Hallo,

ich bin derzeit im zweiten Mastersemester und somit ist die Masterarbeit gar nicht mehr so weit weg und um ehrlich zu sein habe ich etwas Bammel davor.
Ich habe den Bachelor an einer kleinen FH gemacht, an der wissenschaftliches Arbeiten natürlich im Hintergrund stand. Vor der Bachelorarbeit habe ich nur eine kleine Hausarbeit geschrieben, die auch eher milde bewertet wurde, wenn man ehrlich ist. Dementsprechend war ich in der Bachelorarbeit natürlich auch erstmal etwas überfordert und das Ergebnis war eine (überwiegend) reine Literatur Zusammenfassung und insgesamt kein tolles Ergebnis.

Da ich jetzt den Master an einer großen Uni mache sind die Anforderungen ans wissenschaftliche Arbeiten natürlich höher und die meisten Themen sind quantitativer Natur. Abgesehen davon zählt die Masterarbeit ja auch 1/4 der Endnote, während die Bachelorarbeit lächerliche 12 ECTS waren. Wie kann ich mich am besten auf die Masterarbeit vorbereiten? Wie gesagt, ich habe in der Vergangenheit nicht viel wissenschaftlich gearbeitet und die Ergebnisse waren mäßig. Gibt es empfehlenswerte Literatur o.ä?

Hey,

am besten liest du dir mal ein kleines Einführungsbuch durch, welches wissenschaftliches Arbeiten in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften behandelt (gibt viele gute Einführungen, die weniger als 200 Seiten haben). Anschließend solltest du dir bewusst werden über welches Thema du schreiben möchtest und hierzu brainstormen. Für eine Arbeit die 80-100 Seiten lang wird, ist es essentiell, dass du ein Thema behandelst, das dich interessiert und einen sinnvollen Beitrag zur Wissenschaft darstellt. Dabei ist die frühe Suche nach einem Betreuer sehr wichtig und am besten auch eine regelmäßige Absprache. Sobald du ein grobes Thema hast, solltest du darüber nachdenken welche quantitativen Methoden sinnvoll sind (häufig findest du im Fazit wissenschaftlicher Aufsätze Ideen zur weiterführenden Behandlung eines Themas) und diese Methode so verinnerlichen, dass du sicher damit arbeiten kannst. Ansonsten gilt wirklich lesen, lesen, lesen auch wenn das häufig in wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen zu kurz kommt. Nichtsdestotrotz muss eine Masterarbeit zeigen, dass du dich intensiv mit einem wissenschaftlichen Thema auseinandersetzen kannst und eventuell auch schon einen Teil einer Forschungslücke bearbeiten kannst.

Viel Erfolg und viele Grüße

WiWi Gast schrieb am 29.05.2020:

Hallo,

ich bin derzeit im zweiten Mastersemester und somit ist die Masterarbeit gar nicht mehr so weit weg und um ehrlich zu sein habe ich etwas Bammel davor.
Ich habe den Bachelor an einer kleinen FH gemacht, an der wissenschaftliches Arbeiten natürlich im Hintergrund stand. Vor der Bachelorarbeit habe ich nur eine kleine Hausarbeit geschrieben, die auch eher milde bewertet wurde, wenn man ehrlich ist. Dementsprechend war ich in der Bachelorarbeit natürlich auch erstmal etwas überfordert und das Ergebnis war eine (überwiegend) reine Literatur Zusammenfassung und insgesamt kein tolles Ergebnis.

Da ich jetzt den Master an einer großen Uni mache sind die Anforderungen ans wissenschaftliche Arbeiten natürlich höher und die meisten Themen sind quantitativer Natur. Abgesehen davon zählt die Masterarbeit ja auch 1/4 der Endnote, während die Bachelorarbeit lächerliche 12 ECTS waren. Wie kann ich mich am besten auf die Masterarbeit vorbereiten? Wie gesagt, ich habe in der Vergangenheit nicht viel wissenschaftlich gearbeitet und die Ergebnisse waren mäßig. Gibt es empfehlenswerte Literatur o.ä?

Hab den Bachelor auch an einer (privaten) FH gemacht und wir haben eigentlich sehr viel wissenschaftlich gearbeitet. Haben im gesamten Bachelor knapp 10 wissenschaftliche Arbeiten gehabt und deshalb war die BT auch nicht mehr so eine große Herausforderung. Viele BTs sind by the way reine Literaturarbeiten, auch an Goethe Uni etc., nicht nur an FHs. Ich persönlich hab auch quantitativ gearbeitet, aber das ist bei der BT nicht mal üblich. Normalerweise sollte in deinem Master auch vorher etwas wissenschaftlich gearbeitet werden (Kurs Empirical Methods o.ä.).

Es ist aber auch kein Hexenwerk, lies dir einfach eine Menge echte Paper durch und lass dich inspirieren. Du musst eine klare Struktur haben, sprich alles muss aufeinander aufbauen. D.h. alles, was in der Einleitung behandelt wird, sollte wichtig für den späteren Teil sein. Du leitest aus deiner Literaturrecherche Hypothesen heraus ab und versuchst diese dann zu untersuchen. Das geht sowohl qualitativ als auch quantitativ. Quantitativ würdest du bspw. ein Survey erstellen, Variablen verändern und die Daten analysieren. Wo sind Zusammenhänge? Wo gibt es Unterschiede? Was fällt aus der Reihe. Dabei nutzt du dann Regression, Arithmetisches Mittel usw. Diese statistischen Methoden kann man sich gut aneignen, daran wird's nicht scheitern.

Naja, zunächst mal müsste man wissen, in was für einem Bereich du deine Masterarbeit schreibst? Machst du angewandte makroökonomische Analyse oder möchtest du über eine Klassifizierung von Marketinganalysen schreiben?

Von den wissenschaftlichen Methoden her tuen es meistens Ökonometrievorlesungen. Ein Kurs in English Academic Writing hat auch noch niemandem geschadet.

Ich kann dir ResearchGate empfehlen, dort gibt es viele gut geschriebene Artikel. Generell ist es schwierig Tipps zu geben, bevor du nicht die Ausrichtung deiner Arbeit kennst. Formale Tipps kannst du einfach nachschlagen.. Zitieren etc. Ich würde anfangen dir wissenschaftliche Paper durchzulesen. Das habe ich auch lange gemacht und überzeugt dann in meiner Masterthesis insbesondere durch die wissenschaftliche Leistung und Vorgehensweise

WiWi Gast schrieb am 29.05.2020:

Naja, zunächst mal müsste man wissen, in was für einem Bereich du deine Masterarbeit schreibst? Machst du angewandte makroökonomische Analyse oder möchtest du über eine Klassifizierung von Marketinganalysen schreiben?

Von den wissenschaftlichen Methoden her tuen es meistens Ökonometrievorlesungen. Ein Kurs in English Academic Writing hat auch noch niemandem geschadet.

Also eine makroökonomische Analyse wird es wohl eher nicht werden haha. Es kommt natürlich drauf an an welcher Professur ich dann letzendlich einen Platz für die Thesis bekomme. Es wird aber wohl auf den Lehrstuhl für Management oder für Entrepeneurship und Innovationsmanagement hinauslaufen, also tendenziell eher "weichere" Fachbereiche.

Danke für die Vorschläge bisher, vielleicht mache ich mir da auch zu sehr einen Kopf. Ich habe nur leider tatsächlich im ersten Semester gemerkt, dass mir teils echt Grundlagen für Module wie "Empirische Managementforschung" gefehlt haben bzw. es mir einfach schwerer viel als vielen Kommilitonen.