Auch auf die Gefahr hin mich in eine chauvinistische Ecke zu manövrieren, es werden Eigenschaften benötigt die man eher Männern zuordnet. In der Personalabteilung zum Beispiel ist das Verhältnis genau anders herum, hier geht es um andere Eigenschaften. Die von mir genannten 10 % sind nicht repräsentativ, der Altersschnitt liegt bei mir irgendwo im Bereich von 40 Jahren und stellt somit nicht die aktuelle Einstellungspraxis dar.
Hin und wieder werden Lieferanten durch das nicht Verlängern von Rahmenverträge in die Insolvenz geschickt. Mein Chef hatte mal einen Rahmenvertrag anderweitig vergeben, wodurch der Lieferant Insolvenz anmelden musste. Am nächsten Tag hatte er die Ehefrau eines ehemaligen Mitarbeiters in der Leitung die ihr Leid vortrug, solche Situationen kommen vor.
Der interne Druck ist auch nicht zu unterschätzen, man trägt viel Verantwortung und wenn in der Abwicklung der Maßnahme ein Problem entsteht kann das schnell teuer werden, die Schuld versucht sofern möglich jeder dem Einkäufer unterzuschieben. Da können auch 99% aller Maßnahmen ordentlich ablaufen, für das 1% wo man selber Fehler gemacht hat oder Absprachen nicht dokumentiert wurden steht man gerade und das kann schnell unschön werden.
Man gewöhnt sich daran solche Situationen zu erdulden, aber das ist nichts für zartbeseitete.
Was die Qualifikationen angeht, so ist ein Studium nur für Spezialisten notwendig die beispielsweise eng in der Produktion verzahnt sind und Einfluss auf verbaute Materialien nehmen. Ein fehlendes BWL Studium kann aus meiner Sicht verschmerzt werden, dass darin enthaltene einkaufspezifische Wissen kann ohne weiteres kurzfristig über Seminar angeeignet werden. Es stellt für mich eher ein Indiz für einen gewissen Intellekt dar. Nicht falsch verstehen mit einem Studium ist man nicht überqualifiziert, man hat aber auch nicht den Vorsprung den sich der ein oder andere gegenüber einem Ausgebildeten verspricht.
Ich finde Einkäufer ist einer der besten Berufe. Es ist sehr abwechslungsreich, gut bezahlt, man kommt auch mal raus, hat Gestaltungsmöglichkeiten wie kaum ein anderer, es gibt immer Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln und nicht zu vergessen ist es gutes Sprungbrett in höhere Funktionen.
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