Immobilienfinanzierung - Was ist zu beachten?
Wohneigentümer bauen sechsmal so viel Vermögen auf wie Mieter. Doch wie lassen sich Immobilien am besten finanzieren? Der folgende Beitrag zeigt, welche unterschiedlichen Möglichkeiten der Immobilienfinanzierung es gibt.

Wohneigentümer sollen erfolgreicher in Fragen des Vermögensaufbaus sein. Das ist natürlich für all jene gut zu wissen, die sowieso schon entsprechende Rücklagen gebildet haben oder Immobilien ihr Eigen nennen dürfen. Aber was ist mit jenen, die finanziell nicht so gut gestellt sind, dass sie sich einfach ein schönes Häuschen leisten können? Für diese existieren unterschiedliche Möglichkeiten, unter anderem die Immobilienfinanzierung.
Worauf gilt es, bei der Kreditaufnahme für ein Haus zu achten?
Wer sich für die Möglichkeit der Fremdfinanzierung entscheidet, für denn ist es wichtig, auf einige Dinge achtzugeben.
- Die sogenannte „Zinsbindung“, also wie lange die Zinsen bedient werden sollen, sollte aller Möglichkeit nach langfristig angelegt werden.
- Der Tilgungssatz sollte mindestens 3 Prozent pro Jahr betragen. Hierbei handelt es sich um den prozentualen Anteil, der monatlich an die Bank gezahlt wird.
- Der Eigenanteil vom Gesamtkapital, die sogenannte Eigenkapitalquote, beträgt idealerweise zwischen 20 und 30 Prozent.
Und nicht vergessen, ein Vergleich lohnt sich. Andere Banken als die eigene Hausbank könnten durchaus bessere Konditionen haben.
Welche Zinsbindung ist aktuell sinnvoll?
Zwar hieß es im vorigen Hinweis, dass die Zinsbindung langfristig erfolgen sollte, allerdings gibt es hier Ausnahmen. Sollten die Bauzinsen zum Zeitpunkt des Darlehensabschlusses hoch sein, während alles auf ein sinkendes Zinsniveau hindeutet, wird zu einer kürzeren Sollzinsbindung geraten. In diesem Fall sollte mit mit drei bis fünf Jahren kalkuliert werden.
Generell lässt sich festhalten, dass bei kurzen Zinsbindungen der Vorteil
- eines niedrigeren Sollzinses,
- sowie einer günstigen Rate besteht.
Allerdings gibt es den Nachteil,
- dass eine höhere Restschuld bleibt, nachdem die Zinsbindung abgelaufen ist.
- Des Weiteren existiert ein höheres Risiko, dass sich die Zinsen ändern könnten und das nicht zum eigenen Vorteil, sondern zugunsten der Bank.
Entsprechend ist ein langfristiger Sollzins höher, was eine höhere Monatsrate bedeutet. Dafür ist die Zinssicherheit länger gewährleistet und die Restschuld ist meist niedriger.
Wie schnell lässt sich eine Finanzierungsbestätigung bekommen?
Hierunter wird eine verbindliche, formlose Zusage verstanden, dass ein Finanzierungsvorhaben durchgeführt wird. Dazu wird der persönliche Finanzierungsrahmen ermittelt, damit
- Verkäufer
- oder Makler
wissen, dass jemand zahlungskräftig ist.
Um dies zu ermitteln, wird zunächst einmal der Schufa-Score erhoben. Dies bedeutet, dass eine Bonitätsprüfung durchgeführt wird. Im Fall eines positiven Ergebnisses kann dies bedeuten, dass die Bestätigung eventuell schon nach zwei Tagen im Briefkasten ist. Die Darlehensverträge werden dann nach zehn Tagen oder zwei Wochen ausgestellt und ausgefertigt.
Wie lange sollte eine Immobilie finanziert werden?
Die vollständige Kreditsummentilgung kann sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Kalkuliert werden hierbei zwischen 15 und 35 Jahre. Danach besteht die Möglichkeit, die sogenannte Grundschuld löschen zu lassen, was wieder mit Kosten verbunden ist.
- Zum einen sind das die Kosten für den Notar,
- zum anderen werden auch Gebühren durch das Grundbuchamt erhoben.
Sollte der Plan bestehen, die Immobilie zu verkaufen, muss diese Schuld vorher gelöscht. Immerhin möchte der Käufer keine Immobilie erwerben, die mit finanziellen Altschulden belastet ist. Sollte jedoch kein Immobilienverkauf anstehen, muss die Schuld nicht getilgt werden. Sie kann später beispielsweise genutzt werden, falls eine Modernisierung den finanziellen Rahmen sprengt und ein weiteres Darlehen fällig ist. Die Grundschuld kann somit als Sicherheit genutzt werden.
Fazit
Am 27. Mai des Jahres 2021 schriebt die Zeitung "Die Zeit", dass der Wohnungsbau den höchsten Stand seit 20 Jahren erreicht hat. Das Statistische Bundesamt teilte zudem mit, dass sich
- „(…) die Zahl der fertiggestellten Wohnungen“ (…) „um 4,6 Prozent auf 306.376 Einheiten“ erhöhte,
- was bei Mehrfamilienhäusern (153.377 fertiggestellte Wohnungen) „ein Plus von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr“ bedeutete.
- Gleichzeitig stieg die „(…) Zahl der neu gebauten Einfamilienhäuser (…) um 4,1 Prozent auf 87.275 Gebäude.
- Bei Zweifamilienhäusern gab es einen Zuwachs von 6,0 Prozent auf 20.472 Fertigstellungen.“
In Verbindung mit dem eingangs genannten Vorteil für Wohnungseigentümer beim Vermögensaufbau, scheint es aktuell ein guter Moment zu sein, um ein entsprechendes Darlehen in Angriff zu nehmen.