Ja, moin liebes Forum. Kurz zu mir: BSc und MSc an einer guten dt. Top3-Uni in Finance. Mein Master war eine Katastrophe (nicht nur notentechnisch). Ich kann's mir selbst nicht so genau erklären, was da ablief.

Meine Familie ist in einem DAX-Konzern recht erfolgreich vertreten (Onkel und Bruder sind im Top-Management). Bis zum Masterbeginn hatte ich Hilfe durch Praktika, etc noch strikt abgelegt.

jetzt sind meine Noten leider extrem abgesunken und ich hab mich mal auf Probe beworben und es hagelt absagen! Ich hasse eigentlich dieses VitaminB, aber ich bin so frustriert, dass ich jetzt überlege die Hilfe anzunehmen.

Warum ich eigentlich so gegen die Hilfe bin. Unser Name ist relativ selten in D. Sprich im Unternehmen wird jeder mich sofort mit meinem Onkel und Bruder assoziieren. Bin ich gut im Beruf, heißt es"jaja, das ist ja der Bruder von X" - bin ich schlecht "ja, der ist ja nur hier wegen..."

Mir macht das alles Bauchschmerzen. Wie würdet ihr das machen? Lieber in ein KMU und vielleicht 10.000 p.a. weniger oder ins Trainee-Programm eines DAX-Konzerns? Ich hab manchmal das Gefühl, dass ich etwas zu stolz bin mir helfen zu lassen.

Den Thread gabs doch schonmal.

Job annehmen und vorher heiraten und Name der Frau annehmen.

Ich habe so verdammt gute Ideen, ich weiß.

Ja was denn jetzt, bist du dir zu stolz (-> ablehnen) oder nicht?

Wirst es eh machen...

Meine Güte... Vitamin B / Connections sind alles heutzutage. NUTZE diese Möglichkeiten dementsprechend. Über die Hater lachst du dann eben, wenn du auf deine üppige Gehaltsabrechnung schaust. Also: Go for it!

Fetten Respekt, wenn du es tatsächlich überhaupt in Erwägung ziehst und in der Vergangenheit darauf verzichtet hast. Sehr, sehr selten in unserer demokratischen, freiheitlichen, sozialen, auf Gleichheit getrimmte, gutenschlichen, westlichen Gesellschaft ;)

Ich denke, die Assoziation mit deiner Familie kannst du leider nicht verhindern.
Du wirst erst einmal als Sohn/Bruder von XY gesehen.

Es liegt dann an dir, dass du dir selbst einen Namen machst, beziehungsweise aus dem "Schatten" heraustrittst.
Selbst wenn du merkst, es passt nicht, oder du fühlst dich unwohl, DAX im Lebenslauf hat noch nie geschadet.

Schau einfach mal, wie weit du kommst, es ist nichts verwerfliches dabei, Vitamin B geltend zu machen. Jeder an deiner Stelle, würde das Gleiche tun.

Duzkultur einführen.

Es geht um dein Leben, was schert dich da das Geschwätz anderer?

Wenn du gut bist, sind hinter deinem Rücken alle neidisch und meckern und wenn du schlecht bist ebenfalls.
Hinter dem Rücken wird immer gemeckert.

WiWi Gast schrieb am 30.01.2018:

Ja was denn jetzt, bist du dir zu stolz (-> ablehnen) oder nicht?

Hätte ich ne Alternative (ähnliches Gehalt (bis -10%) inkl. Aufstiegschancen) würde ich nicht eine Minute über das DAX-Angebot nachdenken!

Danke für die restlichen Antworten. Das mit der Freundin und heiraten ist n netter Tipp ;) Hatte ich auch auf ner Familienfeier mal angebracht. Aber anscheinend scheint sich selbst dann die Familienzugehörigkeit noch recht schnell rumzusprechen.

Ja, naja, die antworten hatte ich fast vermutet. Die gleichen bekomm ich auch aus meinem Freundeskreis.... zufriedenstellen tun sie mich nicht wirklich, aber scheinbar würde es ja jeder so machen.

Mal so als Frage: Ich nehme den Job an und bewerbe mich weiter und bekomme dann recht schnell ein Jobangebot (sagen wir 4-6 Monate). Wäre da so ein schneller Jobwechsel im CV eher nachteilig?

Kann verstehen, dass dir das Bauchschmerzen bereitet, würde dir jedoch trotzdem raten den Job anzunehmen... Das was du sagst sind natürlich Negativszenarien, welche jedoch nicht mal eintreten müssen. Getratscht wird sowieso überall ;)
Im schlimmsten Fall hast du halt immer noch in DAX30 Unternehmen im CV.

Bei uns in der Abteilung ist ein Mädel dessen Onkel jahrelang Geschäftsführer des Konzerns war, sie hat einen Familiennamen der sehr häufig vorkommt. Jeder weiß, dass sie die Nichte ist.

Hi, ist zwar leider für dich zu spät, aber dieses Forum gibt es ja länger und es googlen vielleicht mal andere diese Problem.
Du hättest es folgendermaßen machen sollen (bitte nicht haten, ich weiß es ist zu spät, s.o.)

Während des Studiums machst du durch das Familien-Vitamin-B gute Praktika in besagtem Konzern und verbesserst dadurch deinen Lebenslauf (als Student ein Praktikum "zugeschoben" zu bekommen wird bei weitem nicht so mit Missgunst gesehen wie bei einem Job). Gleichzeitig hast du zu diesen Familienmitgliedern nicht nur familiären "Kontakt", sondern auch eine art "Mentor-Beziehung", sodass du dich flexibel auf die Bedürfnisse von allgemein Konzernen (dieser Branche) vorbereitest und deinen "Marktwert" unabhängig von irgendwelchen Uninoten erhöhst. Mit diesem Profil sähe dann deine jetzige Situation trotz gleicher Noten deutlich anders aus (niemand sagt, dass es besser gekommen wäre).

Nun zu dir:
Ich würde diesen Job annehmen, aber möglichst in einem anderen Betrieb (oder wie die ihre Untereinheiten auch nennen) oder besser an einem anderen Standort. So ist der Name schonmal nicht mehr so krass omnipräsent. Je nachdem wie alt dein Onkel ist, arbeitet er vielleicht eh nicht mehr so lange, sodass sich das Problem mit der Zeit behebt. Mit dem Bruder sieht es schon übler aus, vorallem weil sich da oft die Frage stellt, warum ist der Bruder schon im Top-Management und er fängt jetzt erst an zu arbeiten (ihr liegt ja vermutlich nicht mehr als 10 jahre auseinander). Zu einem Wechsel, schau erstmal, wie stark es dich wirklich stört, und wenn es zu "schlimm" ist versuche einen Wechsel nach Jahren in einen anderen Konzern

WiWi Gast schrieb am 30.01.2018:

Hi, ist zwar leider für dich zu spät...

"2 Jahren", vergessen^^

Den Vorschlag mit dem Praktikum fine ich nicht schlecht und beruhigt vielleicht dein Gewissen etwas. 8 Wochen als Praktikant arbeiten und dann Direkteinstieg. So ist zumindest das Stigma "der ist nur hier wegen seiner Verwandten" etwas gedämpft.

Außerdem würde ich auf solchen Tratsch nicht viel geben. Vetternwirtschaft ist in Deutschland gang und gäbe wird aber hinter vorgehaltener Hand durchgeführt während man andere Länder dafür ktisiert. Typisch deutsch halt.