Herbstgutachten 2005 der sechs deutschen Wirtschaftsinstitute
Das aktuelle Herbstgutachten der sechs führenden deutschen Wirtschaftsinstitute zur Lage der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft im Herbst 2005 ist erschienen.
Herbstgutachten 2005 - Euroraum
Im Euroraum ist die konjunkturelle Dynamik gleichwohl nach wie vor sehr gering und wird sich bis zum Ende dieses Jahres nur leicht verstärken. Der Ölpreisanstieg in den letzten Monaten wird die Nachfrage der privaten Haushalte noch einige Zeit dämpfen; entsprechend ist das Konsumentenvertrauen bislang gedrückt. Die Stimmung in der Industrie hat sich hingegen leicht gebessert, nicht zuletzt aufgrund zunehmender Auftragseingänge. Zudem wirken die Abwertung des Euro in diesem Jahr und die niedrigen langfristigen Zinsen stimulierend. Im kommenden Jahr werden die dämpfenden Effekte des Ölpreisanstiegs allmählich nachlassen. Dann wird der private Konsum bei weiter langsamem Beschäftigungsaufbau leicht anziehen.
Der Außenhandel dürfte wieder einen positiven Wachstumsbeitrag liefern, auch weil sich die preisliche Wettbewerbsfähigkeit in der jüngsten Zeit verbessert hat. Davon wird auch die Investitionstätigkeit profitieren. Insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Euroraum in diesem Jahr um 1,3 Prozent und im nächsten Jahr um 1,8 Prozent steigen. Die Inflationsrate wird im Verlauf des kommenden Jahr bei einem konstanten Ölpreis leicht zurückgehen; im Jahresdurchschnitt wird sie bei 2,1 Prozent liegen, nach 2,2 Prozent in diesem Jahr.