WiWi Gast schrieb am 29.07.2022:
Der inhaltliche Punkt bleibt dennoch bestehen?
Selbst wenn man auch bei MBB nicht mehr klassische Strategieprojekte macht, sind die Fragestellung tausendmal interessanter als was man in einer T3 sehen wird. T3 kommt mir öfter einfach vor als verlängerte Werkbank. z.B. im FS irgendwas im Risikomanagement runterrödeln, validieren etc. oder bei Horvath eben im Controlling.
Meine Aussage ist, dass ich als Berater Leute sehe die bei einer T1+T2 arbeiten, weil genau das für mich (international übergreifend) den Berater Job ausmacht (d.h. sehr selektiv, top Abschlüsse, viel Gehalt, Perks).
Das Tier darunter macht mmn einfach komplett andere Arbeit zu komplett anderen Konditionen und Einstellungskriterien.
Nochmal zum Vergleich: T1 IB und T3 IB unterscheidet sich eigentlich nur hinsichtlich der Exits und der Ticketgrößen. Beide machen aber Investmentbanking. Zusätzlich zahlt die T3 im Schnitt sogar noch besser als die T1.
Im Consulting zahlt die T3 um einiges weniger als die T1 und ähnelt von der Arbeit mmn mehr Konzernspezialisten als das was bei T1/T2 gemacht wird.
Es ist völlig irrelevant, welche Fragestellungen du persönlich interessant findest. Es steht dir frei dich bei der Beratung zu bewerben, die deinen Interessensbereich am besten trifft. Genauso steht es Leuten frei, die sich beispielsweise für Controlling interessieren, sich bei Horvath zu bewerben. Am Ende interessiert nur, welche Fragen der Kunde hat und welche Beratung diese am besten bedienen kann. So hat Horvath, um bei deinem Beispiel zu bleiben, genauso eine Existenzberechtigung wie McKinsey.
Deine Aussage ist nicht, dass du Leute als Berater siehst, die in einer T1/2 arbeiten, sondern dass du 99% des Beratungsmarkts als solchen nicht anerkennst, weil dieser nicht die selben Auswahlkriterien hat und die selben Konditionen bietet wie T1/2-Beratungen. Damit machst du dich lächerlich und legst offen wie unreif du bist. Glücklicherweise bin ich persönlich noch nie einem T1/2-Berater begegnet, der sich so nach außen gegeben hat. Sonst würde ich ernsthaft an der Sozial- und Personalkompetenz von Beratern aus den T1/2-Häusern zweifeln.
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