Studien- und Berufswahl: Interview mit Ulrike Flach (MdB)
Mit Ulrike Flach, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Forschung im Bundestag, sprach Martin Hellwig über zentrale Themen der Studienwahl und Berufswahl.
Unser Slogan lautet: Schnell und leicht studieren. Das Thema Studiendauer polarisiert. Was können Sie dazu sagen? Es wird ja allgemein empfohlen, schnell zu studieren, es gibt aber auch Studierende, die sehr sinnvoll lange studieren.
Ich würde erst einmal jedem Abiturienten raten, genau zu prüfen, ob er überhaupt wissenschaftlich in seinem Leben arbeiten möchte. Die meisten werden zu der Erkenntnis kommen, das sie das gar nicht wollen. Dann könnte man raten: Guckt doch zuerst Richtung Fachhochschule und versucht dort, eine entsprechend praxisbezogene Ausbildung zu machen, und dann erst in die rein wissenschaftliche. Damit habe ich schon einmal die erfasst, die völlig falsch vor sich hinstudieren und dann irgendwann auch verloren gehen in den weiten Fluren. Das finde ich schon sehr wichtig.
Ansonsten wird es immer Studiengänge geben, die länger dauern, aber VWL und BWL könnten wesentlich straffer gefasst werden. Man sollte neben aller Qualifikation im Studium beachten, dass man irgendwann für Unternehmen nicht mehr so interessant bzw. einsetzbar erscheint. Da kommt man an die Realitäten des Marktes, die Unternehmen müssen uns auch einstellen und bezahlen. Ich würde per se keinem empfehlen, einfach zu sagen: Ich mache erst einmal ein breites Studium und dann gucke ich mal.