Privater Master ohne berufliche Orientierung trotz Corona?
Hallo zusammen,
zurzeit befinde ich mich am Ende meines Bachelorstudiums (aktueller Schnitt 1,6) und stehe vor einer größeren Entscheidung.
Trotz drei Praktika in verschiedenen Bereichen ( Sales, Marketing und HR) konnte ich keine positiven Erfahrungen sammeln. Eigentlich wollte ich noch ein zusätzliches Praktikum in einer Markenberatung absolvieren (à la ESCH, Batten & Company, Brand Trust), da mich strategische Themen wahrscheinlich eher interessieren würden. Nur konnte ich aus gesundheitlichen Gründen meine Bachelorarbeit nicht während meines letzten Praktikums abschließen und muss sie jetzt nachholen. Ein Praktikum in einer Markenberatung zu erhalten schein aufgrund der Corona Krise wohl sowieso unwahrscheinlich.
Jetzt habe ich zwei "Probleme" die mich nachts wach halten. Ursprünglich stand ich vor der Entscheidung nach dem Bachelor:
a) einen Master in Management anzugehen. Der wäre wahrscheinlich an Business Schools à la WHU, HHL, Mannheim, Maastricht oder der Nova in Lissabon. Dadurch erhoffe ich mir durch den Ruf, das Netzwerk sowie ein bis zwei Praktika ( an der HHL sogar drei ) mich während des Masterstudiums zu finden und mir danach eine gute Ausgangsposition zu schaffen ohne Zeit zu verlieren. Entweder finde ich dann meinen "Traumjob" oder habe bis dahin meine Erwartungen deutlich heruntergeschraubt. An eine staatliche Universität möchte ich aus mehreren Gründen nicht. Noch ein Studium an einer FH wäre eventuell auch nicht förderlich.
Die Gefahr besteht hier, dass ich trotz der genannten Vorteile der BS, nichts interessantes finde und am Ende nur mit eventuellen Schulden aus dem Studium komme. Es könnte sogar dazu kommen, dass wegen einer langanhaltenden Depression keinen Einstieg finde und erstmal auf den Schulden sitzen bleibe. Eventuell merke ich aber auch, dass ich komplett was anderes machen will und mich dann nochmal umorientieren muss...
b) Noch ein Gap Year einzulegen und Praktika in möglicherweise interessanten Bereichen zu sammeln ( Brand Consulting, Business Development, oder wenn doch alles blöd läuft etwas im Bereich Nachhaltigkeit) zu absolvieren
Hier könnte ich möglicherweise nach den Praktika endlich eine positive Erfahrung sammeln und dann in dem Bereich einen Master absolvieren, der mit etwas Glück von meinem aktuellen Stipendium teilweise gefördert wird. Die Gefahr aber wäre, dass mein Lebenslauf "verwässert" und ich wegen der aktuellen Corona Krise sogar kein Praktikum bekomme und dann nur weitere wertvolle Zeit verschwendet habe, denn die auf die Pandemie folgende "greater Depression" nach Nouriel Roubini ist gar nicht so abwegig. Gegen Ende des Jahres (Gap year nach dem Abitur und verlängertes Studium) werde ich 25 und bin daher insgesamt nicht mehr der jüngste.
Wie ihr seht ist mein Alltag zurzeit eher von Ängsten geprägt, weswegen ich mich über ernsthaft(!!) gemeinte Ratschlage und Meinungen zu meiner Situation freuen würde. Würdet ihr Option a oder b in Zeiten von Corona vorziehen? Würdet ihr wegen der drohenden Depression einen privaten Master machen, um auf dem Arbeitsmarkt schneller anzukommen oder doch lieber einen staatlichen Master bevorzugen, um eventuelle Schulden zu vermeiden? Die Schulden könnten wahrscheinlich nach dem Studium ( unter der Bedingung, dass ich etwas finde) von der Steuer abgesetzt werden.
LG und Danke im Voraus für eure Ratschläge!
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