Wie wäre es mal damit, den Job als das anzusehen, was er ist? Ein Job!
Dazu Wikipedia: "Im Allgemeinen dient die Ausübung eines Berufes der Sicherung des Lebensunterhaltes."
Unser Grundgesetz: "Ein Beruf ist danach eine auf Dauer angelegte Erwerbstätigkeit, die zur Sicherung und Erhaltung der Lebensgrundlage dient."
Wenn man Spass und Spannung erwartet, sollte sich ein Ü-Ei kaufen. In einem Job wird man es nicht finden, ganz egal ob Müllmann, Kreditsachbearbeiter, Anwalt, Arzt, CEO, Programmierer, Putzfrau oder Marketingmanager.
Was man erwarten kann, falls man sich auf die richtige Stelle beworben hat, ist erstens natürlich ein gute Vergütung und zweitens sogenannter Flow. Sowas kann bei vielen Jobs entstehen, welche eine gewisse aber nicht zu hohe intellektuelle Anforderung haben. Ich habe es selbst sowohl als Programmierer als auch als WP-Assi erlebt. Das hat allerdings nichts mit Spass und Spannung zu tun, es ist eine andere Form von innerer Zufriedenheit. Unterforderung, wie es der Threadersteller anspricht, führt ganz klar nicht zu Flow. Und wäre ich WP-Assi in Düsseldorf oder München, dann hätte ich auch keine Chance, aber ich habe mir ein kleines Büro gesucht, wo man schnell Verantwortung bekommt.
Neben monetärer Vergütung und Flow ist dann noch soziale Anerkennung ein weiterer Faktor, welcher durch den Beruf entsteht. Ebenso in gewisser Weise Selbstidentifikation - bin ich Müllmann oder Arzt? Putzfachkraft oder Ingenieur? Ingenieur oder Arzt?
Im Gegensatz zum Studium ist es definitiv mal toll, Freitag Abend den Stift fallen zu lassen, sich mit Freunden zu treffen und zu wissen, dass man am Wochenende mal definitiv nichts zu tun hat. Keine Seminararbeit hier, kein Nacharbeiten da, keine Klausurvorbereitung dort.
Es gibt einige Faktoren, welche für höhere Jobzufriedenheit sorgen, hier mal die etwas weniger bekannten Faktoren:
- positiver Stress (Unterforderung!! Unterforderung führt zu Burn-Out)
- realistische Karriereperspektive (Glückliche Menschen haben Ziele und erreichen ihre Ziele)
- Eigene Freiheiten im Job (Wer "entscheiden" darf oder zumindest subjektiv das Gefühl hat, nicht nur das zu machen, was der Chef sagt, sondern zumindest im Wahl seiner Mittel frei ist, der ist zufriedener mit dem Job - krasses Gegenbeispiel: Fließbandarbeiter)
Aber mal definitiv: Wer realistisch an das Arbeitsleben herangeht, der schaut auf die Vergütung (inkl. allem was dazu gehört), Perspektive und Work-Life-Balance.
Und wichtig für mich finde ich auch die Einstellung, dass ich mein Leben lebe und nicht meinen Job lebe. Ich sehe den Job wirklich nur als das an, was er ist (Sicherung der Lebensgrundlage). Alles was darauf kommt, ist schön :)
Fragt mal Realschulabsolventen oder Abiturienten, welche nicht Studieren, was sie von einem Job erwarten. Die haben häufig viel realistischere Vorstellungen als die Studenten, die vom Traumjob träumen, welchen es in der Realität nicht gibt...
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