Hallo zusammen,

vor einem Jahr habe ich mich bei einer internatinalen Großbank beworben (mit entsprechend fachlichem CV). Aufgabengebiet wäre Datenanalyst gewesen. Ich wurde abgelehnt mit der Begründung ich sei fachlich und analystisch Top aber nicht empathiefähig genug. Das hat mich sehr getroffen, weil ich das eigentlich als eine meiner Stärken sah.
Jetzt arbeite ich seit einem Jahr bei einer großen Beratung und habe gerade gesehen, dass entsprechende Bank eine ähnliche Stelle ausschreibt (gleiche HR-Abteilung und Bearbeiter).

Meine Fragen:

• lohnt sich eine erneute Bewerbung oder wandert diese gleich in die Absage?
• Gibt es Möglichkeiten (Zertifikate/Schulungen etc.) meine Empathiefähigkeiten zu steigern und/oder zu belegen?

VG
Marc

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Lounge Gast schrieb:

Meine Fragen:

• lohnt sich eine erneute Bewerbung

ja

oder wandert diese gleich in die Absage?

nein

• Gibt es Möglichkeiten (Zertifikate/Schulungen etc.) meine Empathiefähigkeiten zu steigern

ja: Selbstreflektion üben, Umgang mit anderen suchen, in der Familie / unter Freunden deüber reden und üben. Notfalls ein esoterisches Buch dazu kaufen...

und/oder zu belegen?

nein

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Versuche es halt. Natürlich gehen Schulungen, aber meines Erachtens ist das eher die persönliche Einschätzung des Typen im HR. Übersetzung: Du bist ihm nicht symphatisch genug. So, das bekommst du nur mit freundlichem Auftreten. Du kannst natürlich beim erneuten VG sagen, dass du daran gearbeitet hast, dich jetzt besser in andere hineinversetzen kannst und so ein Zeug.

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Haha, sehr gut. Ich mache einen Kurs in Empathie und lege dann ein Zertifikat dafür vor...

Nein, im Ernst: Grundsätzlich hat man den Charakter, den man hat, und Empathie ist leider nichts, was man von heute auf morgen lernt, sondern etwas, das sich seit der frühesten Kindheit entwickelt. Natürlich kannst du an dir selbst arbeiten (wenn du es denn wirklich willst) und zum Beispiel versuchen, dich in bestimmte Menschen hineinzuversetzen, indem du dir ihre Situation und die genauen Umstände ausmalst und dann versuchst, dir vorzustellen, was sie wohl fühlen. Aber ob das klappt?

Und außerdem ist fraglich, was genau die Bank meinte mit "Empathiefähigkeit". Auf welche Situation haben sie sich denn bezogen?
War es etwa der Fall, dass du einer schwer bepackten Mitarbeiterin nicht die Tür aufgehalten hast?
Oder bist du Rollenspiel Mitarbeitergespräch zu theatralisch und schroff gewesen?
Oder oder...

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"Ich wurde abgelehnt mit der Begründung ich sei fachlich und analystisch Top aber nicht empathiefähig genug."

Diese Begründing ist äußerst seltsam. Schade, dass dich das stark getroffen hat, weil 1.) ist das sehr subjektiv von der HR-Tante und 2.) werden solche Begründungen oftmals herangezogen, weil es natürlich keine objektiv messbaren Kriterien gibt und die ja auf Nachfrage irgendwas sagen müssen.

Bewirb dich nochmal, erwähne die angeblich mangelnde Empathie von damals bloß nicht im Anschreiben oder VG. Daran erinnert sich dort doch keiner mehr.
Bewirb dich als ob nichts gewesen wäre, Schulung / Zertifikat für Empathiefähigkeit ist natürlich Quatsch.

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Bin der Threadersteller:

Es ging um eine Fallstudie, man sollte alleine ein Restrukturierungsprogramm für eine nahezu insolvente Firma entwerfen. Ich hab eigentlich nur die Sparten mit negativem DB in Tochtergesellschaften ausgelagert und Kosten gedrückt. Im Anschluss gab es ein Gespräch mit den Personalern und Abteilungsleitern. Diese haben jeweils eine Rolle gespielt (z.b. Chef Controller) und mich mit Fragen beackert. Der Betriebsratsvorsitzende hatte einige fiese Fragen, etwa wie ich das den Kindern der Mitarbeiter beibringe und ob ich verstehe wie schlecht es den MA kurz vor Weihnachten gehen wird. Ich denke ich hab zu viel Wert auf das *Wohl* des UN gesetzt und zu wenig an die MA gedacht.

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erneut Bewerben ist natürlich jederzeit möglich, Du kannst da ja nichts verlieren. Begründungen für neu gewonnene Empathie ist natürlich schwierig...einen Empathie-Kurs gibt es ja in der Tat nicht (und wenn doch, ist es schwierig zu vermitteln, dass das was ernsthaftes war).

Erneut bewerben. Wie wäre es dann mit einem neuen Verhalten im VG? Mit authentischen neuen Einstellungen und Gedanken, die in einem neuen Verhalten münden? So, wie ich Deine letzte Äußerung verstanden habe, ist Dir Dein eigener Auftritt offenbar tlw. selbst unangenehm. Das Bewusst zu machen (und zwar Dir selbst ggü.) kann ja schon der Schritt zu einem empathischeren Verhalten sein.

Empathie sollte keine Karriereturbo sein, sondern ein Wert, eine Einstellung für sich. Tolle andere Werte sind auch: Dankbarkeit, Achtsamkeit, Humor, Geduld, weitere. Und ja: man kann durchaus Top-Manager sein und diese Werte protegieren. Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg, auch bei Deiner neuen Bewerbung.

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Hallo Threadersteller,
als erst es möchte ich Dir einen Internethinweis geben. Schau mal bei www.intrinsify.me nach, das ist ein Netzwerk von Menschen denen intrinsische Motivation beim "arbeiten" wichtig - im Gegensatz zu extrinsischer Motivaiton. Was machen wir, wir sind auf der Suche nach Unternehmen die ein Arbeitsumfeld gestalten das Mitarbeiter zu "happy working people" macht. Im Gegensatz zu unhappy working people durch Führen mit Angst, Druck, Scharm, Schuld, ... .
Zum zweiten bin ich der Meinung das die Empathiefähigkeit erlern- und entwickelbar ist, schau Dir hier zu mal Bücher von Marshall Rosenberg (Gewaltfreie Kommunikation) an, im wesentlichen geht es da um Empathiefähigkeit. Oder die Seite von Al Weckert www.empatrain.com.
Beste Grüße, Sebastian

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Ich würde auch mal recherchieren, ob diese Stelle befristet ist bzw. Dein "Vorgänger" evtl. rausgeflogen ist...

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