Hi zusammen,

Ich hätte ein/zwei Fragen dazu, wie ihr meine Chancen zum Berufseinstieg seht und was ihr an meiner Stelle machen würdet.

Erstmal zu mir:
Bachelor 2,0
1 Praktikum im Fintech Unternehmen, es soll noch eins im Consulting folgen.
Aktuell studiere ich im Master BWL mit dem Schwerpunkt Datenökonomie mit sehr guten Noten und parallel dazu studiere ich noch Data Science als vollen eigenständigen Studiengang auf Bachelor. Dort habe ich ebenfalls überdurchschnittliche Noten.

Nun zu meinen Fragen:
Wie schätzt ihr meine Chancen im Consulting ein? Denkt ihr ich könnte durch die Nachfrage im Bereich Machine Learning/Ai eventuell sogar besser als Big4 einsteigen? Und dann habe ich noch die Frage, ob ihr mit meinem Studium überhaupt in die Richtung Consulting gehen würdet, oder ob ihr meine Karrierechancen woanders besser einschätzt.

Vielen Dank schonmal für eure Antworten! :)

Wenn du hands on data scientist werden willst würde ich von allen Stellen die das Label Consulting drauf haben die Finger lassen.
Die Chancen dass du da auf irgendwelche digitalisierungs Projekte grstafft wirst und mit veralteten Technologien arbeiten wirst ist sehr hoch. Wenn data science machen willst musst du im Interview aktiv abklopfen dass 1. Der tech stack halbwegs modern ist und 2. Wirklich data science gemacht wird und nicht nur irgendwelche etl Strecken und Power bi dashboards gebaut werden.

WiWi Gast schrieb am 27.12.2023:

Wenn du hands on data scientist werden willst würde ich von allen Stellen die das Label Consulting drauf haben die Finger lassen.
Die Chancen dass du da auf irgendwelche digitalisierungs Projekte grstafft wirst und mit veralteten Technologien arbeiten wirst ist sehr hoch. Wenn data science machen willst musst du im Interview aktiv abklopfen dass 1. Der tech stack halbwegs modern ist und 2. Wirklich data science gemacht wird und nicht nur irgendwelche etl Strecken und Power bi dashboards gebaut werden.

Du hast eben genau meine Tätigkeiten beschrieben...
VG
Ein Data Science Consultant

Also reines Consulting für "Data Analytics" wird schwierig. Im SAP Bereich und bei großen Konzernen wie Bosch solltestes du dich auch noch in deinen Modulen uuskennen, um hier die Analytics-Strategien innerhalb des Bereichs weiter zu entwickeln. Ich bin viel in SAP Rolloutprojekten unterwegs und jeder Breiter muss auch die gängigen Analytics Tools -und Strategien beherrschen. Die Zeiten in der man abgegrenzt und ein Modul betreuen konnte sind längst vorbei. Ich bin auch mal als reiner SAP SD Consultant eingestiegen. Mittlerweile muss ich auch EWM, TM, MM, PP, SAP Analytics Clound, SAP IBP und die AI/Automation-Tools der SAP BTP beherrschen. Ansonsten stehst du nämlich sehr schnell auf verlorenem Posten. Alles ist mittlerweile mit allem eng verwoben. Früher hat man einen Auftrag erstellt, dann eine Lieferung, ggf einen Transport, eine ASN verschickt und dann die Rechnung erstellt. Alles schön im SD. Heute Kommt der Auftrag, aber die Lieferung wird über EWM erstellt, die Transportplanung erfolgt dann über TM. Überall musst die die Analytics Funktionalitäten mit denken und die CDS-Views mit einbauen. Danach schaut man wie SAC in IBP miteinander kommunizieren und was du im Reporting und Monitoring davon auch in FI/CO benötigst. Usw.

Heißt: Datenökonomie allein reicht nicht, dazu solltest du entweder im bereich Logistik oder Finance extrem versiert sein.

Wenn du z.B. die neusten AI Tools testen möchtest, welches wie am besten die Beschaffung optimiert, musst du so unglaublich viele Testfällie aufbauen und Konfigurationen, das geht nur als Hobby in meiner Freizeit. Da geht unglaublich viel Zeit drauf. Das muss man dann auch wollen...

WiWi Gast schrieb am 27.12.2023:

WiWi Gast schrieb am 27.12.2023:

Wenn du hands on data scientist werden willst würde ich von allen Stellen die das Label Consulting drauf haben die Finger lassen.
Die Chancen dass du da auf irgendwelche digitalisierungs Projekte grstafft wirst und mit veralteten Technologien arbeiten wirst ist sehr hoch. Wenn data science machen willst musst du im Interview aktiv abklopfen dass 1. Der tech stack halbwegs modern ist und 2. Wirklich data science gemacht wird und nicht nur irgendwelche etl Strecken und Power bi dashboards gebaut werden.

Du hast eben genau meine Tätigkeiten beschrieben...
VG
Ein Data Science Consultant
Hey,
kannst du mir ein bisschen genauer über deine Tätigkeit berichten und eventuell auch sagen, wie du die Gehaltschancen beim Einstieg und Gehaltsentwicklung so einschätzt. Was mich auch noch interessieren würde ist, was du studiert hast.
VG

Voltago schrieb am 27.12.2023:

Also reines Consulting für "Data Analytics" wird schwierig. Im SAP Bereich und bei großen Konzernen wie Bosch solltestes du dich auch noch in deinen Modulen uuskennen, um hier die Analytics-Strategien innerhalb des Bereichs weiter zu entwickeln. Ich bin viel in SAP Rolloutprojekten unterwegs und jeder Breiter muss auch die gängigen Analytics Tools -und Strategien beherrschen. Die Zeiten in der man abgegrenzt und ein Modul betreuen konnte sind längst vorbei. Ich bin auch mal als reiner SAP SD Consultant eingestiegen. Mittlerweile muss ich auch EWM, TM, MM, PP, SAP Analytics Clound, SAP IBP und die AI/Automation-Tools der SAP BTP beherrschen. Ansonsten stehst du nämlich sehr schnell auf verlorenem Posten. Alles ist mittlerweile mit allem eng verwoben. Früher hat man einen Auftrag erstellt, dann eine Lieferung, ggf einen Transport, eine ASN verschickt und dann die Rechnung erstellt. Alles schön im SD. Heute Kommt der Auftrag, aber die Lieferung wird über EWM erstellt, die Transportplanung erfolgt dann über TM. Überall musst die die Analytics Funktionalitäten mit denken und die CDS-Views mit einbauen. Danach schaut man wie SAC in IBP miteinander kommunizieren und was du im Reporting und Monitoring davon auch in FI/CO benötigst. Usw.

Heißt: Datenökonomie allein reicht nicht, dazu solltest du entweder im bereich Logistik oder Finance extrem versiert sein.

Wenn du z.B. die neusten AI Tools testen möchtest, welches wie am besten die Beschaffung optimiert, musst du so unglaublich viele Testfällie aufbauen und Konfigurationen, das geht nur als Hobby in meiner Freizeit. Da geht unglaublich viel Zeit drauf. Das muss man dann auch wollen...

Naja also mir geht es ja weniger um Data Analytics und mehr um tatsächlich Data Science… da muss man ja den Unterschied deutlich herausstellen. Habe auch wenig Interesse an der Arbeit mit SAP um ehrlich zu sein, das hat ja nichts mehr wirklich mit Data Science zu tun … also ich habe dann ja ein volles Studium in dem Bereich und verfüge über gute Python und R Kenntnisse und bin dementsprechend auch mit Pytorch, Tensorflow, Seaborn, Numpy, etc. gut vertraut.

Aber ich denke dann sollte es eher nicht in die Beratung gehen, sondern direkt in ein Unternehmen in die Entwicklung/Schnittstelle zur Entwicklungsabteilung

momo schrieb am 27.12.2023:

Naja also mir geht es ja weniger um Data Analytics und mehr um tatsächlich Data Science… da muss man ja den Unterschied deutlich herausstellen. Habe auch wenig Interesse an der Arbeit mit SAP um ehrlich zu sein, das hat ja nichts mehr wirklich mit Data Science zu tun … also ich habe dann ja ein volles Studium in dem Bereich und verfüge über gute Python und R Kenntnisse und bin dementsprechend auch mit Pytorch, Tensorflow, Seaborn, Numpy, etc. gut vertraut.

Aber ich denke dann sollte es eher nicht in die Beratung gehen, sondern direkt in ein Unternehmen in die Entwicklung/Schnittstelle zur Entwicklungsabteilung

Ja das was dir vorschwebt ist weit mehr. Mehr auch als in den ganzen "Data Scientist" Jobs verlangt wird. Vermutlich wirst du aber so starten müssen und dann dich in einen "Data Science Solution Architect" oder so hinein entwickeln. Hier bei Bosch würdest du dann die Entwicklungsprojekte mit den Kollegen in indien Koordinieren. Irgendwo dazwischen hast du auch mit Beratung zu tun. Indsutrie 4/5.0, AI etc das ist ja zunehmend das kerngeschäft von Bosch (aber auch Siemens etc.).