass die TUM in Engineering, Computer Science etc. schon unter den Top20 gerankt ist, aber das "schlechte" Gesamtranking durch Social Sciences und Life Sciences zustande kommt.
Wenn man jetzt bedenkt, dass die BWL Fakultät (= Social Sciences) nahezu verdoppelt wird in den nächsten Jahren und gleichzeitig die Hochschule für Politik (jetzt TUM School of Governance, = Social Science) in die TUM integriert wird, wird dort einiges passieren. In QS und in den Subject Ranking ist die TUM auch in Management schon deutlich aufgestiegen, das wird sich auch in den Gesamtrankings durchschlagen. Gleichzeitig wird z.B. eine neue Fakultät für Luft- und Raumfahrt mit 30 neuen Professoren nächstes Jahr eröffnet (finanziert durch Söder). Es passiert einfach sehr viel an der TUM gerade und solange die anderen nicht im gleichen Umfang expandieren, macht die TUM an Platz gut. Wenn du dir die Universitäten von 20-40 anschaust wirst du sehen, dass dort bei weitem nicht so viel passiert.
Zu deinem Name Dropping: Warum denkst du unterstützt die TUM so stark das Hyperloop Team. Deshalb wurde das Team dieses Jahr auch in "TUM Hyperloop" umgenannt. Schau einfach mal was das für ein PR Schub gegeben hat oder wie es hilft wenn Elon Musk twittert, dass die TUM seinen Wettbewerb gewonnen hat. Ich glaube, dass auch dort in der Unileitung verstanden wurde auf was es ankommt, ansonsten würde nicht so viel Wert auf Branding gelegt werden: Schau dir einfach mal die TUM Website im Vergleich zu LMU und Heidelberg an, dann siehst du den Unterschied ;-)
Bzgl. des Geldes: Ich glaube zwar, dass die TUM versucht dort was zu bewegen und durch Klatten, Schwarz, Würth etc. auch viele Leute mit sehr viel Geld etwas daran liegt die TUM nach vorne zu bringen, aber ich stimme dir zu, dass man hier in den nächsten Jahren sicherlich nicht auf Ivy League Niveau kommen wird. Auch wenn die Schwarz Spende alleine mehrere 100 Millionen Euro waren. Allerdings glaube ich auch nicht, dass das an einer deutschen Uni möglich und nötig ist. Ziel sollte die ETH oder staatliche Unis wie Berkeley sein, die in einem ähnlichen Umfeld agieren.
Es gibt aber übrigens auch Sachen, die an der TUM deutlich besser laufen als z.B. an der ETH oder am Imperial: Z.B. Entrepreneurship Förderung durch die Unternehmertum oder das CDTM. Wer einmal einen Fuß in die Unternehmertum (150-200 Mitarbeiter, Führungspersonal viele Ex-BCG, Mckinsey etc., Umsatz zweistelliger Millionen Betrag, VC mit 110m €, unterstützt von etlichen DAX Unternehmen, Google etc.) gesetzt hat und gesehen wie dort gearbeitet wird, wird es schwer haben gleiches an einer anderen Uni wiederzufinden, auch in den Top10. Oder nenn mir ein vergleichbares Uni-Institut in Europa?
Zusammengefasst: Mit Sicherheit ist die TUM nicht auf Harvard Niveau, aber auf gutem Weg sich in die Liga der Runner-Ups alá ETH zu befördern und sich in Deutschland einzigartig zu machen.
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