know-it-all schrieb am 14.04.2020:
WiWi Gast schrieb am 13.04.2020:
Die Lockerungen sind das eine, haben aber erstmal nichts mit Immobilienpreisen zu tun.
Zu den wirtschaftlichen Konsequenzen hingegen sind nicht mal die Ökonomen einig. Wie kann da irgendwas eingepreist sein?
Natürlich sind die durchschnittlichen Markterwartungen in allen Aktienkursen mit drin. Die Aktie ist nicht dauerhaft bei 100 Euro und erst wenn das genaue Ausmaß der Krise bekannt ist fällt sie auf 50 im schlechten Fall oder 60 im guten Fall. Die Aktie ist halt jetzt schon bei 50 bis 60.
Allen staatlichen Hilfsprogrammen zum Trotz werden im Jahresverlauf die Arbeitslosenzahlen signifikant nach oben gehen.
Ist dir bekannt. Ist mir bekannt. Ist jedem Akteur am Aktienmarkt bekannt. Also eingepreist.
Die Krise beeinträchtigt außerdem das Konsumverhalten von Privatpersonen. Private Ausgaben werden - aufgrund der Verunsicherung - verschoben oder ganz gestrichen.
Logischerweise betrifft das auch eventuelle Pläne zum Erwerb einer Immobilie.
Genau, ist allen Leuten bekannt und daher eingepreist in die aktuellen Kurse.
Immobilienpreise reagieren üblicherweise eher träge und mit Verzögerung auf Änderungen. Für heute veräußerte Immobilien werden sich die Verkäufer wohl zunächst an den Preisen von vor 2 Monaten orientieren. Erst allmählich realisieren die dann, dass zu diesem Preis nicht mehr verkauft werden kann und reduzieren den Angebotspreis. Bis diese Entwicklung in Statistiken (meist auf Jahresbasis) sichtbar ist, gehen mindestens ein paar Monate ins Land... Bisher sollte entsprechend kein Effekt sichtbar sein. Das heißt aber nicht, dass es bereits eingepreist ist.
Es ging nicht um die Immobilienpreise, sondern um die Vonovia-Aktie. Die wird sekündlich tausendfach gehandelt und dort sind bereits alle Markterwartungen über den künftigen Wert des Immobilienportfolios was genau? Ja richtig! Eingepreist!
Und nicht zuletzt: Die Schätzungen für die Zeitdauer bis zur Verfügbarkeit eines Impfstoffes variieren erheblich (Ende des Jahres..tw. erst Ende 2021). Je länger diese Unsicherheit andauert, desto länger oder stärker können die o.g. Faktoren auch auf die Immobilienpreise einwirken.
Ist am Ende immer noch die Frage, warum das auch so stark die Immobilienpreise drücken sollte. Noch wurde keine einzige Miete in ganz Deutschland gekürzt. Mieter dürfen, im Nullzinsumfeld, die Miete etwas später zahlen, sofern sie nachweisen können, dass sie durch Corona einen Liquiditätsengpass haben. Mit Betonung auf später zahlen.
Und kein normaler Mensch wird nur wegen Mietschulden in die Privatinsolvenz gehen, damit der Immobilieneigentümer am Ende auf die Miete verzichten muss. Da geht es am Ende oft nur um wenige hunderte Euro. Die Kaution lagert auch noch beim Vermieter. Ohne Privatinsolvenz wird jede Miete auch irgendwann gezahlt. Aber selbst das sind doch Szenarien für ein Promille der Wohnungen. Im Gegenteil, ist die Regelung nicht sogar so, dass H4 die Miete ungeprüft zahlt und nicht mal mehr die Wohnungsgröße abprüft?
Ich sehe da kein Risiko, dass signifikant Miete dauerhaft ausfällt. Und bei Neuvermietung stehen die Leute doch eh Schlange und die Miete ist gedeckelt durch den Mietspiegel. Ob die Wohnung vorher 20 Euro pro QM Mietwert hatte oder jetzt 18 Euro Mietwert, wenn die Miete eh immer nur 12 Euro beträgt aufgrund Mietspiegel, gibt es keinen realen Verlust für den Vermieter.
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