Studierende 2002 - Bremer Studie erschienen
Die Studierenden von heute haben pragmatisches Zeitbewusstsein: Das belegt eine Bremer Studie über Zeit, Studium und Job.
Kein Zeitdruck
»Guten Tag meine Damen und Herren, guten Morgen liebe Studenten« - diese Hörfunk-Begrüßung beim Mittagsmagazin mag zwar nach wie vor witzig sein, entspricht aber nicht der Realität. Der Student 2002 lebt nicht »in den Tag hinein«. Vielmehr nutzt die heutige Studierendengeneration die Zeit sehr überlegt. Das ist ein Ergebnis der Untersuchung »Zeit und Studium«, die jetzt von Wissenschaftlern der Universität Bremen vorgelegt worden ist.
»Studierende«, so die Autoren der Studie Hans-Günther Heiland und Werner Schulte, »sind schon viel mehr in das moderne Zeiterleben eingebunden, als man gemeinhin auf Grund ihrer Stellung zwischen noch Jugendlichsein und schon Berufstätigsein annehmen kann.« Das Zeitbewusstsein von Studierenden unterscheidet sich qualitativ nicht von dem der Gesamtbevölkerung. Allerdings ist der ausschließlich auf Aufstieg und Erfolg ausgerichtete Umgang mit Zeit im studentischen Leben eher die Ausnahme. Die Zeit wird so geplant, dass sich bestimmte Ziele erreichen lassen.
Das Gefühl, unter Zeitdruck zu stehen, ist bei Studierenden nicht sehr verbreitet. In der Bremer Studie wurden auch die Tätigkeiten neben den Studium erfasst. Studierende leben schon lange nicht mehr einen Alltag, der hauptsächlich vom »Student sein« geprägt wird. Drei Viertel der Studierenden gehen neben dem Studium einer Tätigkeit nach (Erwerbstätigkeit, häusliche Verpflichtungen, studentische Hilfskraft). Der Umfang liegt bei durchschnittlich zwölf Stunden pro Woche. Es kann aber nicht belegt werden, dass der Zeitaufwand für die Erwerbstätigkeit zu Lasten des Studiums geht. Wer arbeitet, tut dies in der Regel in seiner freien Zeit.
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