Ok, hier alle Informationen zum Grow-AC.
Basis sind die Erfahrungen vom AC am 23./24. Juni 2008.
Es gibt Auswahltage mit mehreren Funktionen. Der besagte Termin war beispielsweise AC-Tag für IT und HR.
Es kamen 21 Kandidaten, von denen etwa die Hälfte HR war. Unter den HR´lern waren die Hälfte der Kandidaten männlich, unter den Assessoren gab es auch einige Kerle.
Die Unterbringung und das AC erfolgten im 4-Sterne-Hotel Clostermanns Hof in der Nähe von Bonn (Niederkassel).
Für jeden Teilnehmer wird das Hotel gebucht von der Nacht vor dem AC bis zum Morgen nach dem 2. Tag.
Das Hotel ist schön gelegen, sehr gut ausgestattet und hat freundliches Personal. Die Zimmer sind geräumig, selbst die Einzelzimmer eher DZ-Charakter. Fernseher, Pay-TV, Sessel, Stuhl, antike Schränke in dunklem Holz. Großes Bad mit Badewanne und Audio-Übertragung des Fernsehprogrammes.
Im Keller des Hotels gibt es ein Fitness-Studio, eine Sauna und ein Dampfbad.
Die Minibar wird angeboten, muss aber selbst bezahlt werden.
Nun zum AC selber:
Am 1. Tag morgens fahren alle per Bus zum DPWN Innovation Center, welches ca. 5 Minuten entfernt ist. Dort wird zunächst in einer Präsentation über das Unternehmen informiert (wohl für die, welche sich vorher noch gar nicht über das U' informiert haben). Anschließend können Fragen gestellt werden, die Antworten waren hilfreich und man nahm sich Zeit dafür.
Danach wurde das eigentliche Innovation Center vorgestellt: Eine charmante Dame führte durch eine Art High-Tech Museum der Zukunft, in dem DPWN neue Technologien vorstellt und zeigt, wie diese praktisch anwendbar sind / sein werden: Z.B. RFID für Logistik-Unternehmen etc.
Anschließend fährt man happy und gut eingestimmt zurück zum Hotel.
Der Tagesablauf dann variiert lediglich bei der Reihenfolge, der Inhalt ist für Alle der selbe:
1,5 Stunden: Präsentation der beiden Assessoren und 5-minütige Selbstpräsentation der Kandidaten. Man hat ca. 10 Minuten Zeit, sich vorher schriftlich was vorzubereiten.
Nach dem Lunch (üppiges Buffet mit sehr gutem Essen und leckeren Nachspeisen) hat man 1h 15min Zeit, eine Gruppendiskussion vorzubereiten. Anschließend folgt die Vorstellung (30 Minuten) sowie das kritische Nachfragen der Assessoren (10 Minuten).
Während in einer der Gruppen der Assessor regelmäßig gegähnt haben soll, hat ein anderer bei jedem Satz der Kandidaten ein "Kind, was erzählst Du da für einen Mist?"-Grinsen aufgesetzt.
Desweiteren gibt es die Möglichkeit, sich 45 Minuten mit einem Trainee zu unterhalten. Das ist interessant, der Trainee ist offen und redet auch nichts schön. Das Einstiegsgehalt betrug letztes Jahr fürs Grow 38.000 EUR, soll jetzt aber höher sein.
Es folgen am Nachmittag Einzelinterviews mit jedem Kandidaten und den beiden Assessoren. Die Interviews dauern 20 Minuten, wobei die Assessoren sofort bei der Begrüßung sagen, dass sie keine Zeit für Smalltalk haben und direkt einsteigen wollen.
Außerdem findet ein analytischer Test statt, welcher 1 Stunde dauert. Es sind verschiedene Fragen logischer/mathematischer Natur, Diagramme, Kurven, Rechnungen etc.
Um 19.00 ist das Abendessen - kein Buffett und sehr mickrige Portionen. Es gibt 3 Gerichte (Fleisch/Fisch/Salat) und 1 Nachspeise zur Auswahl. Knüller war jedoch die Vorspeise: Pürierter Fisch in pürierter Erbsensuppe - naja, Geschmacksache vielleicht.
Ab 21.00 sind dann die Feedback-Gespräche angesetzt, auf die einzelne Gruppen aber bis 23.00 warten durften, weil es sich so lange hinzog. Das Warten wurde durch die kostenlosen Getränke jeglicher Art erleichtert.
Wer nach dem Feedback am 1. Abend weiterkam, hatte am nächsten Tag noch einige weitere Tests zu absolvieren - hierzu kann ich jedoch keine Auskunft geben.
Abschließend noch Feedback zu dem Feedback:
Etliche Kandidaten wurde unter haaresträubenden Argumentationen nach Hause geschickt.
Kandidaten, welche bei der Selbstpräsentation nur die anderen Kandidaten angeschaut haben.
Kandidaten, welche nur die Assessoren angeschaut haben.
Andere, weil sie zu selbstsicher wirkten oder ihre Qualifikationen leider nicht auf die Traineeposition passten (das fällt natürlich erst dort auf und nicht schon vorher?).
Das ist übrigens eine Besonderheit:
Ihr bewerbt Euch zwar offiziell auf das Traineeprogramm, werdet aber intern bereits vor Eurer Ankunft einer Traineestation zugewiesen. Das klingt gut, ist es aber nicht.
Es bedeutet für Euch nämlich, dass Eurer gesamtes Profil und Eure Fähigkeiten zwingendermaßen mit der EINEN Traineestation abgeglichen werden, auf der Ihr ein paar Monate während des Programmes verweilen sollt. Demnach stehen auch die beiden Assessoren bereits vorab fest (sie arbeiten in dem Bereich).
Bei den Übungen gab es ebenfalls Ungereimtheiten:
In rein deutschen Gruppen ließen die Assessoren alles auf Englisch ablaufen - zumindest fair, denn keiner kann seine Muttersprache anwenden.
In anderen Gruppen mit Ausländern bzw. Nicht-Deutsch-Muttersprachlern, durften die Deutschen Deutsch sprechen, so dass diejenigen, welche Englisch als Fremdsprache benutzen mussten, definitiv gegenüber den Deutschen benachteiligt wurden.
Abschließend bleibt ein ziemlich fader Nachgeschmack.
Hotel hui, DPWN pfui - auch im Vergleich zu mehreren anderen AC bei großen DAX-Konzernen wirkte das Ganze eher negativ auf mich. Der persönliche Faktor kommt zwar zwischen den Kandidaten gut zustande, zwischen Firma und Bewerber eher nicht.
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