Lounge Gast schrieb:
Ich denke auch, die Verständigung lernt man am besten durch
Verständigen, also Learning by doing.
[x] Absolut zustimm. Ich habe 5 Jahre auf Arbeit viele Dokumente auf Arbeit in Englisch verfasst, aber nur selten Englisch sprechen müssen. Aufgrund der Qualität der Dokumente, dachte die Firma offenbar, dass ich ein kleiner Englisch-Guru bin, und hat mich für mehrere Wochen auf ein Projekt in die USA entsendet. Dort fiel mir das Sprechen zunächst allerdings echt schwer und auch das verstehende Hören des Südstaaten-Slang war eine echte Herausforderung. Wenn man aber gezwungen wird, jeden Tag Englisch zu Sprechen und zu Hören, dann verbessern sich diese Skills sehr schnell. Nach den paar Wochen konnte ich dann also nicht nur schön schreiben, sondern auch recht ordentlich sprechen :-)
[...]
Dass man mindestens ein Jahr im englisch-sprachigen Ausland
gewesen sein muss, sehe ich nicht so. Ich kenne viele, die
das gemacht haben und durch mitgenommene Dialekte, Slang,
Angewohnheiten etc. ihre Sprache total "versaut"
haben.
Es ist definitiv kein Muss und vor allem kein ganzes Jahr lang, aber schaden kann es auch nicht, siehe oben.
M.E. hängt es auch ein wenig davon ab mit wem man sich auf Englisch unterhält. Einem Native-Speaker tut man sicher einen Gefallen, wenn man sich einigermaßen flüssig und mit ordentlicher Grammatik und einem vielfältigen Wortschatz verständigen kann. Wenn man sich aber mit anderen Menschen unterhält, für die Englisch auch eine Fremdsprache ist, dann stört es auch niemanden, wenn man kein perfektes Englisch spricht. Ich bin für meine jetztige Firma auch häufig im Ausland (Osteuropa, F, ESP, China, Indien) und das Englisch meiner Gesprächspartner ist zuweilen auch mal recht holprig aber letztlich klappt die Kommunikation trotzdem.
Allerdings dauert es natürlich länger ein Thema zu besprechen und man sollte bei wichtigen Informationen und Besprechungsergebnissen lieber einmal zuviel als einmal zu wenig bestätigen, dass auch alle das gleiche Verständnis haben.
Sprache ist ein Stück weit schlicht Übungssache, ein Stück
weit aber auch Talentsache.
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