Hallo,

um einen kurzen Einblick zu meiner Situation zu geben einmal ein paar Fakten.
Ich bin diesen Sommer 30 Jahre alt geworden und arbeite aktuell im Großhandel als Vertriebler / Key-Account. Habe den Handelsfachwirt (IHK) gemacht und 5 Jahre BE. Aktuelles Einkommen ~ 50k.

Ich merke aber schon seit einiger Zeit, das ich einfach nicht voran komme und den Job definitiv nicht bis zur Rente machen möchte. Gehaltstechnisch ist nicht mehr viel Luft nach oben und im Handel fehlt einfach Flexibilität wie Remote, Gleitzeit etc.

Langfristig soll es also in die Industrie oder alternativ UB gehen.
Interessant finde ich hier z.B. den strategischen Einkauf, SCM oder Projektmanagement.
Vertrieb auf Key-Account Basis oder Vertriebsleitung kann ich mir ebenfalls vorstellen.

Um also möglichst breit aufgestellt zu sein habe ich nach langer Recherche zwei Optionen für ein Fernstudium gefunden.

A: klassische BWL an der FH-Mittelstand, dauert zwei Jahre als Fernstudium nebenberuflich

B: Wirtschaftsinformatik an der IU, dauert mit Anrechnung der Vorleistung ca. 6-7 Semester nebenberuflich als Fernstudium

WInfo scheint die bessere Option zu sein und Programmieren hat mir damals auch schon Spaß gemacht. Nach ein paar YouTube Videos könnte ich mir das auch vorstellen.
Allerdings bin ich mir aufgrund der Dauer unsicher ob es nicht eine zu große Belastung neben 40h im Job wird.
Dazu kommt, dass ich danach wohl wieder bei Null in einem neuen Job anfange.

Deshalb tendiere ich aktuell mehr zu BWL und im Anschluss daran noch ein Programmier Bootcamp zu absolvieren um sich in die Richtung Digitalisierung noch ein paar Türchen zu öffnen.

Würde mich freuen, wenn der ein oder andere hier seine Meinung dazu teilen kann.

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Ich glaube in deinem Fall würde ich tatsächlich BWL für zwei Jahre per Fernstudium vorziehen und dann auf die nächst mögliche höhere Position in einem größeren Unternehmen als Key Account Manager :)

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WiWi Gast schrieb am 29.09.2023:

Hallo,

um einen kurzen Einblick zu meiner Situation zu geben einmal ein paar Fakten.
Ich bin diesen Sommer 30 Jahre alt geworden und arbeite aktuell im Großhandel als Vertriebler / Key-Account. Habe den Handelsfachwirt (IHK) gemacht und 5 Jahre BE. Aktuelles Einkommen ~ 50k.

Ich merke aber schon seit einiger Zeit, das ich einfach nicht voran komme und den Job definitiv nicht bis zur Rente machen möchte. Gehaltstechnisch ist nicht mehr viel Luft nach oben und im Handel fehlt einfach Flexibilität wie Remote, Gleitzeit etc.

Langfristig soll es also in die Industrie oder alternativ UB gehen.
Interessant finde ich hier z.B. den strategischen Einkauf, SCM oder Projektmanagement.
Vertrieb auf Key-Account Basis oder Vertriebsleitung kann ich mir ebenfalls vorstellen.

Um also möglichst breit aufgestellt zu sein habe ich nach langer Recherche zwei Optionen für ein Fernstudium gefunden.

A: klassische BWL an der FH-Mittelstand, dauert zwei Jahre als Fernstudium nebenberuflich

B: Wirtschaftsinformatik an der IU, dauert mit Anrechnung der Vorleistung ca. 6-7 Semester nebenberuflich als Fernstudium

WInfo scheint die bessere Option zu sein und Programmieren hat mir damals auch schon Spaß gemacht. Nach ein paar YouTube Videos könnte ich mir das auch vorstellen.
Allerdings bin ich mir aufgrund der Dauer unsicher ob es nicht eine zu große Belastung neben 40h im Job wird.
Dazu kommt, dass ich danach wohl wieder bei Null in einem neuen Job anfange.

Deshalb tendiere ich aktuell mehr zu BWL und im Anschluss daran noch ein Programmier Bootcamp zu absolvieren um sich in die Richtung Digitalisierung noch ein paar Türchen zu öffnen.

Würde mich freuen, wenn der ein oder andere hier seine Meinung dazu teilen kann.

Also zunächst muss ich sagen, dass ich 50k für einen KAM mit 5 Jahren BE wenig finde. Aber vielleicht liegt das an deiner Branche. Gut, dass du dich entwickeln möchtest.

So ganz kann ich nicht verstehen, warum du Winfo machen möchtest, gleichzeitig aber Einkauf, SCM und Vertrieb als Zielstellen angibst. Möchtest du also auf IT-Ebene in diesen Bereichen arbeiten und nicht fachlich? Oder wie muss man das verstehen? Wenn du fachlich dort arbeiten möchtest, dann ist normal Wiwi oder BWL wohl die bessere Wahl. Wenn du dir ganz sicher bist, in was für einen Bereich es gehen soll, dann gibt's auch spezielle Studiengänge bei der FOM. Wenn du es allgemeiner magst, dann gibt's auch noch die FU Hagen. Die ist allerdings sehr anspruchsvoll.

Du wirkst so ein bisschen, als wenn du selbst nicht so genau weißt, was du möchtest.

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Also zunächst einmal ist ein Wirtschaftsinformatik-Studium eher weniger dafür geeignet, dich in eine Entwicklerposition zu bringen. Wirtschaftsinformatiker landen i.d.R. im IT-Consulting oder in Schnittstellenpositionen. Ganz davon abgesehen, ist es ein Irrglaube, dass (Wirtschafts-) Informatiker zwangsläufig programmieren müssen. Du kannst sogar mit 1,X durch ein Informatikstudium kommen und 14-jährige Teenager können nach ein paar Schulstunden in Informatik besser programmieren als du. In der Informatik geht es darum, Probleme formal zu beschreiben und zu analyisieren - das konkrete Lösen dieser Probleme (Programmierung) ist dann aber oftmals (abgesehen von 1-2 Modulen in der praktischen Informatik) vollkommen irrelevant. Du lernst in einem Informatikstudium (als Schnittstelle und Zusammenführung von Physik, Elektrotechnik und Mathematik) eine methodische Arbeits- und Herangehensweise an komplexe Problemstellungen - daher kannst du, wenn du gut bist, am Ende auch z.B. bei MBB einsteigen.

Sowohl von der FH-Mittelstand als auch der IU solltest du die Finger lassen. Wenn berufsbegleitend, dann gibt es nur ein Programm in Deutschland, welches das Geld rechtfertigt: berufsbegleitender Bachelor of Arts an der Frankfurt School (entweder in Präsenz oder online von zuhause). Für (Wirtschafts-) Informatik sind alle Fernprogramme (abgesehen vielleicht von der FU Hagen) für die Tonne - da geh lieber in Vollzeit, z.B. an die TU Darmstadt.

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Ich habe das Gefühl meine Vorredner lassen so ein bisschen dein Alter außer acht. In Bwl wirst du in den angestrebten Positionen nichts mehr groß reißen. Du hättest dann einen FH Bachelor des Mittelstandes, also nichts wirklich glamouröses mit 32/33. Wenn dich programmieren interessiert, dann mach definitiv Winfo. Grade die Informatik ist ein Gebiet, bei dem es haufenweise Quereinsteiger gibt und das Alter nur eine untergeordnete Rolle spielt. Arbeite 3-4 Jahre in einem Informatik nahen Bereich und dann kann auch der Sprung ins IT-Projektmanagement möglich sein.

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Persönlich würde ich dir von einem Studium abraten. Die Wahrheit ist, dass dein Berufserfahrung in einer sehr speziellem Bereich und auf einem fremden Feld dir für die Bereiche, die du anstrebst nichts nutzen wird und du für Arbeitgeber ein 33 - 34jähriger Frischling ohne einschlägige BE sein wirst. Einstiegstellen für Anfänger bekommst du in dem Alter nicht mehr und Stellen für Berufserfahrene, die über deinem jetzigen Gehalt liegen, sowieso nicht.

Meiner Meinung nach helfen dir Fortbildungen wie z.B. IHK-BW sehr viel mehr und dann solltest du im Vertriebsbereich quer nach oben wechseln, d.h. vom einfachen Vertriebler zum z.B. Regionalleiter/Marktleiter ist der Sprung viel einfacher als komplett die Branche und das Aufgabenfeld zu wechseln.

Ist nicht das, was du hören willst, aber du willst ja ehrliche Meinungen, oder?

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Würde dir auch, wenn du den Bachelor unbedingt machen willst, zum BWL Bachelor raten. Ist sicherer, kürzer und passt besser zu deinem Profil.
Ansonsten ist auch der Betriebswirt eine Möglichkeit.

In die angesprochenen Bereiche kannst du auch eigentlich mit deinen Vorkenntnissen hin, wenn intern der Wechsel nicht möglich ist, würde ich mir alle potenziellen AGs bei dir in der Region anschauen und mich regelmäßig auf interessante Stellen bewerben. Grundsätzlich solltest du dich echt regelmäßig die Karriereportale durchforsten, dann sollte das ziemlich sicher klappen.

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