WiWi Gast schrieb am 07.02.2021:
Hallo,
ich wollte mich mal erkundigen wie es eigentlich ist Controller zu sein?
Hier im Forum wird es ja oft als entspannte Alternativen zu den restlichen BWLer Berufen dargestellt.
Allerdings höre ich aus meinem Bekanntenkreis immer wieder, dass man als Controller oft die erste Woche des Monats richtig büffeln >50h muss, und sich dann den rest des Monats öfter mal langweilt.
Wie sind eure Erfahrungen als Controller? (Bitte dazuschreiben ob operatives- oder Finanzcontrolling)
Freue mich über jeden Beitrag!
Bin im Konzern, der sehr profitabel ist und viel Gewinn macht. Ich finde, wenn man die richtige Einstellung hat, ist es schon sehr entspannt. Ich meine, wenn ich mal nicht erklären kann, warum unser Gewinn eben hoch ist, aber nicht so sehr hoch wie erwartet, dann geht davon die Welt nicht unter. Auch habe ich es ja nicht verbockt, sondern die Leute in der Produktion, im Einkauf, usw.
Wenn dagegen mal Teile fehlen im Prozess, dann bekommt der Einkäufer auch so richtig auf die Mütze. Aktuelle Supply Chain Situation? Egal...
Auch hatte ich mich mal woanders beworben, um auch mal bisschen Abwechselung zu haben. Der andere Konzern war nicht annähernd so profitabel. Da ging es wirklich darum, überhaupt in der Gewinnzone zu bleiben. Dort ist das natürlich alles komplett anders. Habe dann abgelehnt.
Also, immer schön alle Reporting Requests von der höheren Ebene automatisiert bedienen. Zahlen liefern, die zweifelsfrei richtig sind. Und wenn es nicht läuft, dann war es der Einkauf, Verkauf oder die Produktion.
Keinesfalls würde ich auch während des Reportings massiv Überstunden machen. Die Zahlen an sich, lassen sich ja schnell liefern. Analysiert wird dann so tief, wie es sie Zeit hergibt. Mehr nicht.
Und ja, zwischen den Reportings fällt der Workload dann meist massiv. Das ist in anderen Abteilungen nicht so.
Du musst halt darauf hinarbeiten, dass du in den Reportingwochen maximal Vollzeit, maximal Vollzeit plus 1 Stunde arbeitest. Dann ist es im Monatsschnitt sehr entspannt.
Und immer daran denken, auch wenn man mal was nicht weiß, wenn es mal schlecht läuft... man ist daran nicht Schuld und fähige Manager verstehen das auch. Man ist der Überbringer der Nachricht, verbockt haben es andere.
Am Ende des Tages schiebt man Zahlen hin und her. Nicht schlimmes passiert, wenn man mal falsch schiebt.
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