Wiesenlooser schrieb am 17.12.2019:
Das sind doch eher die Ausnahmen. Ja früher war das so, dass Targets eher unwichtig sind, was einfach daran lag dass Studieren an sich schon was besonderes war. Heutzutage ist das anders. Und auch bei McKinsey waren die Profile früher nicht so stark, heute gibt es eine klare Target-Prägerenz. Übrigens stellen Ex-Unternehmensberater einen sehr großen Anteil an Dax CEOs ;)
WiWi Gast schrieb am 17.12.2019:
Das KIT hat in BW aber auch einen Standortvorteil bzgl. Daimler den man nicht vernachlässigen sollte. Von Audi weiß ich, dass durchaus Ingenieure aus Aachen bevorzugt werden. Bin aber was KITler betrifft zugegebenermaßen nicht im Bilde. Alleine vom Schwierigkeitsgrad her zu urteilen würde ich behaupten, ist das Studium in Aachen sicherlich anspruchsvoller. Wings sind ja generell für die Schnittstelle zwischen Technik und Wirtschaft gedacht. Wenns nur um IT gehen würde, könnte man ebenfalls argumentieren, dass Wirtschaftsinformatiker besser passen würde als ein klassischer Wing.
Zumindest in Neckarsulm hat Audi immer auch gerne KITler eingestellt.
Ich denke, dass das mit dem Schwierigkeitsgrad nur wer beurteilen kann, der auch an beiden Unis studiert hat. In Aachen bekommst du z.B. für weniger SWS (3 vs. 4 in der Vorlesung) in Mathe die gleiche Creditanzahl. TM soll in Aachen heftig sein, das stimmt. Aber in Statistik II fallen am KIT auch gerne mal 50% und mehr in der Hauptklausur durch. Letztendlich ist es wie so immer: an sich juckt es in Deutschland kaum einen, wer wie wo studiert hat. Die Erfahrung muss aber jeder selbst machen, viele werden leider erst beim Start in's Berufsleben auf den Boden der Tatsachen geholt. Könnt ja gerne mal bei entsprechenden Verantwortlichen anrufen und nachfragen, was die zu diesem ganzen "Target-Mist" sagen.
Btw.: Einer der beiden neuen SAP-Chefs hat International Business an der DHBW Mannheim studiert, ist noch keine 40 und schon CEO vom größten börsennotierten deutschen Unternehmen. Und das ist beileibe kein Einzelfall, könnt euch gerne mal durch die CVs von Leuten wie Kaeser, Duesmann, Stadler, Renschler und Co. klicken; die Liste lässt sich fast beliebig erweitern.
Kannst du das mit klaren Fakten belegen? Früher gab's die TUM, die RWTH oder das KIT doch auch schon (gehören immerhin zu den ältesten TUs in Deutschland), und ihren guten Ruf haben sie auch nicht erst seit gestern. Wie hat sich denn da der Anteil im Zeitverlauf verändert?
Arbeitest du denn schon? Falls ja: Hat es spätestens nach deinem Berufseinstieg irgendwen interessiert, wo du studiert hast? Und glaubst du, dass bei einer Beförderung folgender Satz realistisch ist: "Du hast ja in Karlsruhe/Mannheim/Aachen/München studiert. Deshalb wirst du jetzt befördert!"
Das interessiert überhaupt keinen mehr, es zählt nur noch die Performance im Beruf. Und meistens sind hier die praktischen Anforderungen völlig andere (auch inhaltlich) als an der (i.d.R. äußerst theorielastigen) Uni. Und nein, insbesondere die großen Unternehmen stellen nicht nur Uniabsolventen von den genannten Universitäten ein, sondern auch sehr gerne FHler oder duale Studenten oder andere "Non Targets".
Viel an einem beruflichen Aufstieg ist auch einfach nur Glück oder hängt von Dingen ab, die man teilweise nur schwer erlernen kann (Charisma, Eloquenz etc.).
Aber ich will deinen Traum natürlich auch nicht zerstören. Von daher kannst du gerne weiter glauben, dass nur weil du in Karlsruhe/Mannheim/Aachen/München studiert hast, dir alle Unternehmen den roten Teppich in's C-Level ausrollen werden.
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