WiWi Gast schrieb am 15.06.2021:
- Schweiz: Auch mit einer regulären Big 4 Stelle hast du dort mehr Geld nach Fixkosten übrig als in Deutschland. Es zwingt dich ja auch keiner in die teuersten Städte des Landes zu ziehen und wie du schon meintest, ist Grenzgänger sein auch eine Option. Wer immer nur dieses ‚In der Schweiz verdient man zwar top aber es ist auch alles teurer‘ runterbetet, hat null Ahnung.
Wenn Grenzgänger, dann am Besten mit Wohnsitz Frankreich. Wohnt man in Deutschland, zahlt man sehr hohe Steuern, oft mehr als wenn man das selbe Bruttogehalt in Deutschland hätte. Kurzerklärung: das deutsche Steueramt wertet gewisse Arbeitgeberabgaben als geldwerte Vorteile, da die Leistungen oft besser sind als in Deutschland. Das erhöht das steuerbare Einkomen, obwohl man z.B. erst in Rente was davon hat. Das war nur eine Kurzerklärung, jeder Steuerberater im Grenzgebiet kann ein Lied von singen.
Außerdem: das deutsche Grenzgebiet zur Schweiz ist für deutsche, ländliche Verhältnisse in den letzen 10 Jahren sehr teuer geworden. Immobilien haben sich vielerorts verdoppelt, aber auch viele Dienstleistungen sind relativ teuer geworden. Handwerker können jeden Preis nehmen, da die kaum Leute kriegenn, viele arbeiten in der Schweiz und selbst schlechte Handwerker haben sehr volle Auftragsbücher mit deutschen Kunden und nehmen auch schon fast schweizer Preise.
Im französischen Grenzgebiet gab es von 2008 bis 2017 gar eine Preisstagnation, seit 2017 steigen die Preise moderat an, sind aber selbst in unmittelbarer Grenznähe immer noch sehr günstig für Leute mit schweizer Gehalt. Direkt hinter der Grenze kosten Immobilien gut und gerne mal 3 bis 4 mal so wenig wie auf schweizer Seite. Macht bei einem EFH gerne mal 1 Mio aus. Einkommensteuern sind bei normalem schweizer Gehalt oft ganz ähnlich wie im Raum Basel, krankenversichern kann man sich günstig im Grenzgängermodel in der Schweiz mit Top Leistungen für 180 CHF pro Monat in Frankreich und der Schweiz.
Einzig Erbschaftsteuern und für sehr Vermögende die Vermögensteuer sind in Frankreich höher. Wer davon aber betrifft, der kann auch in der Schweiz gut leben ;-). Für steuerliche Details, besonders bei Vermögens- und Erbschaftsteuer sollte man sich zu Risiken und Nebenwirkungen beraten lassen, z.B. von Infobest oder einem fachkundigen Steuerberater. Normale Einkommensteuer kann in Frankreich jeder selbst ausrechen, selbst wenn man in der Schweiz arbeitet. Mit Wohnsitz Deutschland braucht man dazu einen Steuerberater.
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