Bestes Posting hier, ich denke da ist jedem klar für wen Frankfurt etwas ist und für wen nicht! Ich für meinen Teil liebe diese Stadt und das Umfeld und könnte mir Städte wie Hamburg, München und Co. nicht vorstellen. Keine Frage alles schöne Städte, aber nichts kommt in Deutschland an Frankfurt und dessen kosmopolitische und progressive Kultur dran.
Ich sehe die Zukunft für Deutschland grundsätzlich positiver als du! Frankfurt ist für die hochambitionierten Akademiker aus den Bereichen Wirtschaft, Finance und Recht die beste Adresse in Deutschland. Das der Großraum Frankfurt sogar die meisten Superreichen hat, war mir auch neu.
Warum KI einen großen Impact auf die Bankenlandschaft in Frankfurt haben sollte ist mir absolut nicht klar. Hier sitzen die Stäbe der größten Banken aus Deutschland und die Stäbe extrem vieler internationaler Großbanken des Landes (beides ist nicht durch KI zu ersetzen). Darüber hinaus sitzen fast alle Investmentbanken der Welt in Frankfurt und sonst nirgendwo in Deutschland und auch die meisten MF und angelsächsischen PEs sitzen hier. Am Ende ist das Wachstum in Frankfurt aber schon seit ca. 10 Jahren von der Entwicklung in der Bankenbranche abgekoppelt. Schau dir mal die Entwicklung von Frankfurt vs. die Entwicklung der Bankenbranche an, du wirst feststellen es gibt da keine Korrelation. Die Entwicklung der letzten 10 Jahre in Frankfurt, fußt auf den Ausbau von Dienstleistungen. Fast jede international operierende Großkanzlei hat heute in Frankfurt ihr größtes Offices in der DACH Region. Die Beschäftigten in der Beratungsindustrie haben nirgendwo einen ähnlich hohen Anteil wie in Frankfurt. Hinzukommen die vielen Ansiedlungen von Tochtergesellschaften internationaler Konzerne, sowie der Saleseinheiten - fast immer sogar mit Zuständigkeit für Kontinentaleuropa. Alles Jobs die vom Junior bis zum Senior extrem hohe Gehälter bieten und damit für jeden (der auch entsprechendes leistet) extremen Wohlstand möglich macht.
Das Bahnhofviertel hat sich tatsächlich nach Corona negativ entwickelt, fängt sich aber langsam wieder. Mit Westend, Nordend, Bornheim, Sachsenhausen und unterhalb des Lohrbergs hast du schonmal einmal nicht wenige Wohngegenden. Du vergisst aber die Zielgruppe Familien. Hier bietet das Europaviertel und der Riedberg tolle Wohnviertel - gefällt auch unserem WM-Finaltorschützen und wird daher wohl auch okay für andere Familien sein ;). Zusätzlich muss man heute das Bankenviertel noch nennen, dass hat nicht wenige (wenn auch sehr teure) Wohnungen (Taunusturm, Omiturm, Four, Commerzbank Tower) bekommen. Dann hast du noch Falkenstein vergessen, in unmittelbarer Umgebung zu Frankfurt eine Luxussiedlung die es mit jeder anderen Luxussiedlung in Deutschland (Hamburg-Blankenese, München-Grünwald, Düsseldorf-Meerbusch) aufnehmen kann. Was daran jetzt nicht ausreichend sein soll, ist mir nicht klar. Du hast in fast allen deutschen Städten viel weniger solcher "guten" Quartiere...
Ich für meinen Teil finde auch die Innenstadt nicht voller Assis (deine Beschreibung). Die Goethestraße ist zwar kürzer, aber bietet insgesamt mehr und vielfältigere Luxusmarken als KÖ oder Maximilianstraße. Zusammen mit Freßgass, Neue Rothofstraße und dem grade im Bau befindlichen Four ist das ein Quartier, was in Deutschland seines gleichen sucht. Das zeigt auch, dass sich an diesem Quartier vier Top-5-Sterne Hotels anschließen. Wem das zu chic/mondän/ordinär ist und es eher bodenständiger mag, der hat mit der Altstadt und Sachsenhausen zwei spannende Gegenentwürfe. Die Partyszene ist immer noch extrem stark, insbesondere im Sommer mit vielen Partys Outdoor und mitten in der Stadt. Die Anzahl der Sternerestaurants pro Einwohner ist in Frankfurt zudem eine der höchsten in Deutschland, daneben gibt es so viele hotspots/szene Restaurants das ich den Überblick verloren habe. Das Publikum auf Zeil und speziell an der Konstablerwache ist jetzt auch nicht mein Fall, aber das ist in München, Hamburg, Köln und Co. auch nicht anders. Das Ziel am Wochenende eines MBB Consultants sollte jetzt aber auch nicht H&M und Primark sein oder?
Zusammengefasst, wenn die Wahlheimat der meisten Personen mit einem Vermögen über 100 Mio. Frankfurt ist, zugleich Frankfurt über die meisten Einkommensmillionäre verfügt und die Anzahl der Sternerestaurants pro Einwohner mit die höchste in Deutschland ist. Frankfurt je nach Lebenssituation 8 super Wohnquartiere und eine der besten Luxusshoppingstraßen in Deutschland verfügt. Wie kommt man dann darauf, dass Frankfurt nur etwas für "Wiwis zum Einstieg" ist? Ich wusste nicht das wir die "jungen WiWis" jetzt schon so gut bezahlen, dass die sich Luxusmarken leisten können, gleichzeitig in Sternrestaurants gehen und in teuersten Wohnungen wohnen... Als MBB Consultant stimmst du mir doch sicher zu, dass nach den Gesetzen des Markts diese Sachen nur existieren, weil es auch eine entsprechende Nachfrage gibt oder? Wenn wir jetzt annehmen, dass es die Nachfrage gibt, wie erklärst du dir dann deine Analyse, dass Frankfurt nur für "WiWis zum Einstieg" etwas ist? Ich finde für einen MBB Consultant ist diese Analyse erschreckend schwach...
Ich denke jedem ist in diesem Thread klar, wer nach Frankfurt passt und wer eher nicht. Am Ende ist Frankfurt der beste Ort in Deutschland und einer der besten 3-4 Orte in Europa, um als junger Mensch seine Grenzen in Bezug auf Performance (Karriere und Gehaltsentwicklung) zu testen. Es gibt in Deutschland keine Stadt wo die Voraussetzungen hierfür besser sind. Für alle die, denen das auf Dauer zu anstrengend ist und daher (freiwillig) etwas anderes im Leben suchen ist Frankfurt wahrscheinlich nicht so ganz passend. Für alle die, denen es gelingt sich in diesem Wettbewerb durchzusetzen, bietet Frankfurt bis ins hohe Alter beste Vorrausetzungen sein Leben sehr schön zu gestalten und sich vielen Annehmlichkeiten (Von Top Outdoor Partys bis zu einer der besten Opernhäuser in Europa) zu erfreuen. Anders ausgedrückt, wer es in Frankfurt schafft, der schafft es in Deutschland überall!
WiWi Gast schrieb am 04.01.2024:
FFM ist nur für WiWis zum Einstieg interessant, da hier die ganzen Banken und Finanzdienstleister hocken. Man kennt sich untereinander und kann ganz gut innerhalb seiner Peer Group connecten. Die Innenstadt und die restlichen Viertel sind voller Assis oder irgendwelchen Zugezogenen aus der dritten Welt, die nur fürs Malochen in irgendeinem IT Job bei den Big4 leben und sich darüber noch freuen.
Wirklich Lebenswert ist meiner Meinung nach nur Westend (sehr bieder), Nordend und Bornheim. Da hast du wenigstens ruhige Nachbarn und einigermaßen was an Kultur. Sachsenhausen und die Willengegenden unterhalb vom Loorberg gehen auch noch klar, aber Dementsprechend sind die Mieten und Immopreise hier recht hoch und selbst als MBB Consultant (4k Netto) nicht wirklich erschwinglich.
Was die langfristige Perspektive angeht sehe ich FFM auf jeden Fall hinter München, aber vor Berlin. Die deutsche Finanzindustrie wird am stärksten von K.I. betroffen sein und schon jetzt fühlt man sich in gewissen Gegenden nicht mehr sicher. Da hat München noch deutlich mehr Luft nach unten. Über Berlin müssen wir nicht reden, wenn in den Nächsten Jahren durch Deindustrialisierung der Länderfinanzausgleich weniger wird und die Schuldenbremse anzieht wird das das Sh*thole des Grauens. Das verhindern auch die wenigen VCs und Berliner Hipster Barista nicht.