Hier fragen ja viele oft "ab wann kann ich mich erneut bei Unternehmen X bewerben?", "wenn ich mich zu kurzfristig dort bewerbe, erinnern die sich dann an mich?" usw. Ich frage mich, ob HR-Abteilungen bei grossen Konzernen womöglich viel zu gross sind, als dass die sich irgendwelche Bewerber dauerhaft merken können? Hinzu kommt doch auch, dass so grosse Firmen massenweise Bewerbungen kriegen und dass vor dem HR ja häufig auch noch ein Computersystem steht, das Bewerber teils auch aussortiert... Oftmals ist es ja sogar so, dass man sich zwar auf eine Stelle in Deutschland bewirbt, aber das komplette HR in einer ganz eigenen Zentrale in Polen oder so gemacht wird... Worauf ich hinausmöchte: sind HR-Abteilungen nicht viel zu gross und oberflächlich, als dass die sich an einzelne Bewerber erinnern könnten?

WiWi Gast schrieb am 01.02.2023:

Hier fragen ja viele oft "ab wann kann ich mich erneut bei Unternehmen X bewerben?", "wenn ich mich zu kurzfristig dort bewerbe, erinnern die sich dann an mich?" usw. Ich frage mich, ob HR-Abteilungen bei grossen Konzernen womöglich viel zu gross sind, als dass die sich irgendwelche Bewerber dauerhaft merken können? Hinzu kommt doch auch, dass so grosse Firmen massenweise Bewerbungen kriegen und dass vor dem HR ja häufig auch noch ein Computersystem steht, das Bewerber teils auch aussortiert... Oftmals ist es ja sogar so, dass man sich zwar auf eine Stelle in Deutschland bewirbt, aber das komplette HR in einer ganz eigenen Zentrale in Polen oder so gemacht wird... Worauf ich hinausmöchte: sind HR-Abteilungen nicht viel zu gross und oberflächlich, als dass die sich an einzelne Bewerber erinnern könnten?

Die Technik vergisst es aber nicht. Du glaubst doch nicht wirklich daran, dass alle Unternehmen Bewerberdaten gemäß DSGVO löschen?

Antwort einer HR-Mitarbeiterin aus einem Konzern:
Man betreut einen festen Kreis an Standorten und Personen/ oder Funktionen. Mir würde es auffallen, wenn sich jemand immer wieder bewirbt. Allerdings sehe ich auch kein Problem darin, dass man sich auf verschiedene Stellen bewirbt. Kann doch sein, dass es an einer Stelle nicht so gut passt, aber dafür woanders besser. Also Mehrfachbewerbungen finde ich nicht außergewöhnlich. Allerdings natürlich nicht penetrant auf die immer gleiche Stelle.

WiWi Gast schrieb am 01.02.2023:

Hier fragen ja viele oft "ab wann kann ich mich erneut bei Unternehmen X bewerben?", "wenn ich mich zu kurzfristig dort bewerbe, erinnern die sich dann an mich?" usw. Ich frage mich, ob HR-Abteilungen bei grossen Konzernen womöglich viel zu gross sind, als dass die sich irgendwelche Bewerber dauerhaft merken können? Hinzu kommt doch auch, dass so grosse Firmen massenweise Bewerbungen kriegen und dass vor dem HR ja häufig auch noch ein Computersystem steht, das Bewerber teils auch aussortiert... Oftmals ist es ja sogar so, dass man sich zwar auf eine Stelle in Deutschland bewirbt, aber das komplette HR in einer ganz eigenen Zentrale in Polen oder so gemacht wird... Worauf ich hinausmöchte: sind HR-Abteilungen nicht viel zu gross und oberflächlich, als dass die sich an einzelne Bewerber erinnern könnten?

Ich arbeite in einer HR nahen Funktion und habe daher Zugriff auf das Bewerbersystem.

Das System erkennt automatisch wenn sich jemand schonmal beworben hat, neben dem Namen steht dann unübersehbar "reapplied".

ABER: ich weiß nicht woher dieser Mythos kommt, dass man sich nicht mehrmals bewerben darf. In unserer Standard-Absagemail weisen wir sogar explizit darauf hin, dass wir uns darüber freuen.

Ich selbst bin vor Jahren auch mal von einer Firma genommen worden, bei der ich einige Monate zuvor sogar schonmal im VG war und danach eine Absage erhalten hatte.

WiWi Gast schrieb am 01.02.2023:

Die Technik vergisst es aber nicht. Du glaubst doch nicht wirklich daran, dass alle Unternehmen Bewerberdaten gemäß DSGVO löschen?

Du stellst da aber eine gewagte These auf, man könnte fast sagen wagst heftige Unterstellungen. Im zweiten Satz zumindest... Das, was du im ersten Satz schreibst kann jedoch allenfalls richtig sein; doch erstens ist die Technik ja nicht das HR und zweitens kann man ja immer eine neue E-Mail-Adresse verwenden um sich ein neues Profil zuzulegen.

Da Vor-und Nachname von mehreren Bewerbern theoretisch gleich sein können, ist der Unique Identifier (Schlüssel) normalerweise die Email Adresse in Bewerberdatenbanken. Heißt: Wenn du dich mit einer anderen Email bewirbst, wird in vielen Großunternehmen nicht auffallen, dass du dich schonmal beworben hast.

WiWi Gast schrieb am 01.02.2023:

Also Mehrfachbewerbungen finde ich nicht außergewöhnlich. Allerdings natürlich nicht penetrant auf die immer gleiche Stelle.

Lustigerweise kommt das aber bei manchen Stellen direkt so vor, bspw. als Kassiererin bei einem Discounter. Da ist dann eine Bewerbung für mehrere Discounter-Filialen völlig normal.

Aber ok, ich weiss was du meinst. :-)

Arbeite in DAX HR, wird uns natürlich angezeigt und wir erinnern uns im Normalfall auch, ist aber gar nicht schlimm also kannst dich ruhig nochmal bewerben

WiWi Gast schrieb am 01.02.2023:

Die Technik vergisst es aber nicht. Du glaubst doch nicht wirklich daran, dass alle Unternehmen Bewerberdaten gemäß DSGVO löschen?

Du stellst da aber eine gewagte These auf, man könnte fast sagen wagst heftige Unterstellungen. Im zweiten Satz zumindest... Das, was du im ersten Satz schreibst kann jedoch allenfalls richtig sein; doch erstens ist die Technik ja nicht das HR und zweitens kann man ja immer eine neue E-Mail-Adresse verwenden um sich ein neues Profil zuzulegen.

Also bei uns ist die Kombination aus Geburtsdatum und Name maßgeblich. Und ansonsten stimmt es wohl. Viele Unternehmen löschen die Daten nicht gemäß Datenschutz

WiWi Gast schrieb am 01.02.2023:

Ich arbeite in einer HR nahen Funktion und habe daher Zugriff auf das Bewerbersystem.

Das System erkennt automatisch wenn sich jemand schonmal beworben hat, neben dem Namen steht dann unübersehbar "reapplied".

ABER: ich weiß nicht woher dieser Mythos kommt, dass man sich nicht mehrmals bewerben darf. In unserer Standard-Absagemail weisen wir sogar explizit darauf hin, dass wir uns darüber freuen.

Ich selbst bin vor Jahren auch mal von einer Firma genommen worden, bei der ich einige Monate zuvor sogar schonmal im VG war und danach eine Absage erhalten hatte.

Hab mehrfach Zusagen bei Unternehmen bekommen, bei denen ich mich teils ~1 Monat vorher erst beworben habe und eine Absage kassiert hab (zuletzt sogar nach einem Vorstellungsgespräch auf exakt dieselbe Stelle allerdings in einer anderen Tochtergesellschaft). Das zweite Gespräch lief von meiner Seite ähnlich, allerdings haben der Gesprächspartner und ich um Welten besser hamoniert.

-> Mehrfach bewerben ist nichts schlechtes.

Die HR-Abteilung spielt dabei doch gar keine Rolle. Die ist nur Dienstleister für den, der eine Stelle zu besetzen hat. Entscheiden wird der spätere Chef. Wenn man sich bei dem im letzten halben Jahr schon dreimal beworben hat, mag das etwas komisch wirken (evtl. gefällt ihm die Hartnäckigkeit aber auch), in allen anderen Fällen sollte das keine Relevanz haben. Im Gegenteil, ich würde eine HR-Abteilung sogar in Frage stellen, wenn das ein Kriterium für die Vorauswahl wäre oder wenn sie dem späteren Chef mitteilt, du, der eine Typ da hat sich letzten Monat schon in einer anderen Abteilung hier beworben. Das sollte es nicht geben und ich bin mir noch nicht mal sicher, ob das nicht gegen irgendwelche Datenschutz- oder Gleichbehandlungsrichtlinien verstößt, denn es hat den späteren Chef schlicht nicht zu interessieren, ob sich ein Kandidat vorher schonmal in der selben Firma beworben hat.

Wie kann das bitte sein? DSGVO erlaubt eine Speicherung von 6 Monaten bis maximal ein Jahr. Wie können Unternehmen, die große Software wie SF oder SAP nutzen, dann sowas sehen? An sich müsste da ein Löschkonzept hinterlegt sein (per default) oder muss man verwenden. Finde ich sehr seltsam, dass hier so viele schreiben, dass einfach die Daten gespeichert werden und das einem geflagged wird.

WiWi Gast schrieb am 08.02.2023:

Arbeite in DAX HR, wird uns natürlich angezeigt und wir erinnern uns im Normalfall auch, ist aber gar nicht schlimm also kannst dich ruhig nochmal bewerben

WiWi Gast schrieb am 01.02.2023:

Antwort einer HR-Mitarbeiterin aus einem Konzern:

Frage an eine HR-Mitarbeiterin aus einem Konzern:
Wieso wird das nicht durch HR abgeglichen, ob ein Bewerber auf andere Stellen passt? Ich finde es immer traurig, wenn wir Bewerber hatten, die sich schon einmal bei uns beworben haben (andere Abteilung), es dann noch mal auf unsere Stelle (meine Abteilung) bewerben und letztendlich gut passen. Dabei war die Stelle in unserer Abteilung auch bei der ersten Absage schon vakant.
Ich kenne allerdings die HR-Position dabei nicht, daher freue ich mich auf deine Sichtweise.

Weil durch Kostendruck HR Prozesse entweder zu durchgetaktet sind oder gar ins Ausland outgesourced werden. Du hast keine Zeit, um die ganzen Bewerber mit anderen Stellen abzugleichen. Das geht vielleicht in kleineren Unternehmen und wenn man HR nicht nur als Kostenblock ansieht, aber idR. ist das nicht der Fall und es wird alles auf maximale Effizienz getrimmt.

WiWi Gast schrieb am 09.02.2023:

Antwort einer HR-Mitarbeiterin aus einem Konzern:

Frage an eine HR-Mitarbeiterin aus einem Konzern:
Wieso wird das nicht durch HR abgeglichen, ob ein Bewerber auf andere Stellen passt? Ich finde es immer traurig, wenn wir Bewerber hatten, die sich schon einmal bei uns beworben haben (andere Abteilung), es dann noch mal auf unsere Stelle (meine Abteilung) bewerben und letztendlich gut passen. Dabei war die Stelle in unserer Abteilung auch bei der ersten Absage schon vakant.
Ich kenne allerdings die HR-Position dabei nicht, daher freue ich mich auf deine Sichtweise.

WiWi Gast schrieb am 09.02.2023:

Weil durch Kostendruck HR Prozesse entweder zu durchgetaktet sind oder gar ins Ausland outgesourced werden. Du hast keine Zeit, um die ganzen Bewerber mit anderen Stellen abzugleichen. Das geht vielleicht in kleineren Unternehmen und wenn man HR nicht nur als Kostenblock ansieht, aber idR. ist das nicht der Fall und es wird alles auf maximale Effizienz getrimmt.

Und dann kommt noch dazu, dass HR das oftmals gar nicht einschätzen kann. Dazu muss man im Fachbereich schon Kenntnisse haben, was auf HR ja nicht zutrifft.