Besteuerung von Fußballclubs
Wirtschaftswissenschaftliche Studie zum Thema Fußballclubs - Wissenschaftler erwarten eine ausgeglichenere Spielstärke durch eine progressive Besteuerung.
Finanzausgleichszahlungen zwischen den Clubs einer Liga sind eine andere Methode zur Förderung ihrer Ausgeglichenheit. Diese Methode funktioniert z.B. nur unvollkommen in den USA, und zwar unter anderem deswegen, weil die ärmeren Clubs auf diesem Weg einen nicht unbeträchtlichen Teil ihrer Einnahmen erzielen. Da gerade die Fähigkeit der reichen Clubs, Spitzenspieler verpflichten zu können, den ärmeren finanziell nützt, packt dieses Verfahren das Problem nicht an seiner Wurzel. Der europäische Profifußball findet zudem sowohl in nationalen wie auch in supranationalen Wettbewerben statt. Unter diesen Bedingungen können Finanzausgleichzahlungen auf nationaler Ebene sogar die Ausgeglichenheit und damit die Spannung in bestimmten Wettbewerben reduzieren.
Eine weitere Methode zur Förderung der Ausgeglichenheit von Ligen sind Gehaltsbegrenzungen. Dieses Verfahren wird ebenfalls in US-Ligen angewandt, wobei die Gesamtgehaltszahlungen eines Clubs nach oben begrenzt werden. Diese Methode ist in Europa nicht nur schwer einzuführen, sondern kann - wie amerikanische Erfahrungen zeigen - von den Clubs umgangen werden. Das System der progressiven Besteuerung, das die Wirtschaftsforscher vorschlagen, würde ebenfalls die Spielergehälter senken. Allerdings ist dafür eine europaweite Einigung erforderlich. Würde ein einzelnes Land diese Lenkungssteuer im Alleingang einführen, liefe es Gefahr, dass Topspieler in andere europäische Länder abwandern und das Land im Fußball an Bedeutung verlieren würde.
Da die Spielergehälter als Folge der Steuer sinken würden, ist nicht damit zu rechnen, dass die Fußballclubs dadurch in finanzielle Schwierigkeiten kommen würden. Die Forscher gehen davon aus, dass der größere Teil der europäischen Fußballclubs von der Steuer profitieren würden. Die Möglichkeit, das Aufkommen der Steuer für soziale Projekte verwenden zu können, sollte auch staatliche Instanzen von den Vorzügen dieser Steuer überzeugen.