Hallo zusammen,

ich bin nun seit drei Wochen meine Bachelorarbeit in Form einer Ereignisstudie am schreiben und bin momentan ein bisschen ratlos, wie ich weiter vorgehen soll. Hat zufällig jemand von euch in seiner Bachelorarbeit auch eine Ereignisstudie gemacht und kann sich dazu ein bisschen mit mir austauschen? Wäre über Hilfe sehr dankbar.

An welchem Punkt hängt es denn konkret bei dir?

Ich frage mich die ganze Zeit, inwiefern ich Literatur in die Analyse einbauen soll.
Methodik etc. hab ich alles bereits erklärt, aber ich kann doch nicht einfach nur meine empirische Arbeit leisten, das Fazit ziehen und das wars oder?

Hatte Freitag nochmal mein letztes Gespräch mit meiner Betreuerin, um den Zwischenstand mitzuteilen, aber sie meinte nur, dass ich das selber überlegen muss...na vielen Dank. Hast du da eventuell Tipps, an welchen Punkt ich geeignete Literatur einbauen kann?

Also gerade z.B. wissenschaftliche Literatur, die sich mit Ratingveränderungen von Unternehmen und deren Auswirkungen beschäftigt, würde ich gerne einbauen, da ich diese Unternehmen innerhalb meiner Ereignisstudie analysiere.

Bevor die Methodik beschrieben wird, hat eine normale empirische Bachelorarbeit immer ein Kapitel mit einem kurzen Literature Review wo du auf den aktuellen Forschungsstand/stylisierte Fakten eingehst. Dort solltest du das abarbeiten.

WiWi Gast schrieb am 25.07.2023:

Bevor die Methodik beschrieben wird, hat eine normale empirische Bachelorarbeit immer ein Kapitel mit einem kurzen Literature Review wo du auf den aktuellen Forschungsstand/stylisierte Fakten eingehst. Dort solltest du das abarbeiten.

Das hatte ich mir auch schon herausgesucht, aber ist das nicht ein bisschen knapp für den Umfang einer Bachelorarbeit? In anderen wissenschaftlichen Papers beträgt der Umfang meist eine halbe bis eine Seite, aber irgendwie kann ich mich den Gedanken nicht anfreunden, danach nur noch empirisch zu arbeiten.

Also versteht mich nicht falsch, ich habe extra eine empirische Arbeit gewählt, um mal etwas außerhalb meiner Komfortzone zu machen und das ganze kennenzulernen, da die klassischen BWL Bachelorarbeiten in Form von Literaturrecherchen mir zu öde waren. Da ich aber bisher nichts anderes gemacht habe und von meiner Betreuerin keinerlei Unterstützung erhalte, frage ich mich gerade, ob eine (bestenfalls zwei) Seite Literaturrecherche bei einer empirischen Ereignisstudie ausreichend sind?

Also ich hatte 15 Seiten Theorie in meiner empirischen Bachelorarbeit von 30 Seiten insgesamt. Dazu 5 Seiten Daten erklären und 10 Seiten Ergebnisse.

Ich habe auch eine empirische Bachelorarbeit geschrieben und bei mir sah die Aufteilung folgendermaßen aus:
Intro 2 Seiten
Literature Review 10 Seiten
Data & Methodology 8 Seiten
Results 15 Seiten
Interpretation and Implications 5 Seiten
Conclusion 2 Seiten

Nur weil es eine empirische Thesis ist, bedeutet dies nicht, dass die literarische Einordnung kein wichtiger Bestandteil ist - im Gegenteil.

Welche Vorgaben musst du für die Seitenzahl deiner Thesis einhalten?

In Abhängigkeit davon würde ich die Zusammenfassung des bisherigen Forschungsstands gestalten und evtl. ausbauen.

WiWi Gast schrieb am 26.07.2023:

Welche Vorgaben musst du für die Seitenzahl deiner Thesis einhalten?

In Abhängigkeit davon würde ich die Zusammenfassung des bisherigen Forschungsstands gestalten und evtl. ausbauen.

Vorgaben sind sowohl bei empirischen als auch literaturwissenschaftlichen Arbeiten bei uns bei 25-40 Seiten bei der Bachelorarbeit.

Eventuell sollte ich auch einfach von dem Gedanken abweichen, dass man die bei empirischen Arbeiten auch bis aufs Maximum füllen sollte oder?

Bei meinen literaturwissenschaftlichen Arbeiten bisher hab ich nämlich immer die 15 bzw. 20 Seiten Begrenzung problemlos gesprengt und musst meist noch was wegkürzen.

WiWi Gast schrieb am 26.07.2023:

Ich habe auch eine empirische Bachelorarbeit geschrieben und bei mir sah die Aufteilung folgendermaßen aus:
Intro 2 Seiten
Literature Review 10 Seiten
Data & Methodology 8 Seiten
Results 15 Seiten
Interpretation and Implications 5 Seiten
Conclusion 2 Seiten

Nur weil es eine empirische Thesis ist, bedeutet dies nicht, dass die literarische Einordnung kein wichtiger Bestandteil ist - im Gegenteil.

Also hast du beides auch strickt voneinander getrennt bis auf den Schlussteil mit Interpretation/Implication und Conclusion? Wenn ich meine Betreuerin richtig verstanden hab, soll ich nämlich wenn ich Literatur verwende, diese an passenden Stellen einbauen und nicht separat thematisieren in Form eines richtigen Literature reviews.

WiWi Gast schrieb am 26.07.2023:

Also ich hatte 15 Seiten Theorie in meiner empirischen Bachelorarbeit von 30 Seiten insgesamt. Dazu 5 Seiten Daten erklären und 10 Seiten Ergebnisse.

Beinhalten bei dir die 15 Seiten Theorie auch die Methodik etc. und darf ich fragen, was genau du thematisiert hast? Ich bin irgendwie sehr unsicher, da ich so gar keinen Denkanstoß erhalte habe und das empirische Arbeiten für mich komplett neu ist.

Ich würde in meinem Literature review dann Themen wie bspw. bereits erforschte Auswirkungen von Ratingänderungen für Unternehmen eingehen, generell Ratingänderungen erklären und auch bereits erfolgte Ereignisstudien mit meiner Vorgehensweise vergleichen oder hab ich da komplett das Thema verfehlt?

Also was du auf jeden Fall machen musst, ist relevante Paper in jedem Abschnitt deiner Arbeit zu zitieren, falls du auf Erkentnissen aufbauen willst, also z.B. bei der Methodik. Der Abschnitt Literature Review dient der gesamtheitlichen Einordnung deines Themas. Also wieso ist dein Thema relevant, was haben andere Paper in dem Bezug gefunden, gibt es widersprüchliche Erkentnisse etc. Du musst halt Zeigen, dass du dich mit dem Stand der Forschung und deinem Thema auskennst.
Trotz allem sind diese Einordnung und Daten und Methodik zwei separate Blöcke und eindeutig zu trennen.

Prinzipiell finde ich es bei empirischen Arbeiten eher schwieriger nicht zu viel zu schreiben, da die Modelle relativ umfangreich werden und das einfache Hinzufügen einer weiteren Variablen schnell mehrere Seiten füllen kann. Also ich würde mich nicht absichtlich kurz halten und den Platz nicht füllen, falls du noch spannende Einblicke hast.

Ich habe damals über die Faktorzerlegung von globalen Aktien Renditen geschrieben und wie sich Firmencharakteristika auf diese Zusammensetzung auswirken.

Prinzipiell scheint mir die Anweisung deiner Betreuerin kein Literature Review zu schreiben etwas komisch - das ist normalerweise ein absolut essentieller Bestandteil einer Abschlussarbeit und nimmt verhältnismäßig viel Zeit und Platz ein.

Und wie gesagt, richtiges Zitieren und das einfließen lassen von relevanter Literatur in der gesamten Arbeit hat nichts mit dem Lit. Review zu tun.
Aber das von dem wir hier reden ist eigentlich ein absolut standardisierter Aufbau von Abschlussarbeiten. Google mal nach der gängigen Struktur und was in ein Lit. Review gehört.