WiWi Gast schrieb am 25.07.2022:
...Die Grundstückspreise werden, so wie in den vergangenen 10, 20, 30, 40, 50, 150 oder von mir aus auch 300 Jahren, weiter steigen. Die einzige Möglichkeit, dass sie nicht weiter steigen, wäre ein Gesetz,...
Ich gehe davon aus, dass die Grundstückspreise in den letten 300 Jahren mehrmals deutlich gefallen sind, so z.B. 1945 in den östlichen Regionen.
Natürlich sollte man Preisentwicklungen auch inflationsbereinigt betrachten, alles andere ist ja eher sinnlos.
Ich gehe wie Du auch davon aus, dass Grundstücke in Zukunft eher teurer werden (von Ausnahmen abgesehen wie z.B. eine neue Autobahn oder Flughafen in den Nähe oder es wird zum Überflutungsgebiet), schlichtweg weil es ein knappes Gut ist, bei dem es auch keine wirklichen Effizienzgewinne gibt.
Damit Grundstücke billiger würden, müsste schon die Nachfrage sinken, also Bevölkerungsrückgang und zugleich Rückgang der Nachfrage absolut nach m². das ist derzeit nicht in Sicht.
Umgekehrt frage ich mich mancham aber auch, wozu sich manche Leute große Grundstücke kaufen, wenn sie dann keinen vernüftigen garten draus machen. Für Schotterflächen und Gabionenzäune brauch ich keinen eigenen Garten, Beton und Asphalt hab ich auch in der Stadt zur genüge und zwar kostenlos.
Auch eine Rasenrobotorrasenfläche mit Thujahecke drum rum ist nun wahrlich alles andere als inspirierend und wäre mir nicht mehrere hundertausend Euro wert.
Grundsätzlich wundert mich der hitzige Ton. Ja, ein Immobilienkauf ist oft eine emotionale Sache, aber eben auch eine sehr individuelle. Die Meinung anderer dazu kann einem herzlich egal sein.
Ich seh das entsapnnt: Wenn die Preise nicht fallen bleib ich halt Mieter und steck das Geld ins Aktiendepot, sollten sie deutlich nachgeben und ich find was schönes, kann ich auch Käufer werden. Ob das jetzt 2022, 2025 oder 2030 oder garnicht sein wird ist mir nicht soo wichtig.
Rational konnte man kaufen bis letztes Jahr schon noch gut rechnen, weil das Hebeln mit 1% Zins aufs Fremdkapital in dauerhaft steiegndne Märkten natürlich toll funktioniert.
Bei mir ist die Lage aber so:
Knapp 6000 Euro Kaltmiete vs. 300.000 Euro Kaufpreis (inkl. Nebenkosten)
300.000 Euro im Aktiendepot liefern mir 3% Dividende nach Steuern, der Kurs ist mir da erstmal so egal wie die Wertentwicklung einer selbst genutzten Immobilie, solange ich nicht verkaufen will.
Wenn ich also ohne Fremdkapital rechne bleiben mir bei den Aktien 3000 Euro mehr übrig. Mietsteigerung lasse ich außen vor, Instandsetzungskosten aber auch.
Sowohl die Immobilie als auch das Depot unterliegen Wertschwankungen, aber beim Depot ist der Ausgabeaufschlag um den Faktor 30 kleiner und es ist viel einfach zu handeln, auch in Teilmengen.
Mit Fremdkapital kostet 300.000 Euro nun 3% Zins, das ist mit 9.000 Euro Zinskosten leider auch deutlich teurer als meine Kaltmiete. Der nette Hebel aus den letzten Jahren ist somit vorbei.
In meinem Fall müssten bei dieser einfachen Betrachtung die Kaufpreise um ca. 1/3 auf 200.000 Euro nachgeben, damit ich fürs Eigenheim nicht deutlich drauf zahlen muss.
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