Ist immer wieder lusig, wie hier die erfahrenen "Hasen" die jungen Akademiker in den Dreck ziehen. Ich selbst hab bei einer WP angefangen, dann war ich im IB, dann in zwei UBs und bin nun geschäftsführender Gesellschaftler einer 80 Mann UB. Meine Erfahrungen sind die, dass grade die jungen Menschen von heute, also Absolventen, sehr viel mehr draufhaben als wir damals. Noch mehr, es ist oft keine Vergleich zu früher. Ich habe in meiner Karriere vieles erlebt, muss aber sagen, dass ein Scheitern eines jugen Absolventen in der Regel nicht primär an diesem liegt. Es wird viel versprochen und wenig eingehalten. Ein formal weitaus unfähiger Chef tut sein übriges dazu. So habe ich beobachtet, dass es in der Regel an fehlender Einarbeitung liegt, dass Absolventen scheitern. Kaum Interesse am neuen, evtl. zwischenmenschliche Probleme und die Sache ist gelaufen. Ein Ranghöher sitzt am längeren Hebel, Fehler werden gern runter geschoben. Jeder Mensch muss in einem neuen Job eingearbeitet werden. Grade Absolventen. Tut dies die Firma nicht, ist es ein Armutszeugnis. Kündigungen in der Probzeit zeugen von falscher Personalauswahl oder, eher der Fall, vom richtigen Personal, was im Stich gelassen wird.
Weiterhin finde ich es unverschämt Studenten Unfähigkeit zu unterstellen. Jeder, der studiert und evtl. promoviert hat, besitzt mehr Organisationstalent, Durchschlagskraft, Geduld und die Fähigkeiten des Arbeiten am Limits als Leute, die in Konzernen ohne jegliche Bildung Führungspositionen bekleiden, und auf den "dummen" Studenten herab blicken.
Eine Vielzahl der Jobs ist 9to5 in Deutschland. Dass es in den UBs nicht so is, dass weiß jeder Absolvent und niemand wird da eher gehen. Hab das Gegenteil überall erlebt. Studenten arbeiten bis zum Umfallen, bis spät in die Morgenstunden hineien. An sich ist es eine Ausnutzung von Humankapital zu sehr niedrigen Kosten.
Leider, hat die Kündigng für den AN oftmals schwerwiegendere Folgen als für den AG. Der finanzielle Verlsut ist oft leichter auszugleichen als die Mögluichkeit, kaum einen anderen Job zu bekommen. Very sad story.
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