Econ schrieb am 31.07.2018:
WiWi Gast schrieb am 30.07.2018:
Also in Köln war das problemlos möglich. Habe über Jahre hinweg als Werkstudent 20h gearbeitet und bin in Regelstudienzeit gemütlich fertig geworden.
Also bei uns war es üblich, dass jede zweite Vorlesung (13x 4h Veranstaltung = 6 CP) 1000 Folien auf uns zu kamen. Teilweise auch mehr. Davon musste so gut wie jede auswendig gelernt werden. Und die waren auch relativ voll bedruckt. Aber die Regel "lerne nur 50% und du kommst gerade so durch, lerne 100% und du bekommst eine 1.0" war nicht anwendbar. Es war nicht prognostizierbar, welcher Lernaufwand zu welchem Erfolg führte. Eine Tortur.
Sind halt verschiedene Systeme. Der Arbeitsaufwand ist dank Bologna überall mehr oder weniger vergleichbar. Du hast im Gegenzug zu mehr Aufwand im Semester halt "richtige" Semesterferien gehabt. Als Absolvent einer quantitativen Fachrichtung bewerte ich eine hohe Anzahl an Folien (obwohl generell ein schlechtes Maß) als positives Kriterium, andernfalls steht auf jeder zweiten Folie "Die Herleitung hiervon ist trivial."
Aber darum geht es hier ja auch gar nicht.
Du suchst nach Unternehmen, die Bachelor-Absolventen im statistischen Bereich einstellen, die keinen Abschluss in Statistik oder Mathematik mitbringen. Das wird sehr sehr schwer, insbesondere wenn du nicht die passenden Praxiserfahrungen vorweisen kannst.
Du kannst ja mal alle Modelle durchgehen, die du kennst (ARMA, GARCH, TARCH, ARCH....) und überlegen in welchem Wirtschaftsbereich diese eine Rolle spielen könnten. Dabei ist zu bedenken, dass kleinere und mittelgroße Unternehmen derartige statistische Auswertungen einmalig von Spezialisten implementieren lassen oder dauerhaft von externen Dienstleistern (z.B. Bloomberg) erbringen lassen statt einen eigenen Mitarbeiter dafür abzustellen. Die Bereiche, die übrig bleiben solltest du dir dann genauer anschauen.
Meine groben Vorschläge:
Psychologie/Demographische Forschung/Markt- & Meinungsforschung/Werbung z.b. Bewertung nach Klicks im Internet/Nachfrageschätzung/Finanzbereich (Banken/Versicherungen/Energiehandel/Devisen- & Derivatehandel)/Zukunftsforschung...
Grundsätzlich würde ich dir aber empfehlen weitere Qualifikationen draufzusetzen. Wenn du nicht weiter studieren willst (was ich problematisch sehe), solltest du dich nebenberuflich weiter qualifizieren (z.B. über den FRM im Finanzbereich) und dir so nachweisbar Spezialwissen aneignen.
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