WiWi Gast schrieb am 08.09.2022:
Es gibt tatsächlich einige Forschungsrankings, wo nicht nur Unis sondern auch solche Gesellschaften mit gerankt werden. Da landen Max Planck, Fraunhofer, Leibnitz und Helmholtz regelmäßig vor allen Unis.
Die Top5 Städte mit der meisten außeruniversitären Forschung sind: Berlin, München, Hamburg, Köln und Dresden. Das deckt sich dann auch auffallend mit den Exzellenzuniversitäten: FU/HU Berlin, LMU/TUM, Uni Hamburg (damit hatte eigentlich niemand gerechnet), Uni Bonn (im Raum Köln), TU Dresden.
Dazu dann noch Aachen, Heidelberg, Tübingen, Karlsruhe und Konstanz. Sehr forschungsstarke Unis, aber lange nicht so viel außeruniversitäre Forschung wie in den Top5 Städten oben.
Und so dürfte sich die Elite-Landschaft (in Bezug auf Forschung) auch in Zukunft entwickeln: Berlin und München aufgrund der Größe voran. Dahinter Hamburg, Köln/Bonn und Dresden mit ebenfalls einem sehr hohen Anteil außeruniversitärer Forschung.
Heidelberg, Tübingen, Karlsruhe, Aachen und Konstanz eher kleiner, aber mit klarer Spezialisierung.
Aber hey, hier geht es um Forschung, also klarer Fokus auf MINT. Wer Lehrer oder BWLer werden will, der braucht sich darum nicht zu kümmern.
Kleine Korrektur, Berlin ist nicht nur FU/HU, sondern auch TU. Also 3 Unis aus Berlin + größter Standort für außeruniversitäre Forschung: Berlin.
LMU/TU München + zweitgrößter Standort für außeruniversitäre Forschung: München.
Uni Hamburg (an sich eher nicht so forschungsstark) + drittgrößter Standort für außeruniversitäre Forschung: Hamburg
Uni Bonn + viertgrößter Standort für außeruniversitäre Forschung (Köln): Region Köln/Bonn
TU Dresden + fünftgrößter Standort für außeruniversitäre Forschung: Dresden
Exzellenz-Universitäten, welche auch mit außeruniversitärer Forschung kooperieren, aber nicht in dem Maße wie die Top5: Heidelberg, Tübingen, Karlsruhe, Konstanz und Aachen. 4x BW + Aachen.
Hamburg, Dresden, Konstanz, mehr Elite geht wirklich nicht
Wie gesagt, Hamburg ist drittgrößter Standort für außeruniversitäre Forschung (Fraunhofer, Max Planck, Helmholtz, Leibniz, ...), Dresden fünftgrößter, wobei Dresden ja deutlich kleiner als Berlin, München, Hamburg oder Köln ist. Insofern ist es schon bewundernswert, dass sich Dresden deutlich vor Städten wie Stuttgart, Frankfurt oder Düsseldorf platziert.
Das sind die Top5-Standorte in Deutschland: Berlin, München, Hamburg, Köln/Bonn und Dresden.
Konstanz ist, im Gegensatz etwa zu Düsseldorf, Frankfurt oder Stuttgart, eine sog. Elite-Universität. Aber natürlich kann das außeruniversitäre Forschungsumfeld nicht mit den Top5-Städten mithalten.
Man sollte sich da auch nicht zu sehr von irgendwelchen Forschungsrankings blenden lassen. Die außeruniversitäre Forschung ist in Deutschland weit bedeutender als die universitäre Forschung, das ist quasi ein großer Unterschied zum angloamerikanischen Raum. Und die Universitäten kooperieren entsprechend, aber der Output wird dem Institut angerechnet.
Mal plakativ: Die meisten Nobelpreisträger kommen von der University of Califoria (gesamter Verbund Berkeley, UCLA, SF, usw...), die zweitmeisten von Harvard. Auf Platz 3 landet das Max-Planck-Institut. Nicht Stanford, nicht das MIT, nicht Oxfordo der Cambridge und natürlich keine TUM oder LMU. Deutschland braucht sich nicht zu verstecken, keinesfalls vor Oxford oder Cambridge - aber eben nicht mit den Unis, sondern mit dem Max-Planck-Instituten. Die anderen Gesellschaften wie Fraunhofer & Co. sind nicht auf diese starke Grundlagenforschung ausgerichtet wie das MPI, deswegen weniger relevant für den Nobelpreis. Trotzdem ist der Forschungsoutput dort (in angewandter Forschung) weit, weit höher als in jeder deutschen Uni.
Und genau das soll dieses Ranking der außeruniversitären Forschung abbilden (wobei die 11 Elite-Unis auch nach den Uni-Rankings alle Top15 in Deutschland sind): Der größte Teil der deutschen Forschung wird außeruniversitär geleistet - in Berlin, München, Hamburg, Köln und Dresden. Die dortigen Elite-Universitäten (ja, so werden sie offiziell bezeichnet) sind nur das i-Tüpfelchen.
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