Es geht immer um das Gesamtvermögen, also Marktwert aller Immobilien plus Marktwert des Depots plus weitere Assets abzgl. Kredite.
Da sind wir aktuell bei ca. 900k, mein Freund wahrscheinlich nicht mal bei 50k. Das Haus gibt mir eine Netto-Mietersparnis von über 2k bzw. über 3k Brutto-Äquivalent pro Monat. Im Moment zahle ich noch die Annuität plus evtl. Sondertilgungen - klar.
Mit Anfang 40 sind wir durch, inkl. Sondertilgungen. Danach haben wir über 2k Mietersparnis zur freien Verfügung. Wenn wir das plus normale ETF-Sparrate investieren, haben wir die 100k, welcher mein Freund so in ca. 100 Jahren anpeilt (Elternzeit, Elterngeld, hohe Miete, Kinder kosten auch mehr als er erwartet hat usw. - kann also keine feste ETF-Sparrate neben der Miete einplanen - im Gegenteil, musste schon für unerwartete Ausgaben entnehmen).
Also, 42 Jahre alt, ca. 2030er Preise:
Wir: 1.400k Haus mit 2.500 Euro Netto-Wohnwert; 3k ETF-Sparrate möglich, 50k Depot
Freund: 0k Haus, ca. 1.800 Euro Kaltmiete (aktuell ca. 1550 Euro Kaltmiete), bestenfalls 1k ETF-Sparrate möglich, 100k Depot
Wenn du ab dort weiterrechnest, dann kommt mit 65 heraus und 5% realer Rendite heraus:
Wir: Haus, keine Miete, 1,8 Mio. Euro Depot
Er: kein Haus, Miete, 650k Depot
Von dem Depot 650k kann er nach 4% Regel = 3% netto Regel = 1.626 Euro pro Monat entnehmen, also gerade weiter seine Miete zahlen.
Wir hätten 1,8 Mio. Depot und müssen keine Miete zahlen. Dieser große ökonomische Vorteil kommt NUR (!) von unserem jetzigen Hauswert. Everything else almost equal. Wir verdienen etwas mehr, habe jetzt hier nur mit 200 Euro Differenz gerechnet (1,8k Kaltmiete plus 1k ETF-Rate vs. 3k ETF-Rat), real verdienen wir noch bisschen mehr.
Aber davon kommen die 2 Millionen Euro und mehr Net-Worth-Differenz nicht. Die kommen vom aktuellen Haus mit allen seinen Folgen.
Im Übrigen können wir uns durchaus vorstellen, das Haus zu verkaufen, sobald die Kinder ausgezogen sind. Bei 1,5 Mio. Euro aufwärts ist das nicht unvorstellbar.
Aber vergiss diese Extrapolation, es ging nur darum: Es geht alleine um den Net-Worth. Also alle Marktwerte von Immobilien und Aktien abzgl. aller Schulden. Das ist entscheidend und nichts anders - Long-Term natürlich.
Implizit hast du diesen Net-Worth-Vorteil die ganze Zeit. Wirklich offensichtlich ist er, wenn das Haus abgezahlt ist. Und natürlich darfst du nicht zwei völlig verschiedene Wohnverhältnisse vergleichen. Ich meine, in unserem Fall wohnen wir schon wesentlich besser als er (d.h. unsere Immo zur Miete aktuell ca. 2.200 Euro Kaltmiete), aber du kannst es jetzt nicht mit einem Single und 900 Euro Kaltmiete vergleichen. Natürlich, der Single braucht kein 2.200-Euro-Kaltmiete Haus - er konsumiert weniger und hat dadurch Vorteile.
WiWi Gast schrieb am 19.08.2021:
Du kannst den hypothetischen Wert einer selbstgenutzten Immobilie einfach überhaupt nicht mit einem Aktiendepot vergleichen. Null. Soviel ökonomischen Sachverstand sollte man schon haben, bevor man sowas schreibt.
Du wirst dein Haus nicht verkaufen. Also völlig egal obs in 20 Jahren real 40% oder 20% wertvoller ist. Den einzigen den das dann interessiert, sind die Erben. Nicht du.
Hast du eine Immobilie die du vermietest, dann trifft all das zu was du schreibst. Aber eben nicht in Selbstnutzung. Du hast einen Zwangssparvertrag mit dir selbst abgeschlossen, was in die Immobilie fliesst. Nicht mehr.
WiWi Gast schrieb am 19.08.2021:
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