International Economics ist für Finance genau das Richtige. Den Kapitalmarkt kann nur verstehen, wer die Ströme von Waren und Dienstleistungen versteht. Der Zins ist als wesentliche Variable (mal exogen, mal endogen) in jedem makröokonomischen Modell enthalten. Nur wer die offene Volkswirtschaft versteht, kann zu fundierten Urteilen kommen. Wer Mikro und die Annahmen des vollkommenen Marktes versteht, dem werden auch die Finanzmarkttheoreme zugänglich sein.
Viele Mitarbeiter in Banken haben keine Ahnung von volkswirtschaftlichen Zusammenhängen, was leider ein ganz großes Problem ist. Wirkt sich nicht zwingend auf die individuelle Bezahlung aus, aber sehr wohl auf die Finanzstabilität. Umgekehrt braucht man aber auch fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse, insbesondere in der Bilanzierung. Nur wer Bankbilanzen versteht, erkennt die Gefahren und Fallstricke, die sich daraus ergeben. Grundkenntnisse im Steuerrecht sind ebenfalls Pflicht
Insofern ist der Banker ein Zwitter aus Volkswirt und Betriebswirt. Bei VWL sind für ihn die wirtschaftspolitischen Themen nicht ganz so wichtig, bei BWL kann man sich die industrieorientierten Fächer sparen.
Research ist momentan ganz schlecht. Die Research-Abteilungen waren in der Vergangenheit schon an jedem Kosteneinsparungsprogramm beteiligt. Mit MiFid II wurde leider noch alles schlimmer.
Ich selbst bin Analyst. Allerdings nicht im Research, "Schattenresearch" würde es ganz gut treffen.
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