Ich weiß, der Text ist wirklich lang geworden. Hoffentlich bekomme ich trotzdem etwas Entscheidungshilfe. Und vielleicht lernt der eine oder andere etwas
schläfrige Student aus meinen Fehlern ;)

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Moin, moin!

Ich bin 28 Jahre alt und habe schon Ende 2009 meinen Abschluss gemacht. Da ich während des Studiums das Interesse an meinem eigentlichen Berufswunsch verloren hatte, habe ich ziemlich orientierungs- und motivationslos einfach "irgendwie studiert", ohne konkrete Ziele zu verfolgen. Das rächt sich natürlich jetzt und dabei will ich es nicht belassen und überlege jetzt, wie ich vielleicht doch noch ein Profil entwickeln kann, mit dem ich eine ordentliche Arbeit bekomme.

Ich habe Wirtschaftswissenschaften studiert und dabei ziemlich viel falsch gemacht: zu lange studiert (12 Semester), mittelmäßiger Abschluss (2,3) an unbekannter Uni, kein Auslandsaufenthalt und einen nutzlosen Studienschwerpunkt (Entrepreneurship). Ich behaupte, ich kann trotzdem eine ganze Menge, aber mein Lebenslauf demonstriert das eben nicht und insofern verstehe ich, dass ich keine guten Jobs bekomme.

Während meine Studiums habe ich Praktika (2 + 4 Monate) bei zwei kleinen Beratungshäusern gemacht. Nach meinem Studium war ich 6 Monate Praktikant bei einer M&A Boutique. Außerdem habe ich drei Monate an einem Innovationsprojekt an meiner Uni gearbeitet. Praxiserfahrung habe ich also, aber leider ist kein "großer Name" dabei.

Meine Bewerbungen konzentrierten sich entsprechend auch auf kleine bis mittlere Beratungen und M&A Boutiquen. Ohne Erfolg. Jetzt überlege ich, wie ich meinen Lebenslauf am besten aufwerten kann.

Ein Master (of/in Finance) im Ausland würde (bis zu) drei Probleme lösen: Auslandsaufenthalt, einschlägiger Schwerpunkt und (ggf.) Noten. Andererseits bin ich bei Abschluss (ca. Mitte 2012) praktisch 30 und damit schon vglw. "alt". Es würde mich auch eine Menge Geld kosten. Alternativ hatte ich daran gedacht, Kurse an einer Summer School zu belegen. So bietet bspw. die London School of Economics einige interessante Finance-Kurse an. Andere Unis bieten Postgraduate Certificates an. Damit würde ich Geld und Zeit sparen, ich weiß aber nicht, inwieweit Personaler die Teilnahme würdigen. Praktika bei namenhaften Universitäten kann ich praktisch vergessen. "Alte" Absolventen kommen da nicht ran.

Wie beurteilt ihr das? Welche Optionen sollte ich ggf. noch prüfen (Fortbildungen etc.)?

Vielen Dank schon mal!

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In welchen Bereich möchtest du denn bzw. welcher Job würde dir gefallen? In kleine und mittlere Beratungshäuser solltest du es doch schaffen. Der Berufseinstieg müsste daher ja funktionieren.

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habe nicht den kompletten Text gelesen, aber mach Dir keinen übertriebenen Sorgen..die Rahmendaten sind i.O., zwar kein Hammer aber soweit in Ordnung, dass Du vernünftige Job-Angebote bekommen wirst..die letzten Jahre waren auch stark durch die Finanzkrise geprägt..ein MoF würde, bei erfolgreichem Abschluss, in der Tat einige "Luxus-Probleme" lösen..Dein Alter von dann max. 31 halte ich für völlig unproblematisch. Wenn Du es Dir leisten kannst + es Dich interessiert, dann mach es, sonst nciht. Viel Erfolg.

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Was hast Du für einen Abschluss? Diplom?
Wenn Diplom, lass' das mit dem Master, das lohnt nicht! Wenn Du einen BA hast, würde ich das evtl. in Erwägung ziehen.

Deine Abschluss-Note finde ich gar nicht "mittelmäßig", sondern recht ansprechend, zumal noch Praktika usw. dabei. Ein Bekannter von mir hat Controlling als Schwerpunkt gemacht, hatte auch Schwierigkeiten was zu finden und arbeitet jetzt im Online-Marketing. Deshalb sehe ich das mit fehlenden Schwerpunkt nicht als problematisch an, weil heutzutage lebenslanges Lernen oder permanent was Neues erlernen fast selbstverständlich ist.

Dann noch: Das Gerede mit dem Aufschwung und dem Fachkräftemangel geht mir langsam auf den Nerv! Gerade bei den jungen Akademikern und Absolventen kommt das nicht an. Ich habe auch Ende 2009 mein Diplom gemacht (1.7, Uni, Schwerpunkt Finanzierung, außeruniv. Engagement, Projekte usw.) und habe fast ein Jahr gesucht. Es war echt frustierend und man bekommt oft Selbstzweifel. Aber es liegt am Arbeitsmarkt, kaum Einstellungen, Kurzarbeit, nur Berufserfahrung gesucht usw.

Ich würde mich weiter bewerben, die Anzahl der Absolventenstellen nimmt zu. Während meiner Bewerbungsphase habe ich noch eigeninitiativ Weiterbildungen (IT usw.) gemacht. Nicht fertig machen lassen und nicht aufgeben!

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deine daten sind nicht schlecht, nur um ins m&a zu kommen braucht man halt den perfekten cv mit 1,x etc. ich würde anfangen zu arbeiten, was kein problem sein sollte für dich, und danach versuchen irgendwie in deinen wunschbereich zu kommen. also über arbeitszeugnisse glänzen. nach dem uni abschluss sich weiterbilden ohne einen job zu haben ist meist nur verzweiflung und bringt einem nicht wirklich was.

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Überleg dir wie du eine gute Verknüpfung zwischen deinem Lebenslauf und der Stellenbeschreibung bekommst. Da sagst du hast viel Praxiserfahrung, dann stricke eine Verbindung zur Stellenausschreibung. z.B. Wie kannst du welche Fähigkeiten besonders gewinnbringend für das Unternehmen einsetzten?!

Hier ist es besonders wichtig, dass du gute individuelle Anschreiben verschickst und dir da Mühe gibst. Du hast es doch drauf und so verhext sind deine Rahmendaten alle mal nicht!

Versuch es zudem auf Kontaktmessen und Firmenevents, dort kannst du in einem persönlichen Gespräch Kontakte knüpfen und Noten, Studiendauer sind erstmal sekundär von Interesse. Dort kannst du mit deiner Persönlichkeit und deinen Erfahrungen punkten.

Viel Erfolg!

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An deinem Profil liegt es nicht! Sicherlich für die absoluten Top-Jobs nicht geeignet, aber bei kleineren und mittleren Beratungen oder für den Mittelstand durchaus ansprechend. Also absolut ausreichend und ein Auslandsstudium würde das Ganze zwar aufwerten, aber wohl immer noch nicht in die Kategorie High-Potential heben, die dann für McK, BCG und Konsorten interessant wäre. Im Übrigen glaube ich nicht, dass du mit deinen Noten, etc. für einen Master an der LSE oder z.B. St.Gallen zugelassen wirst.

Wenn du wirklich keinen Job findest, muss es also an etwas anderem liegen (Bewerbungsunterlagen, Auftreten im VG, etc. ...). Vom weiteren Studieren kann ich dir nur abraten - Auslandsstudium ist natürlich IMMER sinnvoll, aber 2 Jahre den Master auf das Diplom draufsetzen bringt im Endeffekt wenig und kostet nur Geld.

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Besten Dank schon mal für die vielen Antworten!

Am liebsten würde ich bei einer kleinen bis mittleren Beratung bzw. M&A Boutique arbeiten. Dass es für die ganz großen und etwas größeren Nummern nicht mehr reicht, verstehe ich.

Am Auftreten liegt es m. E. nicht, in Vorstellungssgeprächen konnte ich mich bei meinen bewerbungen für Praktika immer sehr gut schlagen (was mir auch ohne Nachfrage gesagt wurde) und bei dem einzigen Auswahlverfahren für einen "richtigen" Job bin ich auch unter die letzten zwei Bewerber gekommen. Mein Problem ist, dass ich soweit gar nicht erst komme, sondern von Beginn an eine Absage bekomme. Meine Bewerbungsunterlagen habe ich schon wiederholt von Dritten überprüfen lassen. Deswegen habe ich gedacht, es liegt am Profil selbst.

Bleibt die Frage, wie ich jetzt die Zwischenzeit überbrücke. Ich habe mir reihenweise einjährige Masterprogramme (Finance) angesehen, aber bis auf ein paar Corporate Finance Master haben mir die Programme nicht wirklich zugesagt. Und die CF Master sind meistens teuer und/oder mit ein paar Jahren Berufserfahrung verbunden. Deswegen hatte ich den Besuch der Summer School der LSE erwogen. Da komme ich anders als beim Masterprogramm rein, und es ist preiswerter und schneller. Weiß jemand, ob Personaler so eine Teilnahme honorieren? Oder wird das eher als teurer Jugendurlaub abgetan?

Lounge Gast schrieb:

Überleg dir wie du eine gute Verknüpfung zwischen deinem
Lebenslauf und der Stellenbeschreibung bekommst. Da sagst du
hast viel Praxiserfahrung, dann stricke eine Verbindung zur
Stellenausschreibung. z.B. Wie kannst du welche Fähigkeiten
besonders gewinnbringend für das Unternehmen einsetzten?!

Hier ist es besonders wichtig, dass du gute individuelle
Anschreiben verschickst und dir da Mühe gibst. Du hast es
doch drauf und so verhext sind deine Rahmendaten alle mal
nicht!

Versuch es zudem auf Kontaktmessen und Firmenevents, dort
kannst du in einem persönlichen Gespräch Kontakte knüpfen und
Noten, Studiendauer sind erstmal sekundär von Interesse. Dort
kannst du mit deiner Persönlichkeit und deinen Erfahrungen
punkten.

Viel Erfolg!

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Urlaub!!

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"... und habe schon Ende 2009 meinen Abschluss gemacht."

Heißt das, du bist schon seit einem guten Jahr arbeitslos und auch nicht mehr in Ausbildung??? Das dürfte DAS K.O.-KRITERIUM in deinem Lebenslauf sein. Suche dir schnellstmöglich einen Job. Dazu würde ich auf jeden Fall auch "kleinere Brötchen backen", sprich: bewerben, bewerben, bewerben - ÜBERALL.

In den M&A oder UB-Bereich wirst du es schwer haben zu kommen, da dein Lebenslauf nicht gerade von Eigeninitiative, Zielstrebigkeit und Motivation strotzt. Das KANNST du NICHT mehr kaschieren und weiterstudieren bringt definitiv gar nichts - DAMIT VERSCHIEBST DU DAS PROBLEM nur in die Zukunft. Stell' dich einfach der Realität, dass du mit deinem Abschluss/deinen Fähigkeiten NICHT den von dir ersehnten Job erhalten wirst bzw. nicht kurzfristig.

MACHE WAS REALISTISCHES! JETZT!!!

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Wenn du nach einjährigen Masterprogrammen suchst, kannst du auch mal in Holland schauen. Tilburg ist CFA Partner und das Programm sieht eigentlich ordentlich aus. UK kostet halt ziemlich viel.

Summerschool würde ich eigentlich abraten, da es bei Personalern nicht wirklich geschätzt wird, auch wenn da LSE draufsteht.

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Ich stimme meinem Vorredner zu. Ein Jahr Pause ohne Tätigkeit? Was hast du in der Zeit gemacht? Aber jetzt keine Retrospektive:

BEWERBEN! Bei Großen und Kleinen, bei Hidden Champions, durchforste das Netz, geh zu Xing, geh auf Karriereevents, dann überbrückst du schon mal die formale Absage wegen Noten!

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Auf der anderen Seite, wenn er jetzt irgendeinen "realistischen "Job macht, für den er wahrscheinlich überqualifizert und unterbezahlt ist, dann meißelt man sich die Zukunft schon in Stein. Gerade in Deutschland. Einmal Zeitarbeiter, immer Zeitarbeiter.

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Inwiefern soll man als arbeitsloser Akademiker irgendwas auf Xing reissen können? Abgesehen von den Strukturvertriebstypen macht da jeder einen Bogen um einen.

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Das ist ja wahrscheinlich gerade mit "REALISTISCH" gemeint. Für den Job den er gerne machen möchte ist er jedenfalls unterqualifiziert (auf jeden Fall formal). Und wenn man sich auf x-tausend Stellen bundesweit bewirbt und entsprechende Angebote erhält (oder auch nicht) ist man am Ende nicht unter-, sondern IMMER ADÄQUAT (nämlich exakt entsprechend seines aktuellen Marktwertes) bezahlt.

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Ich weiß, dass der Ausgangstext recht lang ist, aber dem kann man entnehmen, dass ich seit meinem Abschluss NICHT ständig arbeitslos war. Ich habe ein Praktikum gemacht (6 Monate) und habe anschließend drei Monate an einem Projekt an der lokalen Uni gearbeitet (Werkvertrag).

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Oft liegt es nicht am Bewerber, sondern schlicht und ergreifend an der Arbeitsmarktlage!
Mein Kumpel ist Mitte 2009 fertig geworden und hat sich bei allen möglichen Unternehmen auf Ausschreiben und initiativ beworben, auch für weniger qualifizierte Stellen. Fast nur Absagen oder keine Reaktionen. Während der Zeit hat er noch selber Weiterbildungen gemacht. Beim VG einer befristeten Stelle hat man ihm gesagt, dass z. Zt. die Absolventen länger suchen und man eher zaghaft neues Personal einstellt. Man hat auch Angst oder Befürchtungen, dass gut qualifizierte Bewerber bei nächster Gelegenheit wieder abspringen und wechseln.
Ich glaube, dass die wenigstens Absolventen, die z. Zt. suchen, mit ihrer Situation (Arbeitslosigkeit) zufrieden sind, sondern sich ständig motivieren müssen, um neue Bewerbungen zu schreiben. Ein guter Studienabschluss ist heute keine Garantie mehr auf einen Arbeitsplatz. Und ohne Beziehungen (Vitamin B) ist noch schwieriger.

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