Mich würde einmal über verschiedene Dienstleistungs- und Beratungsbereiche hinweg interessieren, wo ihr die Häuser mit bester Zukunftsperspektive seht. Also wen seht ihr in der strategischen Beratung (MBB & Co.) eher gut und welche schlechter aufgestellt? Und wen in wirtschaftsberatenden Bereichen (BIG4 & Co.)? Und wen in der Technologieberatung (Accenture & Co.)? Welcher dieser Häuser steht eine rosige Zukunft bevor, und bei welchen Unternehmen und Branchen sollte man lieber aufpassen?

Schwer zu sagen. Glaube das M aus MBB wird auch in Zukunft sehr stark bleiben. Die anderen beiden haben mittlerweile stark verwässerte brands und für die ganz wichtigen Sachen holt man sich nur die Besten (M). Sieht man auch an den Alumni.

Body Leasing wird in Zukunft wohl an Bedeutung gewinnen. Der Trend geht klar zu externe "Experten" für kurze Zeiträume einkaufen, als langfristig irgendwelche faulen Mitarbeiter zu binden, die nur 35h "arbeiten". Gerade im Bereich IT und SAP ist das üblich. Generell wird IT wohl weiterhin gut laufen, weil jedes Unternehmen mittlerweile digitalisieren muss.

Schwer wirds mmn. vor allem für T2/T3 und so standard Audit Beratung und M&A. K.I. entwickelt sich exponentiell und in den USA schmeißen Konzerne deshalb aktuell bereits MA raus. Da würde ich nicht hingehen.

Die Erfahrung der letzten 10 Jahre hat bei den Strategieberatungen gezeigt, dass man tiefere Taschen braucht um Akquisitionen zu stemmen und international erfolgreich zu expandieren. Ein bestehendes Partnerteam kann sich meist organisch erhalten aber es ist dann doch eher die absolute Ausnahme, dass ein solches Team ohne Akquisitionen mit mehr als der Inflation wächst. Und wenn man nicht stark wächst ziehen links und rechts die anderen Beratungen vorbei, die sich mehr Support-Staff und mehr Professionalisierung und Infrastruktur leisten können.

Insofern: Die tiefen Taschen haben McKinsey und BCG (Bain vielleicht noch aber schon deutlich kleiner), Oliver Wyman weil die zu einer börsennotierten Gesellschaft gehören (bei der OW noch nicht mal die größte Gesellschaft ist) und Strategy& wegen PwC. Bei letzterem bleibt abzuwarten wie gut PwC die Gesellschaft steuert, da sind in letzter Zeit sehr viele Partner inklusive dem globalen CEO abgewandert.

Keine tiefen Taschen und damit immer ein paar Probleme haben meines Wissens zum Beispiel Kearney, Roland Berger, Simon Kucher, zeb.

Dass die Branche an sich verschwindet oder sich ändert wird alle paar Jahre diskutiert aber groß geändert hat sich nichts. Die Branche an sich ist schlicht größer geworden und einen Tick weniger elitär, wird aber immer noch gebraucht.

Ich denke am Ende wird MBB im gleichen Maß erfolgreich sein wie bishher. In T2 wird es darauf ankommen wer sich auf ein möglichst zukunftsfähiges Thema fokussieren kann.

Hier wirst Du allerdings die Antwort bekommen, OW, RB und Solomon wären im Kommen, BCG wird das neue Accenture und Bain geht unter wegen PE Fokus ;-)

IT-Consulting wird in Zukunft immer mehr gebraucht werden.

WiWi Gast schrieb am 04.01.2024:

Dass die Branche an sich verschwindet oder sich ändert wird alle paar Jahre diskutiert aber groß geändert hat sich nichts. Die Branche an sich ist schlicht größer geworden und einen Tick weniger elitär, wird aber immer noch gebraucht.

Gutes Fazit, würde ich genau so unterschreiben.

Ich arbeite bei einer Unternehmensberatung in Hannover, welche als externer CFO hauptsächlich Wachstumsunternehmen betreut und finanzstrategisch berät. Ich merke gerade in den Krisenzeiten, dass die Nachfrage der Kunden bzw. potentiellen Kunden immens groß ist. Der Markt boomt hier. Die Zukunftsperspektiven sind hier auf jeden Fall deutlich besser als gerade im M&A Bereich oder anderen größeren Consulting Firmen.

ok

WiWi Gast schrieb am 12.01.2024:

Ich arbeite bei einer Unternehmensberatung in Hannover, welche als externer CFO hauptsächlich Wachstumsunternehmen betreut und finanzstrategisch berät. Ich merke gerade in den Krisenzeiten, dass die Nachfrage der Kunden bzw. potentiellen Kunden immens groß ist. Der Markt boomt hier. Die Zukunftsperspektiven sind hier auf jeden Fall deutlich besser als gerade im M&A Bereich oder anderen größeren Consulting Firmen.

M.E. wird KI die Industrie grds verändern. Gebraucht werden weiter die Partner, die Business akquirieren. Aber wenn man sieht, was heute bereits KI leisten kann- und wir stecken noch in den Kinderschuhen - dann sehe ich schwarz für viele Positionen auf Junior Level und jene mit ausgeprägtem Expertenwissen. Da kann ich billig Analysten in einem Drittland poolen, die mir mit KI effizient die richtigen Themen zubereiten.
Beratungsdienstleistungen, die nicht hochindividuell sind, werden verschwinden

Nochmal für Erstsemester: es handelt sich bei LLM nicht um KI, sondern um statistische Modelle.

WiWi Gast schrieb am 13.01.2024:

M.E. wird KI die Industrie grds verändern. Gebraucht werden weiter die Partner, die Business akquirieren. Aber wenn man sieht, was heute bereits KI leisten kann- und wir stecken noch in den Kinderschuhen - dann sehe ich schwarz für viele Positionen auf Junior Level und jene mit ausgeprägtem Expertenwissen. Da kann ich billig Analysten in einem Drittland poolen, die mir mit KI effizient die richtigen Themen zubereiten.
Beratungsdienstleistungen, die nicht hochindividuell sind, werden verschwinden

WiWi Gast schrieb am 13.01.2024:

M.E. wird KI die Industrie grds verändern. Gebraucht werden weiter die Partner, die Business akquirieren. Aber wenn man sieht, was heute bereits KI leisten kann- und wir stecken noch in den Kinderschuhen - dann sehe ich schwarz für viele Positionen auf Junior Level und jene mit ausgeprägtem Expertenwissen. Da kann ich billig Analysten in einem Drittland poolen, die mir mit KI effizient die richtigen Themen zubereiten.
Beratungsdienstleistungen, die nicht hochindividuell sind, werden verschwinden

Und so outet man sich, dass man noch nie bei einer Top-Beratung gearbeitet hat, geschweige denn das Geschäftsmodell einer UB versteht.

Ab ins Bett, Morgen früh ist Uni.

Und genau diese Art von Posts wird in Zukunft ein bot viel schneller, günstiger und besser erstellen können als Du. Toll oder ;-)

WiWi Gast schrieb am 14.01.2024:

Nochmal für Erstsemester: es handelt sich bei LLM nicht um KI, sondern um statistische Modelle.

WiWi Gast schrieb am 13.01.2024:

M.E. wird KI die Industrie grds verändern. Gebraucht werden weiter die Partner, die Business akquirieren. Aber wenn man sieht, was heute bereits KI leisten kann- und wir stecken noch in den Kinderschuhen - dann sehe ich schwarz für viele Positionen auf Junior Level und jene mit ausgeprägtem Expertenwissen. Da kann ich billig Analysten in einem Drittland poolen, die mir mit KI effizient die richtigen Themen zubereiten.
Beratungsdienstleistungen, die nicht hochindividuell sind, werden verschwinden

Und wo ist dann der Unterschied zwischen LLM und KI ?

WiWi Gast schrieb am 14.01.2024:

Nochmal für Erstsemester: es handelt sich bei LLM nicht um KI, sondern um statistische Modelle.

WiWi Gast schrieb am 13.01.2024:

M.E. wird KI die Industrie grds verändern. Gebraucht werden weiter die Partner, die Business akquirieren. Aber wenn man sieht, was heute bereits KI leisten kann- und wir stecken noch in den Kinderschuhen - dann sehe ich schwarz für viele Positionen auf Junior Level und jene mit ausgeprägtem Expertenwissen. Da kann ich billig Analysten in einem Drittland poolen, die mir mit KI effizient die richtigen Themen zubereiten.
Beratungsdienstleistungen, die nicht hochindividuell sind, werden verschwinden

WiWi Gast schrieb am 15.01.2024:

Und wo ist dann der Unterschied zwischen LLM und KI ?

Ein LLM generiert dir die statistisch wahrscheinlichste Antwort auf Basis einer Eingabe. Ein LLM versteht nicht, was es dir da ausgibt.
Ein LLM wird dir auch mit 100% Überzeugung eine logisch falsche Antwort ausgeben, die sogar jeder 6 Jährige als falsch klassifizieren kann. Weil ein LLM keine Logik beherrscht.
Ein LLM kann keine Probleme lösen, für die es keine Referenzlösungen in den Trainingsdaten gibt.

Es gibt genug Videos auf Youtube LLM vs. Kreuzwordrätsel oder LLM vs. Sudoku. Bei diesen einfachen Logikspielen scheitert ein LLM schon.

Der einzige Grund, warum ein LLM z.B. etwas Schach spielen kann liegt nicht daran, dass es Schach versteht. Sondern weil es (zehn)tausende Partien in seinen Trainingsdaten hatte und entsprechend einfach nur die Referenzpartien nachspielt. In dem Moment wo man diesen Referenzbereich verlässt muss das System improvisieren. Und in diesem Fall nimmt es einfach die statistisch nächste Lösung, auch wenn diese logisch falsch ist und sogar gegen die Regeln verstößt.
Also wo das "intelligent" sein soll, muss mir nochmal jemand erklären.

WiWi Gast schrieb am 13.01.2024:

M.E. wird KI die Industrie grds verändern. Gebraucht werden weiter die Partner, die Business akquirieren. Aber wenn man sieht, was heute bereits KI leisten kann- und wir stecken noch in den Kinderschuhen - dann sehe ich schwarz für viele Positionen auf Junior Level und jene mit ausgeprägtem Expertenwissen. Da kann ich billig Analysten in einem Drittland poolen, die mir mit KI effizient die richtigen Themen zubereiten.
Beratungsdienstleistungen, die nicht hochindividuell sind, werden verschwinden

Ich bin bei Accenture seit einem Jahr innerhalb meines Teams nur noch mit der Implementierung von generative KI ("LLMs") bei Kunden beschäftigt. Und je mehr wir diese Modelle bei Kunden implementieren, desto mehr sehen wir uns im Team bestätigt, dass generative KI weit davon enfernt ist, eine Bedrohung für die meisten Berufe darzustellen (abseits von niederschwelligen Tätigkeiten wie Kundenservice und auch hier sind Sprachmodelle nur als First-Level Support geeignet). Die Grundlagenforschung hinter entsprechenden Modellen hat sich im Prinzip seit Mitte der 2010er Jahre kaum noch weiterentwickelt. Was sich weiterentwickelt hat, sind die Massen an Rechenkapazität, die fürs Trainieren entsprechender Modelle aufgewandt wird (und dadurch werden auf den ersten Blick beeindruckende Ergebnisse erzielt) sowie das Marketing dahinter.

WiWi Gast schrieb am 15.01.2024:

M.E. wird KI die Industrie grds verändern. Gebraucht werden weiter die Partner, die Business akquirieren. Aber wenn man sieht, was heute bereits KI leisten kann- und wir stecken noch in den Kinderschuhen - dann sehe ich schwarz für viele Positionen auf Junior Level und jene mit ausgeprägtem Expertenwissen. Da kann ich billig Analysten in einem Drittland poolen, die mir mit KI effizient die richtigen Themen zubereiten.
Beratungsdienstleistungen, die nicht hochindividuell sind, werden verschwinden

Ich bin bei Accenture seit einem Jahr innerhalb meines Teams nur noch mit der Implementierung von generative KI ("LLMs") bei Kunden beschäftigt. Und je mehr wir diese Modelle bei Kunden implementieren, desto mehr sehen wir uns im Team bestätigt, dass generative KI weit davon enfernt ist, eine Bedrohung für die meisten Berufe darzustellen (abseits von niederschwelligen Tätigkeiten wie Kundenservice und auch hier sind Sprachmodelle nur als First-Level Support geeignet). Die Grundlagenforschung hinter entsprechenden Modellen hat sich im Prinzip seit Mitte der 2010er Jahre kaum noch weiterentwickelt. Was sich weiterentwickelt hat, sind die Massen an Rechenkapazität, die fürs Trainieren entsprechender Modelle aufgewandt wird (und dadurch werden auf den ersten Blick beeindruckende Ergebnisse erzielt) sowie das Marketing dahinter.

Das ist mal interessant, daß du als jemand, der die LLMs in die Praxis bringt denkt, daß sie überschätzt sind. Könntest du das vielleicht noch mehr ausführen? Es geht ja auch um neue Geschäftsmodelle, die mit KI möglich werden. Das ist doch eigentlich interessant in einem Bereich zu arbeiten, wo man dem Kunden einen Mehrwert bieten kann statt nur eh schon vorhandene Sachen zu optimieren.