Hallo,
zunächst vielen Dank für die doch sehr hilfreichen Hinweise hier im Forum. Ich hatte auch das Vergnügen, im Rahmen eines Bewerbungsverfahrens an einem Jobfidence-Test teilnehmen zu dürfen. Entgegen einer hier im Forum vertretenen Meinung, sich nicht auf den Test vorzubereiten, empfehle ich diese Vorbereitung auf jeden Fall. Sonst ist man dem Psycho und den vermeintlichen Meßbaren Ergebnissen zu sehr ausgeliefert.
Die Aufgaben werden, wie bereits beschrieben, auf drei Durchschreibeblöcken gestellt. Auf dem ersten Block darf man immer nur umblättern wenn die Zeit läuft. Bei den weitern Blöcken, den letzten beiden Themen, gibt es angeblich keine zeitliche Begrenzung, ich war aber gerade so fertig, da mußte man schon abgegeben. Also keine Zeit um nochmal groß über was nachzudenken. Es wird nie verraten wie lang die limitierte Zeit ist - plötzlich ist Schluss.
Intelligenz-Anpassung
Das ist ein kurzer Intelligenztest mit ca. 40 Fragen.
Es gibt jeweils Zeitlimits für die drei Themangebiete.
- Verbale Analogien
- Zahlenreihen
- Textaufgaben
Aufgabenbeispiele wurden hier im Forum bereits genannt. Auf diesen Teil kann man sich auf jeden Fall vorbereiten, insbesondere auf die Zahlenreihen. Das Problem liegt insgesamt mehr in der zu kurzen Zeit. Die Zeit ist so bemessen, dass man eigentlich nicht alles beantworten kann, was aber auch nicht erwartet wird. Also nicht nervös machen lassen. Alle Fragen für die Ihr nicht sofort eine Lösungsidee habt, besser weglassen und die nächste nehmen, sollte am Ende noch Zeit sein, könnt Ihr ja nochmal danach schauen. Ich hatte mich zum Beispiel bei der Auflösung einer Zahlenreihe einmal verrechnet, was ich bei der Lösung bemerkte, ich habe es berichtigt aber schon war die Zeit weg.
Intelligenz-Organisation
3*3 Matrix mit einem fehlenden Bild und 8 Antwortmöglichkeiten. Man muss die entsprechende Lösung ankreuzen. Es waren mehrere Abschnitte in denen sich die Lösung in ähnlicher weise bilden lies (z.B. die Bilder einer Zeile ergänzen sich zu einem). Die ersten sind recht einfach und man hat noch genügend Zeit. Bei den jeweils letzten, die recht kompliziert sind. Ist die Zeit schnell weg. Hier sollte man eine eventuell in Frage kommende Lösung erstmal schnell auzuwählen "reservieren" und dann nochmal prüfen, denn wenn die Zeit abgelaufen ist, sieht man die Antworten nicht mehr und wenn man die Zahl nicht im Kopf hat oder den Kuli über der anzukreuzenden Stelle, kann man das Kreuzchen nicht mehr richtig setzen.
Umstellungsbereitschaft
Hier darf man sich zwischen zwei Bildchen entscheiden, welches einem sympatischer ist. Symetrische, geschlossene Formen gegen eher unsymetrische, offene Formen. Aus den Antworten meint man ablesen zu können, ob man im beruflichen Leben eher vorgegebenen Mustern folgt oder flexibel nach neuen Wegen sucht. Aus meienr Sicht Kaffesatzleserei. Ich habe unter anderem mit Grafikdesign zu tun und mag eher symetrische, aufgeräumte Layouts, schätze mich auf der anderen Seite als flexiblen "Innovator" ein, der neue Wege bevorzugt. Hier liegt aus meiner Sicht auch ein Problem des Tests insgesamt, da zum Teil Dinge in den Extremen gegeneinander gesetzt werden, die so nicht gegeneinander passen.
Nach der Empfehlung hier habe ich von den 24 Bildchen ca. 30% mit den offenen oder unsymetrischen Inhalten gewählt und kam so ziemlich genau bei der angestrebten Mitte raus.
Leistungsmotivation
Hier werden Bildchen mit fertiger Arbeit und dem Arbeitsvorgang gegenübergestellt, man soll sich jeweils das liebste aussuchen.
Ok hier kann man noch am ehesten nachvollziehen, wer eher Ergebnisse wählt ist ergebnisorientiert, wer mehr den Prozess vorzieht ist funktionsorientiert.
Man muss die ausführenden Sachen aber schon mögen. z.B. Bügeln vs. fertige Bügelwäsche, Radio reparieren vs. spielendes Radio.
Entsprechend der Empfehlung hier habe ich ca. 30 % Funktionen gewählt - was mich aber schon in den extrem ergebnisorientierten Bereich gebracht hat. Die Mitte dürfte eher bei 50/50 liegen.
Stress-Stabilität
Mit den Fragen wird schon gemessen wie empfindlich man auf wiederspruch reagiert. Eins Stress-Stabilität ist für den Job und im Leben ja auch nichts Schlechtes. Nur daraus den Umkehrschluss zu ziehen, dass man nicht sensibel genug ist für die Signale anderer und im Aufkommen von Problemsituationen, ist ein systematischer Fehler im Test. Aus meiner Sicht kann man sehr wohl Stressstabil sein und gleichzeitig aber die Probleme und Sichtweisen anderer wahrnehmen. Beide Punkte können durch die gestellten Fragen auch nicht richtig erfasst werden.
Zu einer kurz beschriebenen Situation werden 4 Antwortmöglichkeiten gegeben, die alle zu bewerten sind: angemessen, nicht ganz angemessen, weder noch, nicht ganz unangemessen (hier muss man bei der doppelten Verneinung schon mal aufpassen), unangemessen.
z.B. Der Busfahrer der einen in der Tür einklemmt
Antworten des Busfahrers sinngemäß z.B. eine Entschuldigung, sie hätten etwas schneller einsteigen sollen, dabei kann man sich doch nicht verletzen
um nicht zu stressstabil zu sein, was ich laut Test bin, muss man wahrscheinlich auch Antworten die aus Sicht des Busfahrers angemessen sind als solche gelten lassen. Hier besteht aber der Unterschied zwischen einer angemessenen Antwort und dem Verstehen des Ärgers des Busfahrers. Was aus meiner Sicht völlig unterschiedliche Dinge sind. Wenn ich zum Beispiel Chef des Busfahrers bin, kann ich nicht gelten lassen wenn er Leute einklemmt und ihnen dann sagt steigt doch schneller ein oder es tut doch eh nicht weh .... zu Verstehen ist der Busfahrer auf der anderern Seite natürlich, wenn die Leute trödeln und er deshalb seinen Fahrplan vielleicht nicht halten kann. Eine angemessene Antwort wird trotzdem nicht daraus.
Andere Beispiele sind:
Ein Kunde der seine neue Uhr zum Dritten mal zur Reparatur bringen muss und der Verkäufer antwortet: ich weiß auch nicht woran das liegt oder das liegt wohl an ihnen
Oder ein Kellner der die Beschwerde über einen schlechten Wein zurückweist und als Gast darf man antworten: Entschuldigung mir geht es heute nicht so gut, meine Kritik ist berechtigt (natürlich zu stressstabil)
Hartnäckigkeit
Auch hier sind es Situationen und Reaktionen die man jeweils Bewerten muss.
z.B. Marathonläufer hat kurz vor dem Ziel schmerzen:
Reaktionen, denkt nach ob sich der Sport angesichts des Gseundheitsrisikos lohnt, läuft weiter, gibt auf, läuft noch schneller Knie wird schon halten.
Benötigtes Fachbuch ist im Buchhandel ausverkauft:
Bestellung in 6 Monaten erscheinender Neuer Auflage, Kontaktieren des Autors mit Bitte um Unterstützung, Suche in Antiquariaten.
Ich habe zumeist hartnäckige Antwortalternativen als angemessen gewählt und das Ergebniss des Tests war auch entsprechend (Überdurchschnittlich Hartnäckig).
Es wurde übrigens nicht verraten was für ein Wunschprofil der potentielle Arbeitgeber hat.
Die Intelligenzanpassung halte ich für reine Übungssache bei derartigen Fragen. Wer genügend Zeit hat - kann sich hier durch Übung nach vorn bringen. Die I-Organisation soll sich bereits im Jugendalter gefestigt haben. Die anderen Themen sind zum Teil eine Art Glücksspiel. Einer gewinnt und einer verliert, ob es am Ende der für den Job passende ist, bleibt zumindest zu bezweifeln.
Mein Test hatte übrigens nichts mit der Interhyp zu tun.
Ich hoffe meine Erinnerungen helfen Euch ein wenig.
Liebste Grüße und viel Erfolg
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