Hallo!

In einem Mitarbeitergespräch teilte man mir mit, dass mein Arbeitsverhältnis mit Ende der Probezeit endet.
Ich wäre fachlich und persönlich nicht geeignet für die Stelle. Auf meine Nachfrage wurde mir KEIN einziges Beispiel genannt in denen ich versagt hätte, fachlich einen Fehler machte oder persönliche Differenzen auftauchten.

Die Probleme in meiner Abteilung sind eklatant:
-> ich wurde nicht eingearbeitet
-> der Projekt-Start wurde um 1,5 Jahre verschoben
-> es gab und gibt keine Arbeit bzw. nur Arbeit für ca. 1 Std. pro Tag
-> die vorhandene Arbeit beschränkt sich auf "Copy & Paste"
-> der Abteilungsleiter ist ohne Vorankündigung verschwunden und nie wieder aufgetaucht

Auf meinen Wunsch hin vermittelte mir die Personalbteilung einen Vorstellungstermin für eine andere Stelle im Unternehmen an einem anderen Arbeitsort. An dieser Stelle habe ich großes Interesse. Meine Bedenken sind allerdings, dass mein derzeitiger Chef negative Dinge über mich weiterleitet, wie z.B. fehlende Motivation und Engagement. Die oben genannten internen Probleme dürfen keinesfalls nach außen in andere Unternehmensteile getragen werden. Aber wie kann ich "mein" Scheitern begründen? Meine Vorschläge wären "Meine Einarbeitung war wenig effizent, der derzeite Arbeitsort liegt weit entfernt von meinen Wohnort...." Weitere Ideen?

Vielen Dank im Voraus!!

Ich finde die folgende Begründung ziemlich gut.

In einem Mitarbeitergespräch teilte man mir mit, dass mein
Arbeitsverhältnis mit Ende der Probezeit endet.
Ich wäre fachlich und persönlich nicht geeignet für die
Stelle. Auf meine Nachfrage wurde mir KEIN einziges Beispiel
genannt in denen ich versagt hätte, fachlich einen Fehler
machte oder persönliche Differenzen auftauchten.

Du sagst, dass die erwähnten Probleme keinesfalls in andere Unternehmensbereiche dringen dürfen. Ist das dein Problem? Wohl eher das des Unternehmens. Hier sei zu beachten, dass du deine eventuelle Schweigepflicht wahrst. Soweit ich weiß gilt die nur für Geschäfte des Unternehmens, nicht den Zustand.

Hört sich für mich so an, als ob du einfach das Opfer schlechter Organisation bzw. höherer Gewalt geworden bist. Arbeitgeber müssen bestimmte Gesetze und Vorgaben einhalten, wenn sie jemanden entlassen. Wahrscheinlich kann dein derzeitiger Chef vor seinem Vorgesetzten keine betriebsbedingte Kündigung (zu wenig Arbeit) rechtfertigen. Es ist einfach, dich in der Probezeit zu kündigen, ohne groß Aufsehen zu erregen. Kann mir nicht vorstellen, dass dein derzeitiger Chef gesprächig ist.

Falls es doch einen richtigen Grund dafür gibt, dass du nicht weiterbeschäftigt wirst, dann wird es dein neuer Chef erfahren. Dagegen kannst du nichts tun. Falls im Vorstellungsgespräch ein konkreter Fall von Versagen zur Sprache kommt, dann einfach deine Seite schildern. Es gibt immer zwei Seiten.

Notfalls würde ich mit den Problemen in der Abteilung doch rausrücken. Am Ende musst du an dich denken. Was nützt es dir zu schweigen und den Job nicht zu bekommen?

Hallo, immer wieder beruhigend zu sehen das solche Dinge nicht nur einem selber passieren. Mir wurde allerdings nicht angeboten an einer anderen Stelle im UN anzufangen.

Denke es gibt zwei Möglichkeiten für dich:

1. Job annehmen und alles tun um da weg zu kommen, hört sich alles nicht sehr gut an in dem Unternehmen.

2. Kündigung akzeptieren, dir Gedanken machen was du willst und damit Leben das du die nächsten Monate vielleicht vom Amt Geld bekommst, dafür aber Zeit hast dich zu bewerben und im Bewerbungsgespräch nicht andauern genau erklären mußt warum du jetzt schon wieder wechseln willst.

Nicht vergessen, gibt wichtigeres im Leben als den Job.

Ich denke dein Rauswurf ist das Ergebnis falscher Personalplanung. Da wird auf ein Projekt spekuliert, Leute dafür eingestellt und wenn es dann abgesagt/verschoben wird heißt es für die Leute nach der Probezeit "und weg".

An deiner Stelle würde ich mir überlegen, ob ich in dem Unternehmen weiterarbeiten möchte. Zudem besteht meiner Meinung die Gefahr, dass das vermittelte Vorstellungsgespräch eher ein "Gefallen" der Personalabteilung ist.
Ich würde hingehen und die kurze Anstellung am anderen Standort damit begründen, dass das Projekt, für das du eingestellt wurdest, um 1,5 Jahre verschoben wurde und es deshalb keine Beschäftigung für dich gibt.

Wenn es dann eine Absage hagelt hätte ich vermutlich Charakterzüge, die dazu führen würden, dass ich die Probleme der alten Abteilung gewissen Leuten der neuen Abteilung (von der die Absage kam) weiterleiten würde. Natürlich erst nachdem ich das Zeugnis hätte.

Nie den Umständen Schuld geben und sich rechtfertigen. Denk Dir ne andere Story aus, fachlich größere Affinität zur anderen Abteilung etc. Ansonsten kann ich nur viel Glück wünschen, würde gleich zu einem anderen Arbeitgeber wechseln und jetzt fleißig externe Bewerbungen schreiben.

An Deiner Stelle hätte ich mir in einer anderen Firma was gesucht!!!
Warum wieder im gleichen Unternehmen???
Mir scheint es so, als ob Du Dir es etwas bequem machst, nach dem Motto: Das Unternehmen kenn' ich ja schon (Bewerbungsprozess, Abläufe, Strukturen,..), also warum nicht in einer anderen Abteilung/in einem anderen Ort? Warum machst Du Dir nicht die Mühe und Arbeit (Bewerben ist Arbeit), Dich in einem neuen Unternehmen zu bewerben?

"Auf meinen Wunsch hin vermittelte mir die Personalbteilung einen Vorstellungstermin für eine andere Stelle im Unternehmen an einem anderen Arbeitsort." Das klingt für mich eher wie "betteln", hätte ich nicht gemacht.

1. Du weißt nicht, ob Du die Stelle (nach dem Auswahlverfahren) bekommst (die Einladung zum VG ist nur ein allerersten Schritt und sie war nicht ganz "freiwillig"),
2. selbst wenn es positiv verläuft, beginnt wieder die Probezeit und dann wieder Stress, Beobachtung usw. Bedenke, dass Du nicht so sorglos bist wie bei Position 1 - vielleicht läuft das Gleiche noch mal so.
3. Aus Deiner Personalakte wird klar und deutlich, dass Du im gleichen Unternehmen kurzfristig gearbeitet hast und die Probezeit nicht überstanden hast. Diese Tatsache (gerechtfertigte Kündigung oder nicht) steht im Raum und ist auf jeden Fall erklärungsbedürftig.
   Leider ziehen Argumente wie "schlechte Einarbeitung" oder "Entfernung" überhaupt nicht - im Gegenteil! Auch wenn es so gewesen ist, wird das Unternehmen nie irgendwelche Fehler oder Kritik bei sich sehen. Du wolltest damals den Job. Man wird Dich direkt oder indirekt fragen, warum Du (weiter) bei xy arbeiten möchtest.
4. Wenn Du versuchen willst, "Dein Scheitern" mit Schwierigkeiten/Problemen in der Abteilung zu erklären, wirst Du scheitern. Denn: Warum bewirbst Du Dich erneut in diesem Unternehmen? (vielleicht nur, weil es durch die Probezeit etwas näher kennengelernt hast? Weil Du keine Alternativen suchst/hast?).
5. "Die oben genannten internen Probleme dürfen keinesfalls nach außen in andere Unternehmensteile getragen werden." Auch etwas naiv und blauäugig gesehen (Netzwerke, Personalertreffen,...). Was meinst Du, wie Unterlagen und Bewerbungen weitergereicht werden (trotz Datenschutz)? Da melden sich Personaler auf Empfehlung anderer aus anderen Bereichen, weil man ein interessantes Profil hat (nie dort beworben) oder nach geraumer Zeit wieder, obwohl die Daten längst gelöscht werden müssten...

Deshalb würde ich mir zum VG genau überlegen:
Was macht die Firmenphilosophie so einzigartig? Warum möchte ich unbedingt hier arbeiten (warum nicht woanders)? Was wird anders werden? Was habe ich aus der Probezeit gelernt? Wie kann ich ein zweites "Scheitern" verhindern?

Wie gesagt, woanders einen Neuanfang zu starten, ist besser! Bedenke, dass Du unter großem (Erwartungs-)Druck stehst. Wenn Du wieder scheitern solltest, bist Du noch mehr in Erklärungsnot und Schwierigkeiten (2 kurzfristige Einstellungen, Kündigungen, Lebenslauf, evtl. schlechte Zeugnisse,...). Das knackt auch am Selbstwertgefühl. Aber es ist Deine Entscheidung.

Genau das hab ich mir auch gedacht!!!
Bei mir wars ähnlich wie hier beschrieben, rausgeworfen hat man mich am Ende der Probezeit trotzdem nicht (auch wenns wahrscheinlich knapp war). Ich will aber sowieso so schnell wie möglich raus aus dem Unternehmen.

Lounge Gast schrieb:

Hallo, immer wieder beruhigend zu sehen das solche Dinge
nicht nur einem selber passieren. Mir wurde allerdings nicht
angeboten an einer anderen Stelle im UN anzufangen.

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Warum akzeptieren Sie nicht das, was man Ihnen gesagt hat? Gehen Sie doch mal in sich - irgendwas müssen Sie ja dort falsch gemacht haben.

Vielen Dank für die Anregungen!

Auf die Stelle im gleichen Unternehmen habe ich mich nur beworben, weil ich wirklich großes und echtes Interesse habe. Das Vorstellungsgespräch habe ich schon hinter mir, es ist gut gelaufen. Mein Ansprechpartner hatte erst nach 1,5 Std. nebenbei gefragt was schief gelaufen ist. Ich habe keine Probleme wie "keine Einarbeitung" aufgezählt, sondern Lösungen für die Probleme geboten: "Ich habe aus der Erfahrung gelernt, beim nächsten Arbeitsplatz werde ich hartnäckiger sein und mehr einfordern an Input für meine Einarbeitung."

Selbstverständlich verlasse ich mich nicht auf diese eine Stelle, sondern bewerbe mich auf zig Stellen extern. Die interne Stelle ist allerdings die einzige Möglichkeit um Hartz4 und einer Lücke im Lebenslauf zu entgehen. Ein komplett neuer Bewerbungsprozess dauert sicherlich 4-6 Monate, was ich aber in Kauf nehme um eine gute Stelle zu finden.

meine Situation ist ähnlich. Ich werde meine Probezeit auch nicht überstehen. In erster Linie liegt das daran, dass ich meinem Vorgesetzten gar nicht klarkomme. Eine andere Abteilung im Unternehmen hat das mitbekommen und wird mich übernehmen. Ist trotzdem kein gutes Gefühl es "nicht geschafft" zu haben...

Ich habe den Eindruck, dass die Chefs heute rigoros rausschmeißen, wenn jemand nicht "passt" - entweder kurzfristig (nach ein paar Wochen) oder zeitversetzt (gegen Ende der Probezeit). Wie soll ein Berufsanfänger nach ein paar Wochen schon zurecht kommen? Und Einarbeitung und Eingewöhnung scheint wohl kaum ein Luxus zu sein.
Habe selbst erlebt, dass eine Stelle schon 3 x neu besetzt worden ist, alle paar Monate ein "Neuer".

(In bin der Threadersteller)

In meiner derzeitigen beruflichen Situation war es eigentlich optimal zu gehen (bzw. gegangen zu werden). Die Projektplanung ist katasprophal. Vor zwei Monaten haben zwei Mitarbeiter gekündigt, letzte Woche hat einer gekündigt.