Hey, hab selber als Wirtschaftsjurist in der Insolvenzverwaltung gearbeitet.
Hab ich das richtig verstanden, dass du nur Verbraucherinsolvenzen machst? Also bei uns war es so, dass die Verbraucherinsolvenzen nur von den Berufsanfängern betreut wurden, damit die anhand leichter Fälle sehen, wie das Verfahren von A-Z abläuft.
Vorteil: Man arbeitet i.d. R. absolut autonom und betreut das komplette Verfahren vom Erstgespräch bis zum Verfahrensabschluss und darüber hinaus die Wohlverhaltensperiode selbständig. Der Treuhänder setzt dann meistens nur noch seinen Otto unter die Schriftsätze.
Nachteile: meiner Meinung nach nicht besonders abwechslungsreich.
Die Verfahren ähneln sich alle (daher werden die Verfahren von Einsteigern zur Einarbeitung betreut)--> Am Anfang zwar steile Lernkurve, nach ein paar Monaten aber nicht mehr viel Neues.
Weiterer Nachteil: wie Du dir vorstellen kannst, gehören ist der "Kundenkreis" nicht unbedingt zur Elitär ;)
Ich hab dann kurz nach meinem Einstieg nur noch Unternehmensinsolvenzen betreut. Da man da nur ein Rädchen im Zahnwerk ist, kann man zwar wesentlich weniger selbständig arbeiten, man hat allerdings meistens sehr interessante Aufgaben. Und i.d.R. ist hier kein Fall wie vorher.--> konstant hohe Lernkurve
Bin dann allerdings nach einem Jahr gewechselt. Grund: ohne die Anwaltszulassung kann man in einer Anwaltskanzlei niemals Partner werden. Man bleibt ab einer gewissen Karrierestufe einfach hängen. Wechsel in die Abteilungen, die "Problemkredite" bei Banken betreue etc, ist allerdings auch ganz gut möglich. Ich bin nach 1 Jahr in die WP gewechselt. Das in der Insolvenzverwaltung erlangte Wissen hat mir da ne Menge geholfen
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