Ich studiere noch im 2ten Semester an einer FH BWL, werde aber zum WS15 hin an eine renommierte Uni wechseln. Nun habe ich mir gedacht, dass bei zukünftigen Bewerbungen die zwei Semester an der FH nicht anzugeben, um lästige Nachfragen zu verhindern. Außerdem möchte ich nach Außen hin nicht mit einer FH in Verbindung gebracht werden; könnte schließlich schon einen schlechten Eindruck machen.

Anstelle der zwei Semester Studium möchte ich lieber eine einjährige Backpacking Tour durch Ost- und Zentralasien angeben. Zum einen macht das einen positiveren Eindruck und zum anderen habe ich tatsächlich eine solche Tour alleine gemacht, die aber nur zwei Monate lang war. Auf die Weise würde die Tour auch wörtlich erwähnt werden.

Was haltet ihr von der Idee?

In erster Linie bin ich erstaunt, wie sehr sich die Studienwelt die letzten 15 Jahre geändert hat.

Ich war damals im zweiten Semester froh, dass ich mit Ach und Krach und Note weit jenseits der 3 im vierten Anlauf den Mathe - I Schein bestanden habe, da war mir es ziemlich egal, mit wem oder was ich "nach Außen hin" in Verbindung gebracht werde.

Damals gab es zum Glück auch kein StudiVZ und Facebook, das nur darauf aufbaut eben "nach Außen hin" gut dazustehen.

Zurück zum Thema:

Es gibt ja einen Grund, warum du an der FH angefangen hast und nicht direkt an der angeblich renomierten Uni. Auf "lästige" Nachfragen kannst du antworten, dass du erstmal an der FH angefangen hast, weil ....., dann hast du dich bei Uni XY beworben, weil .... .

Bei solchen Nachfragen geht es nicht um die inhaltliche Antwort, sondern wie du damit umgehst. Und lieber erhältst du diese Nachfragen bei einem Thema, bei dem du eine Antwort wie oben vorbereiten kannst, als bei einem anderen willkürlich gewählten Thema ohne Vorbereitungsmöglichkeit.

Solche Erkenntnisse (bzw. Lockerheit) gewinnt man aber normalerweise auf einer Rucksacktour durch Asien. Vielleicht machst du in den nächsten Semsterferien nochmals eine solche?

Nichts.

1. 2 Semester auf der FH sind kein Weltuntergang.
2. Lügen dagegen schon.

Halte das für eine bescheuerte Idee offen gesagt. Erstens sind zwei Semester an der FH keine Schande, zweitens wäre eine solche Lüge das sofortige Aus, wenn du auffliegst und drittens bezweifle ich, dass ein einjähriger Urlaub in Asien soviel besser ankommen würde.

Fazit: Lass es sein, du hast eine solche Lüge nicht nötig.

P.S. Willst du dir Kurse von der FH anrechnen lassen? In meinem Diploma Supplement steht genau drin, welche Kurse nicht an meiner "Abschlussuni" erbracht worden sind und angerechnet wurden.

Backpackingtour ist definitiv besser als 2 Semester FH.

FH := negatives Signaling.
Backpacking := internationale Erfahrung.

Dadurch hast du nicht nur zur jetzigen Situation Vorteile, sondern kannst dir einige Pseudo-Auslandssemester sparen.

Genau das war mein Gedankengang. Vor allem hinsichtlich meiner Neigung Richtung UB oder IB

Lounge Gast schrieb:

Backpackingtour ist definitiv besser als 2 Semester FH.

FH := negatives Signaling.
Backpacking := internationale Erfahrung.

Dadurch hast du nicht nur zur jetzigen Situation Vorteile,
sondern kannst dir einige Pseudo-Auslandssemester sparen.

Negatives Signaling (allein schon der Ausdruck) sind zwei Semester FH vielleicht bei McK und Co. oder bei Investmentbanken, sonst wohl eher nicht.

Und was die internationale Erfahrung angeht, zumindest bei uns im Konzern werden Urlaube, Backpacking und Co. nicht als solche gewertet. Internationale Erfahrung ist Auslandspraktikum, soziales Engagement im Ausland oder das klassische Auslandsstudium. Dass letzeres theoretisch auch ein Partysemester gewesen sein kann, steht auf einem anderen Blatt.

Ich kann dem TE nur raten ehrlich zu bleiben.

Schlechtes Signaling?

Macht ein 1 Jahr FH den Lebenslauf wirklich so kaputt?

Wenn der TE die Lüge durchzieht, täuscht er also einen Jahrestrip (inkl entsprechender Erfahrungen) vor, der vermeintlich auch Auslandssemester (die ebenfalls Erfahrungen mit sich bringen) ersetzt? Gute Strategie! Ich täusche Erfahrungen vor, die ich nicht gemacht habe, um in Zukunft Erfahrungen, die ich machen sollte nicht machen zu müssen.

Finde die Idee merkwürdig....

Ich steh vor nem ähnlichen Problem: Nach dem Abi hat die sonstige Lebensplanung nicht so geklappt (Zivi wurde abgeschafft). Nun hatte ich mich für einen anderen Studiengang eingeschrieben, das ganze dann aber nach 1,5 Monaten an den Nagel gehängt und ein Pause Jahr (Praktikum + Jobben + Reisen) gemacht, was für mich auch sicher die richtige Entscheidung war.

Da ich gefühlt (da ja sehr kurz) nie richtig zuvor studiert habe, käme ich jetzt auf die Idee, das nicht in den Lebenslauf zu schreiben, nur am Transcript of Records sieht man es dann halt (Vergleich Hochschulsemester - Fachsemester). Auf Nachfrage könnte ich das denke ich auch überzeugend schildern und würde mich nicht als ertappter Lügner fühlen.
Oder wird einem das schlecht im Sinne von Tatsachen unterschlagen ausgelegt und ich sollte es einfach reinschreiben?

P.S. Entschuldigt, das ich den Thread hier so kapere, einen ähnlichen zu eröffnen, kam mir dann aber auch doof vor.

Wasdenkt ihr was ihr im Auslandssemester oder Praktikum macht ? Erfahrungsgewinn weit weniger als Backpacking. Durch paar Monate im Wohnheim mit Deutschen saufen und hin und wieder zur Vorlesung gehen, macht euch auch im Ausland nicht international.

Bin der TE:

Die Probleme des Kommentators über mir habe ich aber nicht, wenn ich im Ausland anfange zu studieren, oder?

Komplettes Studium 3-5 Jahre ist definitiv was Anderes als nur 3 Monate rumeiern