Unternehmen bauen trotz guter Geschäftsaussichten Personal ab
Jedes dritte Unternehmen in Deutschland wird in diesem Jahr die Anzahl seiner Mitarbeiter reduzieren, obwohl fast die Hälfte der Firmen für 2010 eine positive Geschäftsentwicklung erwartet. Das ergab eine Studie der Managementberatung Kienbaum.
Unternehmen bauen trotz guter Geschäftsaussichten Personal ab
Gummersbach, 10.03.2010 (kb) -
Jedes dritte Unternehmen in Deutschland wird in diesem Jahr die Anzahl seiner
Mitarbeiter reduzieren, obwohl fast die Hälfte der Firmen für 2010 eine positive
Geschäftsentwicklung erwartet. Das ergab die Studie »HR-Klima Index 2010«, zu
der die Managementberatung Kienbaum 233 Unternehmen aus Deutschland, Österreich
und der Schweiz befragt hat. In Österreich und der Schweiz ist der Trend
gegenläufig: Zwar rechnen nur knapp ein Viertel der österreichischen Unternehmen
in diesem Jahr mit einem steigenden Umsatz, dennoch geht ein Drittel der Firmen
davon aus, dass die Anzahl ihrer Mitarbeiter steigt. In der Schweiz
prognostizieren sogar mehr als 40 Prozent der befragten Unternehmen einen
höheren Personalbestand für 2010, während nur jedes neunte Unternehmen von einer
positiven Geschäftsentwicklung ausgeht. »Der Beschäftigungsabbau wird sich
fortsetzen. In Deutschland wird auch bei einer positiven Geschäftsentwicklung
die Beschäftigung deutlich hinterher hinken. Das ist unter anderem eine Folge
der Kurzarbeit», sagt Paul Kötter, Director bei Kienbaum und
Gesamtverantwortlicher der Studie.
Auch im
Branchenvergleich entwickeln sich Beschäftigung und Geschäft unterschiedlich: Im
Finanzsektor erwarten mehr als 60 Prozent eine positive Geschäftsentwicklung,
während nur gut ein Viertel der Finanzinstitute von einer Erhöhung der
Mitarbeiterzahl ausgeht. In der Dienstleistungsbranche ist die Diskrepanz
zwischen Umsatzsteigerung und Beschäftigtenzahl am geringsten: Knapp 60 Prozent
der Unternehmen erwarten steigende Umsätze und fast 40 Prozent planen, ihre
Beschäftigtenzahl zu erhöhen
In der
Personalarbeit zeigen sich 2010 erhebliche Unterschiede zwischen Gewinnern und
Verlierern der Krise: Sechs Mal häufiger geben Krisenverlierer die
Personalfreisetzung als Priorität in der Personalarbeit an als die Gewinner.
Unternehmen, die 2009 Marktanteile hinzugewonnen haben, konzentrieren sich in
der Personalarbeit drei bis fünf Mal häufiger auf Talent Management,
Anreizstrukturen und Arbeitgeberattraktivität. »Während die Verlierer noch mit
den Auswirkungen der Krise beschäftigt sind, arbeiten die Gewinner der Krise an
den Wettbewerbsvorteilen von morgen und bemühen sich gezielt um die Besten der
Branche. Die Schere zwischen Krisengewinnern und -verlieren droht weiter
auseinander zu gehen. Den Verlierern droht der Weggang wertvoller Mitarbeiter«,
sagt Stephan Schmid, Projektleiter der Kienbaum-Studie.
80 Prozent der
befragten Unternehmen nutzen Erfahrungen aus früheren Krisen, um die aktuellen
Herausforderungen zu bewältigen. 90 Prozent der Personalbereiche sehen sich für
zukünftige Krisen besser gewappnet. Die Personalbereiche setzen aufgrund der
Krisenerfahrungen ihre Prioritäten teilweise neu: Von Platz elf auf Rang zwei
der Prioritätenliste ist das Thema Performance Management geklettert, dicht
gefolgt von Change Management und Talent Management auf den Rängen drei und
vier. Weiterhin an erster Stelle auf der Agenda der Personalbereiche steht die
Steigerung der Führungs- und Managementqualität. »Maßnahmen erfolgen selektiv
und gezielt, sei es zur Personalbindung oder zum Arbeitsplatzabbau. Auch die
strategische Personalplanung gewinnt an Bedeutung«, sagt Stephan
Schmid.
Die Krise ließ die Bedeutung von HR in 2009 deutlich
steigen: In fast der Hälfte der befragten Unternehmen ist dies der Fall. Das
ging jedoch mit Einschnitten bei den Ressourcen für die Personalarbeit einher:
Die budgetäre und personelle Ausstattung vieler HR-Bereiche wird weiterhin
rückläufig sein, auch wenn eine Mehrheit der Personaler eine Stabilisierung im
Vergleich zum Vorjahr erwartet. »Damit hat die Krise diesen jahrelangen Trend
verstärkt und bestätigt«, sagt Kötter. Bei der Optimierung der
Personalbereiche bleibt wie in den vergangenen vier Jahren die Optimierung der
Personalprozesse auch 2010 an erster Stelle, gefolgt von der
Kompetenzentwicklung der Personalmitarbeiter. Shared Services und insbesondere
HR-Outsourcing spielen weiterhin nur eine geringe Rolle.
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