WiWi Gast schrieb am 19.07.2019:
Ja, aber darum soll es ja jetzt hier eigentlich gar nicht gehen... auch wenn das sicher ein Grund gegen das Studium ist.
Aus männlicher Perspektive sind solche Entscheidungen schwer zu beurteilen. Frauen müssen heutzutage in ihren 20ern und frühen 30ern sehr viele teilweise konfliktäre Aspekte der Lebensplanung und -entwicklung parallel auf die Reihe bekommen. Als Mann hat man dahingehend wesentlich mehr Zeit, unterliegt aber oft anderen Einschränkungen.
Ich persönlich würde den Schwerpunkt für mich immer auf Bildung und langfristige berufliche Entwicklung legen. Das hat nicht nur finanzielle Gründe, sondern ist auch hinsichtlich gesellschaftlicher Anerkennung und Chancen am Partermarkt von elementarer Bedeutung. Für meine persönlichen Konsumansprüche benötige ich ohnehin kein großes Einkommen, das spielt eher für die langfristige finanzielle Unabhängigkeit und die Übernahme von finanzieller Verantwortung für andere Menschen, also einer Familie, eine Rolle.
Wenn dich ein betriebswirtschaftliches Studium wirklich reizt, dann würde ich es an deiner Stelle auch machen. Man bereut am Ende vorallem immer die Dinge, die man nicht gemacht hat. Gleichzeitig würde ich aber die Aspekte finanzieller Sicherheit und allgemeiner Flexibilität nicht aus den Augen verlieren. Vielleicht findet sich ja ein netter Mann und dann kommen doch plötzlich ein paar Kinder. Wie schon gesagt, ein Fernstudium neben einer fortgeführten Berufstätigkeit wäre keine schlechte Option. Ich glaube auch nicht, dass ein Master in Internationaler Betriebswirtschaftslehre dich beruflich unbedingt weiter bringt als ein etwas breiter ausgelegter Wiwi Master in Hagen. Ein erfolgreich abgeschlossenes und bekannter Maßen anspruchsvolles Studium neben der Berufstätigkeit demonstriert gegenüber zukünftigen Arbeitgebern auch positive Charaktereigenschaften wie Einsatzwille und Durchhaltevermögen, was den "kinderlose Frauen in ihren 30ern" Malus gegebenenfalls etwas kompensieren kann.
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