WiWi Gast schrieb am 30.05.2022:
Wenn der Osten so ein Schlaraffenland für Arbeitnehmer ist, warum ziehen die jungen und gut ausgebildeten dann alle weg?
Das mit Abstand größte Plus in der Binnenwanderung verzeichnet Brandenburg unter den deutschen Bundesländern. Klar, das sind Berliner, die in den Vorort ziehen. Auf Platz 2 folgt Schleswig-Holstein - das sind Hamburger, die in den Vorort ziehen.
Schon auf dem dritten Platz ist Mecklenburg-Vorpommern. Deutschlandweit und in absoluten Zahlen, nicht in relativen Zahlen. Da ist auch keine Ausweichbewegung aus der Stadt, dort ziehen tatsächlich Leute scharenweise hin.
Es folgt Niedersachsen auf Platz 4 - auch da sind natürlich viele Hamburger dabei.
Danach folgt Sachsen. Wenn man die Bundesländer herausnimmt, welche hauptsächlich Ausweichbewegungen haben, dann ist Sachsen also faktisch auf Platz 2 bei der Zuwanderung innerhalb Deutschlands hinter MV.
Und welche Länder sind ganz hinten, wo gibt es einen Binnenwanderung innerhalb Deutschlands mit Netto-Wegzug?
- Berlin
- Baden-Württemberg
- Hessen
- NRW
Berlin und Brandenburg gleichen sich übrigens ziemlich exakt aus. Zusammengenommen ist die Region Berlin-Brandenburg also bei Netto-Null.
Der meiste Wegzug innerhalb deutschlands, Binnenwanderung netto, erfolgt demnach aus BW, Hessen und NRW.
Die Quelle: Wanderungssaldo der Binnenwanderung in Deutschland 2020 auf Statista.
Also, die echte Realität ist schon etwas anders als die gefühlte Realität. Real ziehen die Leute weg aus BW, Hessen und NRW und ziehen hin nach MV und Sachsen.
Auch gab es vor kurzem vom IWH eine Wachstumsprognose bis 2035. Vor allem Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt wird ein starkes Wirtschaftswachstum vorhergesagt, während vor allem in BW, BY und Hessen eher die Wirtschaft stagniert. Klar kommt man da von einem hohen Niveau und dieses Niveau wird auch 2035 noch oberhalb Ostdeutschlands sein, aber die Dynamik entwickelt sich anders, als manche hier denken.
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