Studie zu Auslandsverlagerungen der Deutschen Industrie
Studie von Roland Berger Strategy Consultants zu Auslandsverlagerungen der Deutschen Industrie - 90 Prozent der deutschen Industrieunternehmen planen weitere Auslandsverlagerung in den nächsten fünf Jahren
Auslandsstandorte immer leistungsfähiger
Ausländische Produktionsstätten machen sich die traditionellen Vorzügen der deutschen Standorte immer stärker zu eigen. So geben 67 Prozent der Unternehmen an, die Fertigungsqualität im Ausland sei gleich gut oder besser als hierzulande. 81 Prozent halten die Lieferzeiten aus dem Ausland für gleich gut oder besser. Bei der Produktivität sehen 31 Prozent die internationalen Standorte im Vorteil. 94 Prozent der deutschen Industrie erachten die Materialkosten im Ausland für günstiger, alle Befragten unterstreichen den Vorteil niedrigerer Löhne und Gehälter.
Da die Auslandsstandorte immer leistungsfähiger werden, verlagern 13 Prozent der deutschen Industrieunternehmen nicht nur einfache Produkte, sondern zunehmend komplexe Systeme und technologisch anspruchsvolle Baugruppen dorthin. Tendenziell steigt der Wertschöpfungsanteil ausländischer Unternehmensteile: Wurden in der Vergangenheit vor allem Fertigung und Montage ausgelagert, siedeln deutsche Firmen nun verstärkt Forschung und Entwicklung, Konstruktion sowie administrative Funktionen im Ausland an.
»Die Spielregeln der Globalisierung haben sich verändert«, sagt Dr. Reinhard Geissbauer, Partner im Competence Center Engineered Products & High Tech bei Roland Berger Strategy Consultants. »Es geht nicht länger darum, lohnkostenintensive Fertigung auszulagern. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen deutsche Industrieunternehmen ihre Kernkompetenzen in einem weltweiten Netzwerk organisieren. Die optimalen Standorte bestimmen sich vor allem durch betriebs- und volkswirtschaftliche Kriterien, kaum durch Tradition oder Geografie«.
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