Auch hier müsste man fragen, welche Zahlen und Statistiken deine These belegen?
Grundsätzlich ist es so dass IHK-Betriebswirte selten eine Promotion anstreben werden, da ihr Lebensweg normalerweise dadurch gekennzeichnet ist, dass sie beruflich etabliert sind. Sie haben eine Ausbildung und mehrere Jahre BE hinter sich, damit sie den Betriebswirt machen können. Es werden sich daher um wenige Einzelfälle handeln.
Man muss auch die Perspektive des Betriebswirts sehen: Er ist Mitten im Arbeitsleben und kein Student, der noch gar nicht richtig gearbeitet hat und bei dem die Promotion direkt nach dem Studium folgt. Der normale Doktorand ist am Anfang, der Betriebswirt schon in der Mitte der beruflichen Karriere. Hier die Karriere abzubrechen, um Vollzeit zu promovieren, wäre noch außergewöhnlicher als die Sache selbst. 95% der Betriebswirte werden also gar nicht auf die Idee kommen, sowas zu machen.
Wahrscheinlicher ist eine externe (nebenberufliche) Promotion und da ist es keinesfalls so, dass man den Betriebswirt grundsätzlich ablehnen würde. Und ja, es kann sein, dass er noch ein paar Vorbereitungskurse absolvieren muss, aber das kommt wohl auf den Einzelfall an.
Das deutsche System ist flexibler als man denkt.
Erinnere dich mal an eine bekannte Politikerin, die praktisch keinen Bachelorabschluss besaß, im Ausland einen sehr knappen und umstrittenen Master gemacht hat und problemlos zur Promotion zugelassen wurde, obwohl die Promotionsordnung das wohl eher nicht hergab. Auch, wenn die Promotion bei der Dame nicht beendet wurde, ändert das nichts an den Fakten.
Ich will das auch nicht vergleichen und das wäre auch nicht fair, denn der IHK-Betriebswirt ist ja zweifelsfrei ein Master-Professional nach deutschen Kriterien, ein vorheriger Fachwirt wäre ein Bachelor Professional. Bei dem englischen Schnellmaster soll es nicht einmal eine Thesis geben - ich wollte nur zeigen, dass die Wirklichkeit sehr viel variabler ist, als es die starren Regularien scheinbar vorgeben. Am Ende entscheidet der Promotionsausschuss und eben nicht das starre Regelwerk.
WiWi Gast schrieb am 29.09.2023:
Formal kannst du vielleicht promovieren (wobei ich sogar das bezweifle).
Faktisch ist es jedoch so, dass keine deutsche Uni dir mit einem Master Professional die Promotion eröffnen wird, Quelle: diverse Zugangsvoraussetzungen. Der Uni kommt es auf die wissenschaftliche Arbeitsweise an und die hat jemand mit Fachwirt einfach nicht gelernt.
Mein Tipp wenn man promovieren möchte: mit dem vorbezeichneten Abschluss in BWL einschreiben, sich möglichst viel abrechnen lassen, die letzten verbleibenden scheine nachholen und dann fast track Promotion bei Eignung
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