DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Arbeitsleben & HR-NewsTalentmanagement

Deutsche Unternehmen fördern ihre Angestellten kaum

Fast die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer denkt laut aktueller Studie über einen beruflichen Wechsel nach. Mitarbeiter sind mit den Karrieremöglichkeiten im Unternehmen unzufrieden.

Formen entstanden durch Fenster an Gebäuden innen und außen.

Deutsche Unternehmen fördern ihre Angestellten kaum
Eschborn, 04.02.2009 (mstr) - Gute Mitarbeiter zu fördern und an das Unternehmen zu binden, ist gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten besonders wichtig. Denn letztlich hängt der Erfolg eines Unternehmens nicht unwesentlich von seinen motivierten Mitarbeitern ab. Dies bedeutet: Gezieltes Talent Management ist für dynamische Unternehmen ein unentbehrliches Mittel, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Soweit die Theorie, doch die Praxis sieht ganz anders aus, wie die Studie »Bewerbungspraxis 2009« zeigt: Fast die Hälfte der befragten deutschen Arbeitnehmer spielt derzeit mit dem Gedanken, innerhalb der nächsten zwölf Monate den Job zu wechseln; knapp drei von zehn Befragten liegt sogar schon ein konkretes Angebot vor. Das sind Ergebnisse der Studie »Bewerbungspraxis 2009«, die von den Universitäten Frankfurt am Main und Bamberg in Zusammenarbeit mit dem Karriere-Portal Monster durchgeführt wurde. Im Rahmen der Studie wurden mehr als 10.000 Stellensuchende und Karriereinteressierte zu ihrem persönlichen Bewerbungsverhalten und Karriere-Management befragt.

Die Tatsache, dass fast 50 Prozent der Befragten eine neue berufliche Herausforderung suchen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Als Gründe hierfür werden unter anderem eine Reihe von Ereignissen in der Vergangenheit, Streitigkeiten im Unternehmen bzw. ein sogenanntes »Schock«-Erlebnis genannt. Eine besonders wichtige Rolle spielt dabei die Entwicklungsmöglichkeit im eigenen Unternehmen. So sehen nicht einmal 30 Prozent der Umfrageteilnehmer gute Karrieremöglichkeiten beim aktuellen Arbeitgeber. Ebenso enttäuschend ist für die meisten auch die interne Kommunikation: Weniger als ein Drittel der Angestellten sind mit der Weitergabe von Informationen im Unternehmen zufrieden. »Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Teilnehmer sowohl auf dem externen nationalen als auch auf dem internationalen Arbeitsmarkt bessere Karrierechancen sehen, als in ihrem eigenen Unternehmen. Das ist bemerkenswert vor dem Hintergrund des War for Talent und der Probleme und Bemühungen der Unternehmen, diese Mitarbeiter einzustellen«, erklärt Prof. Dr. Tim Weitzel vom Lehrstuhl für Informationssysteme in Dienstleistungsbereichen der Universität Bamberg. »Die Unzufriedenheit der Befragten zeigt, dass Unternehmen im Rekrutieren besser sind als im Fördern guter Mitarbeiter.«

Offensichtlich setzen Unternehmen noch zu selten effiziente Mittel ein, um die besten Talente langfristig zu binden. So zeigen sich die befragten Arbeitnehmer mit der Personalabteilung besonders unzufrieden. Weniger als ein Drittel findet über den internen Jobmarkt gute Weiterentwicklungsmöglichkeiten; nur 15 Prozent der Mitarbeiter werden durch eine enge Kommunikation mit der Personalabteilung interessante Karrieremöglichkeiten im Unternehmen aufgezeigt. Das, was Mitarbeiter von einer effizienten HR-Abteilung erwarten, d.h. die Entwicklung persönlicher Karrierepläne, findet lediglich bei 13 Prozent der Befragten statt. »Talent Management im Unternehmen wird immer noch völlig unterschätzt - und das ist ein gravierender Fehler«, erklärt Marco Bertoli, Geschäftsführer Monster Central Europe. »Denn in Zeiten schwacher Konjunktur wird es für die Unternehmen immer wichtiger, gute Mitarbeiter zu fördern. Nur so kann ein Unternehmen den harten Kampf um die besten Talente gewinnen und sich dadurch hervorragende Chancen auf dem Markt sichern.«

Die jährlich erscheinende Studie »Bewerbungspraxis« des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Frankfurt und Bamberg und des Online-Karriereportals Monster Worldwide Deutschland untersucht Vorgehen, Verhalten, Ziele und Erwartungen der Kandidaten sowie Trends im Bewerbungsprozess in Deutschland. Die Studie wurde bereits zum sechsten Mal durchgeführt. An der aktuellen Studie »Bewerbungspraxis 2009« beteiligten sich mehr als 10.000 Personen.  

Im Forum zu Talentmanagement

1 Kommentare

Talent Programme

WiWi Gast

Hi, Welche Talentprogramme kennt ihr noch a la McKinsey Firsthand? VG

2 Kommentare

Talentprogramm im Lebenslauf?

WiWi Gast

Ja, auf jeden Fall erwähnen. Im Bereich Berufliche Fortbildung oder direkt unter der jeweiligen aktuellen Position.

3 Kommentare

Talentprogramm und Talentpools

WiWi Gast

push

5 Kommentare

Wert Entwicklungsplan

WiWi Gast

Verbindlich ist er ohnehin nicht, auch nicht wenn dein Chef bleibt.

1 Kommentare

Auflistung Tätigkeiten im AV

WiWi Gast

Hallo zusammen, wie würdet ihr vorgehen, wenn im Arbeitsvertrag mehr Tätigkeiten aufgelistet sind als besprochen, geschweige denn in der Stellenbeschreibung genannt worden ? Die Aufgaben sind aus an ...

1 Kommentare

Arbeitsvertrag PwC - wie lange dauert die Zusendung?

bwl_marie

Hallo zusammen, ich habe am Freitag eine mündliche Zusage für eine Werkstudentenstelle bei PwC erhalten und frage mich nun, wann ich mit dem Arbeitsvertrag rechnen kann. Gibt es hierzu aktuelle Er ...

3 Kommentare

Dienstsitz - Arbeitsort - Büro - Reisezeit

WiWi Gast

Optionen: unterzeichnen und Ort ändern und anfangen -> kannst es dann drauf ankommen lassen Ändern lassen und Diskussionen riskieren -> Favorit Nicht tun und einfach dumm stellen -> funktioniert in ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Talentmanagement

An einem Baugerüst hängt eine weiße Werbeplane. Der fotografierte Teil trägt in Handschrift das Wort glücklich und zeigt eine lachende Sonne.

Deutsche gehen gerne zur Arbeit

Nur jeder achte Deutsche klagt über seine berufliche Tätigkeit. Am wenigsten zufrieden sind Leiharbeiter und Arbeitslose mit einer Nebentätigkeit. Die Zufriedenheit hängt stark von persönlichen Eigenheiten und Gefühlen ab. Unzufriedene sind häufig ängstlich, schnell verärgert und schauen weniger optimistisch in die Zukunft. Erwerbstätige, die sich gerecht entlohnt fühlen, sind auch zufriedener.

Weiteres zum Thema Arbeitsleben & HR-News

KMU-Personalarbeit-Studien  kleine-und-mittlere Unternehmen

KOFA.de – Portal zur Personalarbeit in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)

Das Portal KOFA.de hilft kleinen und mittleren Unternehmen dabei, ihre Personalarbeit zu verbessern. Ziel des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) ist es, zentraler Ansprechpartner zur Personalarbeit und Fachkräftesicherung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu sein. KOFA bietet Hilfe bei der Auswahl, Planung und Umsetzung von Maßnahmen in der Personalarbeit.

perso-net.de - Portal Personalthemen und HRM

»perso-net.de« Portal zu Personalthemen mittelständischer Unternehmen

Das Online-Portal »perso-net.de« bietet umfassendes Wissen zum Personalmanagement und ist speziell auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen zugeschnitten.

Ein Sozialversicherungsausweis in verschiedenen Sprachen.

Informationsportal.de - Neues BMAS-Portal unterstützt Arbeitgeber bei Sozialversicherung

Existenzgründer und Selbstständige als Arbeitgeber haben Fragen über Fragen, wenn es um die Einstellung von Arbeitnehmern geht. Welche Vorrausetzungen müssen erfüllt sein? Was muss bei einer Einstellung beachtet werden? Was passiert, wenn sich die Umstände ändern? Das neue Online-Angebot „Informationsportal“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales unterstützt zukünftige und erfahrene Arbeitgeber in allen relevanten Fragen zum Thema Sozialversicherung.

Finanzbranche: Blick auf das Bankenviertel in Frankfurt am Main.

Spatial Economics: Rekordtief von Entfernungskosten verändert Geschäftsmodelle und Arbeitsleben

In der neuen posturbanen Ökonomie werden sich Menschen und ihre Arbeitsstätten zunehmend voneinander entfernen. Der Technologiewandel verändert, durch extrem gesunkene Kosten der räumlichen Distanz (Spatial Economics), die Lage von Produktionsstandorten und Beschäftigungsschwerpunkten. Das wird auch die Arbeitswelt beeinflussen. Mehr Mitarbeiter werden dadurch aus Vorstädten in ländlichere Gebiete ziehen, so lautet das Ergebnis der Studie "Spatial Economics: The Declining Cost of Distance" der Strategieberatung Bain.

Eine Frau mit blonden, langen Haaren hält ein Handy in der Hand.

Arbeitswelt 4.0: Digitalisierung im Job belastet Familienleben und Gesundheit

Die Digitalisierung und permanente Erreichbarkeit für E-Mails und Anrufe per Smartphone belastet die Gesundheit und schadet dem Familienleben. Das Risiko an Burnout zu erkranken steigt und knapp ein Viertel der Beschäftigten fühlen sich durch die Arbeit emotional erschöpft. Dies sind Ergebnisse der Studie „Auswirkungen der Digitalisierung der Arbeit auf die Gesundheit von Beschäftigten“.

Ein Schreibtisch mit einem Computer, einem Telefon und einer Kaffeetasse.

Arbeitnehmer halten sich im Home-Office für produktiver

Die Mehrheit der Teilnehmer einer Monster-Jobumfrage in Deutschland und Österreich meint, zu Hause adäquat arbeiten zu können. Jedoch nur drei von zehn der deutschen Großunternehmen glauben, Mitarbeiter seien im Home-Office produktiver als im Büro. Monster gibt Tipps für den richtigen Umgang mit der Home-Office Regelung.

Home-Office Digitalisierung Arbeitswelt-2015

Home Office: Digitalisierung bietet Chancen für flexibles Arbeiten

Das Home Office und externe Spezialisten gewinnen gegenüber den klassischen Büroarbeitsplätzen an Bedeutung. Deutlich wichtiger werden auch virtuelle Meetings, vor allem mit Hilfe von Videokonferenzen. Das ist das Ergebnis einer Befragung unter 1.500 Geschäftsführern und Personalleitern im Auftrag des Digitalverbands BITKOM.

Beliebtes zum Thema News

Das Foto zeigt das Logo der Schweizer Bank UBS, die gerade die Bank Credit Suisse übernimmt.

UBS übernimmt Credit Suisse für 3 Milliarden CHF

Die Schweizerische Nationalbank UBS hat die Akquisition der Credit Suisse bekannt gegeben. Durch die Fusion entsteht eine Bank mit einem verwalteten Vermögen von über 5 Billionen US-Dollar, davon 1,5 Billionen in Europa. Der Bundesrat der Schweiz begrüsst die geplante Übernahme. Aktionäre der Credit Suisse erhalten für die Fusion 1 Aktie der UBS für 22,48 Aktien der Credit Suisse. Das entspricht einem Übernahmepreis von 3 Milliarden Schweizer Franken. Der Zusammenschluss soll bis Ende 2023 vollzogen werden.

Energiepreispauschale für Studenten im Entlastungspaket

Studierende erhalten Energiepreispauschale von 200 Euro

Das dritte Entlastungspaket der Bundesregierung ist mit 20 Maßnahmen sehr umfangreich. Die auf den ersten Blick gewaltig erscheinende Summe von 65 Milliarden Euro ist jedoch eine Mogelpackung, meint das Institut der deutschen Wirtschaft Köln. Mindestens 25 Milliarden Euro davon beziehen sich auf Vorhaben, die auch ohne Energiekrise angestanden hätten. Was bedeutet das Paket für Singles, Familien und vor allem für Studierende? Studierende erhalten eine Energiepreispauschale von 200 Euro.

Das Foto zeigt Marc S. Tenbieg, den Vorstand vom Deutscher Mittelstands-Bund (DMB) e.V.

Entlastungspaket: Der Mittelstand geht zum dritten Mal leer aus

Die Bundesregierung hat ihre Maßnahmen zum dritten Entlastungspaket präsentiert. Es soll den Folgen der hohen Energiepreise entgegenwirken. Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind enttäuscht, da Lösungen für ihre akuten Probleme fehlen. Dies sind nicht allein die hohen Energiekosten, sondern viele Beschäftigte fordern zudem höhere Gehälter. Der Deutsche Mittelstands-Bunds (DMB) vermisst vor allem eine gezielte Bekämpfung der Ursachen aktueller Krisen.

Das Foto zeigt Péter Horváth, den Gründer der Managementberatung Horváth & Partner

Horváth trauert um Controlling-Papst und Firmengründer Péter Horváth

Péter Horváth, der Controlling-Pionier und Firmengründer der Unternehmensberatung Horváth, ist am 4. Juni 2022 im Alter von 85 Jahren gestorben. Die über 1.000 Mitarbeitenden der international tätigen Managementberatung Horváth trauern um ihren Aufsichtsrat. 1973 baute Péter Horváth an der TU Darmstadt den ersten Lehrstuhl für Controlling in Deutschland auf. Sein Standardwerk „Controlling“ ist inzwischen in der 14. Auflage erschienen und gilt unter Wirtschaftsstudierenden als Controlling-Bibel.

Macht ein Hidden Champion aus NRW das Consulting von morgen?

Noch ist die viadee Unternehmensberatung AG unter IT-Talenten ein echter Geheimtipp. Sie vereint Beratung und Softwareentwicklung und berät regionale Unternehmen in NRW. In den Mittelpunkt stellt sie dabei ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben der individuellen Förderung loben diese flache Hierarchien, ein familiäres Arbeitsumfeld und eine außergewöhnliche Work-Life-Balance. Dafür wurde die viadee bei „Bester Arbeitgeber Deutschland 2022“ gerade mit Platz 6 und in NRW mit Platz 2 ausgezeichnet.

Ein rotes Stoppschild symbolisiert das Ende der Covid-19 Impfpflicht in Tschechien.

Tschechien stoppt Impfpflicht

Nach massiven Protesten und drohender Kündigungen aus dem Gesundheitswesen, der Pflege sowie tausender Staatsbediensteten aus Armee, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst nimmt Tschechien die Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen und Personen über 60 Jahre zurück. Der tschechische Premierminister Petr Fiala erklärte in einer Pressekonferenz: "Die Impfung gegen Covid-19 wird nicht verpflichtend sein." "Wir finden keine Gründe für eine Impfpflicht und wir wollen die Gräben in der Gesellschaft nicht vertiefen.", erläuterte Fiala die Position der Regierung zur Impfpflicht.

Großbritannien beendet Corona-Maßnahmen

Großbritannien beendet Maskenpflicht und Impfkontrollen

Premierminister Boris Johnson erklärt die Corona-Pandemie für überwunden. "Unsere Wissenschaftler halten es für wahrscheinlich, dass die Omicron-Welle jetzt landesweit ihren Höhepunkt erreicht hat.", sagte er am 19. Januar 2022 vor dem Unterhaus. Die britische Regierung hebt die Maskenpflicht und die Impfnachweiskontrollen auf und will die Zeit des Home-Office beenden. Ebenfalls geplant ist die Aufhebung der Quarantänepflicht, denn diese gäbe es bei einer Grippe auch nicht, erläuterte der Premierminister. Im Gegensatz dazu hat Deutschland weiterhin die härtesten Corona-Maßnahmen der Welt und diskutiert zudem erhebliche Verschärfungen.