Hallo zusammen,

ich bräuchte mal dringend Eure Hilfe. Heute habe ich bei einem Unternehmen angerufen und erfahren, dass eine Initiativbewerbung Sinn machen würde. Der Ansprechpartner war leider nicht zu sprechen, sodass ich mich im Einleitungssatz jetzt leider nicht auf ein Telefonat mit ihm beziehen kann. Leider habe ich auch nicht genau den Namen der Frau verstanden, mit der ich gesprochen habe und auch vergessen nachzufragen wie sie denn genau heißt. Wißt Ihr vielleicht einen halbwegs guten Einstiegssatz mit dem ich dieses Problem umgehen könnte?

"Sehr geehrter Frau XY (einige Kaffee-Flecken verdecken geschickt den Name),

seit Tagen versuche ich Sie schon verzweifelt zu erreichen. Deshalb war ich gezwungen einen anderen Einstiegssatz zu finden, der da lautete: 'Sehr geehrte Frau XY (wieder Flecken), da ich Sie nun am Telefon erreicht habe, fällt es mir einfach einen tollen Einstiegssatz zu bilden.' "

Meine persönliche Vermutung: Manche Leute rufen bei den Unternehmen nur an, um einen Einstiegssatz zu bilden. Ich lach mich kaputt. Und die Personaler glauben dann: "Der hat angerufen, Jetzt hat mein eigentlich unnützes Dasein wieder eine Existenberichtigung." Und: "Der hat Kontaktstärke bewiesen." SOOOOO EIN MÜLLLLL!!!

Nun wieder ernster. Es gibt da Möglichkeiten. Zum einen könntest Du nochmal um Namensauskunft bitten. Wenn es Dir zu peinlich ist, weil Du dann ja wieder jemanden an der Strippe hast, den Du schonmal belästigt hast, frage eine Freundin oder Freund, ob sie/er den Anruf für Dich erledigt und nach dem Namen frägt. Aber weise ihn/sie gut ein, sonst meldet er oder sie sich wie folgt: "Mein Freund, der Sepp Hinterhofer hat bei Ihnen neulich erst angerufen, ihm ist es peinlich, deshalb melde ich mich nun..." Zum einen könntest Du wie jeder andere Bewerber auch DEIN EIGENES GEHIRN mal einsetzen (Du hast ja studiert???) und Kreativität walten lassen. Im übrigen lesen zwar Personaler gerne ihren eigenen Namen (weil sie eitel sind), aber der Einstieg "Sehr geehrte Damen und Herren, ..." ist immer noch aktuell. Sollte es sich um ein (großes) Unternehmen handeln, welches über konventionelle Stellenausschreibungen verfügt (z.B. auf der Homepage), suche nach Namen der Ansprechpartner. Vielleicht ist der gesuchte Name ja dabei. So ungefähr hast Du den Namen ja verstanden.

Du hast mich falsch verstanden, ich habe den Namen des Personalverantwortlichen. Ich habe aber nicht mit ihm gesprochen. Ich kann zwar schreiben: "Sehr geehrter Herr X", aber ich kann micht halt nicht im ersten Satz für ein Telefonat bedanken, weil ich ihn eben nicht gesprochen habe sondern nur seinen Namen erfahren habe. Ich kann aber auch nicht auf die Kollegin hinweisen, die mir zu einer Initiativbewerbung geraten hat, da ich aus schusseligkeit vergessen haben nochmals nach dem namen zu fragen. So ich hoffe jetzt kommen noch ein paar vernünftige antworten.

Ist klar. In § 23 Abs. 3 der Bewerbungsordnung steht nämlich drinnen: "Ein Anruf zur Anbahnung eines Vorstellungsgespräches ist grundsätzlich verpflichtend." Und in Abs. 4 steht "Wurde ein Anruf zur Anbahnung eines Vorstellungsgespräches getätigt, ist der Bewerber verpflichtet auf dieses Bezug zu nehmen."

Find auch lächerlich, dass Bewerbungsratgeber immer empfehlen auf Biegen und Brechen dort anzurufen. Die sind meistens nur genervt. Was kein wunder ist, wenn man 200 Bewerber hat. Die meisten Anrufer haben doch gar keine echten fragen. Die machens bloß weil im Ratgeber steht. Traurig, echt.

Naja, ich wollte mit dem Anruf nur herausfinden ob es sinn macht mich überhaupt initiativ zu bewerben.

Die werden in der regel nie sagen: Sie haben bei uns überhaupt keine Chance, zumindest die größeren UN. Ich würde es einfach tun. Schlimstenfalls schicken sie dir zurück. stell dir vor zum zeitpunkt des anrufs ist keine Stelle frei, dann wird doch eine frei und dein schreiben ist noch da - keine Konkurrenz - einladung.

Wenn ich vergesse, nach einem Namen zu fragen, versuche ichs über die Rezeption. Mit den Leuten kann man unverfänglich reden. Die verstehen sogar die ungefähre Wahrheit. Wenn Du den Namen des Personalers weißt, frag nach dessen Kolleginnen und der Name, der Dir bekannt vorkommt, wirds dann schon sein.

"der Name, der Dir bekannt vorkommt, wirds dann schon sein."

Klar, ist besser den falschen Namen zu schreiben, als eine allgemeine Anrede zu verwenden. lol