Also, Ich verstehe nicht ganz, warum die Uni Mannheim - nicht nur in diesem Forum - so hochstilisiert wird.
Gut, ich stimme ja durchaus zu, dass sie sowohl in Reputation, Lehre als auch Forschung gemäß den unterschiedlichen Rankings (v.a. CHE, Focus &co.) stets zu der Spitzengruppe in VWL/BWL gehört, jedoch ist die Mannheimer Uni keineswegs eine solche Topuni, zu welcher sie von manchen gemacht wird. Ich möchte einfach mal zu bedenken geben, dass man nicht nur schauen sollte, wer oben steht, sondern auch darauf, wie die Unterschiede sind. Gerade die Angleichung der Qualität der Unis in den 70ern hat dazu geführt, dass diese in diesem Fall eher marginal sind - gerade wenn man diese mit den Unterschieden zwischen us-amerikanischen Unis vergleicht. Auch bei den Personalchefs spielt die Uni, von welcher ein Absolvent kommt, zwar eine gewisse Rolle, jedoch bin ich davon überzeugt, dass andere Faktoren, wie Noten, Praktika, Auslandserfahrung, soziale Kompetenz in diesem Fall höher zu bewerten sind. Des Weiteren möchte ich zu bedenken geben, dass die Mannheimer Uni - gerade was das Betreuungsverhältnis aber auch Forschung angeht - auch in der WiWi keineswegs weltweit mit den Topunis mithalten kann.
Ich denke, dass viele diese Uni einfach überbewerten - wahrscheinlich wegen einem Wunsch eine Eliteuni zu haben, wo leider keine ist...

ich denke das liegt einfach daran, dass es für viele Leute einfacher ist, sich einer Meinung anzuschliessen, statt selbst eine zu haben. Unis wie Mannheim werden hochgejubelt und alle Aussenstehenden, die keine Unterschiede zwischen Unis oder vielleicht auch FH kennen verlassen sich auf Urteile von Karriere, Access, Wirtschaftswoch und wie sie alle heissen, die diese Rankings rausgeben. Welche auch ein gutes Zugpferd für den Verkauf der Zeitschriften darstellen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass um so weniger hoch angesiedelt die Wissenschaft an der Uni ist, desto besser die Lehre, was habe ich von einem ach so erfolgreichen Prof, der nie im Vorlesungssaal ist, weil er ständig auf Konferenzen ist etc. Und auf genau solche Indikatoren, wie die Publikationsfrequenz setzen diese Rankings. Aber sollen nur alle nach Mannheim strömen, dann werden die anderen Unis von den Studentenmassen verschont....

@meinen Vorredner:
Ich stimme dir dahingehend zu - es ist schwierig in einer ständig konsumierenden Welt, in der gesellschaftliche Werte an Bedeutung verlieren und wir uns nur noch Pseudowerte durch Konsum schaffen können, die dann auch noch vereinheitlicht sind, eine eigene Meinung zu bilden.

Bezüglich der Publikationen: In diesen Rankings wird auch überhaupt nicht die Qualität der Publikationen beachtet; es ist ja schön und gut, wenn ein Prof. an einer Uni hunderte Skripte, Arbeitspapiere, die wahrscheinlich noch von irgendwelchen Studenten geschrieben wurden, die sich eine Empfehlung für eine Promotion erhoffen, veröffentlicht werden - aber über die Qualität sagt das nichts aus.

Derjenige, der sich von solchen Blanken Zahlen beeindrucken lässt, geht an die Sache zu kurzsichtig hin; ich denke deswegen scheut sich das CHE ja auch konkrete Rankinglisten darzustellen, da eben solche Faktoren nur bedingt aussagefähig sind.

Trotzdem ist die s eine Tatsache, dass Personalchefs Mannheimabsolventen bevorzugen.

Natuerlich zaehlen andere Faktoren und wer in Mannheim einen miserablen Abschluss bekommt und sonst nichts zu bieten hat, wird es auch nicht automatisch leicht haben.
Dennoch haben gleichrangige Uni-Absolventen einen Vorteil, wenn sie Mannheim waren. - ob sie wirklich besser ausgebildet wurden, sei dahingestellt.

das Mannheimer bevorzugt werden, steht wohl auf keinem Blatt papier geschrieben, das sind nur so polemische Aussagen, die jeder empirischen Begründung entbehren, und so weiter dem Hochjubeln von Mannheim dienen. Und viele Abiturienten, die es nicht besser wissen stützen ihre Wahl auf solche Einschätzungen.

hmm die Frage ist gerade auch diejenige - gibt es denn Statistiken die belegen, welcher Prozentsatz der Mannheimer Studenten noch vor der Ablegung der Diplomsprüfung einen zugesagten Job haben?

Das wäre eine interessante Frage - mich würde schon interessieren, wie lange ein Mannheimer Student mit DIplom braucht, um einen Job zu bekommen.
Wisst ihr dahingehend Statistiken?

keine statistiken, aber alleine die tatsache, dass die uni-mannheim absolventenlisten an unternehmen verkauft laesst ja einiges erschliessen...

hmm...naja...das weiß ich nicht so recht!
wenn du überlegst, dass es viele Firmen gibt, die Adresslisten kaufen, heißt das ja nicht, dass die Studenten auch einen Job bekommen.
Die Allianz ist z.B. immer an Adresse interessiert um Versicherungspolicen zu veräußern; die Frage ist halt, wie man das bewertet!

und woher weisst du, dass andere Unis das nicht machen ??

Was mich einfach stört ist die Tatache, dass viele Mannheim einfach "dogma-artig" als die Eliteuni hinstellen, die den anderen wahnsinnig weit voraus ist, ohne die genauen Differenzen jemals empirisch zu beschreiben.
Ich denke, dass es notwendig wäre sich die "Allumnis genauer anzuschauen". Sprich: Wieviel Prozent haben eine feste Anstellung, wie hoch ist das durchschnittliche Gehalt, wie hoch ist die Promotionquote usw..
Erst dies rechtfertigt eine Aussage, dass Mannheimer Absolventen auch in der Realität wirklich die besseren Chancen gegenüber den anderen Uniabsolventen haben.
Es ist zwar schön und gut, wenn man ausgewählte Personalchefs ihre "Wunschuni" wählen lässt, jedoch sagt dies kaum etwas über die Beziehung bzw. den Vorteil gegenüber den anderen von mir genannten Faktoren (Noten, Praktika, Ausland, soziale Kompetenz,...) aus.

Ich befürchte einfach, dass sich da so etwas wie ein "Selbstverstärkungsprozess" herausentwickelt. Je öfters Mannheim in Foren, Magazinen usw. erwähnt wird, desto tiefer brennt sich der Name bei den Beteiligten ein (Anmerkung: Auch bei den Personalchefs, wenn man sie nach ihrer Wunschuni fragt).
Dadurch entsteht die große Gefahr, dass die Diskrepanz zwischen Realität und Wunschdenken sich stetig vergrößert und irgendwann nicht mehr vertretbar ist.

Wenn mir jemand mit den oben genannten, empirischen Mitteln belegen kann, dass Mannheim wirklich besser soviel besser ist als alle anderen, dann soll er es bitte tun.

Danke für die Antworten
Grüße bg

also ob das wirklich so ist, weiss ich selber nicht.
trotzdem kenne ich einige leute, die in mannheim sind oder waren und jeder hat bisher gemeint, es sei sehr anspruchsvoll und schwerer als an anderen unis (vgl. z. B. Koeln, Muenster...).

?!

ausserdem hat den ansturm auf mannheim auch zur folge, dass die auswahl dort auf hoeherem niveau erfolgt...

Mannheim war schon immer eine der bekannten BWL-Adressen in D... Allerdings hat es die Uni und besonders in den letzten Jahren verstanden sehr gute Eigenbewerbung zu betreiben... Gleichzeitig fließen in die meisten Mittel der UNI MA in die BWL... Damit konnte man sich schon eine gute Ausgangsbasis verschaffen, zum Teil ist der Ruf berechtigt, vieles aber auch Hype...
Letztendlich hat man jetzt die selffullfilling prophecy, immer mehr Leute glauben, dass MA die beste Uni ist, immer bessere Studenten etc...
EinigeFakten sprechen aber schon für MA: grosses Lehrangebot, hohes Renomee der Professoren, gute Unternehmenskontakte...
Zudem: die Studenten die jetzt anfangen sind im Schnitt wirklich extrem gut..., Selbstauswahl und gestiegener Uniruf sei dank - berechtigt oder nicht... Aber trotzdem: Trübe Tassen gibt es aber immer noch genug...
Allerdings wird sicherlich niemand NUR wegen seines ach so tollen Mannheimer Diploms genommen...
Um eingeladen zu werden, ist es aber sicherlich ein Vorteil, nach meinen Erfahrungen waren die Reaktionen auf mein Studium in MA immer sehr positiv...