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Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

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WiWi Gast

Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Ich lese hier immer, wie schwer es ist, einen Job zu bekommen, wie wenig gezahlt wird und wie toll es früher war.

Heute ist ein Artikel in der Welt erschienen, der behauptet, dass 60% der jungen Leute studienberechtigt wären und ca. 50% studieren.

Quelle:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article125499659/Wachsende-Akademikerzahl-hat-dramatische-Folgen.html

Worüber wir diskutieren können:

  1. Lohnt sich ein Studium noch, wenn man nur Teil einer Masse wird?

  2. Was sind die Alternativen? Handwerk wie es im Artikel steht?

  3. Woran liegt es eigentlich, dass heute jeder Zweite studieren kann? Ist das Niveau so am Boden?

  4. Wohin wird das führen? Welche Jobs werden so viele Absolventen erhalten und was für ein Gehalt? Worauf müssen wir uns einstellen?

Wenn ich lese, wie die Zahlen sind, wird mir Angst und Bange vor dem Arbeitsmarkt. Habe noch zwei Semester, aber wenn ich nur einer von so vielen bin, dann nützen mir auch die tollen Note nichts!
Habe ziemlich Angst davor, arbeitslos zu werden oder irgendeinen Mist zu machen. Irgendwie war mir nie so klar, dass so viele studieren.

Würde gerne mit euch darüber diskutieren!

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Ich denke, in ein paar Jahren wird es aussehen wie in den USA. Jeder durchschnittliche Mensch wird studieren. Dies wird aber nicht automatisch zu einem besseren Job führen. Wird halt schwerer an die guten Jobs zu kommen. Nur Absolvent sein reicht eben nicht mehr. Sieht man ja jetzt schon. Und irgendwann werden einige BWLer z.B die neuen Bürokaufleute etc.

Irgendwann gibt es dann niemanden der eine Ausbildung macht. Die meisten Unternehmen haben sowieso keine Lust auszubilden.
Folge wird sein das wir ein genau so schlechtes Bildungssystem wie die Amis bekommen. Dann studiert einfach jeder bis auf die Asis und "Gangster". DIe packen dann Tüten.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Ein solches Problem sollte normalerweise über den Marktmechanismus gelöst werden. Gibt es zu viele BWL'er auf dem Markt, dann fallen die Preise bei den entsprechenden Berufen, während der Maler und Lackierer aufgrund der hohen Nachfrage seine Preise erhöhen kann. Der handwerklich begabte Banker wird dann irgendwann feststellen, dass er mit seiner heimlichen Leidenschaft viel mehr Geld verdienen könnte als mit seinem aktuellen Job. Daraufhin wird er umschulen und einem Kollegen Platz machen, der nichts anderes kann, als Banker zu sein. So sagt es zumindest die Theorie :D - Daher: keine Panik. Wer Flexibel ist, findet irgendwo einen Job, mit dem er glücklich werden kann ;-)

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

  1. Ein Studium lohnt sich nur in den Bereichen, die nicht überlaufen sind.

  2. Alternative zum Studium ist eine Ausbildung. Gute Techniker haben immer viel verdient und werden es in Zukunft nich mehr.

  3. Das Niveau ist sowas von am Boden. Heute kriegt ja jeder halb wegs normal denkende Mensch an irgendeiner Landschule seine fachgebundene Hochschulreife. Das Niveau ist nicht mit dem eines Gymnasiums vergleichbar.

  4. Es zählt nur Angebot und Nachfrage. Es spielt fast keine Rolle wie qualitativ wertvoll deine Ausbildung wert war. Wenn die Nachfrage gering ist, kommt ein geringes Gehalt raus. Da das Angebot immer weiter steigen wird, weren die Gehälter von "Akademikern" sinken bzw. es wird dazu kommen, dass BWL-Studiengänge das Niveau von früheren Industriekaufmannausbildungen erreichen. Dann haben wir das selbe miese Bildungssystem wie in den USA.

Das durschnittliche Einkommen wird aber wie immer aber steigen, jedoch nicht bei Marketing-BWLer, Juristen, Biologen und co, sondern bei Technikern und sehr guten Informatiker und Ingenieuren.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Die Studienanfängerquote liegt wohl eher bei 40% und von denen machen sicherlich 20% keinen Abschluss, dann sind wir bei 32%. Bald rennen auch diese ganzen Boomjahrgänge gegen die Masterwand, weil sich die Anzahl der Masterplätze nicht erhöht, da kann man sicherlich noch mal 25% abziehen.Dann bleiben noch 25% übrig.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

oh nein, nicht schon wieder... suche mal hier im forum, da gibt es schon endlose threads dazu.

bitte schließen

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

  1. Ein Studium lohnt sich nur in den Bereichen, die nicht
    überlaufen sind.

  2. Alternative zum Studium ist eine Ausbildung. Gute
    Techniker haben immer viel verdient und werden es in Zukunft
    nich mehr.

Wieso kommt als Alternative in solchen Diskussionen immer Techniker, am besten noch bei VW, oder? Seit wann ist eine technische Ausbildung eine Alternative zu einem KAUFMÄNNISCHEM Studium. Wenn ich mich in der Schule einen Sch..ß für Physik, Motoren, Elektrik, Metall usw. interessiere und gerne "Kaufmann" sein will, ist doch nicht Techniker die Alternative. Die persönlichen Interessn ändern sich doch nicht plötzlich. Die Alternative zu einem KAUFMÄNNISCHEM Studium ist eine KAUFMÄNNISCHE Ausbildung, d.h. Bürokaufmann, Industriekaufmann, Speditionskaufmann, Großhandelskaufmann, Bankkaufmann etc.

Und hört bitte auf die absoluten Bestverdiener im Ausbildungsbereich mit den absoluten Geringverdienern im Akademikerbereich zu vergleichen. Die Vergleiche sind fürn Ars... Natürlich gibt es bei VW ehemalige Azubis, die einen Hörsaal noch nie von innen gesehen haben, aber besser verdienen als irgend ein Bachelor, der Marketing in der 100 Mann-Klitsche macht. oh mann.

Ich habe zuerst meine mittlere Reife gemacht und kenne daher viele, die sich im kaufmännischem Bereich ausbilden ließen. Selbst mit mittlerweile 10 Jahren!!! BE, sind diese Leute bei durchschnittlich 2300 brutto und sind nichts anderes als "Sekretäre" derjenigen, die studiert haben. Die meisten arbeiten zudem in irgendwelchen 100 Mann-Klitschen, die im Umkreis von mehr als 25 km keine Sau kennt. Das ist die wahrscheinliche Realität von fertigen Azubis. Ein BWlLer, der sich anstrengt, wird im Durchschnitt immer etwas höheres erreichen, als das kaufmännische-Pendant.

  1. Das Niveau ist sowas von am Boden. Heute kriegt ja jeder
    halb wegs normal denkende Mensch an irgendeiner Landschule
    seine fachgebundene Hochschulreife. Das Niveau ist nicht mit
    dem eines Gymnasiums vergleichbar.

Das ist Bullshit. Damit implizierst du, dass dein Abi (falls du eins haben solltest) per se mehr Wert ist, als das der heutigen Abiturienten, nur weil du es noch zu der "guten alten Zeit" erworben hast? Das ist absurd und wissenschaftlich überhaupt nicht nachzuweisen. Bitte kommt mir jetzt nicht mit "aber ich musste in Mathe noch diese und jenes machen".

  1. Lehrmethoden ändern sich STÄNDIG, auch in Mathe. Dein Vater musste in Mathe 1970 auch noch mit Papier und Bleistift machen, wofür du 2000 den Taschenrechner hattest.
  2. Mathe ist ein Fach unter dutzenden anderen. In Deutsch wird seit Jahrzehnten Faust gelesen, in Bio der Treibhauseffekt gelehrt und in Physik irgendwelche Flaschenzüge berechnet. Das Abi ist objektiv nicht einfacher geworden. Da zählen auch keine Aussagen von irgendwelchen Lehrern, die etwas anderes behaupten, nur weil sie es subjektiv so empfinden.

Mehr Absolventen bedeutet nicht zwingend schlechtere Qualität. Heute ist es nun mal so, dass extrem viele soziale Schichten studieren, die es früher trotz vorhandener Eignung fast nie getan haben. Kinder von der Arbeiterklasse haben , selbst wenn sie einen IQ von 200 hatten und ein 1,0er Abi (etwas zugespitzt formuliert) zu 99% NICHT studiert, sondern eine Ausbildung gemacht (kannst ja mal nachsehen, wie hoch der Anteil an Arbeiterfamilien in den 70ern und 80ern war). Ein Arbeiter hat eine Ausbildung gemacht, da gab es keine Diskussion zuhause. Heute studiert jeder, der die Möglichkeit dazu hat. Gesellschaftliche und finanzielle Schranken sind VOLLKOMMEN weg. Deshalb studieren mehr. Das hat aber nichts mit der Qualität des Studium oder des Abis zu tun. Sicherlich wird es Unis geben, die einen lumpigen Bachelor produzieren. Diese Unis haben aber auch schon lumpige Diplomer produziert.

  1. Es zählt nur Angebot und Nachfrage. Es spielt fast keine
    Rolle wie qualitativ wertvoll deine Ausbildung wert war. Wenn
    die Nachfrage gering ist, kommt ein geringes Gehalt raus. Da
    das Angebot immer weiter steigen wird, weren die Gehälter von
    "Akademikern" sinken bzw. es wird dazu kommen, dass
    BWL-Studiengänge das Niveau von früheren
    Industriekaufmannausbildungen erreichen. Dann haben wir das
    selbe miese Bildungssystem wie in den USA.

Das durschnittliche Einkommen wird aber wie immer aber
steigen, jedoch nicht bei Marketing-BWLer, Juristen, Biologen
und co, sondern bei Technikern und sehr guten Informatiker
und Ingenieuren.

Wer in 10, 15, 20 Jahren einmal eine kaufmännische Führungsposition inne haben und Verantwortung übernehmen will, kommt um ein Studium nicht herum. So sieht´s aus. Ich kenne Leute für die ab einer bestimmten Position Schicht im Schacht ist, ALLEINE weil sie keine Akademiker sind.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Ich bin rein zufällig seit fast 20 Jahren verantwortlich für die Personalplanung und wer leugnet, dass mit den verschulten Bachelor-Studiengängen das Niveau nicht kräftig nach unten gegangen ist, der macht sich was vor und wird ein böses Erwachen haben.

Mit nicht-anerkannter Leistung hat das überhaupt nichts zu tun, denn die Benachteiligung von Arbeiterfamilien war spätestens in den 90ern überwunden und spielte z.B. 2006 sowieso keine Rolle mehr. Wir haben aber merkwürdigerweise diese Entwicklung nicht seit 1995, 2000 oder 2006, sondern erst ab Einführung der neuen Studiengänge und eine Explosion erst seit 2010. Es ist überhaupt nicht zu leugnen, dass es, seitdem der Bachelor endgültig etabliert ist und diese kurze Mischphase Diplom/Bachelor (oft auch in den Inhalten) vorübergezogen ist, es einen qualitativ schlechteren Bachelor gibt, der für jeden viel leichter zu erringen ist. Dementsprechend haben sich auch die Zahlen entwickelt.

Und was bekomme ich? Anstatt 100 Bewerbungen 600. Alle mit einer 1,x oder einer 2,x. Dann beginnt das Rätselraten, wer wirklich was drauf hat und wem das nur nachgeschmissen wurde.

Was wir erleben ist sozialistische Gleichmacherei, aber bestimmt keinen Intelligenzsprung.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Die Studienanfängerquote liegt wohl eher bei 40% und von
denen machen sicherlich 20% keinen Abschluss, dann sind wir
bei 32%. Bald rennen auch diese ganzen Boomjahrgänge gegen
die Masterwand, weil sich die Anzahl der Masterplätze nicht
erhöht, da kann man sicherlich noch mal 25% abziehen.Dann
bleiben noch 25% übrig.

Die Studienanfängerquote steht im Artikel. Quelle ist das statistische Bundesamt. Was soll es bringen, wenn man Zahlen leugnet, die klar belegt sind?
Natürlich sind die vielen Studenten und Absolventen ein Problem, weil sie keiner braucht, oft mies ausgebildet sind und das Wort Studium entwertet, aber darüber spricht man eben nicht so gerne, wenn man selbst zu dieser Mehrheit gehört, oder?

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

  1. Man wird mit den Wölfen heulen muss. Der Bachelor verdrängt über kurz oder lang die Ausbildung und wird die neue Berufsgrundqualifikation. Sieht man ja schön an den Zahlen. Das US-System lässt grüßen. Richtige Akademiker machen dann den Master. Das Niveau wird ganz schnell weiter verfallen.

  2. Siehe den ersten Punkt. Wenn das der neue Standard wird, dann werden die Betriebe in Zukunft all ihren Ausbildungsstellen einen akademischen Touch geben. Gibt halt dann keine LEhrlinge mehr, sondern nur noch "duale Studenten", selbst beim Handwerker nebenan. Heißt dann halt nicht mehr "du machst ne Ausbildung", sondern "ich studiere auf IHK Gas-Wasser-Installateur". Der Etikettenschwindel hat begonnen.

  3. Die Antwort gibst du dir doch selbst. Wir haben objektiv weniger Kinder als früher. Trotzdem kann ein höherer Anteil absolut und relativ studieren. Entweder alle sind heute superschlau oder aber das ist eine Gleichmacherei, die alles vereinfacht, damit ja auch die Quoten in den Studien passen.

  4. Ist ein Bachelor in ein paar Jahren noch ein anerkannter Akademiker? Ich denke das ist schon heute schwierig. Ich nehme an, dass es in Zukunft normal sein wird, dass man anstatt einer Lehre einen Bachelor hat (siehe Punkt Etikettenschwindel). Damit macht man sich zwar sein Wirtschaftssystem kaputt, aber was solls? Wir werden Bachelors überall haben: Im Büro, an der Kasse. Wird halt die neue Berufsgrundqualifizierung für ein halbwegs ordentlihe sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. So wie früher ein Hauptschulabschluss, später die Realschule und bis vor kurzem das Abi.
antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Die Barrieren, die du beschreibst sind schon lange abgebaut. Die Explosion gibt es aber erst, seit der Einführung des Bachelor/Mastersystems. Willst du ernsthaft erzählen, dass hochintelligente Arbeiterkinder im Jahr 2007 diskrimminiert wurden und 2010 nicht mehr. Ernsthaft? Natürlich gibt es einen extremen Niveauverfall.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

ja der Markt wird es regeln. Aber: Die Preise werden nicht direkt fallen, weil der Bedarf an BWLern steigt ja nicht unbedingt, daher keine höhere Nachfrage. Auch tun Tarife ihr übriges (Insider/Outsider Problem aus der VWL), da kann man nicht einfach Gehälter drücken. Aber es wird dazu führen, dass viele auf der Strecke bleiben oder sich halt irgendwie durchschlagen müssen.

Bei KMUs werden die Gehälter sicher fallen für Einsteiger, wegen dem hohen Angebot und der meist fehlenden Tarifbindung.

Oder aber man setzt BWLer auf Stellen die kein Studium erfordern, was heute schon der Fall ist. Zu den USA: ein Elektriker und auch viele andere Handwerker verdienen dort schon mehr als der durchschnittliche Amerikaner. Das wird hier auch immer mehr zum Trend. Zumal der Handwerker auch in Krisenzeiten gebraucht wird, der BWLer, gerade Einsteiger, aber meist nicht.

Ich würde heute nur noch Überfliegern zum BWL Studium raten, am besten sollte man das Studium auch überflieger-style gestallten (Top Uni ggf. Privat oder Ausland), Auslandsaufenthalte, sehr gute Praktika, Top Noten. Wer das nicht bieten kann, sollte lieber eine gute Ausbildung machen oder was anderes.

Wie sagt mein Vater, der als selbständiger Handwerksmeister im Jahr auf ein höheres, 6 stelliges, zu versteuerndes Einkommen kommt gerne spöttisch "willst einen Akademiker kennen lernen? ruf ein Taxi". Seine Qualifikation: Volksschule aufm Dorf, Handwerkslehre von 14 bis 17 im selben Dorf, Tätigkeit als Geselle, später Meisterbrief, angestellter Meister, mit Ende 20 selbständig, mit Anfang 30 baute er das erste Haus ohne viel Schulden, mit Ende 30 abbezahlt, mit 40 baute er das zweite Haus zur Kapitalanlage. Heute hat er 20 Mitarbeiter, macht nur noch Vertrieb und Beratung, malocht nicht mehr körperlich, hat 6 Häuser, seine Hobbies sind Oldtimer Sportwagen.

Das ist jetzt nicht super repräsentativ, aber in meiner Verwandtschaft gibt es mehrere ähnliche Fälle. Zwar nicht alle mit 20 Mitarbeitern, aber mindestens 3-10 und die leben alle sehr gut. Nur ein Problem haben sie: Fähige Azubis zu finden, weil immer mehr Schüler studieren und sich zu fein für eine Lehre sind.

Zumal die Löhne nicht schlecht sind. Ein Facharbeiter bekommt mit um die 30 bei meinem Vater ca. seine 40k, ein Meister locker ca. 50k. Ein Vertriebler (keiner von denen hat studiert) mit Provisionen kann es auf 70-90k bringen + Firmenwagen.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

ja der Markt wird es regeln. Aber: Die Preise werden nicht
direkt fallen, weil der Bedarf an BWLern steigt ja nicht
unbedingt, daher keine höhere Nachfrage. Auch tun Tarife ihr
übriges (Insider/Outsider Problem aus der VWL), da kann man
nicht einfach Gehälter drücken. Aber es wird dazu führen,
dass viele auf der Strecke bleiben oder sich halt irgendwie
durchschlagen müssen.

Bei KMUs werden die Gehälter sicher fallen für Einsteiger,
wegen dem hohen Angebot und der meist fehlenden Tarifbindung.

Oder aber man setzt BWLer auf Stellen die kein Studium
erfordern, was heute schon der Fall ist. Zu den USA: ein
Elektriker und auch viele andere Handwerker verdienen dort
schon mehr als der durchschnittliche Amerikaner. Das wird
hier auch immer mehr zum Trend. Zumal der Handwerker auch in
Krisenzeiten gebraucht wird, der BWLer, gerade Einsteiger,
aber meist nicht.

Ich würde heute nur noch Überfliegern zum BWL Studium raten,
am besten sollte man das Studium auch überflieger-style
gestallten (Top Uni ggf. Privat oder Ausland),
Auslandsaufenthalte, sehr gute Praktika, Top Noten. Wer das
nicht bieten kann, sollte lieber eine gute Ausbildung machen
oder was anderes.

Wie sagt mein Vater, der als selbständiger Handwerksmeister
im Jahr auf ein höheres, 6 stelliges, zu versteuerndes
Einkommen kommt gerne spöttisch "willst einen Akademiker
kennen lernen? ruf ein Taxi". Seine Qualifikation:
Volksschule aufm Dorf, Handwerkslehre von 14 bis 17 im selben
Dorf, Tätigkeit als Geselle, später Meisterbrief,
angestellter Meister, mit Ende 20 selbständig, mit Anfang 30
baute er das erste Haus ohne viel Schulden, mit Ende 30
abbezahlt, mit 40 baute er das zweite Haus zur Kapitalanlage.
Heute hat er 20 Mitarbeiter, macht nur noch Vertrieb und
Beratung, malocht nicht mehr körperlich, hat 6 Häuser, seine
Hobbies sind Oldtimer Sportwagen.

Das ist jetzt nicht super repräsentativ, aber in meiner
Verwandtschaft gibt es mehrere ähnliche Fälle. Zwar nicht
alle mit 20 Mitarbeitern, aber mindestens 3-10 und die leben
alle sehr gut. Nur ein Problem haben sie: Fähige Azubis zu
finden, weil immer mehr Schüler studieren und sich zu fein
für eine Lehre sind.

Zumal die Löhne nicht schlecht sind. Ein Facharbeiter bekommt
mit um die 30 bei meinem Vater ca. seine 40k, ein Meister
locker ca. 50k. Ein Vertriebler (keiner von denen hat
studiert) mit Provisionen kann es auf 70-90k bringen +
Firmenwagen.

Du machst einen großen Fehler: Dein Vater ist keine 20 mehr. Du vergleichst seinen beruflichen Weg aber mit dem eines aktuellen Absolventen. Ein fairer Vergleich wäre aber den deines Vaters mit dem eines Akademiker von früher zu vergleichen und da sieht die Welt schon anders aus.
Oder aber du vergleichst einen heutigen Gesellen mit den heutigen Absolventen und wenn ich sehe, wie viele der Gesellen nicht übernommen werden, in Niedriglohnjob und in der Zeitarbeit landen, dann muss man fast bemerken, dass es überall abwärts geht und ein hoher Lohndruck gerrscht. Viele die früher Azubis geworden wären, studieren ja heute. So einfach ist es nicht. Ausnahmen gibt es immer, aber die Grundtendenz ist schwierig.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

ja der Markt wird es regeln. Aber: Die Preise werden nicht
direkt fallen, weil der Bedarf an BWLern steigt ja nicht
unbedingt, daher keine höhere Nachfrage. Auch tun Tarife ihr
übriges (Insider/Outsider Problem aus der VWL), da kann man
nicht einfach Gehälter drücken. Aber es wird dazu führen,
dass viele auf der Strecke bleiben oder sich halt irgendwie
durchschlagen müssen.

Bei KMUs werden die Gehälter sicher fallen für Einsteiger,
wegen dem hohen Angebot und der meist fehlenden Tarifbindung.

Oder aber man setzt BWLer auf Stellen die kein Studium
erfordern, was heute schon der Fall ist. Zu den USA: ein
Elektriker und auch viele andere Handwerker verdienen dort
schon mehr als der durchschnittliche Amerikaner. Das wird
hier auch immer mehr zum Trend. Zumal der Handwerker auch in
Krisenzeiten gebraucht wird, der BWLer, gerade Einsteiger,
aber meist nicht.

Ich würde heute nur noch Überfliegern zum BWL Studium raten,
am besten sollte man das Studium auch überflieger-style
gestallten (Top Uni ggf. Privat oder Ausland),
Auslandsaufenthalte, sehr gute Praktika, Top Noten. Wer das
nicht bieten kann, sollte lieber eine gute Ausbildung machen
oder was anderes.

Wie sagt mein Vater, der als selbständiger Handwerksmeister
im Jahr auf ein höheres, 6 stelliges, zu versteuerndes
Einkommen kommt gerne spöttisch "willst einen Akademiker
kennen lernen? ruf ein Taxi". Seine Qualifikation:
Volksschule aufm Dorf, Handwerkslehre von 14 bis 17 im selben
Dorf, Tätigkeit als Geselle, später Meisterbrief,
angestellter Meister, mit Ende 20 selbständig, mit Anfang 30
baute er das erste Haus ohne viel Schulden, mit Ende 30
abbezahlt, mit 40 baute er das zweite Haus zur Kapitalanlage.
Heute hat er 20 Mitarbeiter, macht nur noch Vertrieb und
Beratung, malocht nicht mehr körperlich, hat 6 Häuser, seine
Hobbies sind Oldtimer Sportwagen.

Das ist jetzt nicht super repräsentativ, aber in meiner
Verwandtschaft gibt es mehrere ähnliche Fälle. Zwar nicht
alle mit 20 Mitarbeitern, aber mindestens 3-10 und die leben
alle sehr gut. Nur ein Problem haben sie: Fähige Azubis zu
finden, weil immer mehr Schüler studieren und sich zu fein
für eine Lehre sind.

Zumal die Löhne nicht schlecht sind. Ein Facharbeiter bekommt
mit um die 30 bei meinem Vater ca. seine 40k, ein Meister
locker ca. 50k. Ein Vertriebler (keiner von denen hat
studiert) mit Provisionen kann es auf 70-90k bringen +
Firmenwagen.

Dein Vater hat seine Karriere doch schon vor Jahrzehnten begonnen, oder? Was vergleichst du ihn dann mit einem Studenten heute? Wäre er unter heutigen Bedingungen auch noch so erfolgreich? Eher nicht, oder? Früher waren übrigens selbst Volks- und Hauptschule noch viel mehr wert. Heute können viele mit Abitur nicht einmal mehr rechnen oder halbwegs vernünftig schreiben. Letztendlich ist das heutige Abitur nur die früherer Hauptschule mit anderem Etikett. Nenne es besser, dann fühlt man sich elitärer.

Es stimmt übrigens schon, dass manche Facharbeiter und Handwerker super verdienen. Andere eiern in der Zeitarbeit rum oder werden mehr und mehr von der EU-Billigkonkurrenz verdrängt. Es werden auch immer ca. 10 - 25% der Studierten (ob man einen Bachelor als Akademiker bezeichnen kann, weiß ich ncicht) sehr gut verdienen. Besser als jeder Handwerker. Die restlichen werden in Zukunft schauen müssen, wo sie bleiben. Den man braucht sie einfach nicht.
Was man wirklich raten soll? Keine Ahnung! Es ist eine totale Fehlsteuerung. Eine politisch gewollte.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Wenn man hier immer hört, wie gut es den Leuten geht, die eine Ausbildung als Maurer oder KFZ-Mechaniker gemacht haben, fragt man sich scho,n wo das sein soll. Mein Bruder hat eine Ausbildung gemacht zum KFZ-Mechaniker, der verdient 8,20? / Stunde bei einer 35 Stunden Woche, die real aber eher bei 45 Stunden die Woche liegt. Überstunden werden selten gezahlt.

Ich kann schon verstehen, warum so viele lieber studieren wollen.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

dann frage ich mich, warum Du studiert hast und nicht Deinem Vater nachgeeifert bist?

Lounge Gast schrieb:

ja der Markt wird es regeln. Aber: Die Preise werden nicht
direkt fallen, weil der Bedarf an BWLern steigt ja nicht
unbedingt, daher keine höhere Nachfrage. Auch tun Tarife ihr
übriges (Insider/Outsider Problem aus der VWL), da kann man
nicht einfach Gehälter drücken. Aber es wird dazu führen,
dass viele auf der Strecke bleiben oder sich halt irgendwie
durchschlagen müssen.

Bei KMUs werden die Gehälter sicher fallen für Einsteiger,
wegen dem hohen Angebot und der meist fehlenden Tarifbindung.

Oder aber man setzt BWLer auf Stellen die kein Studium
erfordern, was heute schon der Fall ist. Zu den USA: ein
Elektriker und auch viele andere Handwerker verdienen dort
schon mehr als der durchschnittliche Amerikaner. Das wird
hier auch immer mehr zum Trend. Zumal der Handwerker auch in
Krisenzeiten gebraucht wird, der BWLer, gerade Einsteiger,
aber meist nicht.

Ich würde heute nur noch Überfliegern zum BWL Studium raten,
am besten sollte man das Studium auch überflieger-style
gestallten (Top Uni ggf. Privat oder Ausland),
Auslandsaufenthalte, sehr gute Praktika, Top Noten. Wer das
nicht bieten kann, sollte lieber eine gute Ausbildung machen
oder was anderes.

Wie sagt mein Vater, der als selbständiger Handwerksmeister
im Jahr auf ein höheres, 6 stelliges, zu versteuerndes
Einkommen kommt gerne spöttisch "willst einen Akademiker
kennen lernen? ruf ein Taxi". Seine Qualifikation:
Volksschule aufm Dorf, Handwerkslehre von 14 bis 17 im selben
Dorf, Tätigkeit als Geselle, später Meisterbrief,
angestellter Meister, mit Ende 20 selbständig, mit Anfang 30
baute er das erste Haus ohne viel Schulden, mit Ende 30
abbezahlt, mit 40 baute er das zweite Haus zur Kapitalanlage.
Heute hat er 20 Mitarbeiter, macht nur noch Vertrieb und
Beratung, malocht nicht mehr körperlich, hat 6 Häuser, seine
Hobbies sind Oldtimer Sportwagen.

Das ist jetzt nicht super repräsentativ, aber in meiner
Verwandtschaft gibt es mehrere ähnliche Fälle. Zwar nicht
alle mit 20 Mitarbeitern, aber mindestens 3-10 und die leben
alle sehr gut. Nur ein Problem haben sie: Fähige Azubis zu
finden, weil immer mehr Schüler studieren und sich zu fein
für eine Lehre sind.

Zumal die Löhne nicht schlecht sind. Ein Facharbeiter bekommt
mit um die 30 bei meinem Vater ca. seine 40k, ein Meister
locker ca. 50k. Ein Vertriebler (keiner von denen hat
studiert) mit Provisionen kann es auf 70-90k bringen +
Firmenwagen.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

ja der Markt wird es regeln. Aber: Die Preise werden nicht
direkt fallen, weil der Bedarf an BWLern steigt ja nicht
unbedingt, daher keine höhere Nachfrage. Auch tun Tarife ihr
übriges (Insider/Outsider Problem aus der VWL), da kann man
nicht einfach Gehälter drücken. Aber es wird dazu führen,
dass viele auf der Strecke bleiben oder sich halt irgendwie
durchschlagen müssen.

Bei KMUs werden die Gehälter sicher fallen für Einsteiger,
wegen dem hohen Angebot und der meist fehlenden Tarifbindung.

Oder aber man setzt BWLer auf Stellen die kein Studium
erfordern, was heute schon der Fall ist. Zu den USA: ein
Elektriker und auch viele andere Handwerker verdienen dort
schon mehr als der durchschnittliche Amerikaner. Das wird
hier auch immer mehr zum Trend. Zumal der Handwerker auch in
Krisenzeiten gebraucht wird, der BWLer, gerade Einsteiger,
aber meist nicht.

Ich würde heute nur noch Überfliegern zum BWL Studium raten,
am besten sollte man das Studium auch überflieger-style
gestallten (Top Uni ggf. Privat oder Ausland),
Auslandsaufenthalte, sehr gute Praktika, Top Noten. Wer das
nicht bieten kann, sollte lieber eine gute Ausbildung machen
oder was anderes.

Wie sagt mein Vater, der als selbständiger Handwerksmeister
im Jahr auf ein höheres, 6 stelliges, zu versteuerndes
Einkommen kommt gerne spöttisch "willst einen Akademiker
kennen lernen? ruf ein Taxi". Seine Qualifikation:
Volksschule aufm Dorf, Handwerkslehre von 14 bis 17 im selben
Dorf, Tätigkeit als Geselle, später Meisterbrief,
angestellter Meister, mit Ende 20 selbständig, mit Anfang 30
baute er das erste Haus ohne viel Schulden, mit Ende 30
abbezahlt, mit 40 baute er das zweite Haus zur Kapitalanlage.
Heute hat er 20 Mitarbeiter, macht nur noch Vertrieb und
Beratung, malocht nicht mehr körperlich, hat 6 Häuser, seine
Hobbies sind Oldtimer Sportwagen.

Das ist jetzt nicht super repräsentativ, aber in meiner
Verwandtschaft gibt es mehrere ähnliche Fälle. Zwar nicht
alle mit 20 Mitarbeitern, aber mindestens 3-10 und die leben
alle sehr gut. Nur ein Problem haben sie: Fähige Azubis zu
finden, weil immer mehr Schüler studieren und sich zu fein
für eine Lehre sind.

Zumal die Löhne nicht schlecht sind. Ein Facharbeiter bekommt
mit um die 30 bei meinem Vater ca. seine 40k, ein Meister
locker ca. 50k. Ein Vertriebler (keiner von denen hat
studiert) mit Provisionen kann es auf 70-90k bringen +
Firmenwagen.

So wie es bei deinem Vater läuft ist es nicht nur "nicht super repräsentativ" sondern überhaupt nicht repräsentativ. Ich kenne auch Maler, Maurer, Schreiner etc. mit eigener Firma, die halbwegs super verdienen. Das ist aber schon fast das Maximum dessen, was unter Handwerkern überhaupt möglich ist, sprich eigene und gut laufende Firma. Vergleich das mal mit den BWLern, die im Alter deines Vaters sind und das Maximum bei sich herausgeholt haben. Da ist das Jahresgehalt nämlich gerne mal 7-stellig.

Immer diese Handwerksvergleiche. Jeder kennt wohl einen Handwerker, der reich ist. Die überwiegende Mehrzahl ist es nicht. Einem Studenten, der mehrere Handwerker sehen will, kann man sagen: Geh zum Jobcenter und sieh dir die Schlange an, min. 50 % sind ausgebildete Handwerker. Das ist die Realität. Im Winter sind es dann 70 %.

Der Vergleich mit den gut verdienenden Handwerkern in Nordamerika hinkt. Alleine die Mentalität der Amerikaner und Kanadier ist diesbezüglich eine ganz andere als in Deutschland. Do it yourself ist in diesen Ländern ein no go. Da wird zum wechseln der Glühbirne fast schon der Handwerker gerufen. In Dtl. wird es immer so sein, dass Handwerker überwiegend nur geholt werden, wenn es unbedingt sein muss. Krisensicher ist das Handwer zudem überhaupt nicht, im Gegenteil. Welcher normale Mensch baut sich denn in der Krise einen Wintergarten, fliest sein Bad neu oder renoviert, wenn er auf Kurzarbeit ist oder sogar um seinen Job beim mittelständischen Maschinenbauer fürchten muss? Etliche Handwerksfirmen in meiner Umgebung haben seit der Krise ein "Zu Vermieten" Schild im Fenster hängen. Soviel zu krisensicher.

Bezüglich künftigen BWLern gebe ich dir aber recht. ich würde jedem Abiturienten, der BWL studieren will DRINGEND raten, sich nur auf die staatlichen! Top Unis zu beschränken, d.h. möglichst Mannheim, Münster, Frankfurt, München. Nicht unbedingt, weil die Ausbildung gut ist, sondern das Netzwerk zu UN. Außerdem müssen sich angehende Studenten vom "klassischen Studentenleben" verabschieden, d.h. schon während des Semesters reinhauen, damit möglichst überall eine 1,x, bei schwierigen Fächern max. 2,3 auf dem Zeugnis steht und eine 3,0 MAL ein Ausrutscher bleibt. Außerdem, ab dem ersten Semester Netzwerke aufbauen. Wer das macht, wird auch in 20 Jahren Erfolg haben. Jemand, der an einer Wald- und Wiesen Uni BWL mit 1,x abschließt und nichts weiteres mehr gemacht hat, wird es trotz guter Noten schwer haben. Leute, die mit 3,x abschließen werden sicherlich "Auszubildendenjobs" machen müssen.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Man lernt auch heutzutage nicht Kfz-Mechaniker oder Maurer sondern was gescheites! Meditintechnik oder Industriemeachaniker hätte er machen sollen. Kann echt nicht verstehen, wieso man eine Ausbildung in einem so schlecht bezahlten Beruf macht.

Lounge Gast schrieb:

Wenn man hier immer hört, wie gut es den Leuten geht, die
eine Ausbildung als Maurer oder KFZ-Mechaniker gemacht haben,
fragt man sich scho,n wo das sein soll. Mein Bruder hat eine
Ausbildung gemacht zum KFZ-Mechaniker, der verdient 8,20? /
Stunde bei einer 35 Stunden Woche, die real aber eher bei 45
Stunden die Woche liegt. Überstunden werden selten gezahlt.

Ich kann schon verstehen, warum so viele lieber studieren
wollen.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Kann mir denn bitte einer eine annerkannte und wissenschaftlich fundierte Quelle nennen, die belegt, dass heutzutage jeder Depp Abi machen kann und einen Bachelor bekommt?

Ich möchte eine Studie lesen, in der sinngemäß steht:

"1980 mussten Abiturienten noch A, B, C und D machen. 2013 mussten Abiturienten und Studierenden nur noch A machen. Deshalb kommen wir zu dem einzig denkbaren Ergebnis, das heute jeder Depp Abi machen kann."

Wenn es so wäre, würde es diesbezüglich schon längst private! Studien geben, die unabhängig von "politischen Ideologien" argumentieren.

Ich habe hier in diesem Forum noch kein einziges wissenschaftlich fundiertes Argument "der Bachelor würde einem hinterher geschmissen" gelesen, das einer unabhängigen Beurteilung auch nur halbwegs Stand halten würde.

Ich lese nur Argumente wie: "Weniger Kinder, aber mehr Absolventen. Das kann doch nur Niveauverfall sein. Andere Möglichkeiten gibt es nicht" Jetzt mal im Ernst und ganz objektiv. Ist das euer Ernst? Habt ihr in Statistik nicht aufgepasst?

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Es stimmt übrigens schon, dass manche Facharbeiter und
Handwerker super verdienen. Andere eiern in der Zeitarbeit
rum oder werden mehr und mehr von der EU-Billigkonkurrenz
verdrängt.

Ich finde, dass die Freizügigkeit der AN innerhalb der EU eine der besten Errungenschaften ist, die die EU zustande brachte. Wer in der Situation ist, als Handwerker von der billigen EU-Konkurrenz "verdrängt" zu werden, hat das selbst zu verschulden. Ich wette 99% der Handerker, die durch EU-Einwanderer ausgetauscht werden, haben sich seit JAHREN nicht weitergebildet. Gegen top ausgebildete und zuverlässige Handwerker hat die EU-Konkurrenz auch heute noch keine Chance, nicht zuletzt wegen vorhandener Sprachprobleme.

Deutsche "Handwerker" hingegen, die nichts auf dem Kasten haben, außer ein großes Loch fürs Fundament zu buddeln, die seit Jahren 08/15 Routinearbeiten machen, während der Mittagspause BILD lesen (am besten noch bei nem Bier), werden zurecht "verdrängt". Aber auch die werden nur verdrängt weil die Deutschen eine heuchlerische Einstellung haben. Einerseits schimpfen sie über Ostarbeiter, andererseits wollen sie ihr eigenes Haus auf Biegen und Brechen so günstig wie möglich haben.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Ich sehe die Entwicklung positiv. Ich war noch nie ein Fan des dualen Ausbildungssystems (besonders im kaufmännischen Bereich) und finde, dass es für den Einzelnen und die Gesellschaft viele Vorteile hat, wenn in Zukunft der Bachelor zum Regelabschluss wird.

Duale Ausbildungen sind nämlich oft schlecht. Die meiste Zeit verbringt der Azubi im Betrieb. Doch die Ausbildungsqualität schwankt von Betrieb zu Betrieb stark. Außerdem besteht das Problem, dass der Azubi zu stark auf die Bedürfnisse eines Betriebs bzw. Position hin ausgebildet wird. Schließlich ist auch der Theorieanteil viel zu gering und was hier gelernt wird, ist nicht fundiert genug, um es auf andere Stellen zu übertragen.

Als Konsequenz verursacht das duale Ausbildungssystem nach deutschem Vorbild eine höhere Gefahr der Arbeitslosigkeit im fortgeschrittenen Alter und ggf. hohe Umschulungskosten für die Gesellschaft als dies in Ländern der Fall ist, in denen mehr Wert auf eine theoretisch fundiertere Ausbildung gelegt wird.

Und das Problem, dass ich "meine Felle davon schwimmen sehe", weil bald jede zweite mit einem Bachelor herumläuft, sehe ich auch nicht so dramatisch. Es war schon immer so, dass die Tatsache eine hohe Bildung zu haben, alleine nie zum beruflichen Erfolg geführt hat. Es kam schon immer auf die genauen Fähigkeiten und Kenntnisse an. Seitdem es BWL-Studiengänge gibt, steigt deren Anteil im kaufmännischen Bereich zu Lasten der dualen Ausbildungen an. Die Entwicklung gab es schon immer und vielleicht ist sie in 10-20 Jahren endlich abgeschlossen.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Mit dem reinen BWL Studium alleine kann man heutzutage sicherlich keinen mehr vom Hocker reißen. Wer dennoch BWL studieren möchte, der sollte ein Wing oder Techn. BWL Studium absolvieren. Man beweist damit, dass man analytisch und von der Fähigkeit abstrakt zu denken, gut geschult ist und diese Kompetenzen mitbringt. Wirklich gut sieben kann man in reinen BWL Studiengängen nicht, bei den letztgenannten nämlich schon.

Wer sich in Klausuren in denen auch Physiker und Elektrotechniker teilnehmen und welche eine 80% DFQ haben, durchsetzt der muss mMn einfach was auf dem Kasten haben.

Ich wage zu behaupten, dass viele BWLer von den sogenannten Elite-Unis (EBS, Mannheim usw.) auf vielen Technischen Universitäten entweder gar nicht oder nur sehr schlecht abgeschlossen hätten.

Es gibt kein BWL Fach, dass nur annähernd an die Schwierigkeit der Informatikfächer heranreicht (meine Erfahrung).

Wäre ich Personaler, würde ich ein Wing mit vergleichbarem Profil und Soft-Skills immer dem reinen BWLer vorziehen, denn diese haben bewiesen, dass sie komplexe Probleme wirklich verstehen und lösen können.

Alles was man kaufmännisch weniger gelernt hat kann man im Beruf umso schneller und besser lernen, weil man einfach kognitiv eine Ebene höher anzusiedeln ist.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Bin das "Meisterkind" von oben. Kurz zu mir: ich habe einen guten Job und jammere nicht. Den Betrieb wird mein Bruder mal übernehmen, ich bin zu handwerklich ungeschickt.

Dazu noch was:
"Gesellen nicht übernommen werden, in Niedriglohnjob und in der Zeitarbeit landen, dann muss man fast bemerken, dass es überall abwärts geht und ein hoher Lohndruck gerrscht. Viele die früher Azubis geworden wären, studieren ja heute. So einfach ist es nicht. Ausnahmen gibt es immer, aber die Grundtendenz ist schwierig. "

das stimmt vielleicht in Ostdeutschland oder in anderen Niedriglohn Regionen. Aber in Süddeutschland gibt es viele Regionen, da ist der Markt an fähigen KFZlern quasi leer. Ebenso bei Elektrikern.

Warum dennoch nicht wenige in Leiharbeit und Niedriglohn sind:

bei handwerklichen Ausbildungen ist es noch weit viel krass lascher als beim Abi oder im Studium. Da kommt wirklich JEDER der nicht Grenzdebil ist, zum Abschluß, sofern er einen Ausbildungsvertrag hat und nur minimalsten Einsatz zeigt. Mein Vater erzählt mir da oft Stories von Handwerkerkollegen, die ganz massive Probleme haben fähige Azubis zu bekommen. Da nimmt man teils auch mal Leute mit sehr schlechten Abschlüssen, weil man sonst keine Azubis bekommt. Was man da so erlebt. Azubis die sich mal 3 Wochen gar nicht melden, nicht zur Arbeit kommen, kein Telefon abnehmen, keine Post beantworten und dann wieder antanzen oder andere die regelmäßig alkoholisiert erscheinen und die man wegen dem strengen Kündigungsschutzgesetzt für Azubis fast nicht entlassen kann. Die Berufsschule ist in vielen Berufen heute sowas von unterstes Niveau, jeder der minimal lesen, schreiben und rechnen kann kommt da durch. Ich sag es euch, da gibt es Abschlußprüfungen für Gesellen in technischer Mathematik, wo man lediglich den Y Wert aus einem Graphen zu einem x Wert ablesen muss usw. und man hat bestanden. Oder Rechenaufgaben, wo es reicht, hin zu schreiben, welche Werte gegeben und welche gesucht sind (also ohne die Lösung anzugeben!!!!) und man hat bestanden. Dass daher viele die eigentlich nicht ausbildungsfähig sind, irgendwie durch kommen zum Abschluß und danach eben keinen vernünftigen Job finden, ist mir durchaus klar. Dann gibt es immer noch solche die sind in der Theorie gut, haben aber zwei linke Hände und beherrschen einfach den Beruf nicht. Die werden dann halt per Leiharbeit von einem Betrieb zum nächsten "weiter gereicht" oder fliegen in der Probezeit überall raus. Da gibt es Gesellen, die mehr Schaden verursachen, als sie Gewinne erwirtschaften. KFZler die Räder nicht richtig montieren und sie fliegen dem Kunden weg (kam alles schon vor bei Kollegen von meinem Vater inkl. hoher Schadensersatzansprüchen) oder Mechaniker die beim Ölwechsel das Öl abliesen, neues Öl nachfüllten und die Ölablassschraube vor dem Öl eingießen nicht mehr zugedreht haben => Motorschaden. Da gibt es teils Quasi-Analphabeten die irgendwie durch die Lehre gekommen sind und teils nicht mal richtig einen Werkstatt Auftrag lesen können und dann z.B. mit falschen Teilen zum Kunden raus fahren und wieder zurück kehren müssen etc. ... solche Leute sind dann halt meist zu nicht mehr zu gebrauchen als für einfachste Hilfsarbeit z.B. als Packer wo man einfach nur streng nach Vorschrift arbeitet und nix denken muss.

WEIL immer mehr studieren und weil daher immer weniger fähige eine Ausbildung machen, landen eben halt nicht wenige mit Ausbildung eben im Niedriglohnsektor. Jemand der handwerklich fähig ist und bisschen Grips hat, dem würde das mit einem guten Lehrberuf eher nicht passieren.

Ganz ausschließen kann man es nie, aber das kann man auch nicht bei einem Akademikerberuf. Auch da kann man den Einstieg nicht schaffen oder in Leiharbeit landen.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Und ich dachte bislang ich sei Fatalist :)
Ich stimme dann auch grundsätzlich zu, was die hier besprochene Entwicklung angeht, denke aber nicht, dass das alles so schnell gehen wird.
Andererseits... wenn ich mir die Entwicklung ansehe zwischen Beginn meines Studiums (1999) und heute (bin seit einem Jahr wieder an einer deutschen Uni beschäftigt) dann ist es unfassbar, wie schnell (was sind schon 14 Jahre, bzw. insbesondere die letzten 6 Jahre seit ich für den PhD ins Ausland bin) sich alles verändert hat.

Und ich rede nicht nur von den Studierenden und vom Niveau. Wie ich nun auf der anderen Seite des Tisches die Meinungen und Einstellungen mitbekomme: "Vorlesungen für die ersten vier Semester Bachelor? Soll bitte schön der Assistent oder ein Kollege machen, ich mach am liebsten nur Master und Doktorandenseminare!" Klar, auf Massenvorlesungen im Grundstudium hatten die Profs früher wahrscheinlich (als Studi hab ich das vielleicht nicht soo mitbekommen) auch kein Bock, aber heute wird (nicht ggü den Studenten versteht sich) offen ausgesprochen, dass man keine Lust auf DIESE Studenten hat und es nicht an der Veranstaltungsform (also Massenvorlesung) liegt.

Ich weiß nicht, ob das vielleicht nur unglückliche persönliche Erfahrungen sind, aber ich habe den Eindruck, dass alteingesessene Professoren sich denken "na, die sollen es mal zum Master schaffen, dann kann man sie als Studierende ernst nehmen". Und wenn ich ganz ehrlich bin und ohne überheblich klingen zu wollen: Nach dem vergangenen Jahr in der deutschen Lehre kann ich das ehrlich gesagt verstehen. Sorry.

Oder Thema Abschlussarbeiten: Es wird zumindest bei uns ganz offen kommuniziert, dass das nicht mehr ist, als eine Literaturzusammenfassung, von der man sich aber nicht zu viel erwarten sollte. Man hat sechs bis acht Wochen Zeit - was soll man da auch erwarten? Und "schreiben" können viele ohnehin nicht mehr. Gerade was die Bachelorarbeiten angeht, ist das Niveau so weit unten, dass es schon peinlich ist - und das sagen die Kollegen auch ganz offen - ohne aber die Ambitionen zu haben, an diesem Missstand etwas zu ändern. Als hätten alle resigniert!! Mich regt das jedes Mal auf, seit ich wieder in D bin und das mitbekomme!

Da bekommt man Bachelorarbeiten auf den Tisch, in denen ohne Not ruhr-nachrichten.de und irgendwelche 3sat dokus etc pp "zitiert" werden. Von Sprachstil und Form ganz zu schweigen. "Ich finde, dass es das und das wichtiger ist als..." .... "ist ein schwieriges Problem". Wenn es nur nach mir ginge, würde ich die einfach alle durchfallen lassen. War keine wissenschaftliche Arbeit - ungenügend. Ende. Aber ich werde ja schon dazu angehalten, gleich schon Themen zu vergeben, die unsinnig sind - aber eben einfach. "Das können Sie nicht mehr erwarten." höre ich mir dann an oder "im Master dann".

Sorry, jetzt habe ich mich in Rage geschrieben, war Offtopic.

Kurz zurück zum Thema:
Ich bin also eigentlich eher auf dem Standpunkt zu sagen: Ja, aber erst in 25 Jahren ist es tatsächlich so, dass der Bachelor nicht mehr wert ist als das Abitur heute und de facto sehr viele Ausbildungsberufe mit Bachelorn besetzt werden: Krankenpfleger, Erzieher und eben alles was irgendwas mit Sozial.... ist, ebenso alles was "irgendwas mit Medien" ist, wozu noch Bankkaufleute wenn es auch der FinanceBWLer tut, Hilfskräfte/Assistenten für Zahnärzte, Labore, Physiotherapeuten...

Ich denke aber dass es eine Bewegung sein wird, die von beiden Seiten kommt. Es wird immer mehr außeruniversitäre "Institute" und "Akademien" und was-weiß-ich geben, die de facto eine aufpolierte Ausbildung machen, die am Ende aber den Bachelor vergeben. Und so wie man in Deutschland wohl den Meisterbrief dem Bachelor gleichgestellt hat, so ist denkbar, dass irgendwann die Sozen sagen "ist ja ungerecht und überhaupt und deshalb bekommt ab jetzt jeder, der eine Gesellenausbildung abgeschlossen und vielleicht noch irgendeine Theorie-Schulung absolvierte auch den Bachelor offiziell".

Das nächste was kommen wird, ist die Noteninflation. Bzw. auch die scheint schon in vollem Gange zu sein. Logische Konsequenz wäre, dass irgendwann auch jeder den Master hat und den auch mit guten Noten und spätestens dann ist das einzige was den Unterschied macht eben Papas Vitamin B oder die Beziehungen der (teuren) privaten Uni und damit hätten die Gutmenschen genau das erreicht, was sie vermeiden wollten: Die soziale Herkunft gibt am Ende doch wieder den Ausschlag.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

an sich richtig, was du sagst von wegen mit reinem BWL Studium kann man oft wenig reißen, wegen der Absolventenflut. Aber:

"Wäre ich Personaler, würde ich ein Wing mit vergleichbarem Profil und Soft-Skills immer dem reinen BWLer vorziehen, denn diese haben bewiesen, dass sie komplexe Probleme wirklich verstehen und lösen können."

ja das ist richtig, für Berufe mit entsprechenden Anforderungen. Allerdings gibt es genügend Sachbearbeiterjobs, da sind solche Fähigkeiten gar nicht notwendig. Da geht es um das Abarbeiten nach Schema F, da sucht man Schafe und der Personaler sucht sich das Schaf heraus, was am lautesten blökt. Aber ansonsten hast Du natürlich völlig Recht.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Ich bin rein zufällig seit fast 20 Jahren verantwortlich für
die Personalplanung und wer leugnet, dass mit den verschulten
Bachelor-Studiengängen das Niveau nicht kräftig nach unten
gegangen ist, der macht sich was vor und wird ein böses
Erwachen haben.

Mit nicht-anerkannter Leistung hat das überhaupt nichts zu
tun, denn die Benachteiligung von Arbeiterfamilien war
spätestens in den 90ern überwunden und spielte z.B. 2006
sowieso keine Rolle mehr. Wir haben aber merkwürdigerweise
diese Entwicklung nicht seit 1995, 2000 oder 2006, sondern
erst ab Einführung der neuen Studiengänge und eine Explosion
erst seit 2010. Es ist überhaupt nicht zu leugnen, dass es,
seitdem der Bachelor endgültig etabliert ist und diese kurze
Mischphase Diplom/Bachelor (oft auch in den Inhalten)
vorübergezogen ist, es einen qualitativ schlechteren Bachelor
gibt, der für jeden viel leichter zu erringen ist.
Dementsprechend haben sich auch die Zahlen entwickelt.

Und was bekomme ich? Anstatt 100 Bewerbungen 600. Alle mit
einer 1,x oder einer 2,x. Dann beginnt das Rätselraten, wer
wirklich was drauf hat und wem das nur nachgeschmissen wurde.

Was wir erleben ist sozialistische Gleichmacherei, aber
bestimmt keinen Intelligenzsprung.

  1. Werden Arbeiterkinder auch heute noch diskriminiert. Ich habe mein Abi 2000 erlangt. Ich stamme aus einer Arbeiterfamilie. Mein Vater war ein "einfacher" Kumpel. Ich war eine absolute Rarität am Gymnasium und wurde auch dementsprechend behandelt.

Meist ist es auch das eigene Umfeld, das dem Studium skeptisch gegenüber steht und sich über Akademiker abfällig äußert. Dann soll es doch lieber eine "solide Karriere" im Handwerk o.ä. sein. Ich habe mich mit einer Mitarbeiterin unterhalten. Sie hat ihrem Sohn davon abgeraten zu studieren. Beide Elternteile sind einfache Angestellte. Auch die Grundschulen sind bei der Empfehlung einer weiterführenden Schule zögerlich das Gymnasium zu nennen, wenn beide Elternteile Arbeiter sind. Wer hilft bei den Hausaufgaben etc. Sie werden auch heute noch mehr "Finns und Mias" einer Akademikerfamilie, als "Chantalles und Kevins" einer "H4-Familie" am Gymnasium antreffen.

  1. Die Bachelorstudiengänge stellen ein verkürztes Studium dar. Man kann in kürzerer Zeit einen "kleinen akademischen Titel" erhalten und "Uniluft" schnuppern. Der Bachelor dauert gerade mal so lange wie eine Ausbildung. Klar, dass nun mehr Leute studieren, welche sich jedoch früher aufgrund der langwierigen Gehaltseinbußen gegen ein Studium entschieden hätten. Der Bachelor stellt also in der Tat eine Konkurrenz zur klassischen Berufsausbildung dar. Hier könnten Unternehmen bei Interesse anknüpfen und bspw. ein duales Studium anbieten. Das ist aber kein "Geheimtipp", sondern wird von Unternehmen schon praktiziert.

Jedoch stellt spätestens der Master eine Hürde dar, wo sich die Spreu vom Weizen trennt. Der Master ist denen, welche eine akademische Laufbahn oder eine Führungsposition anstreben, vorbehalten.

Also nicht das Niveau ist gesunken, sondern die Rahmenbedingungen ändern sich gerade glücklicherweise. Denn wenn es auch vielen schwerfällt zu verstehen: Bildung sollte kein Privileg sein. Oder einfacher ausgedrückt: Je mehr Leute gut ausgebildet sind, umso besser für die Gesellschaft als Ganzes.

  1. Wer "rein zufällig seit 20 Jahren" in der Personalplanung arbeitet, dem sollte
    a) ich gerade nichts Neues erzählt haben.
    b) es nicht schwerfallen zu selektieren, sondern kann auf Erfahrungswerte zurückgreifen.

Übrigens, welches Unternehmen erhält denn 600 Bewerbungen? Dies ist eine Zahl, die selbst Daimler schwer knacken dürfte. Also, Hut ab.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Zum Schreiber dieser Nachricht: 07.03.14
"Alles was man kaufmännisch weniger gelernt hat kann man im Beruf umso schneller und besser lernen, weil man einfach kognitiv eine Ebene höher anzusiedeln ist. "

Selten so einen Blödsinn gelesen ... dann spinne ich die Kette weiter und sage jeder Physiker lacht jeden dummen Maschinenbauer und Wingler aus .. da sie kognitiv nochmal eine Ebene höher sind, sollten sie folglich alle BWLer Jobs und alle Ingenieur Jobs machen .. und zwar mit links ..

--> Die Welt braucht mehr Physiker ..

Geile Logik :)

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Genau, deswegen funktioniert ja auch der Arbeitsmarkt in den USA, Spanien und Griechenland auch so gut.
Aber was solls, den Verlierernationen hinsichtlich des Arbeitsmarktes nacheifern ist sicher der Weg in eine goldene Zukunft!!!

Als nächstes nehmen wir ein schlechtes Bildungssystem, sagen wir mal das von Bremen und führen das in jedem Bundesland ein. Was sonst immer schlecht war wird sicher irgendwann durch viel Gottesglaube gut!

Lounge Gast schrieb:

Ich sehe die Entwicklung positiv. Ich war noch nie ein Fan
des dualen Ausbildungssystems (besonders im kaufmännischen
Bereich) und finde, dass es für den Einzelnen und die
Gesellschaft viele Vorteile hat, wenn in Zukunft der Bachelor
zum Regelabschluss wird.

Duale Ausbildungen sind nämlich oft schlecht. Die meiste Zeit
verbringt der Azubi im Betrieb. Doch die Ausbildungsqualität
schwankt von Betrieb zu Betrieb stark. Außerdem besteht das
Problem, dass der Azubi zu stark auf die Bedürfnisse eines
Betriebs bzw. Position hin ausgebildet wird. Schließlich ist
auch der Theorieanteil viel zu gering und was hier gelernt
wird, ist nicht fundiert genug, um es auf andere Stellen zu
übertragen.

Als Konsequenz verursacht das duale Ausbildungssystem nach
deutschem Vorbild eine höhere Gefahr der Arbeitslosigkeit im
fortgeschrittenen Alter und ggf. hohe Umschulungskosten für
die Gesellschaft als dies in Ländern der Fall ist, in denen
mehr Wert auf eine theoretisch fundiertere Ausbildung gelegt
wird.

Und das Problem, dass ich "meine Felle davon schwimmen
sehe", weil bald jede zweite mit einem Bachelor
herumläuft, sehe ich auch nicht so dramatisch. Es war schon
immer so, dass die Tatsache eine hohe Bildung zu haben,
alleine nie zum beruflichen Erfolg geführt hat. Es kam schon
immer auf die genauen Fähigkeiten und Kenntnisse an. Seitdem
es BWL-Studiengänge gibt, steigt deren Anteil im
kaufmännischen Bereich zu Lasten der dualen Ausbildungen an.
Die Entwicklung gab es schon immer und vielleicht ist sie in
10-20 Jahren endlich abgeschlossen.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Wo ist das Problem? Ihr habt doch dann auch von einem angeblich leichtem Studium profitiert. Meint ihr etwa, ihr seid was besseres ? Wettbewerb belebt das Geschäft

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Der US Arbeitsmarkt hat zwar durch die Finanzkrise stark gelitten, im Durchschnitt gab es dort aber immer weniger Arbeitslose als in Deutschland. Mittlerweile erholt sich der US Arbeitsmarkt auch langsam und springt z. B. stärker an als der in GB. Mit Ländern wie Spanien und so würde ich nicht argumentieren. Hier ist einfach die Struktur der Wirtschaft schlecht. Die Hohe Arbeitslosigkeit hat nichts mit der Ausbildung zu tun. Die haben schlichtweg kaum Firmen, die die Leute beschäftigen könnten. Da nützt es natürlich auch nichts, wenn alle studieren.

Es kann ja sein, dass das duale Ausbildungsmodell mit starker Fokussierung auf der Arbeit im Betrieb für Handwerksberufe oder für gewerbliche Berufe in der Industrie (wo dann auch vom Industrieunternehmen viel Aufwand für die Ausbildung der Lehrlinge betrieben wird) eine sinnvolle Sache ist. Es ist aber absolut falsch, dieses Modell auf alle möglichen anderen Berufe und Jobs übertragen zu wollen.

  • Bei einfachen Dienstleistungen ist es schlicht sinnlos, die Leute drei Jahre lang zu einer unterbezahlten Ausbildung zu zwingen. Es ist meiner Meinung nach auch einfach gemein und hinterlistig, diese Leite mit 15 Jahren aus der Schule zu entlassen und sie eine "Pseudo-Ausbildung" machen zu lassen.

  • Bei Büroberufen werden ausnahmslos IMMER Bewerber mit einer stärker theoretisch orientierten Qualifikation bevorzugt. Dinge wie Business English, Korrespondenz, Controlling, rechtliche Grundlagen, EDV-Kenntnisse usw. kann man einfach nicht bei der operativen Arbeit "nebenher" vermitteln. Deshalb setzt sich das duale Modell hier auch nicht durch und wenn möglich, stellen Unternehmen Leute mit Bachelor ein.
antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Naja, was denkst du denn wieso bei Physikern und Mathematikern nahezu Vollbeschäftigung herrscht? Weil die Jungs einfach richtig richtig stark sind. Schau mal in Top Unternehmen rein, vor allem in UBs & IBs gibt es viele Mathematiker und Physiker, obwohl es hier eigentlich um betriebswirtschaftliche Sachverhalte geht.

Diese Physiker und Mathematiker, welche sich auf BWL Jobs bewerben haben bereits ein Interesse und wahrscheinlich auch das notwendige Grundwissen, auf dem aufgebaut werden kann (Nebenfach, hallo!)

Je nach Position bzw. ausgeschriebener Stelle hast du natürlich recht. Wieso sollte ich einen Physiker auf einen Sachbearbeiterjob ansetzen? Dann doch lieber den BWLer mit weniger Potential value added. :)

Wenn es bei einer Neuanstellung darum geht, einen Mitarbeiter zu finden, der gaaanz gaaanz schnell auf 100% ist, dann ist ein fachfremder, dennoch hochbegabter, vielleicht nicht die beste Lösung.

Betrachtet man allerdings die langfristige Perspektive und anspruchsvolle Tätigkeiten, ist meine Logik sehr wohl legitim.

Da fühlt sich wohl jemand in seiner Ehre verletzt?

Bsp.: Ich habe im Praktikum mit reinen BWLern zusammengearbeitet. Bis die eine Aufgabe fertig hatten, war ich bereits mit 5 Aufgaben fertig. Warum? Weil ich gelernt habe, Sachen intelligent zu lösen und Automatismen zu suchen.

Auch kamen die nicht zum Manager und sagten: "Hier Problem X Y, ich schlage vor, wir lösen es entweder so oder so wobei hier der Vorteil wäre usw usf..." sondern "Das geht nicht weil...,...das Problem ist aber,...wer kann mir da weiterhelfen?"

Nur meine Meinung. No offense.

Lounge Gast schrieb:

Zum Schreiber dieser Nachricht: 07.03.14
"Alles was man kaufmännisch weniger gelernt hat kann man
im Beruf umso schneller und besser lernen, weil man einfach
kognitiv eine Ebene höher anzusiedeln ist. "

Selten so einen Blödsinn gelesen ... dann spinne ich die
Kette weiter und sage jeder Physiker lacht jeden dummen
Maschinenbauer und Wingler aus .. da sie kognitiv nochmal
eine Ebene höher sind, sollten sie folglich alle BWLer Jobs
und alle Ingenieur Jobs machen .. und zwar mit links ..

--> Die Welt braucht mehr Physiker ..

Geile Logik :)

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Das Schulsystem bzw. Ausbildungssystem in den USA ist deutlich schlechter als in Deutschland. Was man da an staatlichen Highschools und Colleges lernt ist für so eine Wirtschaftsmacht peinlich. Absolit nicht mit Deutschland zu vergleichen.

Natürlich hat die hohe Arbeitslosigkeit mit dem schlechten Schul/Ausbildungssystem zu tun. Das sehen die Krisenländer auch selber ein und orientieren sich an das deutsche System mit seinen dualer Ausbildung.

Lounge Gast schrieb:

Der US Arbeitsmarkt hat zwar durch die Finanzkrise stark
gelitten, im Durchschnitt gab es dort aber immer weniger
Arbeitslose als in Deutschland. Mittlerweile erholt sich der
US Arbeitsmarkt auch langsam und springt z. B. stärker an als
der in GB. Mit Ländern wie Spanien und so würde ich nicht
argumentieren. Hier ist einfach die Struktur der Wirtschaft
schlecht. Die Hohe Arbeitslosigkeit hat nichts mit der
Ausbildung zu tun. Die haben schlichtweg kaum Firmen, die die
Leute beschäftigen könnten. Da nützt es natürlich auch
nichts, wenn alle studieren.

Es kann ja sein, dass das duale Ausbildungsmodell mit starker
Fokussierung auf der Arbeit im Betrieb für Handwerksberufe
oder für gewerbliche Berufe in der Industrie (wo dann auch
vom Industrieunternehmen viel Aufwand für die Ausbildung der
Lehrlinge betrieben wird) eine sinnvolle Sache ist. Es ist
aber absolut falsch, dieses Modell auf alle möglichen anderen
Berufe und Jobs übertragen zu wollen.

  • Bei einfachen Dienstleistungen ist es schlicht sinnlos, die
    Leute drei Jahre lang zu einer unterbezahlten Ausbildung zu
    zwingen. Es ist meiner Meinung nach auch einfach gemein und
    hinterlistig, diese Leite mit 15 Jahren aus der Schule zu
    entlassen und sie eine "Pseudo-Ausbildung" machen
    zu lassen.

  • Bei Büroberufen werden ausnahmslos IMMER Bewerber mit einer
    stärker theoretisch orientierten Qualifikation bevorzugt.
    Dinge wie Business English, Korrespondenz, Controlling,
    rechtliche Grundlagen, EDV-Kenntnisse usw. kann man einfach
    nicht bei der operativen Arbeit "nebenher"
    vermitteln. Deshalb setzt sich das duale Modell hier auch
    nicht durch und wenn möglich, stellen Unternehmen Leute mit
    Bachelor ein.
antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Seit wann herrscht denn bei Mathematikern Vollbeschäftigung? Ich kenne da auch ein paar, die sich letztlich gezwungernermaßen auf Informatik umorientieren mussten, weil sie als Mathematiker nichts bekommen haben.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Leute, ihr diskutiert hier über EINSTIEGSmöglichkeiten. Wer mal ein paar Jahr gearbeitet hat, weiß, dass nicht die Leute mit den tollen Leistungen auf Papier die guten Jobs ergattern, sondern, dass es die Leute mit den "soft skills" und den sozialen und kommunikativen Fähigkeiten sind.

Die Probezeit wird hier sicherlich mehr an Bedeutung gewinnen, da es viele Bewerber mit tollen Zeugnissen gibt, schließlich aber der Arbeitsalltag zählt.

Sobald ihr mal 1 Jahr gearbeitet hat, interessiert in folgenden VGs der Uni-Abschluss maximal am Rande. Klar, was soll man da auch groß drüber reden über ein Papier, dass quasi jeder Bewerber mitbringt?

Ich hab schon Leute gesehen, die von angeblich recht renommierten Unis mit tollen Lebensläufen kommen, aber seit Jahren in Zeitarbeit (aber dank IGM gleichbezahlt) veharren, andere kommen mit weit unterdurchschnittlichen Abschlüssen von "Wald - und Wiesen - FHs" daher und sind nach 2 Jahren Gruppenleiter geworden oder (nach oben) in andere Abteilungen gewechselt. Wenn man sich nur 30 Minuten in der Kantine mal mit den Leuten unterhält weiß man auch warum das so ist.

Sicherlich macht es die die Absolventenschwemme nicht einfacher, insbesondere am Anfang. Aber auch früher hat niemand Karriere gemacht, nur weil die Konkurrenz zahlenmäßig kleiner war...

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Leute, ihr diskutiert hier über EINSTIEGSmöglichkeiten. Wer
mal ein paar Jahr gearbeitet hat, weiß, dass nicht die Leute
mit den tollen Leistungen auf Papier die guten Jobs
ergattern, sondern, dass es die Leute mit den "soft
skills" und den sozialen und kommunikativen Fähigkeiten
sind.

Die Probezeit wird hier sicherlich mehr an Bedeutung
gewinnen, da es viele Bewerber mit tollen Zeugnissen gibt,
schließlich aber der Arbeitsalltag zählt.

Sobald ihr mal 1 Jahr gearbeitet hat, interessiert in
folgenden VGs der Uni-Abschluss maximal am Rande. Klar, was
soll man da auch groß drüber reden über ein Papier, dass
quasi jeder Bewerber mitbringt?

Ich hab schon Leute gesehen, die von angeblich recht
renommierten Unis mit tollen Lebensläufen kommen, aber seit
Jahren in Zeitarbeit (aber dank IGM gleichbezahlt) veharren,
andere kommen mit weit unterdurchschnittlichen Abschlüssen
von "Wald - und Wiesen - FHs" daher und sind nach 2
Jahren Gruppenleiter geworden oder (nach oben) in andere
Abteilungen gewechselt. Wenn man sich nur 30 Minuten in der
Kantine mal mit den Leuten unterhält weiß man auch warum das
so ist.

Sicherlich macht es die die Absolventenschwemme nicht
einfacher, insbesondere am Anfang. Aber auch früher hat
niemand Karriere gemacht, nur weil die Konkurrenz zahlenmäßig
kleiner war...

Hm....ich glaube du hast den Zweck dieses Threads nicht richtig verstanden....

Wir reden ja gerade darüber, dass sich die Strukturen gerade wandeln und man ein Studium vom "Elitenprojekt" zum "Massenartikel" politisch gewollt herabgestuft hat. Die Folge ist, dass ein Studium mehr und mehr die Ausbildung ersetzt und für den Lehrlingsmarkt nur der Ausschuss übrigbleibt. Am Ende klagen die Absolventen, dass sie keiner will und die Betriebe über fehlende geeignete Lehrlinge. Krasse Fehlsteuerung.

Der Berufseinstieg dürfte, durch diese Veränderungen, zukünftig noch schwieriger werden, besonders, wenn man tatsächlich noch meint, Elite zu sein, wenn man einen Bachelor hat. Die Bachelors werden in einigen Jahren, wie selbstverständlich, die Stellen übernehmen, die vorher fertige Lehrlinge inne hatten, an der Kasse stehen oder noch mehr, wie heute bereits Hunderttausende, in den NIedriglohnsektor abdriften, wenn sie sich an falsche HOffnung klammern.

Eigentlich erleben wir gerade einen der größten bildungspolitischen Umbrüche aller Zeiten, aber offensichtlich will sich dem kaum einer stellen. Die Realität fragt aber am Ende nicht, ob man sie sehen will. Sie ist einfach da!

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

"Hm....ich glaube du hast den Zweck dieses Threads nicht richtig verstanden...."

Warum hab ich den Zweck dieses Threads nicht verstanden?
Wenn morgen jeder mit einem Bachelor um die Ecke kommt kann man nicht mehr anhand des Titels auf die Leistungsfähigkeit schließen.
Es kommt dann mehr auf die Werte wie "Soft Skills" und Leistung in der Probezeit an.

Oder was willst du hören?

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

In unserem Land ist es doch jedem egal was mit der nächsten Generation passiert. Guck dir mal das Rentensystem an. Ich bin jettzt gerade fertig mit Studium und konnte relativ leicht in ein Unternehmen meiner Wahl einsteigen. Was mit denen st die nach mir kommen ist mir wie allen anderen egal.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Leute, ihr diskutiert hier über EINSTIEGSmöglichkeiten.
Wer
mal ein paar Jahr gearbeitet hat, weiß, dass nicht die
Leute
mit den tollen Leistungen auf Papier die guten Jobs
ergattern, sondern, dass es die Leute mit den "soft
skills" und den sozialen und kommunikativen
Fähigkeiten
sind.

Die Probezeit wird hier sicherlich mehr an Bedeutung
gewinnen, da es viele Bewerber mit tollen Zeugnissen gibt,
schließlich aber der Arbeitsalltag zählt.

Sobald ihr mal 1 Jahr gearbeitet hat, interessiert in
folgenden VGs der Uni-Abschluss maximal am Rande. Klar,
was
soll man da auch groß drüber reden über ein Papier, dass
quasi jeder Bewerber mitbringt?

Ich hab schon Leute gesehen, die von angeblich recht
renommierten Unis mit tollen Lebensläufen kommen, aber
seit
Jahren in Zeitarbeit (aber dank IGM gleichbezahlt)
veharren,
andere kommen mit weit unterdurchschnittlichen Abschlüssen
von "Wald - und Wiesen - FHs" daher und sind
nach 2
Jahren Gruppenleiter geworden oder (nach oben) in andere
Abteilungen gewechselt. Wenn man sich nur 30 Minuten in
der
Kantine mal mit den Leuten unterhält weiß man auch warum
das
so ist.

Sicherlich macht es die die Absolventenschwemme nicht
einfacher, insbesondere am Anfang. Aber auch früher hat
niemand Karriere gemacht, nur weil die Konkurrenz
zahlenmäßig
kleiner war...

Hm....ich glaube du hast den Zweck dieses Threads nicht
richtig verstanden....

Wir reden ja gerade darüber, dass sich die Strukturen gerade
wandeln und man ein Studium vom "Elitenprojekt" zum
"Massenartikel" politisch gewollt herabgestuft hat.
Die Folge ist, dass ein Studium mehr und mehr die Ausbildung
ersetzt und für den Lehrlingsmarkt nur der Ausschuss
übrigbleibt. Am Ende klagen die Absolventen, dass sie keiner
will und die Betriebe über fehlende geeignete Lehrlinge.
Krasse Fehlsteuerung.

Der Berufseinstieg dürfte, durch diese Veränderungen,
zukünftig noch schwieriger werden, besonders, wenn man
tatsächlich noch meint, Elite zu sein, wenn man einen
Bachelor hat. Die Bachelors werden in einigen Jahren, wie
selbstverständlich, die Stellen übernehmen, die vorher
fertige Lehrlinge inne hatten, an der Kasse stehen oder noch
mehr, wie heute bereits Hunderttausende, in den
NIedriglohnsektor abdriften, wenn sie sich an falsche
HOffnung klammern.

Eigentlich erleben wir gerade einen der größten
bildungspolitischen Umbrüche aller Zeiten, aber
offensichtlich will sich dem kaum einer stellen. Die Realität
fragt aber am Ende nicht, ob man sie sehen will. Sie ist
einfach da!

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Hm....ich glaube du hast den Zweck dieses Threads nicht
richtig verstanden....

Wir reden ja gerade darüber, dass sich die Strukturen gerade
wandeln und man ein Studium vom "Elitenprojekt" zum
"Massenartikel" politisch gewollt herabgestuft hat.
Die Folge ist, dass ein Studium mehr und mehr die Ausbildung
ersetzt und für den Lehrlingsmarkt nur der Ausschuss
übrigbleibt. Am Ende klagen die Absolventen, dass sie keiner
will und die Betriebe über fehlende geeignete Lehrlinge.
Krasse Fehlsteuerung.

Der Berufseinstieg dürfte, durch diese Veränderungen,
zukünftig noch schwieriger werden, besonders, wenn man
tatsächlich noch meint, Elite zu sein, wenn man einen
Bachelor hat. Die Bachelors werden in einigen Jahren, wie
selbstverständlich, die Stellen übernehmen, die vorher
fertige Lehrlinge inne hatten, an der Kasse stehen oder noch
mehr, wie heute bereits Hunderttausende, in den
NIedriglohnsektor abdriften, wenn sie sich an falsche
HOffnung klammern.

Eigentlich erleben wir gerade einen der größten
bildungspolitischen Umbrüche aller Zeiten, aber
offensichtlich will sich dem kaum einer stellen. Die Realität
fragt aber am Ende nicht, ob man sie sehen will. Sie ist
einfach da!

Wieso haben so viele WIWI-Studenten derartige Minderwertigkeitskomplexe? Ich finde es erstaunlich, wie viele in ihrer Ehre gekränkt sind, dass sie formal nicht zur Elite gehören, sondern mit dem Abschluss nur etwas in der Hand haben, das viele andere auch haben. Wo ist denn bitte das Problem? Wenn ihr Elite seid, dann werdet ihr das schon signalisieren können.

Ich lese immer "politisch gewollt" und "Fehlsteuerung". Das ist totaler Unsinn. Jeder darf noch immer selbst entscheiden, OB, WAS, WANN und WO er studiert. Bei mir hat zumindest kein Politiker angerufen und gesagt, dass ich BWL studieren soll. Das einzige was die Politik macht, ist den Zugang zu Bildung nicht an finanziellen Aspekten scheitern zu lassen. "bildungspolitischen Umbrüche aller Zeiten"? Schalt mal bitte min. 4 Gänge runter.

Es herrscht absolute Informationsfreiheit. Jeder kann sich vor dem Studium informieren, wo welches Studium gut oder schlecht ist. Wie die Aussichten in 5 Jahren wohl sein werden usw. Dass neben mir 100 weitere studieren, schmälert doch nicht meine persönliche Leistung. Wo ist also das Problem????

Was ihr macht, ist nichts anderes als zu jammern, dass es nicht mehr so einfach ist, alleine aufgrund der Tatsache, dass man studiert hat, einen guten Job zu bekommen. Heute muss man zusätzlich zeigen, dass man tatsächlich etwas kann. Wenn man etwas hinterhergeschmissen bekam, dann früher, weil der Abschluss ausreichte.

PS: Bitte nenn mir eine Quelle, die besagt, dass das Niveau gesunken ist, dass alles politisch gewollt ist, dass alles eine Fehlsteuerung ist usw. Du wirst keine finden. Das sind alles frustrierte, subjektive Eindrücke von denen, die es nur schwer verkraften können, dass heute Leute studieren können, die es früher nicht konnten, weil sie es sich nicht leisten konnten.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Es ist ja auch ein Märchen, dass man mit einem Studium vor 30 Jahren automatisch eine tolle Karriere gemacht hat. Ich kenne einige Leute in dem Alter mit Studium, die immer einen völlig unspektakulären Job ohne Personalverantwortung usw. gemacht haben.

Es war früher nur einfach so, dass der Arbeitsmarkt allgemein entspannter war und man leichter ein ordentliches Gehalt verdienen konnte, egal mit welcher Vorbildung.

Ich halte ein Studium generell für eine bessere Grundlage für das Berufsleben und glaube, dass es eine gute Entwicklung ist, wenn in Zukunft die Mehrheit zumindest ein Bachelor-Studium absolviert. Ich finde, es macht keinen Sinn, einen wesentlich Teil der Bevölkerung in die "Bildungssackgasse" einer dualen Ausbildung zu lenken. Wer ein Studium hat, kann sich neues Wissen viel besser aneignen, der kann sich neue Berufsfelder erschießen. Wenn sich in Zukunft die Wirtschaft wirklich immer schneller verändert, dann kann man mit diesen Hochschulabsolventen viel besser arbeiten als mit dual ausgebildeten Arbeitnehmern.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Der Markt wird das schon regeln.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Glaubst du wirklich, dass die Qualität des Studiums unverändert bleibt, obwohl viel mehr Menschen ein Studium abschließen? Ist es dann wirklich noch eine bessere Grundlage für das Berufsleben? Nur weil "Studium" draufsteht, heißt das noch lange nicht, dass sich die Inhalte und Anforderungen nicht schon längst geändert haben.

Wie oben schon mehrfach geschrieben wurde, wir bauen unser Bildungssystem freiwillig um und kopieren das angelsächsische System, wo jede Krankenschwester einen Bachelor-Abschluss hat. Das "echte" Studium findet halt dann in einigen guten Master-Studiengängen statt. Das bedeutet natürlich eine Abwertung des guten Systems der Berufsausbildung, denn wer will heute noch einen Ausbildungsberuf, wenn er Abitur hat (für das im übrigen die gleiche Inflation stattfindet)?

Lounge Gast schrieb:

Ich halte ein Studium generell für eine bessere Grundlage für
das Berufsleben und glaube, dass es eine gute Entwicklung
ist, wenn in Zukunft die Mehrheit zumindest ein
Bachelor-Studium absolviert. Ich finde, es macht keinen Sinn,
einen wesentlich Teil der Bevölkerung in die
"Bildungssackgasse" einer dualen Ausbildung zu
lenken. Wer ein Studium hat, kann sich neues Wissen viel
besser aneignen, der kann sich neue Berufsfelder erschießen.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Glaubst du wirklich, dass die Qualität des Studiums
unverändert bleibt, obwohl viel mehr Menschen ein Studium
abschließen? Ist es dann wirklich noch eine bessere Grundlage
für das Berufsleben? Nur weil "Studium" draufsteht,
heißt das noch lange nicht, dass sich die Inhalte und
Anforderungen nicht schon längst geändert haben.

Ein Hörsaal ist keine Schulklasse. D.h. es ist total egal, ob der Prof. sein Zeug vor 50 oder 150 Studenten vorträgt. Die Klausur 150 anstatt nur 50 mal zu kopieren stellt auch keinen Qualitätsverlust dar.

Wie oben schon mehrfach geschrieben wurde, wir bauen unser
Bildungssystem freiwillig um und kopieren das angelsächsische
System, wo jede Krankenschwester einen Bachelor-Abschluss
hat. Das "echte" Studium findet halt dann in
einigen guten Master-Studiengängen statt. Das bedeutet
natürlich eine Abwertung des guten Systems der
Berufsausbildung, denn wer will heute noch einen
Ausbildungsberuf, wenn er Abitur hat (für das im übrigen die
gleiche Inflation stattfindet)?

Lauft ihr nur mit Scheuklappen in der Gegend rum? Wenn man sich nur in Studentenkneipe nrumtreibt, dann kommt es einem vtl. so vor als ob jeder studiert. Wie machst du denn die Qualitätsinflation fest? An welchen Zahlen? Bitte Quellen nennen, die objektiv zeigen, dass das Abi heute einfacher ist als vor 10 oder 20 Jahren.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Früher war das Studium schon ein "elitäres Projekt", aber nur weil die meisten sozialen Schichten keine Zugang dazu hatte bzw. für die meisten Berufe war es nicht üblich, ein Studium zu absolvieren. Das bedeutete aber nicht, dass alle Studenten früher Überflieger waren. Die Selektion erfolge ja nicht nach Leistung, sondern vor allem nach sozialer Herkunft. Es ab auch schon früher bessere und schlechtere Studenten. In den meisten Fächern ist es ja üblich, dass für die Promotion eine bestimmte Mindestnote bei der Abschlussarbeit erreicht werden muss. Es gab auch früher etliche Absolventen, denen der Prüfer eine schlechtere Note gegeben hat. Es gab schon immer eine Differenzierung der Abschlüsse.

Ich sehe also hier das Problem mit dem Niveauverfall nicht. Solange die Art und Weise, wie an der Hochschule gelehrt wird, nicht geändert wird, ist ein Studium immer noch ein Studium, auch wenn 50% eines Jahrgangs teilnehmen.

Ich weiß ja nicht, ob du mal erlebt hast, wie auf einer Berufsschule gelehrt wird. Das ist wirklich so dermaßen kleinschrittig und angeleitet, dass es mich nicht wundert, dass duale Ausbildungen in vielen Bereichen in der heutigen Wissensgesellschaft keine Anerkennung mehr finden.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Glaubst du wirklich, dass die Qualität des Studiums
unverändert bleibt, obwohl viel mehr Menschen ein Studium
abschließen? Ist es dann wirklich noch eine bessere
Grundlage
für das Berufsleben? Nur weil "Studium"
draufsteht,
heißt das noch lange nicht, dass sich die Inhalte und
Anforderungen nicht schon längst geändert haben.

Ein Hörsaal ist keine Schulklasse. D.h. es ist total egal, ob
der Prof. sein Zeug vor 50 oder 150 Studenten vorträgt. Die
Klausur 150 anstatt nur 50 mal zu kopieren stellt auch keinen
Qualitätsverlust dar.

Wie oben schon mehrfach geschrieben wurde, wir bauen unser
Bildungssystem freiwillig um und kopieren das
angelsächsische
System, wo jede Krankenschwester einen Bachelor-Abschluss
hat. Das "echte" Studium findet halt dann in
einigen guten Master-Studiengängen statt. Das bedeutet
natürlich eine Abwertung des guten Systems der
Berufsausbildung, denn wer will heute noch einen
Ausbildungsberuf, wenn er Abitur hat (für das im übrigen
die
gleiche Inflation stattfindet)?

Lauft ihr nur mit Scheuklappen in der Gegend rum? Wenn man
sich nur in Studentenkneipe nrumtreibt, dann kommt es einem
vtl. so vor als ob jeder studiert. Wie machst du denn die
Qualitätsinflation fest? An welchen Zahlen? Bitte Quellen
nennen, die objektiv zeigen, dass das Abi heute einfacher ist
als vor 10 oder 20 Jahren.

Normalerweise wäre mir so etwas ja egal, aber du suggerierst jungen Leuten, die hier nach Hilfe suchen etwas, was einfach nicht stimmt.

Du kannst noch 100 weitere realitätsverweigernde Beiträge verfassen, aber:

  1. Die Anzahl der Studenten ist objektiv explodiert.

  2. Der Bachelor und das Abitur wurden inhaltlich kastriert, verschult und vereinfacht. Lässt sich objektiv nachweisen.

  3. Notenschnitte in Abitur und Bachelor werden nachweislich immer besser. Die Statistiken kommen jedes Jahr heraus.

  4. Immer mehr "Akademiker" landen im Niedriglohnsektor, bei Hartz4, starten fachfremd oder überhaupt nicht.

  5. Die große Welle des Problems kommt doch erst, wenn die Jahrgänge ab 2010/2011 langsam auf den Markt kommen, denn erst von 2010 bis 2013 gab es eine Verdoppelung der Zahlen! Wir erleben im Moment nur Vorboten!

Rede dir also Dein "Elitestudium" ruhig weiter schön, letztendlich wird dir der Markt antworten.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Lauft ihr nur mit Scheuklappen in der Gegend rum? Wenn man
sich nur in Studentenkneipe nrumtreibt, dann kommt es einem
vtl. so vor als ob jeder studiert. Wie machst du denn die
Qualitätsinflation fest? An welchen Zahlen? Bitte Quellen
nennen, die objektiv zeigen, dass das Abi heute einfacher ist
als vor 10 oder 20 Jahren.

Angebot, Nachfrage und Markt. Damit dürfte alles gesagt sein!

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Die Verwässerung des Abiturs läuft in Wirklichkeit schon sehr lange, so ungefähr seit den 1980ern. In den 1960ern hatten die 5. Klassen an den Gymnasien oft 40 Schüler, von denen maximal 5 bis 10 wirklich das Abitur geschafft haben. Der Rest ist dann eher auf den Realschulen gelandet, später auch auf den neuen Fachoberschulen. Und die Empfehlung für das Gymnasium haben eher wenige bekommen.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Glaubst du wirklich, dass die Qualität des Studiums
unverändert bleibt, obwohl viel mehr Menschen ein Studium
abschließen? Ist es dann wirklich noch eine bessere
Grundlage
für das Berufsleben? Nur weil "Studium"
draufsteht,
heißt das noch lange nicht, dass sich die Inhalte und
Anforderungen nicht schon längst geändert haben.

Ein Hörsaal ist keine Schulklasse. D.h. es ist total egal, ob
der Prof. sein Zeug vor 50 oder 150 Studenten vorträgt. Die
Klausur 150 anstatt nur 50 mal zu kopieren stellt auch keinen
Qualitätsverlust dar.

Wie oben schon mehrfach geschrieben wurde, wir bauen unser
Bildungssystem freiwillig um und kopieren das
angelsächsische
System, wo jede Krankenschwester einen Bachelor-Abschluss
hat. Das "echte" Studium findet halt dann in
einigen guten Master-Studiengängen statt. Das bedeutet
natürlich eine Abwertung des guten Systems der
Berufsausbildung, denn wer will heute noch einen
Ausbildungsberuf, wenn er Abitur hat (für das im übrigen
die
gleiche Inflation stattfindet)?

Lauft ihr nur mit Scheuklappen in der Gegend rum? Wenn man
sich nur in Studentenkneipe nrumtreibt, dann kommt es einem
vtl. so vor als ob jeder studiert. Wie machst du denn die
Qualitätsinflation fest? An welchen Zahlen? Bitte Quellen
nennen, die objektiv zeigen, dass das Abi heute einfacher ist
als vor 10 oder 20 Jahren.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Früher war das Studium schon ein "elitäres
Projekt", aber nur weil die meisten sozialen Schichten
keine Zugang dazu hatte bzw. für die meisten Berufe war es
nicht üblich, ein Studium zu absolvieren. Das bedeutete aber
nicht, dass alle Studenten früher Überflieger waren. Die
Selektion erfolge ja nicht nach Leistung, sondern vor allem
nach sozialer Herkunft. Es ab auch schon früher bessere und
schlechtere Studenten. In den meisten Fächern ist es ja
üblich, dass für die Promotion eine bestimmte Mindestnote bei
der Abschlussarbeit erreicht werden muss. Es gab auch früher
etliche Absolventen, denen der Prüfer eine schlechtere Note
gegeben hat. Es gab schon immer eine Differenzierung der
Abschlüsse.

Ich sehe also hier das Problem mit dem Niveauverfall nicht.
Solange die Art und Weise, wie an der Hochschule gelehrt
wird, nicht geändert wird, ist ein Studium immer noch ein
Studium, auch wenn 50% eines Jahrgangs teilnehmen.

Ich weiß ja nicht, ob du mal erlebt hast, wie auf einer
Berufsschule gelehrt wird. Das ist wirklich so dermaßen
kleinschrittig und angeleitet, dass es mich nicht wundert,
dass duale Ausbildungen in vielen Bereichen in der heutigen
Wissensgesellschaft keine Anerkennung mehr finden.

Sorry, aber da muss ich widersprechen. Der extreme Anstieg in den Studentenzahlen gibt es erst seit Einführung des Bachelor/Mastersystems. Extrem wird es laut statistischen Bundesamt so ab 2010. Willst du echt behaupten, dass 2006 irgendwelche Schichten diskriminiert wurden und 2007 nicht mehr?
Ne, der Zusammenhang ist doch sonnenklar, oder?

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Seit den 70er Jahren hatten definitv alle Schichten die Möglichkeit, Abitur und Studium zu machen. Es gab sogar schon Schüler-Bafög. Allerdings wurde sehr stark nach Leistung gesiebt, weshalb viele, die auf einem Gymnasium waren, rausgeprüft wurden. Seit den 1990er Jahren war es dann wohl anders.

Lounge Gast schrieb:

Früher war das Studium schon ein "elitäres
Projekt", aber nur weil die meisten sozialen Schichten
keine Zugang dazu hatte bzw. für die meisten Berufe war es
nicht üblich, ein Studium zu absolvieren. Das bedeutete aber
nicht, dass alle Studenten früher Überflieger waren. Die
Selektion erfolge ja nicht nach Leistung, sondern vor allem
nach sozialer Herkunft. Es ab auch schon früher bessere und
schlechtere Studenten. In den meisten Fächern ist es ja
üblich, dass für die Promotion eine bestimmte Mindestnote bei
der Abschlussarbeit erreicht werden muss. Es gab auch früher
etliche Absolventen, denen der Prüfer eine schlechtere Note
gegeben hat. Es gab schon immer eine Differenzierung der
Abschlüsse.

Ich sehe also hier das Problem mit dem Niveauverfall nicht.
Solange die Art und Weise, wie an der Hochschule gelehrt
wird, nicht geändert wird, ist ein Studium immer noch ein
Studium, auch wenn 50% eines Jahrgangs teilnehmen.

Ich weiß ja nicht, ob du mal erlebt hast, wie auf einer
Berufsschule gelehrt wird. Das ist wirklich so dermaßen
kleinschrittig und angeleitet, dass es mich nicht wundert,
dass duale Ausbildungen in vielen Bereichen in der heutigen
Wissensgesellschaft keine Anerkennung mehr finden.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Nur mal so ein Beispiel aus den 1970ern. Der Sohn eines Chemiearbeiters hat Abitur gemacht, Chemie studiert und wurde so Dr. Damals hatten die meisten Studenten keine akademisch gebildeten Eltern!

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Früher war das Studium schon ein "elitäres
Projekt", aber nur weil die meisten sozialen
Schichten
keine Zugang dazu hatte bzw. für die meisten Berufe war es
nicht üblich, ein Studium zu absolvieren. Das bedeutete
aber
nicht, dass alle Studenten früher Überflieger waren. Die
Selektion erfolge ja nicht nach Leistung, sondern vor
allem
nach sozialer Herkunft. Es ab auch schon früher bessere
und
schlechtere Studenten. In den meisten Fächern ist es ja
üblich, dass für die Promotion eine bestimmte
Mindestnote bei
der Abschlussarbeit erreicht werden muss. Es gab auch
früher
etliche Absolventen, denen der Prüfer eine schlechtere
Note
gegeben hat. Es gab schon immer eine Differenzierung der
Abschlüsse.

Ich sehe also hier das Problem mit dem Niveauverfall
nicht.
Solange die Art und Weise, wie an der Hochschule gelehrt
wird, nicht geändert wird, ist ein Studium immer noch ein
Studium, auch wenn 50% eines Jahrgangs teilnehmen.

Ich weiß ja nicht, ob du mal erlebt hast, wie auf einer
Berufsschule gelehrt wird. Das ist wirklich so dermaßen
kleinschrittig und angeleitet, dass es mich nicht wundert,
dass duale Ausbildungen in vielen Bereichen in der
heutigen
Wissensgesellschaft keine Anerkennung mehr finden.

Sorry, aber da muss ich widersprechen. Der extreme Anstieg in
den Studentenzahlen gibt es erst seit Einführung des
Bachelor/Mastersystems. Extrem wird es laut statistischen
Bundesamt so ab 2010. Willst du echt behaupten, dass 2006
irgendwelche Schichten diskriminiert wurden und 2007 nicht
mehr?
Ne, der Zusammenhang ist doch sonnenklar, oder?

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

"Ich sehe also hier das Problem mit dem Niveauverfall nicht. Solange die Art und Weise, wie an der Hochschule gelehrt wird, nicht geändert wird, ist ein Studium immer noch ein Studium, auch wenn 50% eines Jahrgangs teilnehmen. "

Genau das ist aber der Fall.
Gerade in den Geisteswissenschaften hat es sich enorm geändert wie gelehrt wird! Die Seminare sind nach meiner Beobachtung deutlich größer geworden (ja, das kennen Wiwis nicht so. Also "Seminare" im echten Sinne, mit Textlektüre und Diskussion und so...) und durch die Bachelorisierung sitzen in Seminaren viele drin, die eben drin sein müssen, weil sie dieses Modul noch brauchen. Man kann sich leicht vorstellen, wie motivierend das für einen Dozenten ist udn wie es die Lehre verändert.

Bevor ich weiter schreibe zu meinem Hintergrund: ich habe Dipl. BWL studiert und anschließend erst Magister Philosophie, Geschichte, Physik begonnen, dann aber gewechselt auf einen Bachelor Philosophie, Soziologie und hab den während meiner Promotion in VWL abgeschlossen. Kurzum ich hab einiges an der Uni gesehen in den vergangenen 15 Jahren sowohl als Studierender, als auch als Dozent.

Nun zurück zu einigen Schilderungen in verschiedenen Fächerkulturen. Zu den Seminaren. Früher konnte man als Dozent in höheren Semestern davon ausgehen, dass jene Studenten, die nach den ersten vier Wochen des Semesters noch im Seminar waren, im Seminar waren, weil sie das Thema persönlich interessiert hat. Und nicht, weil ihnen eben noch eine Veranstaltung in VM3a (Modul) fehlt und diese Veranstaltung die einzig passende ist, die dieses Semester angeboten wird. Zugegeben, das stimmte für die Geisteswissenschaften schon immer eher als für die BWL, ist aber auch dort eine nicht von der Hand zu weisende Entwicklung.

Heute ist das nicht mehr so. Das hat zur Folge, dass das Niveau sinkt. Zum einem, weil ich als Dozent weniger motiviert bin, wenn ich merke, dass die Studierenden die Texte nicht lesen und kein Interesse haben, sich tiefergehend mit den Sachen zu beschäftigen. Als Folge biete ich eben 08/15 Kost an. Zum anderen werde ich als Dozent nicht mehr gefordert. Ich kann etwas vorsetzen und das wird abgearbeitet. Da kommen nur noch wenige, die sagen "Moment, das stimmt so doch nicht! Ich habe [aus Interesse] auch mal das und das gelsen und der und der sagt dazu aber das und das!" Von diesen Exkursen profitierte meist das ganze Seminar. Der Input, der bei einer solchen Interaktion generiert wird, kann ein Dozent alleine gar nicht erbringen - selbst wenn er wollte.

Befördert wird das noch durch das "Schulklassensystem". Dass es Studierende aus dem 10. Semester gibt, die in einer Veranstaltung des 5. sitzen oder aus dem 4. welche im 1. das gibt es kaum noch. Heute werden nach meiner Beobachtung vor allem in der BWL "Jahrgänge" durchgeschleust, die sich allenfalls in den letzten zwei Semestern etwas vermischen. Dadurch gibt es aber auch keinen studentischen Wissenstransfer mehr und keine Anleitung von wegen "hey, wenn Dich die Diskussion eben interessiert, mach mal das Seminar bei dem und dem, das hab ich vor zwei Jahren mal gemacht..."

Zu den Vorlesungen. Sie seien beliebig skalierbar hieß es. Das scheint auf den ersten Blick und im Vergleich zu Seminaren richtig. Allerdings ist die Sache nicht so einfach. ich will einige Beispiele für eine innere Entwicklungslogik geben, die von außen nicht so leicht ersichtlich sind.

Ich erinnere mich an die nicht allzu weit zurückliegende Einführung in die Soziologie. Die musste ich besuchen, weil sie im Bachelor eben vorgeschrieben war. Die Veranstaltung war inhaltlich haarsträubend. Insbesondere unter wissenschaftstheoretischen Gesichtspunkten. Das monierte ich erst schriftlich und sodann in der Sprechstunde. Dort hieß es dann beinahe entschuldigend von der eher jungen Professorin "ja die Evaluierungen wären so schlecht gewesen, als sie in ihren ersten beiden Jahren mehr Theorie gemacht habe und es säßen ja auch so viele Nebenfächler und Lehrämtler drin, die das machen müssten -- wegen der Bachelorordnung -- und von denen kann man das alles ja nicht verlangen. Das Kollegium hätte ihr auch nahe gelegt "andere Schwerpunkte" zu setzen und zu bedenken gegeben, dass der Fachbereich pro Student Zuwendungen erhält und die Einführungsveranstaltung hinsichtlich der Durchfallquoten sehr kritisch sei".

Statt also einer sauberen wissenschaftstheoretischen und ideengeschichtlichen Einführung in die Soziologie -- was verdammt langweilig sein kann -- gibt es nun als backe-backe-kuchen Gender-Diskriminierungs-Kapitalismuskritik-Feuilleton-Veranstaltung für erstis mit einer Garantie zu bestehen. Ich habe nichts gegen Kapitalismuskritik oder Genderforschung. Aber im ersten Semester läuft sowas immer auf Stammtischparolen raus. Und bei solchen Einführungsveranstaltungen bleibt das auch so. In der Philosophie muss man auch erst mal alle die wieder raus bekommen, die meinen Philosophie studieren heißt den ganzen Tag vor sich hin zu philosophien und anderen die Welt zu erklären. Its science! Deal with it or leave!
Und jetzt sage noch mal jemand, das Niveau sei nicht gesunken.

Um ein Beispiel aus den Wirtschaftswissenschaften zu geben. Studenten sind eben der Meinung, dass sie in einer Einführung in die VWL keine Wissenschaftstheorie (und gerade der Methodenstreit würde sich anbieten und ist von gewisser Aktualität) brauchen, dass Ausführungen darüber, was Institutionen und Verträge sind, was Geld ist, wie sich die Neoklassik entwickelt hat und was der Unterschied zwischen Ricardo und Sraffa ist oder schlicht was die Rolle der Sozialen Frage für die Entwicklung des eigenen Faches war irrelevant ist. Warum sagen sie das? Weil kaum etwas davon mit Mikro1 oder Makro1 zu tun hat, wo sie rauf und runter irgendwas ableiten, null setzen und umstellen oder fleißig Kurven verschieben und Gleichungen aufstellen. Das machen sie aber entweder Parallel oder im darauffolgenden Semester und dort heißt es "kennen Sie ja aus der Einführung" --> schlechte Evaluierung, weil nein DAS habe ich da so nicht kennen gelernt.

Was hat das mit dem Thema Niveauverlust zu tun? Viele Studenten erkennen am Ende des Bachelors oder im Master den Wert dieser Veranstaltung. Quasi dann, wenn sie rückblickend in ihr die Matrix erkennen, auf der alles, was sie danach gelernt haben verortet werden kann. Oder wenn sie in Statistik auf einmal merken warum man eine Null-Hypothese so und nicht anders aufstellt. Unmittelbar nach der Veranstaltung bringt ihnen dieses Wissen in Mikro1 und Makro1 aber nichts.
Wenn sie das nicht aus der Einführung kennen, sind sie gegenüber jenen, die die Einführung bei jemand anderem gehört haben im Nachteil was die Noten angeht. Deswegen gibt es Druck und die Vorlesungen werden angepasst. In dem beschriebenen Fall bedeutet das eine Anpassung nach unten und zugleich eine Anpassung an das, was in den unmittelbar darauf aufbauenden Vorlesungen gefordert wird. Denn heute können sich Studenten nicht mehr unbedingt aussuchen, wann sie was bei wem hören.
Ich bin keiner der involvierten Dozenten, kenne die Thematik aber, weil ich die Vorlesung seinerzeit selbst mal hörte, dann über die Fachschaft die Evaluierungen oft machte und es schließlich als Doktorand mit gutem Kontakt zur Fachschaft mitbekam.

Zu meiner Zeit kam noch dazu, dass die Note derVeranstaltung eh nicht in die Diplomnote zählte. Da hat man als Student eben gesagt "viel zu viel Inhalt, zu schwer und brauch ich nicht unmittelbar - fand ich aber mal interessant, war gut gelesen und die Note ist mir eh egal"... und ohne es wirklich schon schätzen zu können, hat man enorm viel Wissen auf hohem Niveau mitgenommen.

Das fallende Niveau zeigt sich meiner Meinung auch einfach daran, wie Studierende schreiben. Und ich rede nicht nur von Rechtschreibung. Das Schreiben ist sicherlich noch mal ein eigenes Thema. Im Gegensatz zur Philosophie und in gewissem Maße der Soziologie ( hinsichtlich des Umgangs mit Quellen ist die Geschichte hervorzuheben) wird in der VWL nach meinen Beobachtungen heute - im Gegensatz zu früher - kaum noch Wert darauf gelegt die Leute Aufsätze schreiben zu lassen. In meinen Augen ist der Verlust der Fähigkeit sich klar auszudrücken und eine klare Argumentationsstruktur zu haben in der Tat ein Niveauverlust. Dass das heute nur noch schwer möglich ist, liegt an den Studierendenzahlen aber gleichermaßen an der Befähigung der Studierenden. Man unterhalte sich mal mit Lehrenden und vor allem Tutoren in den Rechtswissenschaften. Was die sprachlich aufgetischt bekommen ist einfach unfassbar.

Um nun noch etwas Grundsätzliches zu sagen:
Jetzt kann man bei allen meinen Beispielen sagen: Ist doch ohnehin nicht berufsrelevant. Warum muss ein Betriebswirt wissen, was Positivismus ist? Nun, der einzige Maßstab, an dem die Qualität einer akademische Ausbildung zu messen ist, ist die Befähigung zum wissenschaftlichen Arbeiten. Wissenschaft als Beruf - na wer hats gelesen?
Es hat sich meiner Meinung nach gezeigt, dass es für eine moderne und innovative Wirtschaft nur von Vorteil ist, wenn der akademische Bereich sich ganz eigenbrötlerisch darauf beschränkt Akademiker, also zum Wissenschaftsbetrieb befähigte Leute, auszubilden. Letzten Endes sind das die Fähigkeiten, die sich universell und konjunkturunabhängig auch in der Wirtschaft durchsetzen, die aber in der wirtschaftlichen Logik gerade nicht zu erlernen sind. Beinahe eine Abwandlung von Wildes "nichts was es wert ist gelernt zu werden, kann gelehrt werden". Für alles andere gibt es Beraufsausbildungen.
Es ist aber auch so, dass nun mal nicht alle dazu geeignet sind. Ist das elitär? Ja. ist das schimm? Nein. Die Frage ist doch eher sind nun 20 oder 60% der Menschen geeignet diese Ausbildung zum Akademiker zu schaffen. Das ist in der Tat ein Problem. Sobald man aber eingesteht, dass es keine 100% sind, hat man nun mal sowas wie eine Elite. jedenfalls wenn sich Elite so definiert, dass sie etwas kann, das andere qua Befähigung nicht können.
Eine soziale Marktwirtschaft sollte so gestaltet sein, dass sie die Elite zulässt, ihre Erträge aber auch den anderen zu Gute kommen. Sprich es geht mit Elite allen besser. Der Elite weil sie ihre Fähigkeiten ausleben kann und der Mehrheit, weil sie davon profitieren ihnen das zu erlauben. Da ist einiges aus dem Lot gekommen. Es verlieren aber alle, wenn man keine Niveauspitzen mehr zulässt, um so alle gleicher zu machen. Das steht aber auf der politischen Agenda.

Anders formuliert: Wenn Gerechtigkeit als Gleichheit verstanden wird, dann lässt sich Gerechtigkeit auf jedem (noch so niedigen) Niveau etablieren.
Erliegt man nicht dieser Logik, dann müsste man auch als nicht-Elite aufstehen und sagen: es ist ungerecht, dass die, die dazu fähig sind nicht ihren Fähigkeiten gemäß sich bilden können und (mehr als ich!) gefördert werden, denn erstes würde ich das auch wollen, gehörte ich dazu und zweitens würde ich doch davon profitieren, wenn sie das könnten! Die anderen und ich selbst werde also um etwas gebracht - wie kann das gerecht sein? Oder, um es Wiwi-kompatibel auszudrücken: Wie kann das Pareto-Optimal sein?
Gerechtigkeit als Gleichheit gibt es in einer Marktwirtschaft nicht. Schön und modern auch bei John Rawls nachzulesen. A Theory of Justice - Gerechtigkeit als Fairness.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Glaubst du wirklich, dass die Qualität des Studiums
unverändert bleibt, obwohl viel mehr Menschen ein Studium
abschließen? Ist es dann wirklich noch eine bessere
Grundlage
für das Berufsleben? Nur weil "Studium"
draufsteht,
heißt das noch lange nicht, dass sich die Inhalte und
Anforderungen nicht schon längst geändert haben.

Ein Hörsaal ist keine Schulklasse. D.h. es ist total egal, ob
der Prof. sein Zeug vor 50 oder 150 Studenten vorträgt. Die
Klausur 150 anstatt nur 50 mal zu kopieren stellt auch keinen
Qualitätsverlust dar.

Das ist doch überhaupt nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass sich die Anzahl der Absolventen (ich rede nicht von denen, die nur einmal im Hörsaal gesessen haben) gegenüber den 70ern vervielfacht hat. Früher hatten 10% eines Jahrgangs Abitur und 5% ein Hochschulstudium. Heute sind es fast 40% und 20%.

Provokante Frage: Sind die Leute alle intelligenter geworden?

Antwort: Nein, es ging selbstverständlich nur auf Kosten der Inhalte. Nur wird es heute als politisch unkorrekt und sozialdarwinistisch verschrien, wenn mal einer darauf hinweist, dass Intelligenz nun mal in der Bevölkerung nicht gleich verteilt ist. Ergo ist auch der Anteil der Studierfähigen nicht unbegrenzt.

Es wird oft die Ansicht vertreten, dass man ein tolles Universitätssystem mit hohen Anforderungen beliebig ohne Qualitätsverlust aufblasen könne. Das ist aber nicht möglich - ein hohes Niveau zeigt sich nun mal daran, dass nicht jeder in der Lage ist, einen Abschluss zu erreichen. Aber nein, wenn sich die Anzahl der "Akademiker" verdoppelt hat, klopft man sich auf die Schulter als ob das nicht auf Kosten der Qualität so gesteuert wurde.

Zum Abschluss noch ein Artikel aus der FAZ:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/bildungspolitik-wer-kennt-die-richtige-akademikerquote-12637656.html

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Na dann studiert eben nicht, wenn euch so viel daran liegt, die Zahl der Studenten zu drücken.
Aber darum geht es ja gar nicht, ihr wollt, dass andere nicht studieren.

Klar geht das Niveau des Bachelors selber flöten, wenn jede IHK/Baumschule nen Bachelor ausgeben darf.

Dann wird es halt wichtige,r wo man studiert. In einer gewissen Umstellungsphase wird es Verwirrung geben aber dann werden sowohl Unternehmen als auch Studenten feststellen, dass ein IHK/VWA wasauchimmer Bachelor nichts mit studieren zu tun hat

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Früher war das Studium schon ein "elitäres
Projekt", aber nur weil die meisten sozialen
Schichten
keine Zugang dazu hatte bzw. für die meisten Berufe war es
nicht üblich, ein Studium zu absolvieren. Das bedeutete
aber
nicht, dass alle Studenten früher Überflieger waren. Die
Selektion erfolge ja nicht nach Leistung, sondern vor
allem
nach sozialer Herkunft. Es ab auch schon früher bessere
und
schlechtere Studenten. In den meisten Fächern ist es ja
üblich, dass für die Promotion eine bestimmte
Mindestnote bei
der Abschlussarbeit erreicht werden muss. Es gab auch
früher
etliche Absolventen, denen der Prüfer eine schlechtere
Note
gegeben hat. Es gab schon immer eine Differenzierung der
Abschlüsse.

Ich sehe also hier das Problem mit dem Niveauverfall
nicht.
Solange die Art und Weise, wie an der Hochschule gelehrt
wird, nicht geändert wird, ist ein Studium immer noch ein
Studium, auch wenn 50% eines Jahrgangs teilnehmen.

Ich weiß ja nicht, ob du mal erlebt hast, wie auf einer
Berufsschule gelehrt wird. Das ist wirklich so dermaßen
kleinschrittig und angeleitet, dass es mich nicht wundert,
dass duale Ausbildungen in vielen Bereichen in der
heutigen
Wissensgesellschaft keine Anerkennung mehr finden.

Sorry, aber da muss ich widersprechen. Der extreme Anstieg in
den Studentenzahlen gibt es erst seit Einführung des
Bachelor/Mastersystems. Extrem wird es laut statistischen
Bundesamt so ab 2010. Willst du echt behaupten, dass 2006
irgendwelche Schichten diskriminiert wurden und 2007 nicht
mehr?
Ne, der Zusammenhang ist doch sonnenklar, oder?

Aufpassen, dass man Korrelation nicht mit Kausalität verwechselt ;)

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Das ist doch überhaupt nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass
sich die Anzahl der Absolventen (ich rede nicht von denen,
die nur einmal im Hörsaal gesessen haben) gegenüber den 70ern
vervielfacht hat. Früher hatten 10% eines Jahrgangs Abitur
und 5% ein Hochschulstudium. Heute sind es fast 40% und 20%.

Provokante Frage: Sind die Leute alle intelligenter geworden?

Leute, setzt euch doch erst mal mit der Geschichte unseres Landes auseinander, bevor ihr hier solche Thesen vom Stapel lässt.

Würden wir im Jahr 1970 leben, würde ein großer Teil selbstverständlich nicht studieren. Ein Teil könnte es sich nicht leisten. In der Nachkriegszeit hatten nur wenige Familien die finanzielle Reserven dem Filius das Studium (mit-) zu finanzieren. Es galt ein Land aufzubauen und satt zu werden. Selbst die Mittelschicht konnte sich dieses Privileg nicht leisten. Erst 1971 begann man auf Druck der Industrie langsam damit die Bildungsreserven der Mittel- und Unterschicht zu aktivieren, indem man leistungsstarken Schülern einen finanziellen Zuschuss gewährte.

Ein weiterer gewaltiger Teil der heutigen Studenten würde ebenfalls wegfallen. Ein Großteil der Damen würde nicht studieren. Bis 1977 brauchten verheiratete Damen die Einverständniserklärung des Ehemanns, um erwerbstätig zu sein. Warum also studieren, wenn man danach eh am Herd landet und die Kinder hütet?

Aber nein,wenn sich die Anzahl der Akademiker verdoppelt hat, klopft man sich auf die Schulter als ob das nicht auf Kosten der Qualität so gesteuert wurde.

Ja, es gibt auch allen Grund sich auf die Schulter zu klopfen, s.o. Aber leider ist das Bildungssystem noch nicht durchlässig genug. Leider werden Kinder aus der sozialen Unterschicht immer noch nicht genug gefördert. Kindern aus H4-Familen wird nahegelegt lieber eine Lehre anzustreben, als das Abitur zu absolvieren.

Leute, welche die wachsende Konkurrenz fürchten, schwadronieren vom "Qualitätsverlust". Es genügt halt nicht mehr aus einem wohlhabenden Hause zu stammen, sondern oh Wunder die eigene Leistungsfähigkeit zählt.

Kann schon verstehen, dass es einem Angst und Bange wird, wenn man sonst nichts zu bieten hat.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Ich habe meinen Werkrealschulabschluss (Gibt es nur in BW, Hauptschule, aber 10 Klassen statt 9 und mit Zusatzunterricht D, E, M und Technik in den Klassen 7-9) im Jahr 1999 gemacht.

In meiner Technik Abschluss Prüfung in der 10 Klasse, habe Ich ein Handtrocker gebaut.
Die Aufgabe war: Baue einen Handtrockner (kleiner Ventilator), der automatisch angeht, wenn man die Hände davor hält und nach 30 Sekunden automatisch wieder ausgeht.
Dazu musste man SELBER einen Schaltplan erstellen, d.h. konstruiere einen solchen Handtrockner unter Verwendung von Fotodioden, Widerständen, Transistoren, IC Chips. Danach eine Leiterplatte herstellen, das Teil zusammen bauen. Es gab keinen Schaltplan. Man musste sich selber überlegen wie man das Problem löst und welche Teile man dafür benötigt.

Sowas haben bei uns Hauptschüler mit 15, 16 Jahren in der 10 Klasse gemacht. Ich bin mir sehr sehr sicher, dass 95% der Ingenieur Bachelors heute nach Ihrem Abschluss dazu nicht in der Lage sind (Ausnahme natürlich E-Technik Ingenieure aber auch da nicht alle).
Die Ingenieur Absolventen haben heute doch schon mit der URI-Formel (U = R * I) Probleme.

Meine Schwester hat letztes Jahr Fachabitur gemacht in Richtung Wirtschaft. Notenschnitt 2,0. Ist jetzt im zweiten Semester Informations- und Kommunikations Management. Ich musste Ihr nach 2 Jahren Fachabitur mit Wirtschaft und im zweiten Semester erklären was das Wort Monopol bedeutet.

Als Ich mit ihr für Ihre Physik Prüfung im Fachabi gelernt habe, habe Ich ungefähr eine Stunde erklärt was die Anomalie des Wassers ist (Dichte des Wassers verläuft im Gegensatz zu fast allen anderen Fluiden nicht linear oder zumindest stetig sondern als eine Parabel mit einem Hochpunkt bei 4 Grad, kälter oder wärmer nimmt die Dichte ab fü die reinrassigen Wiwis unter euch;)).
In der Physikprüfung hat sie es zwei Tage später schon nicht mehr gewusst.

Ich konnte mit meinem Werkrealschulabschluss, für viele bin Ich trotzdem immer nur der Hauptschüler geblieben, mehr als sehr viele Abiturienten heute.

Früher war die Hauptschule die Schule für Kinder, die weniger etwas mit Theorie aber eher was mit Praxis anfangen konnten, das Gymnasium eher für die Theoretiker wenn auch mit etwas mehr Hirnschmalz.

Heute ist das Gymnasium die Schule für alle die halbwegs die deutsche Sprache schreiben und lesen können (Ich meine damit die Buchstaben die sie sehen aufzählen, nicht verstehen was sie lesen oder gar Transferleistungen) und einen Taschenrechner bedienen können.
DIe Hauptschule ist ein Auffangbecken für asoziale, lernbehinderte (Ich meine das nicht Abwertend, aber leider gibt es Kinder die eine Behinderung haben), Kinder mit Migrationshintergrund und den daraus resultierenden nicht vorhandenen Deutschkenntnissen (Woher soll ein 14 jähriger Albaner der seit 1 Jahr in Deutschland lebt auch richtig Deutsch schreiben können?).
Die Lehrer versuchen den Tag unbeschadet zu überstehen und die wenigen Deutschen, meist die letzten asozialen sonst wären die ja aufm Gymi, dazu zu bringen die Schule nicht anzu zünden. Zeit sich intensiv mit den lernbehinderten Kinder zu beschäftigen oder intensiv die deutsche Sprache mit ausländischen Kindern zu lernen bleibt nicht.
Am Ende produziert die Hauptschule Abgänger, die heute selbst für die einfachsten Lehrberufe nicht qualifiziert sind. Es fehlt am Lesen&Schreiben, an Grundlagen wie Pünktlichkeit.

Zu meiner Zeit vor 15 Jahren war das noch anderst. Ihr seht also liebe Akademiker und Abiturienten von einst, nicht nur das Abitur und die Studiengänge wurden entwertet.

Auch der Hauptschulabschluss wurde entwertet. Und das in einem sehr viel höherem Umfang. Ich kann zum Glück heute auf 10 JAhre Berufserfahrung und Weiterbildungen zurückgreifen. Hätte Ich heute mit einem Hauptschulabschluss die Schule verlassen, egal was Ich kann, ich hätte nichts bekommen. Also wäre Ich heute wohl auch zumindest aufs Berufskolleg (Fachabi) gegangen.

Und so sieht es aus. Inflation eben. Aber davon versteht Ihr studierten Wiwis ja sicher eh mehr als Ich.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

jetzt gehts aber los ... hauptschule vor 15 jahre war also besser als heutiger ingenieur... herrgott wenn man hier liest, glaubt man wirklich nicht, dass die leute schlauer geworden sind... die hälfte spinnt sich hier abenteuerliche geschichten zusammen

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Würden wir im Jahr 1970 leben, würde ein großer Teil
selbstverständlich nicht studieren.

Aber nein,wenn sich die Anzahl der Akademiker verdoppelt
hat, klopft man sich auf die Schulter als ob das nicht auf
Kosten der Qualität so gesteuert wurde.

Ja, es gibt auch allen Grund sich auf die Schulter zu
klopfen, s.o. Aber leider ist das Bildungssystem noch nicht
durchlässig genug. Leider werden Kinder aus der sozialen
Unterschicht immer noch nicht genug gefördert. Kindern aus
H4-Familen wird nahegelegt lieber eine Lehre anzustreben, als
das Abitur zu absolvieren.

Dein Beitrag erklärt aber nicht, warum die Zahlen sich erst seit der Einführung des Bachelor/Master-Systems (und einigen zeitgleichen Abi-Reformen) mehr als verdoppelt haben. Innerhalb von wenigen Jahren. Krass gesagt, wären also 2006 noch alle Anfänger benachteiligt worden und 2007 waren die Barrieren weg? Der Vergleich mit den 70gern hinkt. Vergleich nur mal 2007 (Anteil Anfänger-Studium am Gesamtjahrgang: 33%), 2009 (Anteil: 43%) und 2013 (Anteil: 57,5%). Das hat mit deinen 70ern nichts zu tun, auch nichts mit sozialen Barrieren, sondern mit einer Absenkung der Anforderungen. Diese hat immer mehr Abitur machen lassen und ins Studium geführt. Sonst nichts.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Hey ich habe zu dieser Zeit auch in Baden-Württemberg mein Abi gemacht und schon damals war es so, dass fast jeder auf eine höhere Schule wollte. Die Hauptschule hatte schon damals, als ich 1990 mit der Grundschule fertig war, einen schlechten Ruf. Mitte der 90er kriegte man z. B. kaum noch eine Ausbildung zum Industriekaufmann mit einem Realschulabschluss.

Und genau das ist einer der Gründe, warum das duale System am aussterben ist. Das hat eigentlich nichts mit der Politik zu tun. Wenn die Betriebe sagen, dass sie z. B. für eine Ausbildung zum Industriekaufmann nur noch Bewerber mit einer Vorbildung von mehr als 10 Schuljahren berücksichtigen, dann ist man als Schüler ja im Grunde gezwungen länger in die Schule zu gehen. Und dann informiert man sich, was es da für Möglichkeiten gibt. Und dann kommt man auf den Trichter, dass man in der Zeit ja eigentlich auch gleich die Fachhochschulreife oder sogar die allgemeine Hochschulreife machen kann. Und wenn man dann mit 19 Jahren sein Abi hat, dann hat so eine Ausbildung vollkommen ihren Charme verloren. Also geht man dann studieren. Manche gehen an die Universität, andere mögen es anwendungsorientierter und die gehen an die FH.

Ich habe mal gelesen, dass das Durchschnittsalter von Azubis im 1. Ausbildungsjahr mittlerweile bei 20 Jahren liegt. Das Modell: Realschule mit 16 Jahren , abgeschlossene Ausbildung mit 19 Jahren, Aufstiegsweiterbildung mit 25 Jahren und dann ein ruhiges, sicheres Leben und Familie gründen und gut verdienen, ist heute tot. Wenn ich ewig rummachen muss, bis ich überhaupt einen Ausbildungsplatz kriege, nach der Ausbildung dann arbeitslos bin und noch eine Weiterbildung brauche, um überhaupt normal verdienen zu können, dann bin ich besser beraten, wenn ich gleich Abi machen und studiere. Dann bin ich mit Mitte 20 wenigstens durch. Und seitdem es überall den Bachelor gibt, gibt es noch viel weniger Gründe, eine Ausbildung zu machen. In der Zeit, die man für die Ausbildung braucht (mit Bewerbungsvorlauf etc.), kann man auch schon fast ein ganzes Studium abschließen. DAS ist der Grund, warum die Zahl der Studierenden so explodiert. Man hat praktisch zwei konkurrierende Systeme, von denen eines aber so dermaßen unattraktiv gemacht wurde und das andere so attraktiv, dass sich keiner mehr freiwillig für das schlechtere System entscheiden will.

Und zu dem Niveauverfall: Die Argumentation mit den Anfängerveranstaltungen finde ich nicht überzeugend. Klar, je breiter die Zielgruppe für ein Modul ist (also je mehr Nebenfächler, Lehrämter, unterschiedliche Fachrichtungen teilnehmen), desto "weicher" muss die Veranstaltung ausgelegt sein. Am Ende eines jeden Studiums muss man aber im Hauptfach eine wissenschaftliche Arbeit schreiben. Hier muss man zeigen, dass man selbständig innerhalb einer angemessenen Zeit eine Fragestellung nach fachlichen Methoden auf dem derzeitigen Stand der Wissenschaft bearbeiten kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Anspruch wirklich gesunken ist, da das Niveau ja praktisch durch die Literatur, die man in die Arbeit einfließen lassen muss, von außen festgelegt ist. Es gibt ja keine VWL-Literatur für Dummies oder so. Jeder VWL-Absolvent muss zeigen, dass er am Ende die Methoden beherrscht. Erst wenn die Studiengänge keinen wissenschaftlichen Anspruch mehr haben (gibt es ja in den USA, Studiengänge ohne Abschlussarbeit), würde ich von einem Niveauverfall des Studiums reden.

Aber auch ein Studium ohne Abschlussarbeit (quasi eine Berufsfachschulabschluss) ist es meiner Meinung nach immer noch eine bessere Alternative als die Berufsschule, wo sich das Niveau ganz ganz unten orientiert.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Und zu dem Niveauverfall: Die Argumentation mit den
Anfängerveranstaltungen finde ich nicht überzeugend. Klar, je
breiter die Zielgruppe für ein Modul ist (also je mehr
Nebenfächler, Lehrämter, unterschiedliche Fachrichtungen
teilnehmen), desto "weicher" muss die Veranstaltung
ausgelegt sein. Am Ende eines jeden Studiums muss man aber
im Hauptfach eine wissenschaftliche Arbeit schreiben. Hier
muss man zeigen, dass man selbständig innerhalb einer
angemessenen Zeit eine Fragestellung nach fachlichen Methoden
auf dem derzeitigen Stand der Wissenschaft bearbeiten kann.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Anspruch wirklich
gesunken ist, da das Niveau ja praktisch durch die Literatur,
die man in die Arbeit einfließen lassen muss, von außen
festgelegt ist. Es gibt ja keine VWL-Literatur für Dummies
oder so. Jeder VWL-Absolvent muss zeigen, dass er am Ende die
Methoden beherrscht. Erst wenn die Studiengänge keinen
wissenschaftlichen Anspruch mehr haben (gibt es ja in den
USA, Studiengänge ohne Abschlussarbeit), würde ich von einem
Niveauverfall des Studiums reden.

Aber auch ein Studium ohne Abschlussarbeit (quasi eine
Berufsfachschulabschluss) ist es meiner Meinung nach immer
noch eine bessere Alternative als die Berufsschule, wo sich
das Niveau ganz ganz unten orientiert.

Du weißt aber schon, dass ein Bachelor-Studium nicht nur kürzer ist, inhaltlich verschult, vereinfacht und kastriert wurde und auch der Umfang und der Anspruch an die Bachelor-Thesis" deutlich geringer ist als z.B. an eine Diplomarbeit? Vom Umfang mal zu schweigen. Das ist alles nur noch light. Ich meine, du ignorierst ja doch schon, dass es da bewusst Vereinfachungen gab, oder? Letztendlich ist das ein Niveauverlust. Was denn sonst?

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Die Nachkriegszeit ging eher bis Ende der 1950er. Aus finanziellen Gründen ist ab den 1970ern kaum jemand am Studium gescheitert. Den Arbeiterkindern mit Bafög ging es eher besser als Beamtenkindern, die kein Bafög bekamen. Das Abitur war eine hohe Hürde, die die meisten, die es versucht hatten, nicht geschafft haben. Das ist schon ein wesentlicher Unterschied zu heute. Und der durchschnittliche Gymnasiast von damals war natürlich erheblich intelligenter als der von heute, weil nach der Grundschule schon stark ausgesiebt wurde. Ca. 10% Gymnasium, der Rest hat sich auf die anderen Schulformen verteilt. Und deshalb war die Qualität der Erstsemester natürlich dann auch anders als heute.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Würden wir im Jahr 1970 leben, würde ein großer Teil
selbstverständlich nicht studieren. Ein Teil könnte es sich
nicht leisten. In der Nachkriegszeit hatten nur wenige
Familien die finanzielle Reserven dem Filius das Studium
(mit-) zu finanzieren. Es galt ein Land aufzubauen und satt
zu werden. Selbst die Mittelschicht konnte sich dieses
Privileg nicht leisten. Erst 1971 begann man auf Druck der
Industrie langsam damit die Bildungsreserven der Mittel- und
Unterschicht zu aktivieren, indem man leistungsstarken
Schülern einen finanziellen Zuschuss gewährte.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Dein Beitrag erklärt aber nicht, warum die Zahlen sich erst
seit der Einführung des Bachelor/Master-Systems (und einigen
zeitgleichen Abi-Reformen) mehr als verdoppelt haben.
Innerhalb von wenigen Jahren. Krass gesagt, wären also 2006
noch alle Anfänger benachteiligt worden und 2007 waren die
Barrieren weg? Der Vergleich mit den 70gern hinkt. Vergleich
nur mal 2007 (Anteil Anfänger-Studium am Gesamtjahrgang:
33%), 2009 (Anteil: 43%) und 2013 (Anteil: 57,5%). Das hat
mit deinen 70ern nichts zu tun, auch nichts mit sozialen
Barrieren, sondern mit einer Absenkung der Anforderungen.
Diese hat immer mehr Abitur machen lassen und ins Studium
geführt. Sonst nichts.

Das habe ich versucht etwas weiter oben zu erklären. Der Beitrag unter Deinem trifft den Nagel auf den Kopf. Ich versuche das mal anhand eines Beispiels.

Ein Schüler interessiert sich für die Steuerlehre. Für die Ausbildung benötigt er als Mindestanforderung die Fachhochschulreife. Er hat nun die Wahl zwischen einer Berufsausbildung oder dem Studium.

Während der Ausbildung verdient er einen schmalen Euro. Falls er nach der Ausbildung eine Weiterbildung anstrebt, kann er nach 10 Jahren das Steuerberaterexamen antreten. Diese Zeit kann auch verkürzt werden, wenn zwischendurch der Steuerfachwirt absolviert wurde.

Oder er studiert, hält sich mit Studentenjobs und/oder BAföG über Wasser und hat in der gleichen Zeitspanne den Bachelor erlangt. Falls er an einer Weiterbildung interessiert ist, kann er nach 3 Jahren das Steuerberaterexamen antreten.

Das Einstiegsgehalt von Steuerfachangestellten und Steuerassistenten unterscheidet sich auch nicht gerade unerheblich.

Welchen Weg würdest Du gehen?

Dieses Bsp. lässt sich auf etliche Berufe übertragen. Einige Unternehmen haben die Zeichen der Zeit erkannt und bieten ein duales Studium an. Warum sollte ein Abiturient sich um eine Ausbildung als Bürokaufmann bewerben? Serienbriefe in Word zu erstellen, kann man nebenbei lernen.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Die Nachkriegszeit ging eher bis Ende der 1950er. Aus
finanziellen Gründen ist ab den 1970ern kaum jemand am
Studium gescheitert. Den Arbeiterkindern mit Bafög ging es
eher besser als Beamtenkindern, die kein Bafög bekamen. Das
Abitur war eine hohe Hürde, die die meisten, die es versucht
hatten, nicht geschafft haben. Das ist schon ein wesentlicher
Unterschied zu heute. Und der durchschnittliche Gymnasiast
von damals war natürlich erheblich intelligenter als der von
heute, weil nach der Grundschule schon stark ausgesiebt
wurde. Ca. 10% Gymnasium, der Rest hat sich auf die anderen
Schulformen verteilt. Und deshalb war die Qualität der
Erstsemester natürlich dann auch anders als heute.

Dann beleg deine Thesen doch mal bitte mit intelligenten Quellen, die ein intelligenter Abiturient von damals natürlich parat hat, sonst würde er solche Thesen nicht einfach mal behaupten ;)

Also Quelle (eine, die man aufgrund ihrer Qualität problemlos in einer Promotion zu dem Thema verwenden könnte)???

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Die Nachkriegszeit ging eher bis Ende der 1950er. Aus
finanziellen Gründen ist ab den 1970ern kaum jemand am
Studium gescheitert.

Unterhaltet ihr euch eigentlich nicht mit euren Eltern und Großeltern? Stichwort 68-ger Bewegung? Mann/Frau ging auf die Straße, um gegen die sozialen Ungerechtigkeiten zu protestieren (Schlechterstellung der Frau, finanzielle Barrieren, elitäres und faschistisches Gedankengut etc.).

Man spricht zwar vom "Wirschaftswunder", was aber nicht bedeutet, dass sich Ende der 50iger jeder schlagartig alles leisten konnte. Die meisten hatten ein Dach über dem Kopf und waren satt. Dafür war man dankbar, nach entbehrungsreichen Jahren. Ein Studium war nicht den klügsten Schülern vorbehalten, sondern den Wohlhabenden. Für viele Frauen war ein Studium ein unerreichbarer Traum.

Viele Privilegien, die wir wie selbstverständlich genießen, wurden vor nicht allzu langer Zeit hart erkämpft.

Den Arbeiterkindern mit Bafög ging es eher besser als Beamtenkindern, die kein Bafög bekamen.

Das ist doch jetzt ein Scherz, oder? Erst 1971 erhielt eine Handvoll Menschen einen finanziellen Zuschuss. Vom heutigen BAFöG war man noch meilenweit entfernt.

Das Abitur war eine hohe Hürde, die die meisten, die es versucht
hatten, nicht geschafft haben. Das ist schon ein wesentlicher
Unterschied zu heute. Und der durchschnittliche Gymnasiast
von damals war natürlich erheblich intelligenter als der von
heute, weil nach der Grundschule schon stark ausgesiebt
wurde. Ca. 10% Gymnasium, der Rest hat sich auf die anderen
Schulformen verteilt. Und deshalb war die Qualität der
Erstsemester natürlich dann auch anders als heute.

Ja, damals. Da waren die Menschen noch klüger, hübscher netter, überhaupt war die Welt ein einziger Ponyhof.

Seien Sie doch froh. Entweder entstammen Sie dieser wahnsinnig tollen, aber leider ausgestorbenen Spezies, die sich somit zurecht über uns "Abschaum" erhebt.

Oder Du bist ein jüngeres Semester, also ein Profiteur des "Niveauverfalls". Wie man es dreht und wendet: Herzlichen Glückwunsch, Du bist / Sie sind ein wahrer Gewinnertyp.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Dein Beitrag erklärt aber nicht, warum die Zahlen sich
erst
seit der Einführung des Bachelor/Master-Systems (und
einigen
zeitgleichen Abi-Reformen) mehr als verdoppelt haben.
Innerhalb von wenigen Jahren. Krass gesagt, wären also
2006
noch alle Anfänger benachteiligt worden und 2007 waren die
Barrieren weg? Der Vergleich mit den 70gern hinkt.
Vergleich
nur mal 2007 (Anteil Anfänger-Studium am Gesamtjahrgang:
33%), 2009 (Anteil: 43%) und 2013 (Anteil: 57,5%). Das hat
mit deinen 70ern nichts zu tun, auch nichts mit sozialen
Barrieren, sondern mit einer Absenkung der Anforderungen.
Diese hat immer mehr Abitur machen lassen und ins Studium
geführt. Sonst nichts.

Das habe ich versucht etwas weiter oben zu erklären. Der
Beitrag unter Deinem trifft den Nagel auf den Kopf. Ich
versuche das mal anhand eines Beispiels.

Ein Schüler interessiert sich für die Steuerlehre. Für die
Ausbildung benötigt er als Mindestanforderung die
Fachhochschulreife. Er hat nun die Wahl zwischen einer
Berufsausbildung oder dem Studium.

Während der Ausbildung verdient er einen schmalen Euro. Falls
er nach der Ausbildung eine Weiterbildung anstrebt, kann er
nach 10 Jahren das Steuerberaterexamen antreten. Diese Zeit
kann auch verkürzt werden, wenn zwischendurch der
Steuerfachwirt absolviert wurde.

Oder er studiert, hält sich mit Studentenjobs und/oder BAföG
über Wasser und hat in der gleichen Zeitspanne den Bachelor
erlangt. Falls er an einer Weiterbildung interessiert ist,
kann er nach 3 Jahren das Steuerberaterexamen antreten.

Das Einstiegsgehalt von Steuerfachangestellten und
Steuerassistenten unterscheidet sich auch nicht gerade
unerheblich.

Welchen Weg würdest Du gehen?

Dieses Bsp. lässt sich auf etliche Berufe übertragen. Einige
Unternehmen haben die Zeichen der Zeit erkannt und bieten ein
duales Studium an. Warum sollte ein Abiturient sich um eine
Ausbildung als Bürokaufmann bewerben? Serienbriefe in Word zu
erstellen, kann man nebenbei lernen.

Deine Ausführungen widerlegen aber die These nicht, dass es einen Niveauverlust gab, sondern sie stützen sie sogar.
Mal davon abgesehen, dass sich die Kürzung der Studiendauer, die inhaltliche Vereinfachung und die Verschulung objektiv an den Lehrplänen nachweisen lassen und die Qualität der Absolventen subjektiv von vielen Firmen und Medien kritisiert wird, kann es ja nur einen Grund geben, warum man innerhalb von wenigen Jahren (wir müssen uns ja nur die Entwicklung von 2007 bis 2013) ansehen) ein komplettes System umsteuern konnte:
Das Niveau wurde so gesenkt, dass der entsprechende Abschluss für eine Masse problemlos erringbar wurde. Die gesellschaftlichen Umstände und die Mentalität der jungen Leute, war 2006 sicher nicht anderes als 2007 oder 2010. Große Änderung gab es nur wenige: Reformen bei Abitur und im Studium.....und plötzlich....innerhalb von wenigen Jahren verdoppeln und dreifachen sich die Zahlen..
Die Absenkung des Schwierigkeitsgrades ist doch gerade ein großer Anreiz gewesen, damit die jüngeren Generationen überhaupt Abitur und Studium angehen konnten. Wo aber liegt der Sinn darin, die Abschlüsse so zu entwerten?

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Deine Ausführungen widerlegen aber die These nicht, dass es
einen Niveauverlust gab, sondern sie stützen sie sogar.

Inwiefern? Ich habe lediglich ausgeführt, dass sich dem Abiturienten eine zusätzliche Perspektive eröffnet hat.

Mal davon abgesehen, dass sich die Kürzung der Studiendauer,
die inhaltliche Vereinfachung und die Verschulung objektiv an
den Lehrplänen nachweisen lassen

Bitte Quellen für eine "inhaltliche Vereinfachung" nennen. Anders bedeutet nicht unbedingt schlechter bzw. einfacher. Man muss sich nicht immer an alte verstaubte Strukturen klammern.

und die Qualität der Absolventen subjektiv von vielen Firmen und Medien kritisiert
wird,

Subjektives Empfinden ist auch kein Maßstab. Es gibt immer Nörgler, die einem Wandel negativ gegenüberstehen.

Versuch mal im Unternehmen etwas zu ändern. Sofort melden sich 30 Skeptiker zu Wort: "Aber das haben wir doch immer schon so gemacht". Ein Großteil unserer Vorfahren waren glücklicherweise flexibler, sonst würden wir noch in Höhlen sitzen.

Das Niveau wurde so gesenkt, dass der entsprechende Abschluss für eine Masse problemlos erringbar wurde. Die gesellschaftlichen Umstände und die Mentalität der jungen Leute, war 2006 sicher nicht anderes als 2007 oder 2010.

Wie gesagt, dass das Niveau gesenkt wurde, wurde hier noch nicht belegt. Ich versuche ja zu erklären, dass sich die Rahmenbedingungen geändert haben. Aber was man nicht hören will....

Die Absenkung des Schwierigkeitsgrades ist doch gerade ein
großer Anreiz gewesen, damit die jüngeren Generationen
überhaupt Abitur und Studium angehen konnten. Wo aber liegt
der Sinn darin, die Abschlüsse so zu entwerten?

Genau. Worin besteht der Sinn? Da steckt bestimmt eine Verschwörung der linken Bazillen dahinter. Die sind doch erst zufrieden, wenn wir alle am Hungertuch nagen.

Sei leistungsstark, dann ist es vollkommen egal, wie viele Menschen studieren und einen Bachelor in der Hand halten. Ergattere einen limitierten Masterplatz aufgrund guter Noten. Schon bist Du wieder "Elite" Du kannst sogar stolz sein, dies alles aufgrund Deiner eigenen Leistungsfähigkeit erreicht zu haben. Du alleine hast Dich gegen eine "Masse" von Bachelorabsolventen durchgesetzt.

Tolles Gefühl, oder macht das Angst?

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Bitte Quellen für eine "inhaltliche Vereinfachung"
nennen. Anders bedeutet nicht unbedingt schlechter bzw.
einfacher. Man muss sich nicht immer an alte verstaubte
Strukturen klammern.

Wenn Inhalte herausgenommen, vereinfacht und noch ganze Semester gestrichen werden, dann ist das nicht "anderes" strukturiert, sondern vereinfacht. Nachprüfen kann man das an den jeweiligen Studienplänen und Prüfungen. Hier zu diskutieren, ist unsinnig.

Subjektives Empfinden ist auch kein Maßstab. Es gibt immer
Nörgler, die einem Wandel negativ gegenüberstehen.

Alles was du schreibst, ist eigentlich nur subjektives Empfinden. Die Frage ist nur, welches subjektives Empfinden relevanter ist: Deines, nach dem alles heute gut ist, dass der Absolventen die im Niedriglohnsektor oder auf der Straße landen, weil sie keiner braucht, oder aber die der Unternehmen, die den Bachelor nicht mehr für vollnehmen. Mit Schönreden löst man das Problem nicht.

Das Niveau wurde so gesenkt, dass der entsprechende
Abschluss für eine Masse problemlos erringbar wurde. Die
gesellschaftlichen Umstände und die Mentalität der jungen
Leute, war 2006 sicher nicht anderes als 2007 oder 2010.

Wie gesagt, dass das Niveau gesenkt wurde, wurde hier noch
nicht belegt. Ich versuche ja zu erklären, dass sich die
Rahmenbedingungen geändert haben. Aber was man nicht hören
will....

Doch, natürlich wurde es belegt, denn die Qualität des Bachelors spricht für sich. Ansonsten umkreist du das Problem: Es hat sich nur eine einzige Rahmenbedingung geändert: Man hat Abitur und Studium vereinfacht und das hat über Nacht die Sache attraktiv gemacht. Also ein Qualitätsverlust.

Die Absenkung des Schwierigkeitsgrades ist doch gerade ein
großer Anreiz gewesen, damit die jüngeren Generationen
überhaupt Abitur und Studium angehen konnten. Wo aber
liegt
der Sinn darin, die Abschlüsse so zu entwerten?

Sei leistungsstark, dann ist es vollkommen egal, wie viele
Menschen studieren und einen Bachelor in der Hand halten.
Ergattere einen limitierten Masterplatz aufgrund guter Noten.
Schon bist Du wieder "Elite"

In der Realität, gibt es neben der großen Studentenschwemme auch eine Noteninflation. Der Notendurchschnitt liegt inzwischen bei 2,1 - 2,5. Gute Noten werden nachgeworfen. Das heißt, selbst ein exzellenter Mann kann sich nur schwer von einem durchschnittlichen absetzen. Das spottet jedem Leistungsgedanken.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

In den 1970ern war das nicht so! Da haben überwiegend die Kinder von kleinen Angestellten und Beamten an der Uni studiert. Die Frauen allerdings meist Lehramt u.s.w. Kann mich auch nicht erinnern, dass die 68er gegen soziale Ungleichheit gekämpft hätten. Für die "Arbeiterklasse" haben die sich eher wenig interessiert.

Lounge Gast schrieb:

Ein Studium war nicht den klügsten Schülern vorbehalten, sondern den Wohlhabenden. Für viele Frauen war ein Studium ein unerreichbarer Traum.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

"Das heißt, selbst ein exzellenter Mann kann sich nur schwer von einem durchschnittlichen absetzen. Das spottet jedem Leistungsgedanken."

Kann man in Bezug zu Noten nicht, aber durch Leistung im Job.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Wenn Inhalte herausgenommen, vereinfacht und noch ganze >Semester gestrichen werden, dann ist das nicht "anderes" >strukturiert, sondern vereinfacht. Nachprüfen kann man das >an den jeweiligen Studienplänen und Prüfungen. Hier zu >diskutieren, ist unsinnig.

Tja, du hast es ja schon gesagt... "wenn" !!!

Das hat natürlich jede Uni unterschiedlich gehandhabt. Am KIT war es damals so, das in meinem Studiengang im Bachelor ungefähr das an Inhalt steckte, was vorher im Diplom ungefähr in 8 Semestern steckte. Man hat also ein Semester weniger an Stoff gehabt. Wenn man den Master machte, aber deutlich mehr!

So war es denn sogar teilweise so, das die selben Vorlesungen, die von Diplom-Leuten, wie auch von Bachelor-Leuten gleichzeitig besucht wurden, in der Prüfungsordnung mit unterschiedlichen Semesterwochenstunden versehen wurden!

Das Studium wurde also härter! Jetzt kann ich nicht beurteilen, ob das mittlerweile wieder etwas korrigiert wurde, aber deine Aussagen sind schon sehr pauschal und treffen wohl eher auf die ganzen FHs zu, die die ganzen neuen Bachelor-Studiengänge aus dem Boden stampfen. An den guten technischen Unis (Aachen, Karlsruhe, München, usw.), ist der Anspruch definitiv nicht gesunken.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Wenn Inhalte herausgenommen, vereinfacht und noch ganze
Semester gestrichen werden, dann ist das nicht
"anderes" strukturiert, sondern vereinfacht.
Nachprüfen kann man das an den jeweiligen Studienplänen und
Prüfungen. Hier zu diskutieren, ist unsinnig.

Ich misch mich mal ein. Das was du schreibst, ist schlicht und ergreifend falsch. Natürlich ist der Bachelor "einfacher" zu erhalten, als das alte Diplom, weil der BA nur 3, das Diplom 5 Jahre dauerte. Wenn du das mit "einfacher" meinst, dann hast du natürlich Recht. Das ist aber nicht der Punkt. Entscheident ist, dass die ersten 3 Jahre des alten Diploms nicht schwieriger waren, als die 3 Jahre des Bachelors. Bachelor+Master mit ihren 5,5 Jahren (d.h. bei mir sogar ein Semester länger als das alte Diplom aufgrund ZUSÄTZLICHER englischer Fächer, die die Diplomer nich machen mussten) sind MINDESTENS genauso schwierig wie das alte Diplom. Es gibt keine Untersuchungen, die aussagen, dass der Bachelor vom "Schwierigkeitsgrad" einfacher wurde als die Fächer im Diplom.

Alles was du schreibst, ist eigentlich nur subjektives
Empfinden. Die Frage ist nur, welches subjektives Empfinden
relevanter ist: Deines, nach dem alles heute gut ist, dass
der Absolventen die im Niedriglohnsektor oder auf der Straße
landen, weil sie keiner braucht, oder aber die der
Unternehmen, die den Bachelor nicht mehr für vollnehmen. Mit
Schönreden löst man das Problem nicht.

KEINER leugnet, dass es Absolventen heute vergleichsweise schwierig haben, einen guten Job zu bekommen. Die Schlussfolgerung ist (nach den Gesetzen der Logik) aber NICHT, dass der Bachelor so einfach zu bekommen ist und es deshalb so viele von ihnen gibt. Wenn du das als zwingende Logik empfinden solltest, darfst du das ruhig machen, aber ich empfehle dir DRINGEND, dich nicht für Jobs zu bewerben, in denen logisches Denken erforderlich ist.

Doch, natürlich wurde es belegt, denn die Qualität des
Bachelors spricht für sich. Ansonsten umkreist du das
Problem: Es hat sich nur eine einzige Rahmenbedingung
geändert: Man hat Abitur und Studium vereinfacht und das hat
über Nacht die Sache attraktiv gemacht. Also ein
Qualitätsverlust.

Deine Quelle ist ernsthaft die Aussage "die Qualität des Bachelors spricht für sich"?? Überleg doch mal. Stell dir vor, du schreibst eine Doktorarbeit und als Fußnote für deine Aussage führst du aus: "Vgl. die Qualität des Bachelors spricht für sich". Was meinst du welche objektive Benotung deine Aussage von jedem einzelnen Prof. auf der ganzen Welt erhalten würde? Ich sags dir: "5,0", d.h. unbrauchbar und inhaltsleer. Soviel zur Qualität. Du beschwerst dich über mangelnde Qualität und lieferst selbst Aussagen, die nach objektiven Maßstäben höchstens "mangelhaft" sind. Wenn Abitur und Studium objektiv einfacher wurden, gibt es definitiv Quellen, die das belegen. D.h. Aussagen wie: "Aufgrund dieser und jener Umstände ist das Abitur heute einfacher als vor 20 Jahren". KEINER von euch "Kritikern" konnte in den zahlreichen Diskussionen zu diesem Thema auch nur eine einzige Quelle nennen. Das EINZIGE Argument, das ihr habt ist: "Es machen mehr Abi und mehr studieren als noch vor 15 Jahren, d.h. es muss alles einfacher geworden sein" Nochmal, überleg doch mal, das ist nicht die einzige Logik. Andere Argumente ignoriert ihr einfach, OBWOHL diese belegbar sind, d.h. viel mehr Frauen studieren, viel mehr soziele Schichten studieren, Geld spielt kaum eine Rolle mehr usw. Alleine diese drei Bedingungen wirken sich ENORM auf die Anzahl der Studierenden aus. Mach doch mal eine seriöse und objektive Analyse der Studienbedingungen der letzen 20 Jahre.

In der Realität, gibt es neben der großen Studentenschwemme
auch eine Noteninflation. Der Notendurchschnitt liegt
inzwischen bei 2,1 - 2,5. Gute Noten werden nachgeworfen. Das
heißt, selbst ein exzellenter Mann kann sich nur schwer von
einem durchschnittlichen absetzen. Das spottet jedem
Leistungsgedanken.

Auch hier hast du Unrecht. Der Notenduchrschnitt liegt schon seit VIELEN JAHREN bei etwa 2,1-2,5. Nicht erst seit ein paar Jahren. Das belegen auch öffentliche und seriöse Quellen. Gute Leute können sich immer durchsetzen. Wenn Leute es nicht schaffen, dann liegt das nicht an der großen Masse, sondern an den eigenen mangelhaften Eigenschaften. Von mir aus kann JEDER einen Bachelor haben. ICH persönlich habe meinen AG von MEINEN Fähigkeiten überzeugt. Was die anderen machten, hat mich gar nicht interessiert.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Wenn Inhalte herausgenommen, vereinfacht und noch ganze
Semester gestrichen werden, dann ist das nicht
"anderes" strukturiert, sondern vereinfacht.
Nachprüfen kann man das an den jeweiligen Studienplänen
und
Prüfungen. Hier zu diskutieren, ist unsinnig.

Ich misch mich mal ein. Das was du schreibst, ist schlicht
und ergreifend falsch. Natürlich ist der Bachelor
"einfacher" zu erhalten, als das alte Diplom, weil
der BA nur 3, das Diplom 5 Jahre dauerte. Wenn du das mit
"einfacher" meinst, dann hast du natürlich Recht.
Das ist aber nicht der Punkt. Entscheident ist, dass die
ersten 3 Jahre des alten Diploms nicht schwieriger waren, als
die 3 Jahre des Bachelors. Bachelor+Master mit ihren 5,5
Jahren (d.h. bei mir sogar ein Semester länger als das alte
Diplom aufgrund ZUSÄTZLICHER englischer Fächer, die die
Diplomer nich machen mussten) sind MINDESTENS genauso
schwierig wie das alte Diplom. Es gibt keine Untersuchungen,
die aussagen, dass der Bachelor vom
"Schwierigkeitsgrad" einfacher wurde als die Fächer
im Diplom.

Als ehemaliger Absolvent mit Diplom, ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter und Bruder von zwei kleiner Schwester, die an der gleichen Uni auf Bachelor studieren, habe ich den Direktvergleich und den Kontakt in die Fachschaft: Der Bachelor ist inhaltlich und von der Schwierigkeit der Prüfungen leichter. Meines Wissens nach nicht nur an meiner damaligen Uni.

Alles was du schreibst, ist eigentlich nur subjektives
Empfinden. Die Frage ist nur, welches subjektives
Empfinden
relevanter ist: Deines, nach dem alles heute gut ist, dass
der Absolventen die im Niedriglohnsektor oder auf der
Straße
landen, weil sie keiner braucht, oder aber die der
Unternehmen, die den Bachelor nicht mehr für vollnehmen.
Mit
Schönreden löst man das Problem nicht.

KEINER leugnet, dass es Absolventen heute vergleichsweise
schwierig haben, einen guten Job zu bekommen. Die
Schlussfolgerung ist (nach den Gesetzen der Logik) aber
NICHT, dass der Bachelor so einfach zu bekommen ist und es
deshalb so viele von ihnen gibt. Wenn du das als zwingende
Logik empfinden solltest, darfst du das ruhig machen, aber
ich empfehle dir DRINGEND, dich nicht für Jobs zu bewerben,
in denen logisches Denken erforderlich ist.

Was sollen solche Beleidigungen? Entweder du hast ein Argument oder du hast keines. Wir hatten Reformen und dann, von einem Jahr auf das andere, explodierende Zahlen. Das kannst du nicht erklären und daher lenkst du mit persönlichen Angriffen ab.

Doch, natürlich wurde es belegt, denn die Qualität des
Bachelors spricht für sich. Ansonsten umkreist du das
Problem: Es hat sich nur eine einzige Rahmenbedingung
geändert: Man hat Abitur und Studium vereinfacht und das
hat
über Nacht die Sache attraktiv gemacht. Also ein
Qualitätsverlust.

Deine Quelle ist ernsthaft die Aussage "die Qualität des
Bachelors spricht für sich"?? Überleg doch mal. Stell
dir vor, du schreibst eine Doktorarbeit und als Fußnote für
deine Aussage führst du aus: "Vgl. die Qualität des
Bachelors spricht für sich". Was meinst du welche
objektive Benotung deine Aussage von jedem einzelnen Prof.
auf der ganzen Welt erhalten würde? Ich sags dir:
"5,0", d.h. unbrauchbar und inhaltsleer. Soviel zur
Qualität. Du beschwerst dich über mangelnde Qualität und
lieferst selbst Aussagen, die nach objektiven Maßstäben
höchstens "mangelhaft" sind. Wenn Abitur und
Studium objektiv einfacher wurden, gibt es definitiv Quellen,
die das belegen. D.h. Aussagen wie: "Aufgrund dieser und
jener Umstände ist das Abitur heute einfacher als vor 20
Jahren". KEINER von euch "Kritikern" konnte in
den zahlreichen Diskussionen zu diesem Thema auch nur eine
einzige Quelle nennen. Das EINZIGE Argument, das ihr habt
ist: "Es machen mehr Abi und mehr studieren als noch vor
15 Jahren, d.h. es muss alles einfacher geworden sein"
Nochmal, überleg doch mal, das ist nicht die einzige Logik.
Andere Argumente ignoriert ihr einfach, OBWOHL diese belegbar
sind, d.h. viel mehr Frauen studieren, viel mehr soziele
Schichten studieren, Geld spielt kaum eine Rolle mehr usw.
Alleine diese drei Bedingungen wirken sich ENORM auf die
Anzahl der Studierenden aus. Mach doch mal eine seriöse und
objektive Analyse der Studienbedingungen der letzen 20 Jahre.

Wieder ein persönlicher Angriff der davon ablenkt, dass inhaltlich nichts kommt, denn die Zahlen explodieren erst seit kurzem. Deine Argumentation mit irgendwelchen Frauen, dubiosen Jahrzehnten oder sozialen Schichten können nicht erklären, warum die Zahl von 2007 bis 2010 so extrem gestiegen ist. Wir reden eben nicht über Jahrzehnte, sondern um eine Verdoppelung in den letzten paar Jahren, die rein zufällig mit diversen Reformen zusammenfällt. Der Grund ist eine eine gravierende Vereinfachung.

In der Realität, gibt es neben der großen
Studentenschwemme
auch eine Noteninflation. Der Notendurchschnitt liegt
inzwischen bei 2,1 - 2,5. Gute Noten werden
nachgeworfen. Das
heißt, selbst ein exzellenter Mann kann sich nur schwer
von
einem durchschnittlichen absetzen. Das spottet jedem
Leistungsgedanken.

Auch hier hast du Unrecht. Der Notenduchrschnitt liegt schon
seit VIELEN JAHREN bei etwa 2,1-2,5. Nicht erst seit ein paar
Jahren. Das belegen auch öffentliche und seriöse Quellen.
Gute Leute können sich immer durchsetzen. Wenn Leute es nicht
schaffen, dann liegt das nicht an der großen Masse, sondern
an den eigenen mangelhaften Eigenschaften. Von mir aus kann
JEDER einen Bachelor haben. ICH persönlich habe meinen AG von
MEINEN Fähigkeiten überzeugt. Was die anderen machten, hat
mich gar nicht interessiert.

Die Berichte über die große Noteninflation stammen größtenteils as den Jahren 2012 bis 2013 und sind im Internet-abrufbar. Außerdem ist da noch ein Punkt, den du bewusst verschweigst: Die Noten werden besser, obwohl immer mehr studieren. Entweder ist die Masse alle jungen Leute in Deutschland hochintelligent, dass das keinen Einfluss hat, oder die Sache wird immer leichter.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Da sich das auf meinen Beitrag bezog. Zu:

"Es gibt ja keine VWL-Literatur für Dummies oder so. Jeder VWL-Absolvent muss zeigen, dass er am Ende die Methoden beherrscht. Erst wenn die Studiengänge keinen wissenschaftlichen Anspruch mehr haben (gibt es ja in den USA, Studiengänge ohne Abschlussarbeit), würde ich von einem Niveauverfall des Studiums reden."

Nur weil es eine Abschlussarbeit gibt heißt das nicht, dass es einen wissenschaftlichen Anspruch an diese gibt. Das war mal so. Ich habe genug Bachelorarbeiten gelesen, betreut und korrigiert -- und kenne genügend frühere Magister- und Diplomarbeiten -- um sagen zu können: Eine Bachelorarbeit KANN eine wissenschaftliche Arbeit sein. Muss aber nicht. Jetzt kann man sagen, dass das schon immer so war. Stimmt. Fakt ist aber (Beispiel Frankfurt) dass eine Bachelorarbeit 6 Wochen von der Anmeldung bis zur Abgabe dauert (ohne Gewähr wurde das jüngst um zwei Wochen verlängert, aber das macht es auch nicht besser.). Dazu kommen 2 Wochen, die man mit Fristen spielen kann. Inoffiziell geht je nach Lehrstuhl natürlich auch mehr, aber 6-8 Wochen sind die Regel (wg. zentralem Anmeldeverfahren etc).
Eine Diplomarbeit dauerte dort offziell 4 Monate, plus Fristenausnutzung 5 und unter der Hand waren auch 6 bis acht drin. Magisterarbeiten hatten ohnehin 6 Monate Minimum. Nun mag man sagen, dass Quantität und Qualität nicht unbedingt zusammenhängen. Richtig. Ich würde aber behaupten, dass eine Arbeit, für die ich mir von Beginn an 6 Monate nehme einfach mehr leisten kann und angesichts des möglichen Forschungsprogrammes auch deshalb qualitativ besser ist, als eine Arbeit die 6 Wochen dauert. Sprich angesichts dieser extremen Zeiträume würde ich durchaus sagen, dass Quantität und Qualität zusammenhängen. Was ich an Bachelorarbeiten gesehen habe liegt irgendwo zwischen einer ausführlichen Hausarbeit der Philosophie und einer extrem mageren Diplomarbeit. Dazu kommt, dass die Studenten abgesehen von einer Seminararbeit noch nie einen längeren Fließtext schreiben mussten...

Der Einwand "jeder VWL Student muss am Ende die Methoden beherrschen und eine wissenschaftliche Leistung vollbringen" erscheint mir vor diesem Hintergrund eher naiv - ohne jemandem zu Nahe treten zu wollen.

Das würde ich für Masterarbeiten nach meiner Erfahrung unterschreiben. Schwarze Schafe gibt und gab es immer und überall. Aber für eine Masterarbeit hat man wieder mehrere Monate Zeit, das Betreuungsverhältnis ist gleich ganz anders und der Betreuer nimmt das Thema ernst und erwartet auch was. Da ist es eben, wie noch zu meiner Studentenzeit.
Auch hier zeigt sich aber: Riesige Unterschiede zwischen den Universitäten. An anderen Universitäten herrscht Stirnrunzeln über eine 6 oder 8 wöchige Bachelorarbeit.

Das nur als Ergänzung.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Als ehemaliger Absolvent mit Diplom, ehemaliger
wissenschaftlicher Mitarbeiter und Bruder von zwei kleiner
Schwester, die an der gleichen Uni auf Bachelor studieren,
habe ich den Direktvergleich und den Kontakt in die
Fachschaft: Der Bachelor ist inhaltlich und von der
Schwierigkeit der Prüfungen leichter. Meines Wissens nach
nicht nur an meiner damaligen Uni.

Auch das ist eine eine rein subjektive Einschätzung, selbt wenn du 20 Bachelor persönlich kennst, die es angelich einfacher haben als die Diplomer. Du wirst mir dennoch keine seriöse Quelle liefern können, die besagt, dass es TAUSENDE Bachelor (an den Unis in der gesamten BRD, d.h. in allen 16 Bundesländern) heute im Schnitt einfacher haben als die Diplomer in ihren ersten 6 Semestern. Falls doch, dann freue ich mich ehrlich über die Quelle und schweige für immer, wenn du sie mir lieferst.

Was sollen solche Beleidigungen? Entweder du hast ein
Argument oder du hast keines. Wir hatten Reformen und dann,
von einem Jahr auf das andere, explodierende Zahlen. Das
kannst du nicht erklären und daher lenkst du mit persönlichen
Angriffen ab.

Das war keine Beleidigung. Wenn es eine wäre, dann würde sie hier in diesem Forum nicht veröffentlicht werden. Es war nur ein Hinweis, dass es sich bei deinem Argument um keine zwingende Logik handelt. Das kann KEINER leugnen.

Wieder ein persönlicher Angriff der davon ablenkt, dass
inhaltlich nichts kommt, denn die Zahlen explodieren erst
seit kurzem. Deine Argumentation mit irgendwelchen Frauen,
dubiosen Jahrzehnten oder sozialen Schichten können nicht
erklären, warum die Zahl von 2007 bis 2010 so extrem
gestiegen ist. Wir reden eben nicht über Jahrzehnte, sondern
um eine Verdoppelung in den letzten paar Jahren, die rein
zufällig mit diversen Reformen zusammenfällt. Der Grund ist
eine eine gravierende Vereinfachung.

Auch das ist kein persönlicher Angriff gewesen. Wie würdest du denn die Quelle "die Qualität des Bachelors spricht für sich" als Beleg in einer wissenschaftlichen Publikation bewerten? Mit einer 1,0 mit Sternchen??? Also mal ehrlich... Wenn du mir eine seriöse Quelle inkl. repräsentativer Zahlen für deine Behauptungen liefern kannst, dann werde ich in diesem Forum für IMMER schweigen, versprochen.

Die Berichte über die große Noteninflation stammen
größtenteils as den Jahren 2012 bis 2013 und sind im
Internet-abrufbar. Außerdem ist da noch ein Punkt, den du
bewusst verschweigst: Die Noten werden besser, obwohl immer
mehr studieren. Entweder ist die Masse alle jungen Leute in
Deutschland hochintelligent, dass das keinen Einfluss hat,
oder die Sache wird immer leichter.

Es ist egal, wie aktuell deine Zahlen diesbezüglich sind. Dennoch ist es ein Fakt, dass die Noten vor 10 Jahren auch im Schnitt bei 2,1-2,5 lagen. Zudem: Der Notendurschnitt ändert sich doch nicht mit der Masse. Weshalb müste der Durchschnitt zwingend schlechter sein, weil mehr studieren??? Deswegen nimmt man ja auch den Durchschnitt.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Wenn Inhalte herausgenommen, vereinfacht und noch ganze
Semester gestrichen werden, dann ist das nicht
anderes strukturiert, sondern vereinfacht.
Nachprüfen kann man das an den jeweiligen Studienplänen und
Prüfungen. Hier zu diskutieren, ist unsinnig.

Du hast Dir also die Studienpläne sämtlicher Unis und FHs angeschaut und bist zu dem Schluss gekommen, dass ganze Semester und Inhalte gestrichen wurden?
Auf diese Weise zu diskutieren macht keinen Spaß.

Der Bachelor ist wohl eher vergleichbar mit dem Grundstudium. Wer diesen in der Hand hält, kann entweder weiterstudieren oder steht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Während "damals" jeder weiterstudieren durfte, stehen die Bachelorabsolventen von Beginn an unter Druck. Die dürfen nur weiterstudieren, wenn sie zu den Besten gehören. Das Studium wurde also unterteilt und es wird von Beginn an selektiert. Der Dipl.-Student konnte die Sache weitaus entspannter angehen. Den hat niemand nach dem Grundstudium der Tür verwiesen.

Alles was du schreibst, ist eigentlich nur subjektives Empfinden. Die Frage ist nur, welches subjektives Empfinden relevanter ist: Deines, nach dem alles heute gut ist, dass der Absolventen die im Niedriglohnsektor oder auf der Straße landen, weil sie keiner braucht, oder aber die der Unternehmen, die den Bachelor nicht mehr für vollnehmen. Mit Schönreden löst man das Problem nicht.

Ich habe mir tatsächlich die Mühe gemacht und versucht eine halbwegs seriöse Quelle zu finden, die Deine These widerlegt oder untermauert. Ich muss zugeben, dass ich nichts gefunden habe. Die meisten Quellen verweisen darauf, dass eine Auswertung, wie der Arbeitsmarkt Bachelorabsolventen annimmt (aufgrund der kurzen Zeitspanne) frühestens 2015 geliefert werden kann. Bei einem Zwischenfazit scheiden sich die Geister. Einige jubeln, andere nörgeln. Harte Fakten konnte niemand liefern.

Doch, natürlich wurde es belegt, denn die Qualität des Bachelors spricht für sich. Es hat sich nur eine einzige Rahmenbedingung geändert: Man hat Abitur und Studium vereinfacht und das hat über Nacht die Sache attraktiv gemacht. Also ein Qualitätsverlust.

"Doch, das ist aber so" ist keine Quelle sondern Dein persönliches Empfinden. Das sei Dir gegönnt, da ich als "Liberaler" jedem eine Meinung zugestehe.

In der Realität, gibt es neben der großen Studentenschwemme auch eine Noteninflation. Der Notendurchschnitt liegt inzwischen bei 2,1 - 2,5. Gute Noten werden nachgeworfen. Das heißt, selbst ein exzellenter Mann kann sich nur schwer von einem durchschnittlichen absetzen. Das spottet jedem Leistungsgedanken.

Hierzu habe ich tatsächlich eine relevante Quelle gefunden (Wissenschaftsrat). Ich habe mich nie für Notendurchschnitte interessiert. Aber hier geistern immer Zahlen im Raum herum, weswegen ich mich auf die Suche gemacht habe.

Ausgewertet wurden die Noten nicht nach Hörensagen, sondern diese wurden von den Prüfungsämtern geliefert. Die Frage lautete: Welche Note erhielt ein Dipl.-Absolvent an Uni X und welche ein Bachelorabsolvent. Ich beschränke mich verständlicherweise auf den Durchschnitt.

Die Auswertung für Wiwis:

a) Bachelor Notendurchschnitt:
FH: 2,2
Uni: 2,4

b) Diplom Notendurchschnitt:
FH: 2,3
Uni: 2,3

Uiuiui, das ist aber eine gravierende Unterschied. Übrigens, die Noteninflation, welche vom Wissenschaftsrat angeprangert und von der Presse dankbar aufgegriffen wurde betrifft hauptsächlich die MINT-Fächer. Physik, Chemie, Mathematik etc. Hier wurden die gravierendsten Unterschiede verortet.

Die schlechtesten Noten erhalten nach wie vor angehende Juristen, die gleich mal miteinbezogen wurden, obwohl sich bei denen nichts geändert hat. Die Studie ist wirklich interessant zu lesen.

Du sprichst vom Leistungsgedanken? Wohl eher ich. Ich möchte, dass jeder die Möglichkeit hat sich an der Startlinie aufzustellen, wenn er denn möchte.

Warum regst Du dich eigentlich so auf? Wenn Deiner These nach jeder Vollhonk einen Abschluss erhält, dann dürfte es einem "exzellenten Mann" doch leicht fallen den Durchschnitt abzuhängen? Oder merkt der Mann gerade, dass er nicht exzellent ist, sondern nur Durchschnitt und sucht jetzt nach Ausreden?

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

In den 1970ern war das nicht so! Da haben überwiegend die
Kinder von kleinen Angestellten und Beamten an der Uni
studiert.

Ja, kann ich nur bestätigen. Die Kinder der Wohlhabenden haben unter Tage malocht, in der Straßenreinigung gearbeitet, eine Lehre als KFZ-Mechaniker, Elektriker, Schreiner etc. begonnen.

Auch heute studieren 77 % der Arbeiterkinder, während es bei Kinder von Akademikern lediglich 23 % sind (1958: 5 %, 1967: 7% und 1979: 15%).

Tendenz bei den Letztgenannten weiterhin steigend.

Es hat sich halt rumgesprochen, dass diese Art gegen das wohlhabende Elternhaus zu rebellieren mühseliger ist als angenommen. Dann doch lieber ein Tattoo stechen lassen, anstatt ein Leben lang für einen geringeren Lohn harte körperliche Arbeit zu verrichten.

Auch Frauen tummelten sich an der Uni wie Sand am Meer.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Du glaubst wohl, dass alle Menschen mit der selben Intelligenz auf die Welt kommen? Bach dem Motto, "der Mensch ist nur das Produkt seiner Umwelt". Das Gegenteil ist der Fall!

Lounge Gast schrieb:

Der Notendurschnitt ändert
sich doch nicht mit der Masse. Weshalb müste der Durchschnitt
zwingend schlechter sein, weil mehr studieren??? Deswegen
nimmt man ja auch den Durchschnitt.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Weiterstudieren durfte man nur, wenn man das Vordiplom bestanden hatte. Haben viele aber nicht!

Lounge Gast schrieb:

Der Bachelor ist wohl eher vergleichbar mit dem Grundstudium.
Wer diesen in der Hand hält, kann entweder weiterstudieren
oder steht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Während
"damals" jeder weiterstudieren durfte, stehen die
Bachelorabsolventen von Beginn an unter Druck. Die dürfen nur
weiterstudieren, wenn sie zu den Besten gehören.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Bist Du in den 1970ern schon an der Uni gewesen? Ich schon! Die Frauen haben sich in den Frauenfächern getummelt, also Lehramt, Geisteswissenschaften u.s.w. Auch Medizin und Zahnmedizin. "Wohlhabende" gab es damals nicht allzu viele. Also hatten auch die meisten Studenten keine wohlhabenden Eltern. In meinem Umfeld niemand! Und auch von den Kindern der oberen Mittelschicht haben einige nicht mal das Abi geschafft. Einen habe ich mal als angestellten Verkäufer bei einem Mopedhändler wieder getroffen. Dem Seine Eltern waren Akademiker und sogar sehr wohlhabend. Aber auch das viele Geld für die Nachhilfe hat den Sohn nicht zum Abi gebracht. Sein Bruder hat die Uni aber geschafft.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

In den 1970ern war das nicht so! Da haben überwiegend die
Kinder von kleinen Angestellten und Beamten an der Uni
studiert.

Ja, kann ich nur bestätigen. Die Kinder der Wohlhabenden
haben unter Tage malocht, in der Straßenreinigung gearbeitet,
eine Lehre als KFZ-Mechaniker, Elektriker, Schreiner etc.
begonnen.

Auch heute studieren 77 % der Arbeiterkinder, während es bei
Kinder von Akademikern lediglich 23 % sind (1958: 5 %, 1967:
7% und 1979: 15%).

Tendenz bei den Letztgenannten weiterhin steigend.

Es hat sich halt rumgesprochen, dass diese Art gegen das
wohlhabende Elternhaus zu rebellieren mühseliger ist als
angenommen. Dann doch lieber ein Tattoo stechen lassen,
anstatt ein Leben lang für einen geringeren Lohn harte
körperliche Arbeit zu verrichten.

Auch Frauen tummelten sich an der Uni wie Sand am Meer.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Noteninflation bei MINT Fächern?
Meines wissens liegt die Durchschnittsnote beim Mathe Bachelor bei 2,6 und beim Diplom wars 1,3 oder so.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Wenn Inhalte herausgenommen, vereinfacht und noch ganze
Semester gestrichen werden, dann ist das nicht
anderes strukturiert, sondern vereinfacht.
Nachprüfen kann man das an den jeweiligen Studienplänen
und
Prüfungen. Hier zu diskutieren, ist unsinnig.

Du hast Dir also die Studienpläne sämtlicher Unis und FHs
angeschaut und bist zu dem Schluss gekommen, dass ganze
Semester und Inhalte gestrichen wurden?
Auf diese Weise zu diskutieren macht keinen Spaß.

Der Bachelor ist wohl eher vergleichbar mit dem Grundstudium.
Wer diesen in der Hand hält, kann entweder weiterstudieren
oder steht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Während
"damals" jeder weiterstudieren durfte, stehen die
Bachelorabsolventen von Beginn an unter Druck. Die dürfen nur
weiterstudieren, wenn sie zu den Besten gehören. Das Studium
wurde also unterteilt und es wird von Beginn an selektiert.
Der Dipl.-Student konnte die Sache weitaus entspannter
angehen. Den hat niemand nach dem Grundstudium der Tür
verwiesen.

Verstehe deinen Punkt nicht. Wenn doch der Bachelor nur ein (besseres?) Grundstudium ist und die Mehrheit der jungen Leute damit herumläuft, dann ist der Abschluss doch qualitativ schlechter, als den, den man früher gehabt hätte.

Der Rest ist übrigens Unsinn. Die Studienordnungen wurden in den 90ern und noch einmal so um 2004 geändert. Jeder Diplomer wäre schon im Grundstudium gescheitert, wenn er nicht gewisse Regeln und Prüfungen in einem gewissen Zeitrahmen nachgewiesen hätte. Da bist du falsch informiert.

Ich habe mir tatsächlich die Mühe gemacht und versucht eine
halbwegs seriöse Quelle zu finden, die Deine These widerlegt
oder untermauert. Ich muss zugeben, dass ich nichts gefunden
habe. Die meisten Quellen verweisen darauf, dass eine
Auswertung, wie der Arbeitsmarkt Bachelorabsolventen annimmt
(aufgrund der kurzen Zeitspanne) frühestens 2015 geliefert
werden kann. Bei einem Zwischenfazit scheiden sich die
Geister. Einige jubeln, andere nörgeln. Harte Fakten konnte
niemand liefern.
Doch, der Markt und dazu muss man nur einmal ein wenig nach Begriffen wie "Überakademisierung" oder "Niedriglohnsektor"suchen.

Man hat Abitur und Studium

vereinfacht und das hat über Nacht die Sache attraktiv
gemacht. Also ein Qualitätsverlust.

"Doch, das ist aber so" ist keine Quelle sondern
Dein persönliches Empfinden. Das sei Dir gegönnt, da ich als
"Liberaler" jedem eine Meinung zugestehe.

Wie bereits gesagt, lässt sich der plötzliche Anstieg (bzw. die Verdoppeluing) innerhalb von knapp 3 Jahren nur damit erklären. Alle gesellschaftlichen Theorien scheitern und dein Argument, dass 2006 noch alle armen Frauen und Arbeiterkinder benachteiligt wurde und 2007 nicht mehr ist hanebüchen.

Die Auswertung für Wiwis:

a) Bachelor Notendurchschnitt:
FH: 2,2
Uni: 2,4

b) Diplom Notendurchschnitt:
FH: 2,3
Uni: 2,3
Das Problem dabei ist, dass sich die Diplom-Noten aus 30% der Schüler eines Jahrganges gebildet haben und die Bachelor-Note aus mittlerweile 57,5% (Studienanfängerquote 2013; obwohl die natürlich noch nicht fertig sind; dann nehmen wir 2010, da waren es ca. 45%).
Du stellst den Durchschnitt einer Elite, den Durchschnitt einer Masse gegenüber. Das ist sowieso schon unredlich.
Wenn schon ein Vergleich, dann bitte einen bei dem man die Schnitte des oberen, mittleren und unteren Drittels sieht. Dann sieht man, dass die Noten heute sehr viel enger um deinen Durchschnitt pendeln, als zu Diplomer-Zeiten, in denen 1,0-Leistungen mit einer 3,7 ausgeglichen wurden. Noten jenseits der 2,5 gibt es beim Bachelor wesentlich weniger.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Weiterstudieren durfte man nur, wenn man das Vordiplom
bestanden hatte.

Alter Schwede. Was hier für Antworten kommen. Danke für die Info. Dessen war mir nicht bewusst.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Bist Du in den 1970ern schon an der Uni gewesen? Ich schon!
Die Frauen haben sich in den Frauenfächern getummelt, also
Lehramt, Geisteswissenschaften u.s.w. Auch Medizin und
Zahnmedizin. "Wohlhabende" gab es damals nicht
allzu viele. Also hatten auch die meisten Studenten keine
wohlhabenden Eltern. In meinem Umfeld niemand! Und auch von
den Kindern der oberen Mittelschicht haben einige nicht mal
das Abi geschafft. Einen habe ich mal als angestellten
Verkäufer bei einem Mopedhändler wieder getroffen. Dem Seine
Eltern waren Akademiker und sogar sehr wohlhabend. Aber auch
das viele Geld für die Nachhilfe hat den Sohn nicht zum Abi
gebracht. Sein Bruder hat die Uni aber geschafft.

Ich biete Dir Zahlen, die nachgeprüft werden können. Du antwortest:
"Stimmt aber nicht, ich kenne jemanden der trotz wohlhabender Eltern Mopedverkäufer geworden ist."

Das ist wahrlich eine Diskussion auf höchstem Niveau.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Verstehe deinen Punkt nicht. Wenn doch der Bachelor nur ein
(besseres?) Grundstudium ist und die Mehrheit der jungen
Leute damit herumläuft, dann ist der Abschluss doch
qualitativ schlechter, als den, den man früher gehabt hätte.

Hier habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Es gibt Unis, welche den "Stoff" der Diplomer in den Bachelor gequetscht haben. Ich kann hier aber nicht für jede Uni sprechen.

Formal ist der Bachelor unter dem Dipl. anzusiedeln, ja. Auch der höhere Dienst bleibt den Bachelorabsolventen verwehrt. Das bedeutet aber nicht, dass der Abschluss den Studenten hinterhergeworfen wird, also qualitativ schlechter ist. Ein Filetstück bleibt ein Filetstück auch wenn es nur 250gr. statt 500gr. wiegt. Um den Bachelor zu erlangen müssen die Studis genauso anspruchsvolle Klausuren schreiben wie der Dipl.- oder Masterabsolvent zuvor.

Der Rest ist übrigens Unsinn. Die Studienordnungen wurden in
den 90ern und noch einmal so um 2004 geändert. Jeder Diplomer
wäre schon im Grundstudium gescheitert, wenn er nicht gewisse
Regeln und Prüfungen in einem gewissen Zeitrahmen
nachgewiesen hätte. Da bist du falsch informiert.

? Das ist schon der zweite sinnbefreite Hinweis.

  1. Von welcher Studienordnung sprichst Du?
  2. Ein Bachelorabsolvent wird von Beginn an unter Druck gesetzt, da er den Master nur absolvieren darf, wenn ein bestimmter NC erreicht wird. Ein Diplomer konnnte nach bestandenem Vordipl. weiterstudieren, auch wenn er das beliebte Spiel "Vier gewinnt" gespielt hat.

Doch, der Markt und dazu muss man nur einmal ein wenig nach Begriffen wie Überakademisierung oder Niedriglohnsektor suchen.

Leute. Ihr beschwört hier den Untergang des Abendlandes. Die akademische Welt wird in ihren Grundfesten erschüttert blabla...
Und als Antwort erhalte ich "google sagt aber" und "ich kennen einen Mopedverkäufer"? Fehlt nur noch, das mir als nächstes ein Wikipedia-Artikel als Quelle entgegengeworfen wird. Google spuckt ja Dir auf Bedarf alles aus.

Nein, Quellen die einer wissenschaftlichen Überprüfung standhalten habe ich nicht gefunden. Du anscheinend auch nicht. Hast Du in Deiner Dipl.-Arbeit auch so argumentiert?

Wie bereits gesagt, lässt sich der plötzliche Anstieg (bzw. die Verdoppeluing) innerhalb von knapp 3 Jahren nur damit erklären. Alle gesellschaftlichen Theorien scheitern und dein Argument, dass 2006 noch alle armen Frauen und Arbeiterkinder benachteiligt wurde und 2007 nicht mehr ist hanebüchen.

Das habe ich so auch nicht geschrieben. Ich habe geschrieben, dass Menschen sich aufgrund der kurzen Studiendauer (gerade mal solange wie eine Berufsausbildung) für ein Studium entscheiden.

Das es seit 2007 keine Benachteiligung mehr gibt habe ich nicht geschrieben. Im Gegenteil.

Womit wir beim nächsten Punkt wären:

Du stellst den Durchschnitt einer Elite, den Durchschnitt einer Masse gegenüber. Das ist sowieso schon unredlich.

Es ist doch wohl eher unredlich sich sebst als Teil einer Elite zu titulieren, wenn es nachweislich keine fairen Wettbewerbsbedingungen gibt. Ich freue mich, im Gegensatz zu Dir, über jeden, der es trotz widriger Umstände an die Uni geschafft hat. Ich möchte mich mit den Besten messen und mich nicht mit Papis Liebling rumplagen müssen. Womit wir wieder beim Leistungsgedanken wären, der Dir angeblich so am Herzen liegt.

Wenn schon ein Vergleich, dann bitte einen bei dem man die Schnitte des oberen, mittleren und unteren Drittels sieht. Dann sieht man, dass die Noten heute sehr viel enger um deinen Durchschnitt pendeln, als zu Diplomer-Zeiten, in denen 1,0-Leistungen mit einer 3,7 ausgeglichen wurden. Noten jenseits der 2,5 gibt es beim Bachelor wesentlich weniger.

Ziemlich wirr der Text. Wer gleicht was womit aus? Also im Bachelor fließen alle Noten mit in die Endnote ein. Beim Dipl. nicht . Und Noten jenseits der 2,5 gibt es nicht mehr? Sagt wer, etwa google?

Ich bin jetzt übrigens raus aus der Diskussion. Meine Erkältung ist kuriert und ich muss mal wieder raus.

Und an alle Bachelors: Lasst euch nicht von der angsterfüllten Dipl.-"Elite" einreden, dass euer Abschluss "minderwertig" wäre.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Der Bachelor ist nicht "minderwertig," sondern bringt viele Vorteile!

Wer ein Master oder Diplom gemacht hat, tut dies i.d.R. weil er sich ein höheres Einkommen damit erhofft. Wenn man Unternehmer ist, gehört es aber nicht zu den Zielen die Ausgaben für Gehälter zu maximieren, sondern die Personalkosten so gering wie möglich zu halten. Für die meisten Absolventenstellen braucht man nicht mal eine Ausbildung, etwas Menschenverstand reicht meistens um die Aufgaben zu erledigen. Es ist oft sogar nicht erwünscht, wenn Mitarbeiter mitdenken oder gar nachfragen, die Aufgaben sind klar definiert und sollen fehlerfrei und schnellstmöglich abgearbeitet werden.

Stellt der Unternehmer also den teureren Master/Diplomer ein, der am Ende auch noch etwas anders machen will wie es schon immer war?

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Noteninflation bei MINT Fächern?
Meines wissens liegt die Durchschnittsnote beim Mathe
Bachelor bei 2,6 und beim Diplom wars 1,3 oder so.

Für Dich habe ich extra noch mal nachgeschaut.
Dipl: 1,6
Bachelor: 2,0

Ich möchte mich bei allen mitlesenden MINT-lern für meine unbedachte Wortwahl entschuldigen. Habe ich mich doch glatt wie die geifernde Presse verhalten ;).

Es wird wohl angeprangert, dass die Notenskala nicht im vollen Maße (negativ) ausgeschöpft wird. Die Studis erhalten wohl mehr durchschnittliche Noten als "schlechte". Das wurde dann als "Noteninflation" ausgelegt.

Als MINT-ler würde ich gegenargumentieren, dass sämtliche Noten in die Endnote einfließen. Ergo: Ein Student wird es sich zweimal überlegen, ob er "4 gewinnt" spielt.

Ein Studienfach, dass übrigens schon seit Jahren wegen seiner "zu guten Noten" angeprangert wird ist Psychologie. Hier ist der NC aber so unmöglich gewählt, dass nur die Besten das Studium ohne Wartesemester antreten dürfen.

Klar, dass dann der Notendurchschnitt besser ausfällt, als in anderen Fächern ohne bzw. möglichem NC.

So jetzt bin ich aber raus. Schönes Rest-WE.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Ich hab das jetz gelesen und muss der obigen Meinung anschließen. Immer mehr machen ein Studium, aber nicht weil ein Studium leichter geworden ist, sondern weil sich die Rahmensituationen verbessert haben.
Gründe die zu mehr Abschlüssen führen im Vergleich zu 20-30 Jahren:
1) Mehr Hochschulen. Bei meinen Eltern war die nächste Uni 200 km entfernt. Mittlerweile gibt es in dem Umkreis zwei FHs und eine Uni.
2) Immer mehr wird das Studium forciert. Wenn jemand damals noch sagte er machte Lehre bei einem großen Unternehmen, dann war das noch toll und erstrebenswert. Jetzt wirken viele Leute auf die jungen ein, dass sie doch ein Studium machen sollen.
3) Lehre+Abitur, um die Lehre aufzuwerten (was es eigentlich nicht bräuchte). Hier kommen dann auch nochmals potenzielle Studenten hinzu.
4) Forcierung durch Politik mittels Förderungen.
5) Mehr Möglichkeiten berufsbegleitend zu studieren.

Da nur immer mehr ein Studium abschließen, finde ich es immer lustig, wenn sich jetzige Studenten als "Elite" hervortun. Jeder normale, der auch ein Abi schafft, schafft auch ein Studium mit entsprechenden Einsatz. Ein Studium ist eine Einstiegsqualifikation, mehr einfach nicht und wird aufgrund der hohen Absolventenzahlen in vielen Bereichen einfach vorausgesetzt. Dass der Name der Hochschule in nächster Zeit relevant werden wird (z. B. Mannheim oder so) bezweifle ich stark, da der Lernplan für staatliche Unis vom Staat großteils vorgegeben wird. Ich kenne niemanden, dem abgesagt wurde weil er nicht von Uni XY kommt.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Der Umstieg vom Diplom auf Bachelor ist ein zweischneidiges Schwert für den Studenten.

An meiner Uni hatte man nach dem Vordiplom ein weiteres Semester Zeit für allgemeine BWL und allgemeine VWL Veranstaltungen, die quasi das Grundstudium noch etwas abgerundet haben. Erst im 6. Semester hat man wirklich Schwerpunkte studiert. Der Stoff von Semester 1-5 ist damals in das Semester 1-3 des Bachelor gepackt worden. Klar musste man hier streichen und auch einiges vereinfachen. Mein Eindruck war aber, dass die Bachelors im Endergebnis in weniger Zeit mehr Stoff lernen mussten. Ab Semester 4 haben die Bachelors dann schon die Schwerpunkte studiert, die genauso leicht oder schwer waren wie die vom Diplom (es waren die gleichen Veranstaltungen nur modularisiert).

Wo jetzt da die große Vereinfachung ist, kann ich nicht erkennen. Beim Diplom hatte man mehr Zeit und die Noten aus dem Vordiplom zählten eh nicht (4 gewinnt). Und so viel wie Bachelor und Master zusammen hat ein damaliger Diplomer ja gar nicht studiert. Ich konnte damals noch zwischen Diplom und Bachelor wählen und habe freiwillig Diplom gemacht.

Und zu der Sache mit der arg kurzen Abschlussarbeit beim Bachelor: Auch das ist ein zweischneidiges Schwert. Klar sind die schneller fertig und müssen weniger schreiben. Das Problem ist aber nur, dass die vorgesehene Zeit für die Recherche und die eigentliche "Lösung" der Fragestellung sehr knapp bemessen ist. Vertut man sich hier mal, kann es zeitlich schnell eng werden. Beim Diplom hatte man länger Zeit, was ich als Vorteil empfinde. Ich musste damals 4 Monate schreiben und durfte max. 70 Seiten abgeben. Ich war froh, dass ich 70 Seiten schreiben durfte, weil ich so das Thema ausführlich darstellen konnte, ohne mir ständig Gedanken machen zu müssen, wo man kürzen oder weglassen kann. Und die 70 Seiten wurden voll ausgereizt, sehr gute Note, aber der Prof. hat selbst da noch einen Aspekte gefunden, den er vermisst hat. Ich stelle es mir schwer vor, wenn man viel weniger Seiten schreiben darf und trotzdem die wesentlichen Aspekte des Themas treffen muss. Was der Prüfer wirklich wollte, ist nicht immer klar, je ausführlich die Arbeit sein darf, desto eher deckt den Erwartungshorizont des Prüfers ab.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Der Grund, warum die Bachelors und Studenten heute klagen, dass es so schwer geworden ist einfach der, dass heute Menschen studieren die eigentlich nicht studierfähig sind.

Klar, wenn Ich keinen Dreisatz hinbekomme und beim lesen 0 Verständis aufbaue, was Ich da lese, dann wirds mit einem richtigen Studium hart.

Aber das ist ja auch gewollt. Jeder soll "studieren". Der OECD prangert seit je her den niedrigen Akademiker Anteil in Deutschland an. In Ost- und Südeuropa, den Vorzeigeländer Europas was Lebensqualität, Forschung und WIrtschaft angeht, ist die Akademikerquote ja viel höher.

Da studiert eben auch der Koch oder die Krankenschwester.

Aber auch das wird nun übernommen. In Köln kann man neuerdings einen Bachelor im Zähneputzen.. eh.. Entschuldigung, in Dentalhygiene machen.

Früher konnte man sich (zurecht) als Intelligenzelite fühlen wenn man Akademiker war. Heute geht es nicht mehr.

Da lob Ich mir doch Mensa e.V., die lassen wirklich nur die Elite rein. Nur kaufen kann man sich davon nichts. Fühlt sich aber trotzdem gut an.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Du konstruierst hier eine Vergangenheit, die es so nie gegeben hat.

Auch schon vor 40 Jahren waren Akademiker nicht zwingend die Intelligenz-Elite im Land. Ich kenne privat einen alten Richter (mittlerweile in Pension), der mir erzählt hat, dass er das Jura-Studium total ätzend fand, nie gerne seine Hausarbeiten geschrieben hat und keine besonders tollen Noten geschrieben hat und sich nur durchs Studium gequält hat wegen des Prestige. Nach heutigen Maßstäben würde er wahrscheinlich gar keine Stelle als Richter mehr kriegen.

Nur weil früher weniger Menschen studiert haben, heißt das nicht, dass nicht auch schon damals viel mehr das Zeug zu einem Studium gehabt hätten. Es war früher in den meisten Berufen einfach völlig unüblich, dass man studiert hat. Die meisten Eltern wollten ihre Kinder auch gar nicht aufs Gymnasium schicken und studieren lassen, weil es einfach viel, viel attraktiver war, sie gleich mit 15 Jahren eine Ausbildung machen zu lassen und dann schon ihr eigenes Geld verdienen zu lassen (auch wenn es nicht viel Geld war). Eine Ausbildung war damals noch sehr angesehen und niemand wäre auf den Gedanken gekommen, dass ein Jugendlicher "ein bisschen doof" sein muss, weil er "nur" eine Lehre macht.

Ich kenne einen mittelständischen Betrieb mit über 100 Mitarbeitern, wo ein Bilanzbuchhalter einer der Geschäftsführer ist. Der Mann hat nur eine Lehre gemacht und dann eine Weiterbildung. Der hätte aber auch locker studieren können, ist ihm aber damals nicht in den Sinn gekommen. Wozu auch? Das war relativ unüblich damals. Heute ist es ja schon so, dass man die Bilanzbuchhalter Prüfung abgeschlossen haben muss, um überhaupt auch nur als "Gehilfe" beim Jahresabschluss mitarbeiten zu dürfen. Und selbst mit Studium wird für die meisten die Geschäftsführung so eines Unternehmens nur ein Traum bleiben.

Aber rede dir nur weiter ein, dass früher als besser war.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Früher konnte man sich (zurecht) als Intelligenzelite fühlen
wenn man Akademiker war. Heute geht es nicht mehr.

Da lob Ich mir doch Mensa e.V., die lassen wirklich nur die
Elite rein. Nur kaufen kann man sich davon nichts. Fühlt sich
aber trotzdem gut an.

Dein Beitrag offenbart, dass es dir nicht um die Qualität heutiger Akademiker geht, sondern um einen Minderwertigkeitskomplex, dich mit deinem Studium nicht mehr elitär fühlen zu können. Willst du einfach nur das Gefühl haben, anderen überlegen zu sein und auf sie herab blicken? Naja, jedem das Seine.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Früher konnte man sich (zurecht) als Intelligenzelite
fühlen
wenn man Akademiker war. Heute geht es nicht mehr.

Da lob Ich mir doch Mensa e.V., die lassen wirklich nur
die
Elite rein. Nur kaufen kann man sich davon nichts. Fühlt
sich
aber trotzdem gut an.

Dein Beitrag offenbart, dass es dir nicht um die Qualität
heutiger Akademiker geht, sondern um einen
Minderwertigkeitskomplex, dich mit deinem Studium nicht mehr
elitär fühlen zu können. Willst du einfach nur das Gefühl
haben, anderen überlegen zu sein und auf sie herab blicken?
Naja, jedem das Seine.

Sorry, aber ich bin mit Sicherheit ein sehr guter Student und werde auch mit 1,x meinen Bachelor abschließen. Natürlich stinkt es mir, dass heute jeder studiert und man nicht wirklich gefordert wird. Meine beiden älteren Brüder haben auf Diplom an der gleichen Hochschule studiert und das hatte ein ganz anderes Niveau. Natürlich finde ich es bescheiden, dass ich nicht gefordert werde und das ganze auf Schulniveau ist. Noch mehr stinkt mir, dass wirklich jeder ganz leicht auf mindestens gute Noten kommen kann. So sehr ich mich auch anstrenge, die Anforderungen sind einfach nicht höher. Mehr als 1,x geht halt nicht. Wie zum Teufel soll man sich da wirksam von der Masse absetzen? Das System bevorzugt schlechte und durchschnittliche Leute und macht es sehr guten unendlich schwer sich zu differenzieren. Das hat mit Selbstmitleid nichts zu tun, nur mit Leistungsdenken.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Dein Beitrag offenbart, dass es dir nicht um die Qualität
heutiger Akademiker geht, sondern um einen
Minderwertigkeitskomplex, dich mit deinem Studium nicht
mehr
elitär fühlen zu können. Willst du einfach nur das Gefühl
haben, anderen überlegen zu sein und auf sie herab
blicken?
Naja, jedem das Seine.

Sorry, aber ich bin mit Sicherheit ein sehr guter Student und
werde auch mit 1,x meinen Bachelor abschließen. Natürlich
stinkt es mir, dass heute jeder studiert und man nicht
wirklich gefordert wird. Meine beiden älteren Brüder haben
auf Diplom an der gleichen Hochschule studiert und das hatte
ein ganz anderes Niveau. Natürlich finde ich es bescheiden,
dass ich nicht gefordert werde und das ganze auf Schulniveau
ist. Noch mehr stinkt mir, dass wirklich jeder ganz leicht
auf mindestens gute Noten kommen kann. So sehr ich mich auch
anstrenge, die Anforderungen sind einfach nicht höher. Mehr
als 1,x geht halt nicht. Wie zum Teufel soll man sich da
wirksam von der Masse absetzen? Das System bevorzugt
schlechte und durchschnittliche Leute und macht es sehr guten
unendlich schwer sich zu differenzieren. Das hat mit
Selbstmitleid nichts zu tun, nur mit Leistungsdenken.

Achso, du bist der beste der Besten der Besten und befürchtest, dass dies niemand erkennen wird, weil andere, die natürlich sehr viel dümmer sind als du auch mit 1,x abschließen. BTW bist du ein 1,0 Student oder nur ein gewöhnlicher 1,x Student? Wenn du die 1,0 im Durchschnitt nicht hast, dann ist an deiner Uni ja noch Luft nach oben. Wieso wechselst du nicht einfach die Uni? Spätestens nach dem Bachelor, den du dann aufgrund deiner bemerkenswerten Intelligenz, kombiniert mit dem geringen Anspruch deiner Uni mit 1,x innerhalb von nur 4 oder maximal 5 Semestern schaffen solltest, könntest du das machen. Mit einer 1,0 in BWL im Masterprogramm in Mannheim, Münster, Frankfurt, München usw. wirst du dich definitiv zu der von dir heißgeliebten Elite zählen dürfen.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Ich glaube, wenn man sich nur über die Note differenzieren möchte und über sonst nichts, dann hat man es als Absolvent schon immer schwer gehabt. Es gibt für WiWis nur wenige Einstiegsstellen, bei denen vor allem die Note zählt. Bei den meisten Tätigkeiten gibt es einen sehr großen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Deshalb können Unternehmen nicht ernsthaft über Noten auswählen. Evtl. werden Noten häufig als erster Filter benutzt, wenn es zu viele Bewerber gibt. Aber entscheidet sind bei BWLern oft ganz andere Aspekte.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Ich glaube, wenn man sich nur über die Note differenzieren
möchte und über sonst nichts, dann hat man es als Absolvent
schon immer schwer gehabt. Es gibt für WiWis nur wenige
Einstiegsstellen, bei denen vor allem die Note zählt. Bei den
meisten Tätigkeiten gibt es einen sehr großen Unterschied
zwischen Theorie und Praxis. Deshalb können Unternehmen nicht
ernsthaft über Noten auswählen. Evtl. werden Noten häufig als
erster Filter benutzt, wenn es zu viele Bewerber gibt. Aber
entscheidet sind bei BWLern oft ganz andere Aspekte.

Das hilft mir aber auch nicht, denn wenn jetzt schon 60% studieren und davon viele mit guten oder sehr guten Noten abschließen, dann habe ich deutlich mehr Konkurrenten als vorher. Wären die Bedingungen härter, sowohl beim Abi, als auch beim Bachelor, dann gäbe es nicht so viele Studenten und/oder gute Noten. Meine 1,x ist so viel weniger wert, weil man sie zu leicht erreichen kann und ich bin mir sicher, dass ich auch beim Diplom im gleichen Rahmen wäre, weil ich eben leistungswillig bin. Habe sogar in allen Fächern die wesentlich schwereren Diplom-Prüfungen (habe ich von meinen Brüdern) durchgemacht, weil mir das zu anspruchslos ist. Gäbe es die noch, dann gäbe es bei den Noten eine schöne Normalverteilung, aber so? Gut, wäre auch mehr Stoff.
Das neue System setzt aber leider auf Quantität, damit möglichst viele so einen Abschluss machen, aber nicht auf Qualität.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Es gab ab den 1960er Jahren viel Werbung für höhere Bildung. Da sind dann auch Kinder aus der unteren Mittelschicht zum Gymnasium geschickt worden. Mir hat mal ein Taxifahrer gesagt, das "irgendwann wohl auch bei Taxifahrern das Abitur erwartet werden würde". War zwar nicht ganz ernst gemeint, charakterisiert aber die Zeitstimmung. Das war 1966!

Lounge Gast schrieb:

Du konstruierst hier eine Vergangenheit, die es so nie
gegeben hat.

Auch schon vor 40 Jahren waren Akademiker nicht zwingend die
Intelligenz-Elite im Land. Ich kenne privat einen alten
Richter (mittlerweile in Pension), der mir erzählt hat, dass
er das Jura-Studium total ätzend fand, nie gerne seine
Hausarbeiten geschrieben hat und keine besonders tollen Noten
geschrieben hat und sich nur durchs Studium gequält hat wegen
des Prestige. Nach heutigen Maßstäben würde er wahrscheinlich
gar keine Stelle als Richter mehr kriegen.

Nur weil früher weniger Menschen studiert haben, heißt das
nicht, dass nicht auch schon damals viel mehr das Zeug zu
einem Studium gehabt hätten. Es war früher in den meisten
Berufen einfach völlig unüblich, dass man studiert hat. Die
meisten Eltern wollten ihre Kinder auch gar nicht aufs
Gymnasium schicken und studieren lassen, weil es einfach
viel, viel attraktiver war, sie gleich mit 15 Jahren eine
Ausbildung machen zu lassen und dann schon ihr eigenes Geld
verdienen zu lassen (auch wenn es nicht viel Geld war). Eine
Ausbildung war damals noch sehr angesehen und niemand wäre
auf den Gedanken gekommen, dass ein Jugendlicher "ein
bisschen doof" sein muss, weil er "nur" eine
Lehre macht.

Ich kenne einen mittelständischen Betrieb mit über 100
Mitarbeitern, wo ein Bilanzbuchhalter einer der
Geschäftsführer ist. Der Mann hat nur eine Lehre gemacht und
dann eine Weiterbildung. Der hätte aber auch locker studieren
können, ist ihm aber damals nicht in den Sinn gekommen. Wozu
auch? Das war relativ unüblich damals. Heute ist es ja schon
so, dass man die Bilanzbuchhalter Prüfung abgeschlossen haben
muss, um überhaupt auch nur als "Gehilfe" beim
Jahresabschluss mitarbeiten zu dürfen. Und selbst mit Studium
wird für die meisten die Geschäftsführung so eines
Unternehmens nur ein Traum bleiben.

Aber rede dir nur weiter ein, dass früher als besser war.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Wiwi Noten haben in erster Linie was mit Fleiß zu tun, weniger was mit Intelligenz. Da allerdings fast jeder ein Wiwi Studium in n Semestern schaffen würde, zählt auch noch die Semesteranzahl. D.h. gute Wiwi Note in Regelstudienzeit (bzw. diese wurde nur um ein Praxis- bzw. Auslandssemester überschritten), dann ist ein Bewerber i.d.R. einigermaßen leistungsfähig für typische Wiwi Jobs. Zumindest hat der das Potential dazu, wenn sonstige Fähigkeiten stimmen.

Das akademische Niveau war früher an Gymnasien weit aus höher als heute. Mit früher meinte ich vor der Bildungsexpansion der 70er. Die Quote derer, die aufs Gymnasium durften war viel geringer, dennoch schafften viele von diesen wenigen das Gymnasium gar nicht, nicht wenige fielen erst durch die Abi Prüfung kurz vor Schluß. Auch das Niveau an Grundschulen war höher, ebenso die Disziplin. Körperliche Züchtung war noch an der Tagesordnung, Klassen mit 40 Schülern auch. Damals konnte ein durchschnittlicher Schüler lesen, schreiben und rechnen nach der 4. Klasse, heute wäre man froh, wenn das Hauptschüler nach 10 Jahren Schule könnten. Am Gymnasium wurde weit mehr gefordert, Griechisch und Latein ab der 5. Klasse, später meist noch Englisch und Französisch dazu. LKs und GKs bzw. ein zusammen wählen der Kurse gab es nicht. Angekündigte Klassenarbeiten ebenso nicht. Wer damals ein Abitur bekam, der hatte quasi das Testat, selbständig akademisch und vor allem abstrakt denken zu können. Heute kann man das nicht mal unbedingt mehr von einem Bachelor verlangen, geschweige den von einem Abiturienten.

Das Studium war teilweise damals lockerer, auch darum weil das Abitur die zentrale Hürde darstellte. Das Abitur damals war quasi wie ein Führerschein, es ging darum überhaupt zu bestehen. NCs gab es quasi nicht, die Abiturientenzahlen waren gering, das Abitur war schon Selektion genug.

Heute ist das Gymnasium die neue Volksschule, im wahrsten Sinne des Wortes. In den Großstädten geht die Mehrzahl der Schüler auf diese Schulart. Man schaue einfach mal in die USA, dann sieht man wie es hier bald sein wird. D.h. für fast jeden Büroboten Job braucht man schon ein Studium und der durchschnittliche Klempner und Elektriker verdient schon mehr als der durchschnittliche Amerikaner. Man erinnere nur mal im 2008er US Wahlkampf an das Beispiel vom "Plumper Joe" der von der Abschaffung der US Reichensteuer betroffen ist. Das war zwar kein angestellter Klempner (diese verdienen schon mehr als der durchschnittliche Amerikaner) sondern ein Besitzer einer Klempner Klitsche, die schon ca. 250k US Dollar Gewinn vor Steuer machte.
Ist auch klar, wenn kaum noch einer ins Handwerk will und alle studieren, dann passiert eben sowas.

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BW-Berater

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Lounge Gast schrieb:

Sorry, aber ich bin mit Sicherheit ein sehr guter Student und
werde auch mit 1,x meinen Bachelor abschließen. Natürlich
stinkt es mir, dass heute jeder studiert und man nicht
wirklich gefordert wird. Meine beiden älteren Brüder haben
auf Diplom an der gleichen Hochschule studiert und das hatte
ein ganz anderes Niveau. Natürlich finde ich es bescheiden,
dass ich nicht gefordert werde und das ganze auf Schulniveau
ist. Noch mehr stinkt mir, dass wirklich jeder ganz leicht
auf mindestens gute Noten kommen kann. So sehr ich mich auch
anstrenge, die Anforderungen sind einfach nicht höher. Mehr
als 1,x geht halt nicht. Wie zum Teufel soll man sich da
wirksam von der Masse absetzen? Das System bevorzugt
schlechte und durchschnittliche Leute und macht es sehr guten
unendlich schwer sich zu differenzieren. Das hat mit
Selbstmitleid nichts zu tun, nur mit Leistungsdenken.

Nach allen Aussagen hier bekommt eine 1,x sowieso jeder im Bachelor ;)
Aber mal ernsthaft. Wenn du Leistungsdenken besitzt und dich abheben willst, dann kannst du das heute auch noch machen.
Die Noten sind dafür aber nur bedingt geeignet.

Ich hab das Glück, eine relativ hohe Auffassungsgabe zu haben und schnell Neues erfassen zu können, deswegen habe ich für die Klausuren nicht viel Zeit gebraucht. Während die Personen, die ich für ein Studium als eher ungeeignet eingestuft hätte, für eine Klausur zum Beispiel 30 Stunden Vorbereitungszeit gebraucht haben, habe ich 3-4 Stunden gebraucht. Die restliche Zeit hab ich dann neben dem Studium Projekte gemacht und mich dadurch abgehoben.

Mein Bachelor-Schnitt lag dann auch nur bei 1,7, was für mich wegen eines dummen Fehlers bedeutet Ziel verfehlt: ab 1,6 gab es ein A.
Mit all den Sachen neben dem Studium konnte ich aber mehr überzeugen als mit den Noten...

Das ist bei IT-Themen leichter, aber ich bin sicher, das ist auch für gute Wiwi-Studenten möglich. Von einigen Beispielen wie Gründungen neben dem Studium o.ä. hab ich schon gelesen.

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WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Deinen Beitrag kann ich weitgehend bestätigen. Bei den Studienfächern gab es allerdings massive Unterschiede im Schwierigkeitsgrad. Wiwi und Jura waren die Fächer, die eher von denjenigen studiert wurden, die keine speziellen Interessen hatten. Technische Fächer an Unis waren schwer mit extremen Durchfallquoten. An eine FH ist kein normaler Abiturient gegangen, nur wenn er an der Uni durchgefallen war, sozusagen als Notlösung.

Lounge Gast schrieb:

Wiwi Noten haben in erster Linie was mit Fleiß zu tun,
weniger was mit Intelligenz. Da allerdings fast jeder ein
Wiwi Studium in n Semestern schaffen würde, zählt auch noch
die Semesteranzahl. D.h. gute Wiwi Note in Regelstudienzeit
(bzw. diese wurde nur um ein Praxis- bzw. Auslandssemester
überschritten), dann ist ein Bewerber i.d.R. einigermaßen
leistungsfähig für typische Wiwi Jobs. Zumindest hat der das
Potential dazu, wenn sonstige Fähigkeiten stimmen.

Das akademische Niveau war früher an Gymnasien weit aus höher
als heute. Mit früher meinte ich vor der Bildungsexpansion
der 70er. Die Quote derer, die aufs Gymnasium durften war
viel geringer, dennoch schafften viele von diesen wenigen das
Gymnasium gar nicht, nicht wenige fielen erst durch die Abi
Prüfung kurz vor Schluß. Auch das Niveau an Grundschulen war
höher, ebenso die Disziplin. Körperliche Züchtung war noch an
der Tagesordnung, Klassen mit 40 Schülern auch. Damals konnte
ein durchschnittlicher Schüler lesen, schreiben und rechnen
nach der 4. Klasse, heute wäre man froh, wenn das
Hauptschüler nach 10 Jahren Schule könnten. Am Gymnasium
wurde weit mehr gefordert, Griechisch und Latein ab der 5.
Klasse, später meist noch Englisch und Französisch dazu. LKs
und GKs bzw. ein zusammen wählen der Kurse gab es nicht.
Angekündigte Klassenarbeiten ebenso nicht. Wer damals ein
Abitur bekam, der hatte quasi das Testat, selbständig
akademisch und vor allem abstrakt denken zu können. Heute
kann man das nicht mal unbedingt mehr von einem Bachelor
verlangen, geschweige den von einem Abiturienten.

Das Studium war teilweise damals lockerer, auch darum weil
das Abitur die zentrale Hürde darstellte. Das Abitur damals
war quasi wie ein Führerschein, es ging darum überhaupt zu
bestehen. NCs gab es quasi nicht, die Abiturientenzahlen
waren gering, das Abitur war schon Selektion genug.

Heute ist das Gymnasium die neue Volksschule, im wahrsten
Sinne des Wortes. In den Großstädten geht die Mehrzahl der
Schüler auf diese Schulart. Man schaue einfach mal in die
USA, dann sieht man wie es hier bald sein wird. D.h. für fast
jeden Büroboten Job braucht man schon ein Studium und der
durchschnittliche Klempner und Elektriker verdient schon mehr
als der durchschnittliche Amerikaner. Man erinnere nur mal im
2008er US Wahlkampf an das Beispiel vom "Plumper
Joe" der von der Abschaffung der US Reichensteuer
betroffen ist. Das war zwar kein angestellter Klempner (diese
verdienen schon mehr als der durchschnittliche Amerikaner)
sondern ein Besitzer einer Klempner Klitsche, die schon ca.
250k US Dollar Gewinn vor Steuer machte.
Ist auch klar, wenn kaum noch einer ins Handwerk will und
alle studieren, dann passiert eben sowas.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Unsere Lehrer älteren Semester sagten auch immer, dass Niveau sei seit den 70ern stark gesunken am Gymnasium. Als ich 07 mein Abitur am Technischen Gymansium machte, sagte unser Direktor knallhart, dass Abitur ist heute kein Nachweis der Studierfähigkeit mehr.
Das Studium ist ja nun auch mittlerweile für jeden offen. (Vom Meister zum Master ist das Stichwort). Anhand eines Abschluss kann man heute keine qualitative Bewertung eines Bewerbers mehr durchführen. Man muss schon sehr intensiv stochern, um Leute zu differenzieren.

antworten
WiWi Gast

Re: Studie: Anzahl der Studenten explodiert! Folgen?

Es wird immer lustiger mit deiner Argumentation. Jetzt zweifelst du schon die Verhältnisse in den 1970ern an, als die Bildungsexpansion gerade mal angefangen hatte (also eine Abi-Quote von unter 20% ist dir noch zu hoch).

Hast du dir schon mal überlegt, dass vor der Bildungsexpansion zwar höchstens 5% eines Jahrgangs studiert haben, aber dass die Auswahl da auch nicht unbedingt nach dem Leistungsgedanken durchgeführt worden ist? Komisch war damals z. B., dass Kinder von Akademikern fast immer auch studieren durften. Zufall?

Kindern von Nicht-Akademikern hat man es damals natürlich schwer gemacht. Aber wenn man das Abitur nicht geschafft hat, was hieß das schon? Gymnasium bedeutete damals nur stupides Pauken lebensfremder Fächer. Mit Intelligenz hat das auch nicht unbedingt viel zu tun gehabt. Mein alter Lehrer hat uns gestanden, dass der Mathe-Anteil in seinem Nachkriegs-Abitur nicht mal das Niveau der heutigen Realschule erreicht hat stattdessen wurde auf Latein herumgeritten (und ja, die meisten in seiner Klasse haben das Abitur am Ende nicht gekriegt).

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Artikel zu Studienanfänger

Bildungsbericht »Bildung in Deutschland 2014«

Eine wehende Deutschlandflagge mit Bundesadler vor blauem Himmel.

Die Hochschulen in Deutschland haben in den letzten drei Jahren mehr Studienanfänger aufgenommen als jemals zuvor. Mit dem von Bund und Ländern in Auftrag gegebenen Bildungsbericht „Bildung in Deutschland 2014“ wird zum fünften Mal in Folge eine Bestandsaufnahme des deutschen Bildungswesens als Ganzes vorgelegt.

Zahl der Studienanfänger in kommenden Jahren auf hohem Niveau

Blick in einen Hörsaal der Universität Münster.

Entsprechend der vorliegenden Vorausberechnung der Kultusministerkonferenz ist davon auszugehen, dass die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger an Universitäten und Fachhochschulen bundesweit von 507.000 im Jahr 2013 auf 497.000 im Jahr 2015 leicht zurückgehen dürfte.

Zahl der Erstsemester im Studienjahr 2013 um 2 Prozent gestiegen

Eine Wimpelkette mit Deutschlandfähnchen vor einer grauen Haustür.

Im Studienjahr 2013 nahmen 506600 Studienanfängerinnen und Studienanfänger ein Studium an Hochschulen in Deutschland auf. Die Zahl der Erstsemester stieg damit im Vergleich zu 2012 um 2 Prozent und erreichte nach dem Rekordwert des Jahres 2011 den zweithöchsten Stand, der jemals erzielt wurde.

Studienanfängerzahlen auf Rekordhoch

Der Ausschnitt eines Hochhauses mit moderner Form.

Erstmals nahm 2011 mehr als die Hälfte der jungen Menschen ein Hochschulstudium auf. Neben den doppelten Abiturjahrgängen und der Aussetzung der Wehr- und Zivildienstpflicht ist dafür vor allem das stark gestiegene Studieninteresse ursächlich.

4,9 Prozent weniger Studienanfänger in 2012

Rolltreppen in einem großen Gebäude führen nach unten.

Insgesamt nahmen 2012 rund 493 500 junge Menschen erstmals ein Studium auf. Im Vergleich zum Vorjahr sank damit die Zahl der Erstimmatrikulierten 2012 um rund 4,9 Prozent.

Zahl der Erstsemester sinkt 2012 um 5 Prozent

Im Studienjahr 2012 (Sommersemester 2012 und Wintersemester 2012/2013) nahmen nach ersten vorläufigen Ergebnissen 492 700 Studienanfänger ein Studium in Deutschland auf, im Vergleich zum Studienjahr 2011 sind das 5 Prozent weniger.

Zahl der Erstsemester steigt im Studienjahr 2011 um 16 Prozent

Erstsemesterbegrüßung im Hörsaal an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften.

Im Studienjahr 2011 nahmen nach ersten vorläufigen Ergebnissen 515 800 Studienanfänger ein Studium an Hochschulen in Deutschland auf. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, stieg die Zahl der Erstsemester damit im Vergleich zu 2010 um 16 Prozent.

Neuer Rekord bei Studienanfängern - Sieben Prozent mehr im Studienjahr 2009

Sehr viele Fahrräder stehen durcheinander zusammen.

Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) nahmen im Studienjahr 2009 rund 423.400 Erstsemester ein Studium an Hochschulen in Deutschland auf, darunter 210.800 Frauen (50%). Im Vergleich zu 2008 ist damit die Zahl der Erstsemester insgesamt um knapp 7 Prozent gestiegen.

Studierende 2008: Noch nie gab es so viele Studienanfänger

Im Jahr 2008 nahmen rund 386.500 Anfängerinnen und Anfänger ein Studium auf. Die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften konnten eine Steigerung um 6,2 Prozent auf 132.700 Studienanfängerinnen und -anfänger verzeichnen.

Höhere Studienanfängerquoten ein Scheinerfolg?

Blick in einen Hörsaal der Universität Münster.

Die Zahl der neuen Studierenden ist insgesamt um 20.000 hinter den zu erwartenden Werten zurückgeblieben - sonst wäre die Studienanfänger-Zielquote von 40 Prozent schon dieses Jahr erreicht worden.

Neuer Höchststand bei Studienanfängerquote

Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) haben im Studienjahr 2008 rund 385.500 Erstsemester ein Studium in Deutschland aufgenommen.

Schavan: Abwärtstrend bei den Studienanfängern ist gestoppt

Ein Stopschild an einer geschlossenen Jalousie.

Der Abwärtstrend bei der Entwicklung der Studienanfängerzahlen ist gestoppt. Seit 2007 haben endlich wieder mehr junge Menschen ein Studium aufgenommen als im Jahr zuvor.

358.200 Studienanfänger im Studienjahr 2007 - Anstieg um 4 Prozent

Zwei rote Aufkleberbanner mit zahlreichen weißen Prozentzeichen.

Statistisches Bundesamt: An den Universitäten betrug die Zunahme knapp 2 Prozent, an den Fachhochschulen sogar 8 Prozent.

3,5 Prozent weniger Erstsemester im Studienjahr 2006

Weißes Männchen zwischen weißen Linien zeigt einen Gehweg an.

Im Studienjahr 2006 nahmen rund 343.700 Erstsemester ein Studium auf, darunter 169.700 Frauen (49%). Im Vergleich zu 2005 ist die Zahl der Erstimmatrikulierten damit insgesamt um 3,5 Prozent gesunken.

Studienanfängerzahlen 2005 erneut leicht rückläufig

Ein Fuchs im Wald.

Das Statistische Bundesamt teilt mit: Nach vorläufigen Ergebnissen haben sich im Wintersemester 2005/2006 an den Hochschulen in Deutschland rund 1,982 Millionen Studierende eingeschrieben. Die Zahl der Erstimmatrikulierten sank um 2 Prozent.

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